Mehr Eigenverantwortung in Bayern

fishhawk

Well-Known Member
Dass in Bayern grundsätzlich ein Entnahmegebot herrscht, hat sich ja mittlerweile rumgesprochen.

Dass bei bestimmten Fischarten / Gewässern wieder ein Stück Eigenvernatwortung an die Angler zurückgegeben wurde scheinbar noch nicht. Der LFVB hat hier im Sinne der Angler gearbeitet.

Wer es noch nicht wußte kann es hier nachlesen:

http://lfvbayern.de/fischen/angelfischerei/rechtliches/mehr-eigenverantwortung-fuer-die-fischer-1403.html

Meiner Meinung nach zumindest ein Schritt in die richtige Richtung.

Bin gespannt, ob auch noch Hinweise kommen, wie man beim Fang und Versorgen der betreffenden Fische vorgehen sollte. Oder ob Bewirtschafter vielleicht sogar entsprechende Regeln in die Erlaubnisscheine aufnehmen.

Man sollte sich ja besser schon vor dem fang Gedanken machen, wie das mit Zurücksetzen möglichst fischverträglich von statten gehen soll.

Salmoniden sind ja in der Regel nicht ganz so hart im nehmen wie z.B. Karpfen.
 

Thomas9904

Well-Known Member
AW: Mehr Eigenverantwortung in Bayern

Lies Dir die Bedingungen durch - Kein Verein, der bei Verstand ist, wird die erfüllen wollen.

Nicht dem Angler soll mehr Eigenverantwortung gegeben werden!!

Sondern das soll mittels bürokratischer Hürden für Vereine und Verband so unattraktiv wie möglich gemacht werden, dass keiner auf die Idee kommt, das zu machen und umzusetzen für Angler.

Verband wie Politik beschei.... hier die Angler erneut.

Das zeigen doch schon Bestimmungen wie die hier:
Die vom Fischereigesetz und den Bezirksverordnungen festgelegten Schonzeiten für diese Arten müssen um mindestens einen Monat verlängert werden

Fängt der Angler an einer Stelle wiederholt Fische, die für das Zurücksetzen in Frage kommen, muss er das Angeln in diesem Bereich beenden.
 

fishhawk

Well-Known Member
AW: Mehr Eigenverantwortung in Bayern

Hallo,

ich bin trotzdem der Meinung, dass es ein Schritt in die richtige Richtung ist.

Vorher gab es ja überhaupt keine Möglichkeit für selektive Entnahme.
Da hätte man z.B. jeden Huchen entnehmen müssen, auch wenn er Beifang war.

Die Hürden sehe ich jetzt nicht so hoch. Längere Schonzeiten oder erhöhte Schonmaße beantragen viele Vereine von sich aus schon. Auch für nicht erfasste Arten.
 

Thomas9904

Well-Known Member
AW: Mehr Eigenverantwortung in Bayern

Es ginge ganz einfach, indem man diesen Drecks-Abknüppel-Paragraphen der Verordnung, der in D ja nur in Bayern so existiert, einfach streicht.

Nicht, indem man größere bürokratische Hürden aufbaut statt dessen..

Vor allem:
Es hält sich ja praktisch eh kein Angler dran in Bayern (in der Praxis).
 

fishhawk

Well-Known Member
AW: Mehr Eigenverantwortung in Bayern

Hallo,

Es ginge ganz einfach, indem man diesen Drecks-Abknüppel-Paragraphen der Verordnung, der in D ja nur in Bayern so existiert, einfach streicht.

Da bin ich ganz bei dir.

Wenn es aber nicht so einfach und hoppla-hopp zu gehen scheint, dann halt in kleinen Schritten.
 

Thomas9904

Well-Known Member
AW: Mehr Eigenverantwortung in Bayern

Und die zwei von mir genannten waren ja nur die ins Auge sprngendsten, vereins- und anglerfeindlichsten Punkte - da sind ja noch mehr.

Wieder volles Versagen von Politik und Verband in meinen Augen
 
R

RuhrfischerPG

Guest
AW: Mehr Eigenverantwortung in Bayern

Wer es noch nicht wußte kann es hier nachlesen:

http://lfvbayern.de/fischen/angelfi...eigenverantwortung-fuer-die-fischer-1403.html

Meiner Meinung nach zumindest ein Schritt in die richtige Richtung.

Oder ob Bewirtschafter vielleicht sogar entsprechende Regeln in die Erlaubnisscheine aufnehmen.


Hmm..habs mir jetzt 2x durchgelesen,kann da aber nix großartiges an hinzugewonnerer Eigenverantwortung sehen.

Im Gegenteil..

Das ist ein weiterer (Rück)Schritt in die überflüssige Verbürokratisierung des Angelns.

Du hängst a.als Angler weiterhin (wenn nicht sogar enger)am Gängelband und b.bedeutet das für die Bewirtschafter mehr Bürokratieaufwand.

Gut gedacht-mies gemacht.

Das ginge auch einfacher...aber soviel Verantwortung möchte man Bayerns Angler dann doch wohl nicht zugestehen.

Ein Schelm,wer in dieser Alibimaßnahme Absicht wittert..
 

Kolja Kreder

Mitglied
AW: Mehr Eigenverantwortung in Bayern

Für mich klingt es auch eher danach, dass dem Angler hier Steine statt Brot gegeben werden. Ich bin sonst auch ein kompromissbereiter Mensch. Hier ist es aber wichtig hart zu bleiben, um endlich von dem Verwertungsgedanken als alleiniger vernünftiger Grund wegzukommen. Die Fischbestände werden es uns danken.

Angler schaffen Biotope im Interesse der Allgemeinheit.
Angler bringen die Jugend in die Natur im Interesse der Allgemeinheit.
Angler helfen sozial auffälligen Kindern (Stichwort: ADHS) durch angeln besser mit dem Leben klar zu kommen, im Interesse der Allgemeinheit.
Angler bemühen sich um die Integration von Behinderten im Angelsport, im Sinne der Allgemeinheit.
Angler siedeln bedrohte Fischarten wieder an, im Interesse der Allgemeinheit.
und und und

Was müssen Angler denn noch alles dafür tun, dass ihr Passion, als vernüftiger Grund angesehen wird. Bedauerlicher Weise gelten diese gesellschaftlich relevanten Tätigkeiten im Sinne der TierSchG strafrechtlich wenig. Daher muss die Politik hier helfen und die gesetzliche Grundlage schaffen, dass Angeln an sich aus den Tatbeständen §§17, 18 TierSchG herausgenommen werden. Dies geht sowohl über den Bund, als auch über das Land. Nur passieren muss etwas! Das in Bayern scheint mir eine Alibi- Aktion zu sein. Es fällt ja immer wieder auf, dass man in Bayern A sagt aber B in der Praxis umsetzt.
 
AW: Mehr Eigenverantwortung in Bayern

Als Angler hat man zwar ne Prüfung,aber das eigenständige Denken und Handeln darf man nicht haben.Auch unser Gehirn ist nur dazu da Ja und Armen zu denken......

Aber wenn man Anglern alles vorschreiben will,können wa ja die Prüfung weglassen so wie Weltweit gängige Praxis.

Wozu ne Prüfung wenn man doch nur von Papieren ablesen und Handeln darf.......
 

Toni_1962

freidenkend
AW: Mehr Eigenverantwortung in Bayern

Servu fishhawk,

es gärt schon einige Jahre wegen des Zurücksetzens in bayer. Vereinen.
Das Auseinanderklaffen zwischen Theorie und gelebter Praxis bezüglich Zurücksetzen, jedem bekannt, von allen stillschweigend hingenommen, ist laut geworden.

Mehrer Diskussionsrunden neben Landshut haben nun in Oberschleißheim mehr als Verärgerung, sondern vor Ort Streit zwischen Verband und Mitgliedern gebracht.
Der Verband hat den Auftrag gehabt wegen Zurücksetzens bei der Regierung vorstellig zun werden. Die ministerielle Antwort liegt ja nun vor ...
Und nun kommt der Eiertanz zwischen "Fun und Hege", "Angst vor rechtlicher Angreifbarkeit und gelebter Praxis" und man nennt die jetzige Regelung (Probephase!) einen Kompromiss. Dieser Kompromiss, wenn im Verein umgesetzt, bringt aber auch Nachteile für Vereine und deren Mitgliedern wie auch allen Anglern (Verlängerung der Schonzeit um mind. 1 Monat usw.).
Zudem sind ja die konkret geäußerten Wünsche auch wegen der Hege, z. B. Zurücksetzen großer Hechte wegen produktiven Laichs, aber auch mangelnde Verwertbarkeit von großen Karpfen, unerwünschter Beifang z. B. kleiner (natürlich auch großer) Aitel beim Forellenangeln usw. nicht berücksichtigt.

Das Problem ist konkret mangelndes Rückgrat des Ministeriums, in dem (nichtangelnde) Juristen formaljuristisch argumentieren, um jediglicher Angreifbarkeit zu entgehen.

Der einzige große Vorwurf an den Verband ist zu machen, dass er am Herrn Braun, ehemals Ministerieller, festhält, auch wenn der Vice-Präsi des Verbandes komplett anderer Auffassung zu Herrn Braun ist (die einst von mir im Board zitierte Gewässerordnung, die Herr Braun juristisch nicht korrekt (!) zerrissen hat, hat der Vice-Präsi als Vereinsvorsitzender bewusst in seiner Gewässerordnung ;), jetzt hat er zudem einen anderen Trick ;) )

Auf der Homepage des Verbandes war ja ein interessanter Artikel, in der vom Verband das Zurücksetzen von Fischen, die nicht verwertbar sind oder nicht Zielfisch sind, auch in die Eigenverantwortung des einzelnen Anglers gestellt wurde; nun ist diese Seite wieder gelöscht ...

Es gärt in den organisierten und nicht verbandsangeschlossenen Vereinen gewaltig.
Und es tut sich was daraus ...
 
Zuletzt bearbeitet:

Franz_16

Mitglied
AW: Mehr Eigenverantwortung in Bayern

Dass bei bestimmten Fischarten / Gewässern wieder ein Stück Eigenvernatwortung an die Angler zurückgegeben wurde scheinbar noch nicht. Der LFVB hat hier im Sinne der Angler gearbeitet.

Ja, das stellt man gerne so dar.
Am Ende ist es viel Rauch um fast nichts.

Tatsächlich darf man als Angler nämlich erstmal nur genauso wenig oder viel wie vorher auch.

Erst wenn sich der Fischereiausübungsberechtigte (Pächter, Vereine etc.) dazu durchringt das explizit zu beantragen die bürokratischen Hürden zu überwinden und ggf. sogar noch dafür zu sorgen, dass am entsprechenden Gewässer ein Artenhilfsprogramm läuft ergeben sich für den Angler geringfügige Entscheidungsmöglichkeiten.

Die Fischarten sind starr definiert - pauschal, für ganz Bayern und lassen wichtige Arten und vor allem Gewässer komplett außen vor.

Mit Verantwortung in die Hände der Angler zu legen hat das am Ende wirklich nur sehr wenig zu tun.

Zwei einfache Beispiele, die klar machen wo für den einzelnen Angler in der Praxis wirklich die Probleme liegen - und das hat nichts mit dem gefürchteten zurücksetzen mit Vorsatz zu tun.

1. Ich möchte an der Donau auf Aal angeln und mir dazu schnell einen kleinen Köderfisch fangen. Anstelle der Grundel, der Laube oder dem kleinen Rotauge beißt eine 15cm lange Brachse*. Als Köderfisch für Aale ist diese zu groß.
Da die Brachse weder Schonmaß noch Zeit hat und auch in der neuen Regelung nicht berücksichtigt ist, müsste ich sie töten. Wenn mich dann ein Passant fragen würde, warum ich den kleinen Fisch getötet habe, was sollte ich dem antworten?

*Brachse ist in diesem Beispiel durch viele andere Fischarten zu ersetzen:
Döbel, Güster, Zobel, Rußnase, Barsch, Wels etc.

Genau hier wäre es wichtig, dem Angler Entscheidungsfreiheit zu geben und auch gesetzlich das Weiterleben des Fisches ganz klar über den relativ sinnbefreiten Tod zu stellen.

2. Als Kind habe ich in den Altwässern der Naab und Haidenaab immerwieder mal wunderbare Karauschen gefangen. Mittlerweile ist diese Fischart beinahe gänzlich verschwunden und steht mittlerweile auf der roten Liste der bedrohten Arten. Vor ca 3 Jahren habe ich beim Schleienansitz völlig überraschend in einem Altwasser seit x Jahren wieder einmal eine Karausche gefangen. Womöglich eines von ganz ganz wenigen Exemplaren die dort noch schwimmen. Da die Karausche in Bayern weder Schonmaß noch Schonzeit hat noch von der neuen Regelung erfasst ist, hätte ich diesen für den Fortbestand der Art in diesem Gewässersystem womöglich unglaublich wertvollen Fisch töten müssen.

Genau in solchen Situationen muss der Angler die Möglichkeit haben zu entscheiden.
 

Lajos1

Well-Known Member
AW: Mehr Eigenverantwortung in Bayern


Fängt der Angler an einer Stelle wiederholt Fische, die für das Zurücksetzen in Frage kommen, muss er das Angeln in diesem Bereich beenden.

Hallo,

da kenn ich Ähnliches aus slowenischen Gewässern:
ist die Äsche z.B. bis 31. Mai gesperrt und man fängt an einer Stelle im Mai 3 Äschen, so muss man dort auch das Angeln beenden.
Ungeachtet dessen bringt diese neue Regelung in Bayern erstmal nicht viel. Aber die Verantwortlichen mussten anscheinend ganz schön über ihren Schatten springen um das überhaupt zu beschließen. Ging wahrscheinlich auch nur, weil der Dr. Braun mittlerweile seit mehr als sechs Jahren im Ruhestand ist. Aber es ist doch ein erster Schritt zu einer liberaleren Entnahmepraxis.

Petri Heil

Lajos
 
R

RuhrfischerPG

Guest
AW: Mehr Eigenverantwortung in Bayern

Du kennst die tagtägliche(wenn auch illegale)Praxis des zivilen Ungehorsam am Wasser...heisst:Verband und Politik wollen mit dem bayer.Weg(egal ob alt oder neu) beschixxen werden..und gehören und verdienen es somit auch.
 

Thomas9904

Well-Known Member
AW: Mehr Eigenverantwortung in Bayern

Hallo,

da kenn ich Ähnliches aus slowenischen Gewässern:
ist die Äsche z.B. bis 31. Mai gesperrt und man fängt an einer Stelle im Mai 3 Äschen, so muss man dort auch das Angeln beenden.
Meines Wissens nicht nach 3 Äschen fangen, sondern nach 3 mitgenommen Äschen..

Hat aber mit Bayern und deren bescheuertem Abknüppelgebot aber auch rein gar nix zu tun.
 

Thomas9904

Well-Known Member
AW: Mehr Eigenverantwortung in Bayern

Die Fischarten sind starr definiert - pauschal, für ganz Bayern und lassen wichtige Arten und vor allem Gewässer komplett außen vor.

Mit Verantwortung in die Hände der Angler zu legen hat das am Ende wirklich nur sehr wenig zu tun.
Da haut man den Bayern eine der schwierigsten Prüfungen um die Ohren als geprüfte Sport- und Angelfischer!
Aber sowas in der Praxis entscheiden, was für jeden NORMALEN Angler ganz normal wäre, dass darf der Sport- und Angelfischer in Bayern noch lange nicht.

Und diese "Erleichterung" ist so bürokratisch verquast, dass es eine Unverschämtheit ist ,wenn hier die Verbanditen oder der Gesetzgeber von Erleichterungen oder Schritten in die richtige Richtung spricht..
 

fishhawk

Well-Known Member
AW: Mehr Eigenverantwortung in Bayern

Hallo,

also wenn du in Slowenien während der Schonzeit 3 Äschen minimmst, kannst du nicht drauf hoffen, dass die einzige Sanktionierungsmaßnahme ne Verfahrenseinstellung mangels öffentlichem Interesse bleibt.
 

Thomas9904

Well-Known Member
AW: Mehr Eigenverantwortung in Bayern

Hallo,

also wenn du in Slowenien während der Schonzeit 3 Äschen minimmst, kannst du nicht drauf hoffen, dass die einzige Sanktionierungsmaßnahme ne Verfahrenseinstellung mangels öffentlichem Interesse bleibt.
Sche....
falsch gelesen...
SORRY!!!!

Dennoch was anders wie bei Döbel, Rotaugen, Hechten etc. und vor allem nicht in Bayern.
 

fishhawk

Well-Known Member
AW: Mehr Eigenverantwortung in Bayern

Natürlich ist die Neuregelung nicht das gelbe vom ei, aber m.E. immer noch besser als vorher.

Da hätte man z.B. jede maßige Äsche außerhalb der Schonzeit entnehmen müssen.

Ob es die Situation wirklich dramatisch verschlechtert, wenn man die Äschenschonzeit schon ab 1. Dezember beginnen lässt, ist natürlich ne individuelle Ansicht.

Du kennst die tagtägliche(wenn auch illegale)Praxis des zivilen Ungehorsam

Kann man jeden Tag beobachten, Kampfradler, Autobahndrängler, Autonome Szene, da machen Angler keine Ausnahme.

Aber immerhin gibt es jetzt Möglichkeiten für ne legale selektive Entnahme, das war vorher nicht so.
 
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