Mit der Drohne zum Fisch

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Hier hängt kein Köder unter der Drohne und fliegt zum Fisch. Aber das Hightech-Angeln ist gerade in Südafrika sehr beliebt (Beispielbild).

Das Angeln mit Drohnen in Südafrika wirkt sich schädliche auf Fische und Umwelt aus. Ein neues Gremium, die SA Drone Angling Association, wurde jetzt gegründet, um den Hightech-Sport zu regulieren und die Angler besser zu informieren. Laut dem Meeresbiologen Bruce Mann stellt die Möglichkeit der Drohnenangler, Köder weit außerhalb der normalen Wurfdistanz zu servieren, eine Bedrohung für bisher sicheren Rückzugsorte der Fische dar. Die tieferen Gewässer jenseits der Wurfgrenze sind Refugien für bestimmte Arten. Doch diese bisher unberührten Gebiete werden nun erreicht, so Mann gegenüber DroneDJ (Verkaufsplattform) Senior Editor Josh Spires. Fische, die von den Drohnenanglern gefangen werden, sind in der Regel viel größer und die Drilldauer erhöht sich. Da die meisten Fische zurückgesetzt werden, steigt hier der Stress für die weit draußen gefangenen Exemplare deutlich an.

Mann sagte gegenüber DroneDJ, dass es Aufrufe zum Eingreifen der Regierung gegeben habe, jedoch mit begrenztem Erfolg. „Die Drohnenfischerei wächst exponentiell und wir brauchen Mechanismen, um sie zu überwachen und zu regulieren. Derzeit gibt es keine speziellen Gesetze oder eine Regulierungsbehörde, und wir kennen nicht das volle Ausmaß der Schäden.“
Ein weiteres Problem sind Schnüre oder abgerissene Montagen im Meer. Sei es durch Hänger, Fischverlust oder das Kappen der Schnüre durch die Rotoren bei Flugfehlern.
Yugen Govender, amtierender Vorsitzender der neu gegründeten SA Drone Angling Association, sagte: „Es gibt derzeit keinen Dachverband und wir wollen dem Drohnenangeln eine Struktur geben, ebenso wie Ausbildung und Flugtraining, und bei der Lizenzierung und Zertifizierung helfen. Dies wird die Verletzung von Gesetzen und Vorschriften verhindern und den Schaden für die Umwelt und das Meeresökosystem mindern.“ Weiter sagt er: „Mehr Menschen sind jetzt in der Lage zu fischen. Ich kenne Leute, die aufgrund von Behinderungen nicht mehr angeln konnten, weil sie nicht in der Lage waren zu werfen, aber mit Drohnen können sie wieder ihr Hobby ausüben.“

Abgesehen von Gesetzen und Bestimmungen im In- und Ausland: Würdet Ihr Drohnen beim Angeln einsetzen?

Quelle: Angling International
 
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Erfolg und Hunger macht erfinderisch...
Mit Hunger hat das nichts zu tun. Die Drohnenangler kommen aus den wohlhabenden Bevölkerungsschichten. Die fischen und jagen vor allem aus Spaß am Hobby (hatte mal einige Zeit im südlichen Afrika, unter Anderem auch Kapstadt gelebt). Wer sich Nahrung aus Hunger beschafft, der bricht leichter in den nächstgelegenen Supermarkt ein. ;-)

Bin zwar in vielerlei Hinsicht ein Technikfan, aber beim Angeln muss ich keine Elektronik haben. Bisher habe ich auch ohne Echolot und Sonartechnik ausreichend gefangen (abgesehen davon, dass die Nutzung von Echoloten an unserem Vereinssee verboten ist).
 
Bin zwar in vielerlei Hinsicht ein Technikfan, aber beim Angeln muss ich keine Elektronik haben. Bisher habe ich auch ohne Echolot und Sonartechnik ausreichend gefangen (abgesehen davon, dass die Nutzung von Echoloten an unserem Vereinssee verboten ist).
Ich stehe ebenfalls auf Technik, doch eine Drohne zum Fischen geht mir auch zu weit. Nicht nur das Geschleppe, sondern auch der Krach würden mich nerven.
 
Zum anfüttern und genau platziertem Ködersetzen hatte ich auch schon daran gedacht.^^
Auch beim Brandungsangeln um auf Weite zu kommen, bin ein miserabler Werfer. :please
 
Zum anfüttern und genau platziertem Ködersetzen hatte ich auch schon daran gedacht.^^
Auch beim Brandungsangeln um auf Weite zu kommen, bin ein miserabler Werfer. :please
In Florida bringen die Haiangler ihre halben Bonitos & Co mit dem Kajak raus. Vielleicht sollten wir über so ein Gefährt nachdenken? ;-) Ich bin mit den langen Ruten auch eher untalentiert ...
 
Auf was Leute nicht alles kommen! Hab zwar auch ab und zu eine Drohne mit am Wasser, aber ausschließlich um mal etwas andere Fotos und Filmsequenzen zu kriegen. Den Vergleich mit Köderbooten und das Ausbringen von Ködern per Boot, übrigens auch die Abreißmontagen bei den Walleranglern, finde ich passend. Man kann alles übertrieben.
 
Für mich unterscheidet sich ein Angler von einem Berufsfischer, dass er mit relativ einfachen Methoden versucht an seinen Fisch zu kommen.
Die Drohne ist mir eindeutig zu viel!
Bisher haben sich die Leute welche weiter raus wollten mit Drachen, Luftballons, Segelpose, oder halt schlicht mit einem Boot/Kanu beholfen.
Persönlich habe ich mir neulich, mit etwas Bauchschmerzen, auch ein einfaches Echolot gekauft.
Am meinem Hausgewässer brauche ich das nicht, den See kenne ich wie meine Westentasche.
Ich möchte aber in diesem Jahr noch, sofern es Corona möglich macht, verschiedene große und mir fremde Gewässer beangeln.
Peene, Bodden, Müritz usw. und da habe ich keine Lust erst mal wochenlang das Gewässer zu erkunden, um dann etwas zu fangen, deshalb die Echolot-Krücke.

Jürgen
 
Zuletzt bearbeitet:
Hallo,

würde ich nicht machen, bin aber sowieso fast nur Fliegen- und Spinnfischer aber bei uns in den Vereins- und Verbandsgewässer (Mittelfranken) ist dies eh verboten. Keine Futterboote und keine Drohnen und Anfüttern sowieso nur in begrenztem Umfang, während des Angelns.

Petri Heil

Lajos
 
Hallo,

ohne Sondergenehmigung dürfte der Einsatz von Drohnen zum Ausbringen der Montagen oder von Futter in DE wohl ein Verstoß gegen die Luftfahrtverordnung sein.
 
Abgesehen von Gesetzen und Bestimmungen im In- und Ausland: Würdet Ihr Drohnen beim Angeln einsetzen?

Ja.

Eine Drohne ist eine Technologie. Wer eine Angel verwendet, anstatt seine Fische mit der Hand zu fangen, setzt Technologie ein. Heutige Angler verwenden modernsten Hochleistungsstahl für Haken an Gummiködern, die sie mit Angeln aus Kohlefaserverbundmaterial und Highend-Schnüren ausbringen. Kein Mensch dreht sich die Schnur aus Brennnesselfasern selbst... Warum also wird die eine Technologie in den Himmel gelobt und die andere verdammt? Es sind beides Technologien und der Mensch entscheidet über ihren Einsatz.

In der Jagd haben wir ein ähnliches Phänomen: ALLE Jäger verwenden ein Zielfernrohr mit moderner Optik. Aber die Verwendung von Nachtzielgeräten (wichtig für die Sauenjagd, um der Überpopulation der Wildschweine Herr zu werden) oder von Schalldämpfern (wichtig für den Gehörschutz der eigenen Hunde) wird auf's Übelste verunglimpft. Das sei doch keine Jagd mehr! Das ist wider der Tradition! Welche Tradition? Die Tradition, als man noch mit Speeren bewaffnet, Mammutherden über Klippen getrieben hat?

Ich lehne mich jetzt mal ganz provokativ aus dem Fenster und behaupte, dass das generelle Verweigern von Technologie aus Angst geschieht. Angst davor, diese Technologie nicht beherrschen zu können. Das erinnert mich an den alten Papa auf dem Sofa, der hilflos zusehen muss, wie der Junior mit ein paar Klicks den Videorekorder programmiert... Aber sich einzugestehen, dass man das nicht kann oder gar mal selbst die Bedienungsanleitung durchzuarbeiten, geht ja gar nicht! Also wird die Technologie verdammt und verunglimpft. Außerdem hat man das ja früher auch nicht gebraucht. Dazu kommt noch, dass das Ganze ja auch richtig Geld kostet, das nicht jeder hat. Aber eine große Klappe kann jeder haben...

Ja, ich gehe auch gerne mal mit der Bambusstippe, ein paar Maden und kleinem Gepäck ans Wasser. Wenn ich aber mehrere Nächte auf Karpfen ansitze, dann sind da Futterboot, Boilies etc. dabei. Es ist alles eine Frage des Ziels. Wenn man mit Maß und Verstand an die Sache ran geht und den Einsatz der zur Verfügung stehenden Mittel abwägt, kann man Technologie auch gezielt einsetzen. Wäre es erlaubt und würde ich über die Mittel verfügen, so würde ich mit einer Drohne mir einen oder zwei schöne Fische am Angeltag rausholen. Das finde ich richtig und gerechtfertigt. Wenn ich mir aber die ganzen "traditionellen" Heringsangler an der Ostsee anschaue, die zu Tausenden an den Küsten stehen und ihren Tag danach bewerten, ob sie in ihrem Fangrausch die Hundertergrenze knacken konnten, dann finde ich das nicht mehr verhältnismäßig und schädlicher für den Fischbestand, als das gezielte Beangeln einzelner Fische.
 
Ich lehne mich jetzt mal ganz provokativ aus dem Fenster und behaupte, dass das generelle Verweigern von Technologie aus Angst geschieht. Angst davor, diese Technologie nicht beherrschen zu können

Sorry aber Artikel genau gelesen?

"Laut dem Meeresbiologen Bruce Mann stellt die Möglichkeit der Drohnenangler, Köder weit außerhalb der normalen Wurfdistanz zu servieren, eine Bedrohung für bisher sicheren Rückzugsorte der Fische dar. Die tieferen Gewässer jenseits der Wurfgrenze sind Refugien für bestimmte Arten. Doch diese bisher unberührten Gebiete werden nun erreicht,"
 
Ja, habe ich genau gelesen. Aber die Aussage des Meeresbiologen ist seine Meinung. Genauso wie ich auch eine Meinung habe. Und die ist, dass so vereinzelte Eingriffe keine Relevanz haben. Ist ja nicht so, als würde man da mit einem Schleppnetz den halben Meeresboden abtragen...
Wenn die These des Meeresbiologen wissenschaftlich haltbar ist und diese einzelnen Sonderfälle sich als statistisch relevant herausstellen, werde ich selbstverständlich meine Meinung ändern. Denn wenn die These bewiesen ist, wird sie sich in gesetzlichen Vorgaben und Bestimmungen niederschlagen. Womit das Thema an sich ja dann durch ist, weil die Frage des Threaderstellers eben solche Gesetze und Bestimmungen ausklammert.
 
Sorry aber Artikel genau gelesen?

"Laut dem Meeresbiologen Bruce Mann stellt die Möglichkeit der Drohnenangler, Köder weit außerhalb der normalen Wurfdistanz zu servieren, eine Bedrohung für bisher sicheren Rückzugsorte der Fische dar. Die tieferen Gewässer jenseits der Wurfgrenze sind Refugien für bestimmte Arten. Doch diese bisher unberührten Gebiete werden nun erreicht,"
Da wird aber auch geschrieben, dass es eher Fun Angeln von gut betuchten ist. Die werden auch die paar Mücken haben um in genau diesen Bereichen vom Boot, oder der Yacht aus zu angeln.
 
Hallo,
eine Bedrohung für bisher sicheren Rückzugsorte der Fische dar.
An einigen Binnengewässern in unserer Gegend wurde das Auslegen und Füttern mit Futterboote/Drohnen etc. verboten.

Soll angeblich daran gelegen haben, dass damit in Bereiche vorgedrungen wurde, wo Fischen verboten oder unerwünscht war.

Das sagt zumindest der Buschfunk.

Ob das für Meeresfische lokal tatsächlich eine Bedrohung darstellt, kann man wohl nur beurteilen, wenn man die Daten/Fakten genauer kennt.

Ob jemand jetzt moderne Elektronik nutzt oder nicht, sollte man m.E. den persönlichen Vorlieben überlassen, soweit es erlaubt ist.

Früher war in Bayern z.B. auch das Angeln mit Fischfindern verboten. Hat manche Profiangler allerdings nicht weiter gestört, die taten es trotzdem.

Hängt mittlerweile vom Gewässer ab, mancherorts dürfen sie gar nicht verwendet werden, anderswo sind nur "Live-Sonars" verboten.

An großen Gewässern nutzte ich persönlich z.B. schon ein Echolot um Strukturen zu finden und ein GPS zum Markieren selbiger.

Hat früher mit Lot und Landmarken sehr viel länger gedauert und bei schlechter Sicht hat man die Spots auch nur schlecht gefunden.

Ich könnte mir zwar schon ne Hightech-Ausrüstung mit Sonartechnik, Motor mit GPS-Steuerung etc. leisten, aber bisher gefällt mir das klassische Ruderboot und Angeln ohne den Schnick-Schnack noch besser.

Ich gönne den Hightech-Jungs aber ihren Spaß und ihre Erfolge, solange sie sich an die Regeln halten und waidgerecht fischen.
 
Nein, obwohl ich selbst Drohnenpilot bin.

Wenn ich sehe, was mittlerweile an Technik eingesetzt wird, dann frage ich mich, wann die ersten Angler nach festen Stromanschlüssen an ihren Angelplätzen schreien.
Futterboote, Unterwasserkameras, Wurfecholote etc. und jetzt auch noch Drohnen ?
Irgendwann muss auch mal gut sein und es kommt ja nicht von ungefähr, dass es immer mehr Verbote hagelt.
Wenn sich mal einer fragt warum, genau, weil mal wieder alles bis aufs letzte ausgereizt werden muss.

Einige Befürworter haben vielleicht außer acht gelassen, dass man alleiniger Drohnenpilot am Wasser ist.
An guten Tagen sitzen an meinem Vereinsgewässer, ein alter Baggersee ca. 15-20 Angler. Davon 10 reine Karpfenangler. Wenn auch nur 5 davon eine Drohne einsetzen, oh man, was für ein gesumme.
Spätestens, wenn die ersten Drohnen dann crashen, ist das Geschrei groß.
Außerdem kann ich mir vorstellen, dass so manch anderer Nachtangler über nächtliche Aufstiege not amused sein wird. Denn die Montagen wollen ja Nachts nach einem Fang auch wieder ausgebracht werden.

Ich bin wahrlich niemand, der die Technik als Teufelszeug bezeichnet, aber man sollte die Kirche im Dorf lassen, damit in Zukunft an den Gewässern die erholsame Ruhe herrscht.
Da lausche ich Morgens lieber einer fleißigen Biene oder Hummel - dieses summen ist wenigstens natürlich.
 
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