Der Besatz mit Renken ist vor Allem in Gewässern mit natürlichen Beständen eine sehr schwierige Angelegenheit. Das sieht man an der Studie zu den süddeutschen Renken. Sie sind da wirklich zurückhaltend mit Aussagen zum Naturschutz, da die schwerwiegende Folgen haben können. Aus der Studie wird deutlich, dass die Besatzpraxis aus dem letzten Jahrhundert (Besatz zwischen Seen) maßgeblich zum Artensterben beitrug und der Umstieg auf Besatz mit See-eigenem Material quasi nur die Vervielfältigung der vorher getätigten Besatzfehler ist. Dummerweise haben nun ein paar reine Donaurenken überlebt, die von den Hauptpopulationen aus vermischten Renken so verschieden sind, dass man sie als unterschiedliche Einheiten betrachten muss. Alle Donaurenken sind entweder Endemiten oder Teil eines sehr kleinen Formenkreis, für die Deutschland nach dem Naturschutzgesetz und internationaler Verträge eine maßgebliche Verantwortung zur Erhaltung trägt. Der aktuelle Mangel an effektiven Schutzmaßnahmen und Besatz mit artfremden Renken, selbst wenn sie aus dem selben See gefangen werden, könnte deshalb ein schwerer Verstoß gegen den Artenschutz darstellen. Sollte es dazu kommen, können die meisten Bruthäuser vorerst dicht machen.