Matchangeln - nur im Stillwasser sinnvoll?

Georg Baumann

Well-Known Member
Hallo zusammen,

bin gerade dabei, mich ins Matchangeln einzufuchsen. Hatte ich bislang noch nie wirklich auf dem Schirm, habe jetzt aber Blut geleckt. Dazu habe ich noch ein paar Fragen:

- Welche Waggler könnt Ihr empfehlen? Ich bin von der Auswahl erschlagen. Welche Gewichte/Tragkräfte benötige ich für den Anfang?

- Welche sinkende Schnur könnt Ihr empfehlen?

- Und zu guter letzt: Welche Montage für Strömung oder macht Wagglerfischen dann gar keinen Sinn? War gestern am Kanal, auf dem ordentlich Zug drauf war (kannte ich so vorher gar nicht). Meine Angelei war äußerst unpräzise: Montage trieb zu schnell ab, Köder kam kaum zum Grund, da ich bei dem Modell nur zwei Gramm Bebleiung nehmen konnte und es ca. 3.50 m tief war. Bissanzeige äußerst - nun ja - intuitiv ;-) Habe zwar tatsächlich noch ein paar Fische und auch Brassen gefangen, aber mit gezieltem Angeln hatte das nichts zu tun. Mein Kollege, der 10 m neben mir saß und mit der Stippe verzögert unter der Rutenspitze geangelt hat, fing das Zehnfache und hatte deutlich weniger Stress ...
 

Kochtopf

Chub Niggurath
Bin kein Matchangler aber zum letzten Punkt würde ich mich mit Trotting auseinander setzen (5gr loafer avon stock ist ein guter Anfang für die meisten Gewässer denke ich), ansonsten mal zu ner Bolo schielen, ich glaube die ist dafür besser geeignet als eine Matche aber prinzipiell würde du ähnlich mit der Matche angeln, muss halt schwerer als 2 Gramm sein ;) aber das ist alles meine subjektive Sicht, ich bin gespannt was die Cracks sagen
 

Professor Tinca

Posenangler
Teammitglied
- Welche Waggler könnt Ihr empfehlen? Ich bin von der Auswahl erschlagen. Welche Gewichte/Tragkräfte benötige ich für den Anfang?

Modell erstmal unwichtig. So schwer dass du bis an die gewünschte Stelle werfen kannst und nicht schwerer als notwendig.

- Welche sinkende Schnur könnt Ihr empfehlen?

Maver Stone River

- Und zu guter letzt: Welche Montage für Strömung oder macht Wagglerfischen dann gar keinen Sinn?

Auf jeden Fall eine Pose, die oben und unten befestigt wird um sie auch verzögert fischen zu können. Waggler also nicht.
Ich benutze im Fluss immer Strömungsposen. Die kann man entweder mit ner Matchrute, Avonrute (und auch anderen natürlich) oder - wie von mir bevorzugt - mit ner Bolorute fischen. Die Bolo hat für mich den Vorteil der Länge und damit der besseren Schnurkontrolle.
Je weiter entfernt, desto wichtiger wird das!
 

Stulle

Well-Known Member
Die bebleiung muss natürlich auch dichter an das vorfach.

Ist natürlich viel aktiver und gröber als im Teich aber viele Kanäle haben sehr große Brassen
 

Tricast

Kütfischangler
Hallo, noch mal zum Waggler Fischen.
Wir benutzen die EXNER Super Match mit dem EXNER Vario System in den Gewichtsklassen 6 bis 14 gr.. Diesen Waggler findet man auch unter anderem Namen z.B. bei Schlögl und anderen. Der Vorteil: Es lassen sich die unterschiedlichsten Antennen aufsetzen vom Knicklicht bis zu dicken Hohlantennen. Diesen Waggler benutzen wir für die Distanz. (Faustformel: ca. 2/3 Gewicht direkt am Waggler, 1/3 auf der Schnur.

Im Nahbereich setze ich auf Drennan, entweder Crystal oder etliche Sonderformen wie z.B. Stillwater Blue.
Was brauche ich an Kleinteile: Kleine High Speed Wirbel, Posenadapter -auch für die schweren Waggler-, Bleischrot -Dinsmore oder wie ich Stotz, und natürlich Haken -für Brassen und Co. ca 37-40cm- für Rotaugen ca. 20-25cm. Hier kann ich natürlich mit dem Blei variieren denn großartige Überkopfwürfe werden nicht gebraucht. Meistens reicht ein Schlenzer bei den Entfernungen.

Für die Distanzangelei natürlich auch eine Futterschleuder. Entweder man nimmt Drennan oder die einstellbaren Schleudern. Bei den festen Schleudern wie z.B. Drennan braucht man mehrere Schleudern für verschiedene Distanzen. Dann noch kleine Schleudern zum z.B. Madenschießen auf die kurze Distanz.

Bei Slider Montagen: Gummistopper sind nicht als Posenstopper geeignet, auch wenn viele das so machen. Und eine 3,90m Matchrute ist eine gute Standardlänge.
 

Tricast

Kütfischangler
Mit dem Waggler im Fluß oder Kanal mit Strömung angeln geht natürlich auch. Ich würde hier aber auf meine Vorredner Prof. Tinca oder Kochtopf setzen und Trotting oder Boloangelei favorisieren. Wer es unbedingt selbst ausprobieren möchte mit dem Waggler findet bei den Engländern bestimmt einige Filmchen zu dem Thema.

LG Heinz
 
G

Gelöschtes Mitglied 150887

Guest
Ich habe mit der Matchrute gern am Fluss geangelt, dazu hatte ich aber damals keine herausragende Schnur, sondern eine Monofile zwischen 0,18mm und 0,22mm, Tropfenposen mit kompaktem Körper, natürlich oben und unten befestigt, wie unser Professor schon schrieb.

Die Bebleiung habei ich immer das Hauptgewicht (70-80%) als Laufblei verwendet. Je was zur Verfügung war, Tropfen oder Kugel, der Rest verteilt sich auf einen Wirbel, falls gewünscht, und ein zwei kleine Schrote. So kann man die Montage wunderbar leicht verzögert an Kanten, Einläufen entlang ziehen lassen, indem man die Schnur leicht gebremst von der Spule gleiten läßt und dabei immer den Kontakt zur Montage behält.

Wenn man dabei die Strömiungskante findet, lässt es sich viel besser anfüttern und die Montage kann gleich deutlich leichter ausfallen ohne auf die in der Strömung zu erwartenden Fischarten verzichten zu müssen.

So jetzt hätte ich darauf auch mal wieder lust, ich glaub ich muss mir mal ne Karte für die Peene besorgen.
 

Andal

Teilzeitketzer
In stillem Gedenken
Zum erlernen ist Stillwasser sicher angenehmer. Aber es geht auch am Fluss mit Wagglern gut. Man ist dann halt pausenlos beschäftigt. Gemütlich geht dann anders!
 

Racklinger

Well-Known Member
Zum erlernen ist Stillwasser sicher angenehmer. Aber es geht auch am Fluss mit Wagglern gut. Man ist dann halt pausenlos beschäftigt. Gemütlich geht dann anders!
Jaaa, dass habe ich einmal versucht, so schnell nicht wieder. Im Stillwasser loten ist schon wichtig und zeitaufwändig. Im Fluss dass gleiche x2. Jedenfalls für mich als ungeübten;) Wenn man seine hängerfreie Strecke gefunden hat, ok. Aber bis dahin......
Ne ne ne, im Stillwasser ist Wagglern wesentlich entspannter.
Und was für Waggler du brauchst ist halt auch stark vom Gewässer abhänging, wie tief, wie trüb.....
Wo fängt man an, wo hört man auf. Gibt's bessere Erklärer als mich:whistling
 

Andal

Teilzeitketzer
In stillem Gedenken
Jaaa, dass habe ich einmal versucht, so schnell nicht wieder. Im Stillwasser loten ist schon wichtig und zeitaufwändig. Im Fluss dass gleiche x2. Jedenfalls für mich als ungeübten;) Wenn man seine hängerfreie Strecke gefunden hat, ok. Aber bis dahin......
Ne ne ne, im Stillwasser ist Wagglern wesentlich entspannter.
Und was für Waggler du brauchst ist halt auch stark vom Gewässer abhänging, wie tief, wie trüb.....
Wo fängt man an, wo hört man auf. Gibt's bessere Erklärer als mich:whistling
Alleine übers Wagglerfischen kannst du ein Buch schreiben, so dick und so umfangreich, dass es keiner mehr lesen mag.

Ich beschränke für mich diese Technik auch auf eher nahe Distanzen und Tiefen, die eine feste Montage grad noch erlauben. Alles andere gehe ich, auch aus Gründen der Bequemlichkeit, lieber mit bewährten Grundangelmontagen an.
 

Racklinger

Well-Known Member
Alleine übers Wagglerfischen kannst du ein Buch schreiben, so dick und so umfangreich, dass es keiner mehr lesen mag.

Ich beschränke für mich diese Technik auch auf eher nahe Distanzen und Tiefen, die eine feste Montage grad noch erlauben. Alles andere gehe ich, auch aus Gründen der Bequemlichkeit, lieber mit bewährten Grundangelmontagen an.
Ich mag eben das dauernde verschieben der bleie bei einer Festmontage nicht. Die englische Art hab ich auch als Jugendlicher nicht gelernt, hab erst vor ein paar Jahren mal gelesen dass es das auch gibt :XD:XD
Laufmontage, 2-Punkt Bebleiung und gut ist. Im Moment experimentiere ich mit einer Bleischnur aus FC, um Verwicklungen vorzubeugen. Bis jetzt nur einmal probiert, hat aber ganz gut funktioniert. ;)
 

Andal

Teilzeitketzer
In stillem Gedenken
Mit den verschiedenen Bleischemen wird es dann richtig kompliziert... auch ein Grund, warum ich mir das "Gefümferl" immer seltener antue. Wenn, dann recht simpel. 2/3 Blei an den Posenfuß und den Rest knapp über das kurze Vorfach. Das letzte kleine Blei kurz über dem Haken als Signal-, oder Ankerschrot.
 

PirschHirsch

Well-Known Member
Halb-OT:

Hat schon mal jemand ne Cralusso Torpedo mit Köderfisch verwendet - also "Feststellen" in der Strömung (ähnlich wie per Sideplaner/Scherbrett) mit Nose Hooking?

Funzt das technisch? Probleme (z. B. Schnurdrall wie Ochs durch evtl. Köfi-Rotation etc.)?

Was wäre die größtmögliche Köfi-Ca.Größe bei den schwersten Topedo-Modellen (50 und 70 g)?
 

Fantastic Fishing

Well-Known Member
Jaaa, dass habe ich einmal versucht, so schnell nicht wieder. Im Stillwasser loten ist schon wichtig und zeitaufwändig. Im Fluss dass gleiche x2. Jedenfalls für mich als ungeübten;) Wenn man seine hängerfreie Strecke gefunden hat, ok. Aber bis dahin......
Ne ne ne, im Stillwasser ist Wagglern wesentlich entspannter.
Und was für Waggler du brauchst ist halt auch stark vom Gewässer abhänging, wie tief, wie trüb.....
Wo fängt man an, wo hört man auf. Gibt's bessere Erklärer als mich:whistling

Wagglern im Fluss macht nur Spaß, wenn der Köder nicht am Grund schleifen gelassen wird und mindestens 30 Zentimeter über dem Boden treibt. Du kannst ihn auch per se nicht sauber Kontrollieren, weil sein Schwerpunkt unter der Wasseroberfläche liegt > Ergo säuft er bei jedem Versuch ihn zu navigieren ab (auch bei leichten Unregelmäßigkeiten am Grund, wenn der Köder mal iwo kurz hängt). Stromab treiben lassen, wenn man an einem Buhnenkopf sitzt, ist einfacher, da kaum Kontrolle von Nöten ist. Quer zu einem Flüsschen eher solalala. Bei jedem Fitzelchen denkst du, es ist ein Biss, weil er sehr empfindlich reagiert. Lieber den Stick, da hast du es schlicht einfacher. Allerdings kommst du um eine durchlaufende Posen nicht herum, wenn das Wasser tiefer ist als deine Rute lang.

Deswegen hat sich bei uns auch die Bolo durchgesetzt.
 
Zuletzt bearbeitet:

Kochtopf

Chub Niggurath
In englischer Literatur (s.u.a. john Wilsons Coarse angling manual) wird btw beschrieben, wie man mit einem Waggler fischt der wie ein Stick an beiden Enden befestigt wird
 

Tricast

Kütfischangler
Mit den verschiedenen Bleischemen wird es dann richtig kompliziert... auch ein Grund, warum ich mir das "Gefümferl" immer seltener antue. Wenn, dann recht simpel. 2/3 Blei an den Posenfuß und den Rest knapp über das kurze Vorfach. Das letzte kleine Blei kurz über dem Haken als Signal-, oder Ankerschrot.

Wir sind beim Wagglerfischen und da gibt es doch garkeine tiefschürfenden Bleischemata. Eine drei oder max. vierpunkt Bebleiung auf der Schnur und wie Du schon geschrieben hast ca. 2/3 direkt an der Pose. Was wichtig ist sind die Abstände der Bleie und des Hakens zur Pose um Überschläge zu vermeiden und das Abbremsen der Montage bevor sie im Wasser landet.

LG Heinz
 

Tricast

Kütfischangler
Ich mag eben das dauernde verschieben der bleie bei einer Festmontage nicht. Die englische Art hab ich auch als Jugendlicher nicht gelernt, hab erst vor ein paar Jahren mal gelesen dass es das auch gibt :XD:XD
Laufmontage, 2-Punkt Bebleiung und gut ist. Im Moment experimentiere ich mit einer Bleischnur aus FC, um Verwicklungen vorzubeugen. Bis jetzt nur einmal probiert, hat aber ganz gut funktioniert. ;)

Nur bei nicht vorgebleiten Wagglern hast Du das Problem mit dem Schrot verschieben. Viele Waggler sind vorgebleit und werden nur noch in einen Posenadapter eingehängt (z.B. von Stonfo). Posenadapter lösen, Pose verschieben, Posenadapter wieder festklemmen und ab geht die Post.

LG Heinz
 

Tricast

Kütfischangler
Dann mal viel Spass beim üben, es ist keine Hexerei.
Und wenn Du an der Geschichte gefallen gefunden hast dann sehen wir Dich nächstes Jahr auf der Stippermesse.

Gruß Heinz
 
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