Gelbbauchunke
New Member
Hallo allerseits,
Vorab:
Ich habe meinen Angelschein noch nicht lange und habe bisher eigentlich immer auf Wurm geangelt, wobei ich viele meiner Lieblingsfische (Aale) an Land ziehen konnte. Als Kind habe ich auch stets nur "kleine" Fische gefangen, "große" reizten mich eigentlich nie - bislang. Ich angle immer an einem Fluss mit schwacher Strömung bei Bamberg, weil ich direkt am Wasser liegend ein kleines Grundstück gepachtet habe.
Der gestrige Tag aus meiner Sicht:
Als ich gestern eigentlich nur Maden kaufen wollte, lächelte mich ein quietschgelber Wobbler geradezu an gekauft zu werden. Mit funkelnden Augen drückte ich dem Verkäufer einen Zehner in die Hand und konnte mich von nun an Wobblerbesitzer nennen.
Da ich mein komplettes Angelequipment geerbt habe, befestigte ich später den Wobbler an einem Stahlvorfach, dieses wiederum an einer Schnur von Opis alter Angel, deren Schnurlaufringe auch nicht mehr ganz fest sitzten.
Mit einer Mischung aus Skepsis und Tatendrang machte ich mich nun ans Werk - das erste mal Wobblern! Das Surren des Wobblers zu hören und die Vibrationen beim Einziehen zu fühlen war merkwürdig im positiven Sinne.
Nach dem zehnten Mal Einwerfen und Einziehen war es soweit - "Zack" - als ich den Wobbler wieder kurz "ruhen" lies und erneut einziehen wollte war es soweit, ein Fisch hatte mitten im Fluss angebissen! Ich kann schon vorab verraten, dass dieser Moment des Glückes heute nicht mehr übertroffen werden sollte - im Gegenteil, es ging von nun an stetig bergab, und das sogar im wahrsten Sinne des Wortes.
Der Fisch zog unglaublich stark stromabwärts, die Spule rotierte in einer von mir zuvor noch nie gesehenen Weise. Als ich dann die Bremse etwas fester drehen wollte und zum ersten großen "Gegenhalten" ansetzte, begann die Show. Ich stürzte samt Angel die kleine Böschung kopfvoraus quer durch Brennesseln und Kletten, und landete letztendlich im Wasser. Auf den Weg dorthin nahm ich noch die zwei von mir zuvor gefangenen Rotaugen samt Eimer mit dem Bein mit.
Stets den ersten großen Fang vor Augen ließ ich aber nicht davon ab, die Angel festzuhalten. Ich rettete mich an den seichten Flussrand und versuchte erneut gegenzuhalten. Chancenlos - jeder Versuch endete damit, dass ich immer weiter am Fluss entlangkraucheln musste und auch zunehmends im Schlamm versank. Ich hatte nicht ein einziges mal das Gefühl, dass ich dem Fisch Paroli bieten hätten könne, ohne, dass die Angel in tausend Stücke zerberstet oder die Schnur reißt. Im Nachhinein werfe ich mir vor, dass ich vllt. etwas härter rangehen hätte müssen. Jedoch fehlen mir hierzu einfach die Erfahrungswerte über Stabilität der Materialien. Der Fisch jedoch zog unentwegt weiter und ich sah die Schnur auf der Spule schwinden. Es kam was kommen musste, die Schnur hatte sich dem Ende geneigt. Es dauert nicht lange, da löste sich der Spulenkopf von der Spule. Ich versuchte die Schnur noch mit den Händen einzuziehen, was zur Folge hatte, dass sich die Schnur regelrecht in meine Hand "eingebrannt" hatte. Ein kurzen Moment später hatte sich dann die Schnur vom Spulenkopf, der nur noch an einem Schnurlaufring hing, gelöst.
Da stand ich nun, nass, bis zu den Knien im Ufermodder steckend, mit Striemen an den Händen und Brennesselpusteln im Gesicht, fisch- und wobblerlos, gedemütigt und konnte gerade noch meinen Spulenkopf vor dem Untergang retten. Die Forellen die am anliegenden Bach gelegentlich vorbeihüpfen werden noch ihren Enkelfischchen von diesem Anglertrottel erzählen.
So, jetzt kann ich doch mal zu der eigentlichen Fragen kommen:
Ist es notwendig, sich zum Wobblern High-Tech-Equipment zuzulegen? Für mich mit schmalem Schülerbudget wäre sowas nahezu unmöglich, zumal es doch Schade wäre, wenn Opis altes Angelsammelsurium im Keller verstauben würde.
Kann mir jemand Ratschläge für eine "Allroundwobblerzusammenstellung" geben? Wie sollte Rute und Schnur beschaffen sein?
Kann mir jemand Tipps geben, wie man rangeht, wenn man den Fisch an der Angel hat? Sollte man den Fisch erst laufen lassen, oder bei leicht gezogener Bremse stetig und oft gegenhalten, oder dem Fisch gleich Butter bei die Fische geben und das Equipment gleichzeitig einem Belastungstest unterziehen?
Ich danke euch herzlichst für eure Hilfe.
Christoph
Vorab:
Ich habe meinen Angelschein noch nicht lange und habe bisher eigentlich immer auf Wurm geangelt, wobei ich viele meiner Lieblingsfische (Aale) an Land ziehen konnte. Als Kind habe ich auch stets nur "kleine" Fische gefangen, "große" reizten mich eigentlich nie - bislang. Ich angle immer an einem Fluss mit schwacher Strömung bei Bamberg, weil ich direkt am Wasser liegend ein kleines Grundstück gepachtet habe.
Der gestrige Tag aus meiner Sicht:
Als ich gestern eigentlich nur Maden kaufen wollte, lächelte mich ein quietschgelber Wobbler geradezu an gekauft zu werden. Mit funkelnden Augen drückte ich dem Verkäufer einen Zehner in die Hand und konnte mich von nun an Wobblerbesitzer nennen.
Da ich mein komplettes Angelequipment geerbt habe, befestigte ich später den Wobbler an einem Stahlvorfach, dieses wiederum an einer Schnur von Opis alter Angel, deren Schnurlaufringe auch nicht mehr ganz fest sitzten.
Mit einer Mischung aus Skepsis und Tatendrang machte ich mich nun ans Werk - das erste mal Wobblern! Das Surren des Wobblers zu hören und die Vibrationen beim Einziehen zu fühlen war merkwürdig im positiven Sinne.
Nach dem zehnten Mal Einwerfen und Einziehen war es soweit - "Zack" - als ich den Wobbler wieder kurz "ruhen" lies und erneut einziehen wollte war es soweit, ein Fisch hatte mitten im Fluss angebissen! Ich kann schon vorab verraten, dass dieser Moment des Glückes heute nicht mehr übertroffen werden sollte - im Gegenteil, es ging von nun an stetig bergab, und das sogar im wahrsten Sinne des Wortes.
Der Fisch zog unglaublich stark stromabwärts, die Spule rotierte in einer von mir zuvor noch nie gesehenen Weise. Als ich dann die Bremse etwas fester drehen wollte und zum ersten großen "Gegenhalten" ansetzte, begann die Show. Ich stürzte samt Angel die kleine Böschung kopfvoraus quer durch Brennesseln und Kletten, und landete letztendlich im Wasser. Auf den Weg dorthin nahm ich noch die zwei von mir zuvor gefangenen Rotaugen samt Eimer mit dem Bein mit.
Stets den ersten großen Fang vor Augen ließ ich aber nicht davon ab, die Angel festzuhalten. Ich rettete mich an den seichten Flussrand und versuchte erneut gegenzuhalten. Chancenlos - jeder Versuch endete damit, dass ich immer weiter am Fluss entlangkraucheln musste und auch zunehmends im Schlamm versank. Ich hatte nicht ein einziges mal das Gefühl, dass ich dem Fisch Paroli bieten hätten könne, ohne, dass die Angel in tausend Stücke zerberstet oder die Schnur reißt. Im Nachhinein werfe ich mir vor, dass ich vllt. etwas härter rangehen hätte müssen. Jedoch fehlen mir hierzu einfach die Erfahrungswerte über Stabilität der Materialien. Der Fisch jedoch zog unentwegt weiter und ich sah die Schnur auf der Spule schwinden. Es kam was kommen musste, die Schnur hatte sich dem Ende geneigt. Es dauert nicht lange, da löste sich der Spulenkopf von der Spule. Ich versuchte die Schnur noch mit den Händen einzuziehen, was zur Folge hatte, dass sich die Schnur regelrecht in meine Hand "eingebrannt" hatte. Ein kurzen Moment später hatte sich dann die Schnur vom Spulenkopf, der nur noch an einem Schnurlaufring hing, gelöst.
Da stand ich nun, nass, bis zu den Knien im Ufermodder steckend, mit Striemen an den Händen und Brennesselpusteln im Gesicht, fisch- und wobblerlos, gedemütigt und konnte gerade noch meinen Spulenkopf vor dem Untergang retten. Die Forellen die am anliegenden Bach gelegentlich vorbeihüpfen werden noch ihren Enkelfischchen von diesem Anglertrottel erzählen.
So, jetzt kann ich doch mal zu der eigentlichen Fragen kommen:
Ist es notwendig, sich zum Wobblern High-Tech-Equipment zuzulegen? Für mich mit schmalem Schülerbudget wäre sowas nahezu unmöglich, zumal es doch Schade wäre, wenn Opis altes Angelsammelsurium im Keller verstauben würde.
Kann mir jemand Ratschläge für eine "Allroundwobblerzusammenstellung" geben? Wie sollte Rute und Schnur beschaffen sein?
Kann mir jemand Tipps geben, wie man rangeht, wenn man den Fisch an der Angel hat? Sollte man den Fisch erst laufen lassen, oder bei leicht gezogener Bremse stetig und oft gegenhalten, oder dem Fisch gleich Butter bei die Fische geben und das Equipment gleichzeitig einem Belastungstest unterziehen?
Ich danke euch herzlichst für eure Hilfe.
Christoph
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