Mehr Eigenverantwortung in Bayern

Thomas9904

Well-Known Member
AW: Mehr Eigenverantwortung in Bayern

Stimmt - solange die Verbandler am Ende des Tages noch ins gleiche Horn stoßen wie ihre politischen Kumpels der Zurücksetzhasser (Augenthaler, Hanfland als Stichwort) wird das die nix...

Dass zudem angelpolitisch manchmal eigentlich Tief-Schwarze nur noch bessere GRÜNE sein wollen - bääääh....
 

MaikRB

Member
AW: Mehr Eigenverantwortung in Bayern

Mein Gott was ein Geschwurbel|uhoh:

Das es sowas von einfach geht, wenn man möchte, dass der einzelne Angler Verantwortung übernimmt, zeigt der Auszug
aus der Gewässerordnung des LAV Brandenburg:

4.5. Behandlung und Verwendung des Fanges

4.5.1. Aneignen und Zurücksetzen gefangener Fische
Der Angler hat sofort nach dem Fang eines maßigen Fisches zu entscheiden, ob er diesen zurücksetzen oder sich aneignen und verwerten will. Soll der Fisch zurückgesetzt werden, so hat dies unmittelbar nach dem Lösen des Hakens zu geschehen.


Mehr Reglement sollte ein mündiger Angler nicht brauchen.

Viele Grüße
Maik
 

Thomas9904

Well-Known Member
AW: Mehr Eigenverantwortung in Bayern

so isses, es würde anders gehen.

Aber in Bayern gehts eben erstmal ganz anders...
 

dreampike

Well-Known Member
AW: Mehr Eigenverantwortung in Bayern

Hallo Thomas,

ich fische jetzt seit ziemlich genau 44 Jahren in Bayern (legal) und das gerne und mit Leidenschaft. Von Anfang an habe ich sehr selektiv entnommen, ohne Widerhaken (wofür ich auch des öfteren mal ausgelacht wurde) und die meisten Fische entkommen mir im long-line-release. Damit hatte ich nie ein Problem und das praktizieren in meinem Umfeld viele bayerische Fischer so. Klar, wenn jemand mit einem Fisch eine lange Fotosession macht und das Foto inkl. dem Vermerk "released" veröffentlicht, dann kann er dafür angezeigt werden. Muss man ja auch nicht machen...

Dass es ein von Dir sogenanntes und hier immer wieder angeprangertes "Abknüppelgebot" in Bayern gibt, das die hiesigen Fischer so furchtbar an die Kandare nimmt und unter dem alle bayerischen Fischer schrecklich leiden, das habe ich erst hier im Anglerboard von Dir erfahren. Ab und an wundert es mich, nein, es nervt mich, dass Du als Nichtbayer so vehement auf die bayerischen Verbände und Behörden eindrischst. Aber vielleicht verspürt man die Auswirkungen der bayerischen Fischereibedingungen woanders auch viel stärker als hier vor Ort.

Ansonsten, ja, ich bin tatsächlich in einem Verein, der die neuen bayerischen Bestimmungen umgesetzt hat. In meinen Erlaubniskarten für 2017 (da wurde offensichtlich eine flotte Druckerei gefunden) steht bereits, dass ich Huchen, Äsche und Bachforelle ganz offiziell und sanktionsfrei wieder zurücksetzen darf. Das mit der Schonzeitverlängerung war für niemanden ein Problem, da die genannten Arten bei uns ohnehin weit länger als gesetzlich vorgeschrieben geschont werden.

Also ich finde es gut und einen Schritt in die richtige Richtung!

Wolfgang aus Ismaning
 

Thomas9904

Well-Known Member
AW: Mehr Eigenverantwortung in Bayern

naja, wenn Du da erst von mir erfahren hast und bis dahin widerrechtlich zurückgesetzt hast, ist es Dein und nicht mein Problem.

Mein "einknüppeln" resultiert aus den Bemühungen von Fischereifachverwaltungsbeamten (wie z. B. ein Dr. Geldhauser), diesen Dreck bundesweit durchzusetzen.

Lange war da der Verband mit vorne bei..

Braucht kein Mensch.
 

Toni_1962

freidenkend
AW: Mehr Eigenverantwortung in Bayern

Servus Wolfgang,

wenn jetzt noch die nicht nachvollziebare Ausweitung der Schonzeit wegfallen würde, und der Unsinn, dass man am Artenschutzprogramm teilnehmen muss wie auch die Genehmigung durch die staatl. Fischeeriberatungsstelle,
dann wäre das schon mal klasse als 1. Schritt ...

All diese Auflagen geben keinen Sinn ....
 

Thomas9904

Well-Known Member
AW: Mehr Eigenverantwortung in Bayern

Servus Wolfgang,

wenn jetzt noch die nicht nachvollziebare Ausweitung der Schonzeit wegfallen würde, und der Unsinn, dass man am Artenschutzprogramm teilnehmen muss wie auch die Genehmigung durch die staatl. Fischeeriberatungsstelle,
dann wäre das schon mal klasse als 1. Schritt ...

All diese Auflagen geben keinen Sinn ....
Und DANN würd ich auch nicht maulen sondern loben!!
 

kati48268

Well-Known Member
AW: Mehr Eigenverantwortung in Bayern

Dass es ein von Dir sogenanntes und hier immer wieder angeprangertes "Abknüppelgebot" in Bayern gibt, das die hiesigen Fischer so furchtbar an die Kandare nimmt und unter dem alle bayerischen Fischer schrecklich leiden, das habe ich erst hier im Anglerboard von Dir erfahren. Ab und an wundert es mich, nein, es nervt mich, dass Du als Nichtbayer so vehement auf die bayerischen Verbände und Behörden eindrischst.
Da kannst du zunächst mal sehen, wie toll 'vor Ort' über bestehende Gesetze informiert wird. ;)

Im Ernst, mir gefällt das 'mir san mir (& was schert mich, was Behörden sagen)' durchaus.
Findest du es nicht trotzdem richtig, dass Medien auf diese kranken Gesetze hinweisen, deren Zustandekommen recherchieren,... und sich für Besserungen engagieren?
 

Ossipeter

Active Member
AW: Mehr Eigenverantwortung in Bayern

Für mich klingt es auch eher danach, dass dem Angler hier Steine statt Brot gegeben werden. Ich bin sonst auch ein kompromissbereiter Mensch. Hier ist es aber wichtig hart zu bleiben, um endlich von dem Verwertungsgedanken als alleiniger vernünftiger Grund wegzukommen. Die Fischbestände werden es uns danken.

Angler schaffen Biotope im Interesse der Allgemeinheit.
Angler bringen die Jugend in die Natur im Interesse der Allgemeinheit.
Angler helfen sozial auffälligen Kindern (Stichwort: ADHS) durch angeln besser mit dem Leben klar zu kommen, im Interesse der Allgemeinheit.
Angler bemühen sich um die Integration von Behinderten im Angelsport, im Sinne der Allgemeinheit.
Angler siedeln bedrohte Fischarten wieder an, im Interesse der Allgemeinheit.
und und und

Was müssen Angler denn noch alles dafür tun, dass ihr Passion, als vernüftiger Grund angesehen wird. Bedauerlicher Weise gelten diese gesellschaftlich relevanten Tätigkeiten im Sinne der TierSchG strafrechtlich wenig. Daher muss die Politik hier helfen und die gesetzliche Grundlage schaffen, dass Angeln an sich aus den Tatbeständen §§17, 18 TierSchG herausgenommen werden. Dies geht sowohl über den Bund, als auch über das Land. Nur passieren muss etwas! Das in Bayern scheint mir eine Alibi- Aktion zu sein. Es fällt ja immer wieder auf, dass man in Bayern A sagt aber B in der Praxis umsetzt.

Hasd schee gsochd wie mir Frangn song dädn.
 
R

RuhrfischerPG

Guest
AW: Mehr Eigenverantwortung in Bayern

Ich hatte bisher mehrfach Gelegenheit, mit Leuten zu sprechen, die recht nahe an den "Schreibtischtätern" sitzen.

Der Grund für das Entstehen solch eines Verhaus liegt im Spannungsfeld zwischen zur Kenntnis genommener Realität auf der einen Seite (Kein Angler akzeptiert es, Beifang abzuschlagen und wegzuwerfen. Hier gab und gibt es seitens der Vereine massiven Druck auf das Ministerium) und einem geradezu fanatischen Hass gegen C&R-Angler auf der anderen Seite (O-Ton: "Da hängen die den ganzen Tag am Wasser rum und kurbeln die Viechern raus. Das kann man doch nicht gutheißen."

Solange diese Situation so bleibt, wird es keine befriedigende Lösung geben.
Hass ist dabei der denkbar schlechteste Ratgeber...vor allem ändert deren Denkweise ja nix an den Realitäten.

Arbeiten die schon an einer Petition zum Verbot von Abhakmatten?

Hier würde vielleicht auch mal deutlicher und auch lauter Klartext der gesunden Mitte angesagt sein..das die vermeintlich Guten mit ihrem Getue nämlich keinen Deut besser sind,als die von ihnen angefeindeten Hardcore Releaser und darüber hinaus auch der Allgemeinheit schaden.
 

smithie

Well-Known Member
AW: Mehr Eigenverantwortung in Bayern

Ich bin jetzt gerade mal durch den Thread durch und habe mal ein paar Zitate zusammengesammelt:


Zudem muss der Verein am ARTENSCHUTZPROGRAMM teilnehmen.
Hast du das schon einmal gemacht?
Sehr richtiger und wichtiger Punkt. Antrag beim Bezirk, Prüfung Bezirk, falls ok, Weiterleitung an Land, Prüfung Land, falls ok, Vereinbarung mit Land (ich bin damals irgendwo dazwischen ausgestiegen).

Jeder Bezirksverband hat ein bestimmtes Jahresbudget für diese Programme (OBB = 100k, wenn ich mich recht erinnere).
Damit können definitiv nicht alle Anträge auf Artenschutzprogramme bedient werden.
Die anderen, die aufgrund von fehlendem Budget nicht am Programm teilnehmen können, haben dann Pech gehabt bzgl. der "Eigenverantwortung für alle"?
Ich halte das für äußerst bedenklich und wackelig.


Das in Bayern scheint mir eine Alibi- Aktion zu sein.
Das ist auch meine Meinung. Man hat was getan, um die Meute zu beruhigen. Ob das funktioniert?


Wenn es aber nicht so einfach und hoppla-hopp zu gehen scheint, dann halt in kleinen Schritten.
Das Problem sind m.E. nicht die kleinen Schritte, sondern die Intention der Leute, die diese Schritte widerwillig tun (müssen).
 

Lajos1

Well-Known Member
AW: Mehr Eigenverantwortung in Bayern

naja, wenn Du da erst von mir erfahren hast und bis dahin widerrechtlich zurückgesetzt hast, ist es Dein und nicht mein Problem.

Hallo,

ich glaube Dreampike hat mehr gemeint, dass das "Abknüppelgebot" die Bayern nicht juckt. Soll heissen, gewusst hat er es schon, nur nicht als Belastung empfunden, da sich so gut wie niemand daran hält.|rolleyes

Petri Heil

Lajos

PS. Dreampike ich nehme an es ist so, wie ich schrieb#h.
 

fishhawk

Well-Known Member
AW: Mehr Eigenverantwortung in Bayern

In meinen Erlaubniskarten für 2017 (da wurde offensichtlich eine flotte Druckerei gefunden) steht bereits, dass ich Huchen, Äsche und Bachforelle ganz offiziell und sanktionsfrei wieder zurücksetzen darf. Das mit der Schonzeitverlängerung war für niemanden ein Problem, da die genannten Arten bei uns ohnehin weit länger als gesetzlich vorgeschrieben geschont werden.

Also hat sich für die Vereinsmitglieder von dreampike die Sachlage doch verbessert.

Für Vereine, die bereits am Artenhilfsprogramm teilnehmen, hält sich der zusätzliche Bürokratieaufwand auch in Grenzen. Und AHP kann bis zu 90% Zuschuss zum Besatz bringen. Natürlich nur, bis der Topf leer.

Dass das natürlich nicht das Gelbe vom Ei ist und auch nicht der letzte Schritt sein darf, ist mir schon klar.
Mich wundert nur mit welcher Vehemenz hier die ganze Geschichte verdammt und verteufelt wird.

Aber lasst eueren Frust ruhig ab, dafür ist das AB ja da.
 

Thomas9904

Well-Known Member
AW: Mehr Eigenverantwortung in Bayern

siehe z. B. smithie - nicht jeder bayerische Vereinsvorsitzende scheint Deine Meinung zu teilen...

Wenn einem der Fuß abgehackt wurde, ists zwar nett, wenn man zum Dank dann nach Jahrzehnten ne Krücke bekommt...

Besser wäre aber, den Fuß auch nach Jahrzehnten wieder richtig und funktionsfähig annähen - in der Medizin wie bei unseren Sport-. und Angelfischerverbänden ein unrealistischer Traum, ich weiss..

Noch besser, die würden die Füsse gar nicht erst abhacken oder dabei helfen..

Dann müsste man sich auch nicht verqueren und diejenigen loben für die Krücke, die einem mit die Füße abgehackt hatten..
 
Zuletzt bearbeitet:

fishhawk

Well-Known Member
AW: Mehr Eigenverantwortung in Bayern

Aber Fuß abhacken und trotzdem keine Krücke zu bekommen halte ich jetzt auch nicht für besser.

Und weil es für manche Vereine zuviel Bürokratie bedeutet es für alle anderen auch nicht zu ermöglichen halte ich auch nicht für zielführend.

Aber das ist halt meine persönliche Meinung, dass viele hier anders denken ist schon o.k. .
 

Thomas9904

Well-Known Member
AW: Mehr Eigenverantwortung in Bayern

Aber das ist halt meine persönliche Meinung, dass viele hier anders denken ist schon o.k. .
Ich hab auch kein Problem mit Deiner Meinung (und finde klasse, dass Du sie vertrittst!! #6#6#6), auch wenn ich sie nicht teile..

Man kann immer nur aus verschiedenen Sichtweisen lernen (übernehmen muss ich sie ja nicht, wenn sie mir nicht logisch oder zielführend erscheinen ..:):) )
 

fishhawk

Well-Known Member
AW: Mehr Eigenverantwortung in Bayern

Hallo,

finde ich auch gut am AB, dass man auch mit ner Minderheitsmeinung nicht gleich als Depp oder sonstwas eingestuft wird.
 

Toni_1962

freidenkend
AW: Mehr Eigenverantwortung in Bayern

Dass das natürlich nicht das Gelbe vom Ei ist und auch nicht der letzte Schritt sein darf, ist mir schon klar.
Mich wundert nur mit welcher Vehemenz hier die ganze Geschichte verdammt und verteufelt wird.

Aber lasst eueren Frust ruhig ab, dafür ist das AB ja da.

Es ist kein Frust bei mir, sondern Unverständnis darüber, dass wenn Sinnvolles angegangen wird, gleich mit unsinnigen Auflagen verbunden wird; und somit zeigt es doch auch, dass keine Änderung gemacht wird ohne doch schnell mal dafür einzuschränken ...
und das haben an sich Juristen im Ministerium ausgedacht, in Sorge ohne verordnete Einschränkungen angreifbar zu sein:
Wenn schon große Äsche zurücksetzen, dann schränken wir die Fangzeit aber ein, damit Gegner befriedigt sind ... am besten natürlich wäre ein Nullsummenspiel für die Juristen.
Häppchenweise voran und schnell mal wieder ängstlich zurück in den Auflagenwahnsinn ...

ein drängenden Problem, das ich am Wasser derzeit sehe, und was ja auch, vom Verband beauftragt, angegangen werden sollte, ist:
Unerwünschter Beifang:
Was soll ich beim Forellenblinkern mit einem 12 cm Barsch machen oder mit einem 10 cm Aitel, einem mageren 55 cm Hecht?
Denk an einen fetten modrigen Karpfen, den nicht mal die Hauskatze ansieht und der Hund sich ekelt:
Zurücksetzen ist verboten, abschlagen und wegwerfen aber widerspricht dem Tierschutzgesetz (! Wird erstaunlich nie diskutiert!) und der Fischereiausübungsverordnung

Nichtangelnde, aber angelrechtliche Verordnungen entwerfende Juristen können sich das ja nicht vorstellen,
die sagen auf Anfrage nur:
"Angel halt nicht auf diese Fische! Angle selektiver".
Das Problem darinnen liegt offensichtlich, dass diese Juristen nur einen Krawattenknoten kennen, aber keinen Angelschnurknoten ...

und solange dies so ist, wird sogar der gewünscht angelfreundlichste Verband in Bayern am Ministerium und seinen nichtangelnden, angelpraxisfernen Juristen scheitern ....
 
Zuletzt bearbeitet:

Thomas9904

Well-Known Member
AW: Mehr Eigenverantwortung in Bayern

Es ist kein Frust bei mir, sondern Unverständnis darüber, dass wenn Sinnvolles angegangen wird, gleich mit unsinnigen Auflagen verbunden wird; und somit zeigt es doch auch, dass keine Änderung gemacht wird ohne doch schnell mal dafür einzuschränken ...
......
und solange dies so ist, wird sogar der gewünscht angelfreundlichste Verband in Bayern am Ministerium und seinen nichtangelnden Juristen scheitern ....
Da sind wir voll einer Meinung!
 
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