AW: Meerforellenfänge April 2008
Wie fängt man eine „BIG MAMA“ ?
Heute ist Samstag der 05. April 2008. Gestern haben Jörg und ich uns zu einer Mefo-Tour verabredet. Nach ausgiebigen Studium aller verfügbaren Daten entschlossen wir uns in der Wismarer Bucht unser Glück zu versuchen.
Bei der Planung spielte hauptsächlich die Windrichtung und die damit verbundene Strömungsrichtung eine Rolle.
Die Wetterfrösche hatten für den Tag drehende Winde von SW auf NW und nicht stärker als 3 bf vorhergesagt. Was die Windstärke betraf, war dass der einzige Irrtum bei den Prognosen.
Gegen 10:00 Uhr treffen Jörg und ich uns an der verabredeten Stelle. Die Zeit war gut gewählt. Einerseits hatten unsere Frauen bei einem gemeinsamen Frühstück mit uns noch etwas von uns, :k andererseits waren wir so ausgeschlafen und konnten voller Konzentration unser Vorhaben in die Tat umsetzen.
Bei unserer Ankunft bläst der Wind schon mit gut 3 bf aus NW und ist damit schräg Auflandig. Die ersten 30 m ist das Wasser eingetrübt, danach nur noch schwach trübe. Allerdings regnet es inzwischen. Aber das kann uns natürlich nicht abschrecken, sind doch alle anderen Wetterumstände mit uns! #6
Nachdem wir unser Tackle montiert haben, schreiten wir frohen Mutes unserer ausgewählten Stelle entgegen. Der Wasserstand ist auch recht niedrig, so das wir bis an eine 100 m entfernte Krautkante kommen. Ein idealer Standort für die Mefofischerei im Frühjahr.
Tiefes Wasser ist in Wurfweite. #6 Ein weiterer Grund für unsere Stellenwahl. Denn die jetzt vorkommenden Heringe haben meistens auch größere Meerforellen im Schlepptau!
Um 10:45 Uhr sind wir im Wasser. Jörg montiert einen Köder in silber/grün, ich einen in silber/grün/weis. Und los geht es. Gegen 11:10 Uhr verspüre ich einen heftigen Schlag in der Rute. Sofort reagiere ich mit einem Anhieb. Schlagartig wird die Rute krumm und die Bremse meiner Shimano Twin Power 5000 FA fängt an zu singen. Aber nicht lange, denn schon nach gut 5 Sekunden schnellt die Rute wieder in die gestreckte Position. Schade, denn das war ein wirklich guter Fisch. Keine 5 Minuten später verspüre ich wieder einen Schlag in der Rute. Auch hier reagiere ich sofort uns schlage an. Allerdings ist mein Gegner schneller, denn schon beim Anhieb befindet sich der silberne Leib einer gut 60-er Meerforelle keine 20 m vor mir in der Luft! :k Der Haken verläßt dann auch sofort das Maul der Meerforelle und der Köder klatscht vor meinen Füßen ins Wasser.
Na hoffentlich geht das nicht so weiter, denke ich so bei mir. Ich drehe mich zu Jörg und sehe, wie er gerade eine Meerforelle versorgt. Super Jörg, #6 der Anfang ist gemacht. Und mit dem Anfang ist auch der langanhaltende Bann des „Schneiders“ gebrochen! Voll motiviert fliegt auch mein Blinker wieder in die Fluten. Als der Köder gut 10 m vor mir ist, wird er attackiert. Der Fisch wehrt sich heftig, ist aber nicht sehr groß. Vor meinen Füßen erblicke ich dann eine knapp 45-er Meerforelle, die ich ,dank des leichten Sitzes des Haken, noch im Wasser befreien kann. Mit einem Schwanzschlag verabschiedet Sie sich wie ein Blitz. Anschließend gehen wir erst mal ans Ufer, um einem dringenden Bedürfnis nachzugehen. Schnell noch eine Stulle verdrückt und ab geht’s in die Fluten. Wir schauen uns an und uns ist klar, das es heute noch ein sehr erfolgreicher Tag werden wird. #6 Kurz darauf attackiert etwa 30 m vor mir eine Meerforelle meinen Köder. Nach kurzem Drill liegt sie in den Maschen meines Kescher. Das Maßband zeigt 49 cm und ich versorge den Fisch. In der nächsten Stunde passiert nichts mehr. Der Wind hat auch schon zugenommen und weht jetzt mit strammen 4 bf aus NW. Erste Schaumkronen bilden sich. Ich verlasse noch mal das Wasser, um einen Happen zu essen. Als ich am Strand ankomme und mich umschaue, sehe ich Jörg, mit einer mächtig krummen Rute, im Drill stehen! Es scheint bei ihm richtig
RUMS gemacht zu haben! Keine 20 m vor ihm schraubt sich ein großer silbriger Leib aus dem Wasser. :k Nach gut 5 Minuten erfolgt sein erster Kescherversuch, aber die Meerforelle nimmt noch mal Fahrt auf. Immer noch ist die Rute krumm wie ein Bogen! Erneut greift Jörg zum Kescher. Und dann sehe ich, wie er den Kescher hebt.
Der Fisch ist im Kescher! :vik: Was folgt ist ein lauter Jubelschrei aus Jörg`s Kehle. :vik: Das wiederum lässt mich erahnen, dass es sich bei dem Fisch um ein ordentliches Kaliber handeln muß. Jörg kommt auf mich zu und 20 m vor mir sehe ich einen großen Fisch im Kescher! Dann liegt die Meerforelle am Strand. Es ist eine echte „BIG MAMA“!!! Sofort legen wir das Maßband an. 72 cm pures Ostseesilber! :vik: Und gut genährt noch dazu! Die Waage zeigt fast 10 Pfund, genau sind es 4,85 kg! #6 Ein Dauergrinsen
steht dem Jörg ins Gesicht geschrieben. Aber angesichts solch eines Traumfisches darf man auch ruhig im Kreis grinsen. Ich wünsche Jörg ein kräftiges „
Petri Heil“ und klopfe ihm auf die Schulter. Dankend schüttelt er meine Hand. Nachdem der Fisch versorgt ist, geht es noch mal ins Wasser. Das Wasser ist gut
20 cm gestiegen. Die Wellen sind auch noch höher geworden und ich erreiche gerade noch so die markante Krautkante. Kurz darauf gesellt sich auch Jörg wieder zu mir. Nach 10 Minuten hat Jörg einen Biß, aber der Fisch kann sich nach 5 Sekunden wieder befreien. Auch der Fisch war nicht schlecht. Aber das lässt sich angesichts des heutigen Fangerfolges verschmerzen. Es vergeht kaum eine Minute, da rumst es auch in meiner Rute. Der Fisch wehrt sich heftig. Kurz vor dem Kescher springt die Meerforelle mehrere Male aus dem Wasser. Aber das nutzt ihr nichts, denn kurz darauf umschließen sie die Maschen des Kescher. Das Maßband zeigt 48 cm. Der Fisch ist kugelrund. Das lässt auf einen vollen Magen schließen. Nach 15 Minuten beschließen wir, noch mal an den Strand zu gehen. Dabei bemerken wir, dass das Wasser noch mal gut 10 cm gestiegen ist. Auch die Wellen sind recht hoch. Nur mit großer Anstrengung und Jörgs Hilfe komme ich durch die hinter uns liegende Rinne. |uhoh: Allerdings nicht ganz ohne Wassereinbruch.
Aber was soll`s. Wir beschließen angesichts der Tatsache, dass wir beide einen guten Erfolg haben und ich die Stelle ohnehin nicht mehr erreichen werde, unseren Angeltag zu beenden. Gut gelaunt gehen wir zu unseren Fahrzeugen zurück. Nachdem alles verstaut ist, verabschieden wir uns. Dabei steht uns beiden aber immer noch ein breites grinsen im Gesicht.
Am Abend ruft Jörg bei mir an und berichtet mir, dass die große Meerforelle einen Hering von 20 cm im Magen hatte.
Das war sie, die BIG MAMA, der HERINGSFRESSER!!!
Mein „Kugelfisch“ hatte 3 Sprotten und einen großen Sandaal im Magen.
Als Fazit bleibt festzustellen, dass wieder einmal eine ausgiebige Aquise ausschlaggebend für den Erfolg war!
In diesem Sinne,
PETRI HEIL!!!