Mit der XXL-Laufpose auf die Großen im Fjord?

[Karstein]

Die Idee habe ich vom Norwegentreffen letztes Wochenende mitgebracht:

Warum soll es bei geeigneten Wind- und Strömungsbedingungen nicht möglich sein, mit einer übergroßen Laufpose (z.B. einer Wallerpose) und einem feinen Filet als Köder auch auf 50+ Metern zu angeln? Zumal der Köder sich interessanter bewegen dürfte als an unseren herkömmlichen Montagen.

Ein paar Fragen dazu:

- hat´s schon mal einer mit Pose in größeren Fjordtiefen versucht?

- gibt es geeignete Posen, die 100-200gr Bebleiung plus Köder tragen? (vielleicht äußert sich hier ja mal ein Wallerangler?)

- welcher Posenstopper wäre zu empfehlen? Muss sich schnell verschieben lassen, leicht durch die Ringe rutschen und an der Pose stoppen?

Auf der Suche nach neuen Ideen

Karsten :b

 

[Micky Finn]

Hi Karsten,

hatte im Namsenfjord mal keine Lust mit rauszufahren und hab eine schönen sonnigen Nachmittag verbracht...... auf der Bank am Steg gedöst und mit der Fliege auf Pollacks gefischt und Zeit zum experimentieren hatte ich auch.

Beim Frühstück hatten wir immer so ne gelbe "Zitrone" auf dem Tisch.... für den Tee. Die hab ich dann geschnorrt und hab mir nen Schwimmer draus gebastelt. Die Strömung hat ihn schön rausgzogen..... und mit nem satten Plopp verschwand das Teil dann wenn ein Köhler gebissen hat.

Hab allerdings nicht sehr tief gefischt, so 3 Meter vielleicht. Konstrukt war folgendermaßen:
Hauptschnur durch einen Gummi.
Deckel an Zitrone auf und Schnur durch die Lasche laufen lassen (Prinzip Laufschwimmer)
Schlaufe der Hauptschnur mit Gummi an die Zitrone klemmen.
Bei Biß rutscht die Schlaufe raus und die Zitrone rutscht auf der Schnur. Mit ner großen Perle läßt sich das Ganze aber auch als richtiger Durchlaufschwimmer modifizieren.

Der Witz war ich hatte am Abend mehr gefangen als die Kollegen mit dem Boot.

 

[Tiffy]

Moin Karsten,

so hab mal in Norge geangelt. Irgendwann ging mir die Geduld beim Pilken aus und da hab ich das mal mit der Laufpose ausprobiert. Damals ( so ca. um 1988 rum ) gab es noch so riesige Makrelenposen für die Nordsee. Die hatten eine Tragkraft von 100gr. und mehr. Ich weiß aber jetzt nicht ob es die immer noch gibt. ( Passende Wallerposen findest du z.b. HIER ( klick ) )

Jedenfalls hab ich damals die Montage zum Grund abgelassen ( ca. 50 Meter ) und hab dann 1,5 Meter hochgeholt und einen Stopperknoten montiert. Hat ganz gut geklappt. Das blöde war immer das man die Angeltiefe gerade in Rinnen und an Kanten nicht immer optimal anpassen konnte. Wie auch ohne Echolot ? Nur mit Kreuzpeilungen, so wie wir damals fischten, war das nicht möglich. Also blieb nur oft und ständig zu kontrollieren ob alles noch in der richtigen Tiefe war.

Heute würde ich das nur noch mit ner Multirolle probieren weil man da einfach einen stabilen Gummiband als Stopper um die Hauptschnur schlaufen- und festziehen kann. Den Gummi kann man dann leicht beim Drill mit aufwickeln.

 

[Karstein]

@ Micky Finn: raffinierte Idee mit der Zitronenflasche! Die trägt durch ihre Verdrängung ja auch schon richtig was. Bis 5 Meter hatte ich es ja auch schon auf Hornhechte und MeFos versucht, aber mir geht es jetzt um die größeren Tiefen - da müsste man solch ein Teil wirklich zur Laufpose umbauen.

@ Tiffy: vorherragender Link, genau solche brachialen Brummer meine ich!!! Ich habe tatsächlich noch eine dieser rot-weißen Makrelenposen zuhause rumliegen, allerdings ist die schon arg lädiert, und von der Tragkraft ist sie auch ein bisserl mager.

Mit dem Schießgummi scheint mir auch eine gute Alternative zu sein. Habe grad mit Jirko getelt, der hatte eine praktische Idee dazu:

vom Boot aus siehst Du ja auf dem Echolot die Tiefe. Ryobi-Schnurzähler dran oder Counterrolle aktiviert und den Köder neben dem Boot auf Tiefe laufen lassen. Kurz vor dem Grund Hauptschnur greifen und Stopper dranknoten - fertig!

Absolut wichtig ist natürlich Dyneema als Hauptschnur, sonst dürfte der Anschlag nicht durchkommen.

Auch eine entsprechend lange und kräftige Rute müsste zum Einsatz kommen, z.B. ne YAD Tuscon oder sogar eine Brandungsrute. Sonst kriegst den Krempel mit langem Vorfach nicht in´s Boot.

Da formt sich schon ein konkreter Praxis-Ansatz in meinem Schädel! Wir werden einen "Selbsttest" nächstes Mal in Norge machen und Tanja wird die Premiere filmen. Schlagzeile lautet dann:

"Heilbutt beim Stippen gefangen!" *lach*

 

[Bellyboatangler]

Es gibt Posen über 200g Tragkraft zu kaufen. Kosten allerdings ein heiden geld und werden hier mehr als dekoware benutzt!

Paar Freunde von mir haben sich aus Bierdosen(Warsteiner) selbst Posen hergestellt. Einfach die Bierdose mit Bauschaum auffüllen und dann bunt anmalen. Mit einem Linecounter (von Balzer) die Tiefe einstellen und dann mit einem Gummiband doppelt um die Schnur legen und schon hast einen günstigen Stopper. Die Pose hängst ganz einfach mit einem Wirbel ein! Nach einem Biss muß Du sowiesodie Tiefe neu einstellen. Haben so zwischen 15- 45 meter Dornhaie geangelt. War echt mal was anderes. Wir benutzten Posen um 400-500g Tragkraft! Selbst die kleinen zogen die Pose ohne weiteres runter!

 

[Tiffy]

Jep,

viel Glück beim Heilbutt Stippen Karsten Wir haben damals nur Köhler und Lengs gestippt. Hat aber auch Spaß gemacht...

 

[Karstein]

@ BBAngler: auch nicht doof, solch eine Schaum-Bierdose! Sieht allerdings ein wenig merkwürdig aus, wenn auf den Fotos eine Jever-Dose baumelt! )))

@ Tiffy: genau das denke ich mir auch - mal ein Leng-Biss anner Pose, muss doch wirklich spannend sein!

Ein Problem sehe ich allerdings noch: vertängelt sich der Köder vielleicht beim Runterlassen in der Hauptschnur? Dann müsste ein Runningboom drangeschaltet werden, an dem das Blei fixiert ist.

 

[Tiffy]

Mit großen Ködern könnte das passieren Karsten. Damit das Stippen auch noch Spaß macht könnte man die Montage mit ner wasserlöslichen Schnur beim ablassen fixieren...

So viel Draht und Rohrkram schmälert doch das Stippervergnügen

 

[Angel-Ralle]

Hi miteinander,

belly hatte im Ursprungsthread (Alternative zur Slammer) ja ein schönes Bild - die Umsetzung mit der Zitronenflasche klappt auch beim Welsansitz

@Karsten: Dann besorg Dir aber auch gleich ne kräftige Stipprute

#h #h #h

Petri & all times tight lines:q :m :q

 

[Thomas9904]

Wird bei uns auf Smöla teilweisebeim Uferangeln in den Straumen praktiziert, allerdings in gerigneren Tiefen (8 - 20 Meter):
Grosse Makrelen/Waller)Pose, Vorfach aus mindestens 0,60er Mono, ans Ende ein Pilker als "Lockgewicht", Gewicht je nach Pose/Tiefe/Strömung, je nach Hängergefahr mit/ohne Haken.
Auf dem Vorfach 1 - 3 Seitenzweige mit mindestens 6/0er Einzelhaken (Circle Hooks sind da klasse!!), als Köder grosse Einzel/Doppelschanztwister.
Einfach ind die Strömung werfen, absinken und dann mit der Strömung abtreiben lassen.
Wurden schon schöne Erfolge damit erzielt, allerdings braucht man geeignete Ruten/Rollen für das grosse Wurfgewicht. Mir persönlich ist da das spinnen mit Jigs/leicten Pilkern am leichten Spinngerät lieber.

 

[Laksos]

Die Idee ist nicht neu. Das Thema hatten wir vor paar Monaten hier auch schon mal auf dem Board, finde auf die Schnelle den thread leider nicht.

Letzten Sommer hatten wir das aber mal in 'nem Straumen in der Umgebung von Smöla (aber am Festland), leider vieeeeeel zu kurz, nur auf der "Durchreise" zu einem anderen Tagesziel, stundenweise ausprobiert. Gab da leider nur fischereilichen Kleinkram, aber die Technik klappte hervorragend! Es ging supergut mit 'ner 4,20m-Brandungsrute und 200g-Pose, tlws. sogar mit Makrelenvorfach.

 

[Karstein]

@ Tiffy: noch ein guter Tipp! Wie lange dauert das, bis sich die Schnur aufgelöst hat?

@ Angel-Ralle: desdawechen die Tuscon oder Brandungsrute!

@ Thomas & Laksos: auch clever - mit ´nem normalen Makk-System und dann ab in den Straumen damit! Sehe das Problem aber darin, dass die Köder zu flach fischen und die Großen weiter unten nicht erreicht werden - die Strömung dürfte die Köder auftreiben lassen?

 

[Karstein]

Ich könnte natürlich am Vorabend schon einen Haken mit Filet beködern und über Nacht in den Tiefkühler legen. Dann wird der Köder beim Ablassen nicht von den Kleinfischen zernagt und taut unten erst auf zum Rumflattern!?

 

[Tiffy]

@ Karsten,

schätze mal je nach Schnur so 5- 10 Minuten. Es gibt auch PVA Folien da kann man die ganze Montage einpacken.

 

[Laksos]

@ Karsten Berlin

Nö, das ist überhaupt kein Problem. Wir haben die Pose dem Straumen "übergeben", der sie dann in 'nem Affenzahn mitnahm und auf weite Entfernung eine große Strecke absuchte. Klar, mit 'nem offenen Bügel, und mit der Hand kontrolliert Leine nachgeben, nach ca. 100-200m sollte man aber irgendwann stoppen!

Dann treibt allerdings der Köder sofort auf u. die Pose legt sich quer. Aber solange die Pose "strömungsneutral" mitdriften kann, geht es super, der Köder hängt wie 'ne Eins kerzengerade nach unten. Reizvoll ist das Aufstoppen zwischendurch. Ist wie beim Ballonfahren: Wenn du oben in der Luft bist, merkst du auch bei 'nem Sturm von 100km/h nix, weil du ja genau so schnell mitfliegst. :m

 

[Thomas9904]

Laksos hats schon gut beschrieben, ich gehe noch einen Schritt weiter: Möglichst weit gegen die Strömung einwerfen, damit der Pilker Zeit hat abzusinken, dann wie von Laksos beschrieben "neutral" abtreiben lassen.

 

[Karstein]

Klingt gut! Geht logischerweise aber nur mit Dyneema, wie wollt ihr sonst einen Anschlag auf 100 Meter durchbekommen. Werde mit eurer Methode mal den Storsejstraumen am Atlantikhavsvej testen.

@ Thomas9904: musst net langsam auf die Autobahn?

 

[Geraetefetischist]

Pva gibts die Unterschiedlichsten sorten, manches braucht ewig zum auflösen, anderes Fällt bei nem Regentropfen sofort auseinander.

Für diesen Zweck tät ich das Cormoran PVA (Seil ) empfehlen, das braucht schon ziemlich lange.

Als Posen werden beim Haiangeln auch gerne Luftballons verwendet. Die haben eine einstellbare Tragkraft.

Just Monsters
Holger

 

[Karstein]

Ist gespeichert mit der Folie, mange tak Holger!!!

Mit den Ballons haben wir unsere Erfahrungen schon beim Bluesharkfishing in Irland sammeln dürfen - absolutes Problem ist deren Fixierung an der Hauptschnur. Als Laufpose denkbar ungeeignet - braucht´s ja beim Haiangeln auch nicht, weil Du die Köder auf fixen Tiefen von 2-15 Metern anbietest. Und wenn Sharky anbeisst, platzt das Teil halt weg und den Rest kurbelst mit ein. (PS: alle Blauhaie schwimmen hoffentlich noch unversehrt im Atlantik, weil vermessen, getagt und schonendstens releast)

Aber klasse Anregungen, Männers - bin jetzt schon heiß auf den ersten Versuch!

Dankesgruß

Karsten

 

[LarsDA]

Wunderbar; stippen auf Dorsch!
Ich werds mal mit 5gr. Stromschwimmer versuchen und fütter mit Bisquit und Paniermehl an - vielleicht etwas Heringsduft rein!
Hand aufs Herz:
soll das echt klappen?
Irgendwie geistert mir das auch schon lange durch den Kopf; aber die Pose muss doch auch irgendwie unten abgebleit werden, genau, wie wenn man richtig im Rhein oder so stippt, oder??? OK - ihr lasst den ganzen Klimbim runter und dann oben nehmt ihr - z. B. bei 25 Metern einfach ein Gummi als Stopper???
Bessa Einzelhaken oder Drilling????
Tschöö
:z Lars