Nachtangeln mit Hängematte

PirschHirsch

Well-Known Member
Ne HM würde mich kreuzmäßig umbringen - da könnte ich auf gar keinen Fall ne ganze Nacht drin verbringen (schon gar nicht mehrere hintereinander). In meinem Fall das reinste Foltergerät.

Wäre mir auch zu viel (Hinfall-) Gewurstel, wenn man aus irgend einem Grund möglichst schnell aus dem Ding raus muss (Fischbiss, akutes Hochdruck-Pissen an der Explosionsgrenze, drohender Säbelzahntiger-Angriff etc.).

Fällt für mich daher für Outdoor-Übernachtungszwecke jeglicher Art von vorn herein komplett weg - mehr als ca. 1 Std. halte ich es in einer HM nicht aus. Taugt bei mir nur zum Strandbar-Kurzstracken etc.
 

yanigo

Well-Known Member
Wer in wüstenähnlichen, baumlosen Gegenden nachtangeln und trotzdem leicht unterwegs sein möchte, könnte auch einfach auf einer guten Isomatte im Schlafsack liegen. Tarp drüber falls es schifft.
Es gibt ja auch Leute, die sich mit der Idee in einer Hängematte zu schlafen, nicht anfreunden können.

Ansonsten halte ich die HM für eine gute Alternative und finde sie durchaus erwähnenswert, danke yanigo dafür!
Meine letzte Nacht auf einer Isomatte am Rhein, das war letzten Juni, hat der Stein mit dem Thema HM für mich ins rollen gebracht. Ich hätte am Tag danach eine mittlelalterliche Streckbank-Therapie vertragen können, so verspannt war mein Rücken.

Ich bin 41 Jahre alt und möchte ein gewisses Maß an Komfort. Isomatte auf dem Boden ist eine Notlösung. Die Isomatte kann noch so gut sein, der Boden muss ebenerdig beschaffen sein, usw.

Gerne habe ich das Thema hier eingebracht. Ich gehe davon aus, dass der ein o. andere davon profitieren wird können. Angeln ist das schönste Hobby. Warum es nicht noch angenehmer machen?
 

yanigo

Well-Known Member
Bei uns schifft es schon seit letzter Nacht in Strömen. Habe früher mal die Erfahrung mit einem Zelt gemacht, das es nach längerem Regen die Nässe durch die Zelthaut gekommen ist.
Das war allerdings nur PE-beschichtetes Nylon... Fest steht allerdings, das fast jedes Regenschutz-Material, sei es jetzt vom Schirm, Brolly oder Tarp Wasser aufnimmt!

Ist es gesättigt,sickert es irgendwann durch Nähe, Verklebungen...durch. Solange es noch neu ist und die Fabrikmäßige Imprägnierung intakt, ist die Wasserdichtigkeit noch gegeben und alles ist gut.
Aber jedes Material altert mit der Zeit, bekommt Mikro-Risse, wird spröde. Auch durch mechanische Beanspruchung.

An meinen Angelplätzen stehen zwar Bäume, aber nicht so, das ich dort eine HM einsetzen könnte... Wenns ein Gewitter gibt, muß man seine HM schnellstens wieder abbauen, weil ein Blitz grade in einen Baum einschlagen kann, an dem die HM befestigt ist.

Nee, so ein Teil ist nix für mich, da man sich für das Geld mit dem ganzen Zubehör einen wesentlich besseren Wetterschutz sowie eine komfortablere Ruhemöglichkeit leisten kann... :)
Das ist korrekt. Insbesondere das UV-Licht zersetzt das Material. Silikon-beschichtetes Nylon ist soweit das stabilste d.h. langlebigste Tarp-Material. Man muss natürlich auch so ehrlich sein und sich die Frage beantworten, wie oft man aufs Jahr gesehen damit draußen übernachten will. Sind es 3 oder 30 Termine? Danach sollte man sich sein Material aussuchen.

Bei Gewitter würde ich aber auch ungern in einem Zelt sitzen wollen, in einer Polderlandschaft.

Ich würde gerne sehen welche Ausrüstung eine bessere Preis-Leistung bietet. Das mag es geben. Ich habe es bislang noch nicht aufgespürt.
 
Zuletzt bearbeitet:

vonda1909

Well-Known Member
ok, gerne kläre ich euch auf was es mit der süd-amerikanischen Schlaf-Variante auf sich hat. Ich beginne mit den Nachteilen, bezugnehmend auf das Angeln:


Nachteile:

- Eine HM braucht immer 2 Bäume mit entsprechendem Umfang. Die hat man nicht immer verfügbar, z.B. an der Nordseeküste o. Deichlandschaften. Sie eignet sich daher nur an Gewässern wo am Ufer ausreichend Bäume stehen. Den Angelplatz wählt man daher immer nach verfügbaren Bäumen aus. Die fischreichste Stelle nützt einem nichts, wenn dort keine Bäume stehen.

- Die HM steht, sofern man keine Vorkehrungen getroffen hat, ständig im Wind. Ein verschlossenes Zelt bildet einen windgeschützten Raum in dem man sich besser aufwärmen kann. Man muss also zusätzliches Zubehör besorgen um dem Wind und der Kälte etwas entgegenzusetzen. Das macht das ganze Thema wieder kostspieliger und umfangreicher. Es gibt moderne Tarps die die HM rundherum abdichten und s.g. Underquilts die den Körper vor dem Auskühlen schützen. Diese 2 Zubehörteile sind zusätzlich erforderlich, ebenso ein Schlafsack. In warmen Sommernächten reicht natürlich nur die HM.

- Die modernen Hängematten werden alle aus relativ stabilen und leichtem Ripstop-Nylon gefertigt. Man muss allerdings auch pfleglich damit umgehen. Scharfe Äste o. Dornen können das Material beschädigen. Beim reinlegen sollte man auch auf spitze Gegenstände achten, die die HM beschädigen könnten. Es ist insgesamt stabil, aber man sollte ein Auge drauf haben.

- Es gibt viele billig-Anbieter die kurze 290cm HM verkaufen. je länger die Matte, desto bequemer kann man diagonal liegen. Es erfordert ein paar Grund-Kenntnisse um für sich das beste Setup zu finden. Daraus wird dann schnell ein neues Hobby.


Vorteile:

- Der größte Vorteil ist das Packmaß und das Gewicht. Ich schaffe es meine komplette Ausrüstung für 2-3 Nächte in meinen 125ccm Roller zu verstauen, inkl. Angelgerät und Verpflegung. Mit Karpfenliege/Zelt unmöglich. Es gibt high-end Hängematten die mit Underquilt, Tarp u. Schlafsack auf nur 2-3kg kommen, und in einen Rucksack passen.

- Der Aufbau geht schnell

- Das Setup bleibt immer sauber, im Gegensatz zu Zelten am Boden.

- Man ist unabhängig von der Bodenbeschaffenheit. Ob Geröll, Pflanzen oder Matsch, man kann trotzdem am Platz schlafen.

- Man kann an steilen Ufern übernachten, wo es mit der Liege unmöglich wäre

- Da der Fußabdruck in der Natur gering ist, werden Hängematten gerne gesehen.

- Der Schlafkomfort ist gut. Keine Bodenunebenheiten mehr die einem den Schlaf rauben. Fast jeder berichtet, dass er keine Rückenschmerzen bekommt in einer HM. Der Schlafkomfort ist natürlich abhängig davon ob man eine HM nutzt die von der Länge und Breite zur Körpergröße passt, und ob man eine ausreichende Wärmedämmung unter sich hat.

- Beim angeln braucht man keinen Stuhl mehr. Man kann sich in die HM setzen (HM falten u. richtige Höhe einstellen). oder einfach bequem liegen und ein Buch lesen

Anhang anzeigen 429651
So eine HM hatte ich aus Kolumbien Mitte der 70ziger mein Vater brachte sie mit die war genial
 

yanigo

Well-Known Member
Also ich fühle mich dann in meinem Zelt mit Metallgestänge auch nicht sicherer!
Und Bäume stehen an meinem bevorzugten Platz auch zur Genüge, um nicht zu sagen, ist das Zelt davon umzingelt.
Ich finde die Hängematte ist eine Alternative, vor allem wenn man nicht mit voll geladenem Auto anrückt.
Leider macht mein Rücken dies aber nicht mit, so wird es auch bei mir bei Zelt und Liege bleiben.

Jürgen

Grüß Dich Jürgen. Ich denke du hast das erste mal in einer viel zu kleinen HM geschlafen, Stichwort "Banane". Meine erste billige Amazon-HM habe ich auch direkt wieder umgeschickt, wegen der Banane.

Es gibt im Grunde genommen nur 2 interessante HM-Längen. Das sind 11' und 12' (US-Fuß). 11' = 335cm, 12' = 365cm. Allen größeren Menschen ab Körpergröße 1,85m würde ich definitiv eine 12' empfehlen. Damit kriegst du die bequeme und rückenschonende diagonale Liegeposition hin, wie auf dem folgenden Bild zu sehen:

2_aef3ef5f-bf45-4907-8712-5a1766962a4a_720x.jpg


Das Bild stammt vom Hersteller Onewind und seiner 12' HM: https://www.onewindoutdoors.com/collections/hammock-tent/products/12-wide-hammock


Es gibt auch das s.g. "Haven Tent" - System. Das hat eine spezielle Konstruktion für eine Isomatte. Viele Nutzer berichten, dass sie damit optimal, d.h. ganz gerade liegen. Packmaß ist ebenfalls gut. Hier ein Bild dazu:

Download (4).jpeg


Das Bild ist vom Hersteller Haven. Haven-Produkte gibt es in Deutschland derzeit nur bei Amazon: https://www.amazon.de/Haven-Zelt-isoliertem-Kissen-Himmelblau/dp/B092RDWDT8


Übrigens braucht niemand Angst zu haben, wenn er überdurchschnitllich schwer ist. Die meisten Stoffe haben eine maximale Traglast von 200 Kg.

petri
 
Zuletzt bearbeitet:

yanigo

Well-Known Member
Mal ne frage zum Tarp tut es da nicht auch meinetwegen ne gewebeplane aus dem Baumarkt oder was ähnlich günstiges?

Ich meine jetzt für eine Nacht nicht zwingend für ein ganzes Regenwochenende.
Ja, solange es dicht ist geht alles. Das schöne an den modernen Tarps ist das kleine Packmaß. Eine Bauplane wird sperrig.

Mein Tarp ist mit 450 x 430 cm und 1,3 kg schon recht üppig. Ich kann die Seiten komplett bis auf den Boden abspannen. Bei Starkregen gibts dann auch kein Spritzwasser mehr von unten.
 
Zuletzt bearbeitet:

Hadiz1z

Well-Known Member
Das Thema hat mich etwas angefixt und ich war von Freitag auf Sonntag mit HM Setup unterwegs. Etwas suboptimal mit den Bäumen, aber hat funktioniert und trotz Regen bin ich trocken geblieben. Interessant war, dass der Platz heute komplett unter Wasser stand - kann auch passieren über Nacht ;)

Das Setup ist ein DD Tarp 3x3 und die Amazonas Ultra Light. Meine erste HM war von Covacure, weil mit Baumgurten - hat vollkommen ausgereicht um öfters (10+ Nächte) zu testen wie das Gefühl in einer HM ist. Wichtig hier: Leicht quer liegen und natürlich ein Netz gegen Viecher :) Klar ist es etwas gewöhnungsbedürftig die Iso in die Matte zu legen und nicht wie bei anderen unter dem Stoff einzuspannen. Ich bin allerdings nen Typ, der da pennt wo er umfällt, deshalb top.

IMG_1262.JPG
IMG_1265.JPG


Gegen die Gefahr vom "einlaufen Regen" über die Baumgurte einfach ein Stück Schnur nutzen, damit das Wasser abtropft.
 

yanigo

Well-Known Member
Das Thema hat mich etwas angefixt und ich war von Freitag auf Sonntag mit HM Setup unterwegs. Etwas suboptimal mit den Bäumen, aber hat funktioniert und trotz Regen bin ich trocken geblieben. Interessant war, dass der Platz heute komplett unter Wasser stand - kann auch passieren über Nacht ;)

Das Setup ist ein DD Tarp 3x3 und die Amazonas Ultra Light. Meine erste HM war von Covacure, weil mit Baumgurten - hat vollkommen ausgereicht um öfters (10+ Nächte) zu testen wie das Gefühl in einer HM ist. Wichtig hier: Leicht quer liegen und natürlich ein Netz gegen Viecher :) Klar ist es etwas gewöhnungsbedürftig die Iso in die Matte zu legen und nicht wie bei anderen unter dem Stoff einzuspannen. Ich bin allerdings nen Typ, der da pennt wo er umfällt, deshalb top.

Anhang anzeigen 430037 Anhang anzeigen 430038

Gegen die Gefahr vom "einlaufen Regen" über die Baumgurte einfach ein Stück Schnur nutzen, damit das Wasser abtropft.
Sehr schön. Hast du geangelt?

Ich empfehle Dir in jedem Fall mal einen Underquilt auszuprobieren. Der Komfort ist nochmal besser. Es kommt noch mehr ein Bettgefühl auf. Man fühlt sich wie in einem "Kokon", rundherum warm und geschützt. Auf Isomatten schwitzt man und die Feuchtigkeit kann nicht ausdünsten. Es geht aber natürlich trotzdem.

Welche Maße hat Deine HM und wie groß bist du?
 

Hadiz1z

Well-Known Member
Sehr schön. Hast du geangelt?

Ich empfehle Dir in jedem Fall mal einen Underquilt auszuprobieren. Der Komfort ist nochmal besser. Es kommt noch mehr ein Bettgefühl auf. Man fühlt sich wie in einem "Kokon", rundherum warm und geschützt. Auf Isomatten schwitzt man und die Feuchtigkeit kann nicht ausdünsten. Es geht aber natürlich trotzdem.

Welche Maße hat Deine HM und wie groß bist du?

Ja, selbstverständlich! Das war ja die ursprüngliche Intention ans Wasser zu gehen!

Underquilt ist schon extrem kuschelig, aber es war weder kalt, noch mein Hauptziel gut zu schlafen - die HM war eher Backup für Powernaps :) Deshalb blieb es zuhause. Die BW Iso war dabei, die hat super isoliert hier.

Die HM ist 275 x 140. Ich bin 180 groß, Platz satt also :)
 

yanigo

Well-Known Member
Ja, selbstverständlich! Das war ja die ursprüngliche Intention ans Wasser zu gehen!

Underquilt ist schon extrem kuschelig, aber es war weder kalt, noch mein Hauptziel gut zu schlafen - die HM war eher Backup für Powernaps :) Deshalb blieb es zuhause. Die BW Iso war dabei, die hat super isoliert hier.

Die HM ist 275 x 140. Ich bin 180 groß, Platz satt also :)
Ja, angeln und HM passt auch super zusammen. Ruck-Zuck eine kleine bequeme "Unterkunft" aufgebaut, und die scharf gestellten Ruten liegen einem vor der Nase. Ich bin auch begeistert davon. Deshalb hatte ich nachgefragt.

ich kann jedem der Interesse an HM hat, auch das Hängemattenforum empfehlen, um sich Kenntnisse anzueignen: https://www.haengemattenforum.de/

HM erfreuen sich immer größerer Beliebtheit und in dem Forum kann man mit den Spezialisten fachsimpeln.

Für mich wäre Deine HM zu kurz, aber jeder hat auch unterschiedliche Empfindungen was den Schlafkomfort betrifft. Mein Bekannter , mit dem ich häufig unterwegs bin, ist auch total unempfindlich was Komfort u. Temperatur betrifft. Er schnarcht 6Std in seiner kurzen HM am Stück durch. Mir geht der geringste Druck auf meine Füße schon auf die Nerven. Deshalb habe ich eine 365 x 170 cm HM mit einem "Sooki Underquilt" der nirgends drückt. Ich liege in einem erstklassigen Bett und stehe morgens gut erholt auf.
 
Zuletzt bearbeitet:

yanigo

Well-Known Member
Wäre mir auch zu viel (Hinfall-) Gewurstel, wenn man aus irgend einem Grund möglichst schnell aus dem Ding raus muss (Fischbiss, akutes Hochdruck-Pissen an der Explosionsgrenze, drohender Säbelzahntiger-Angriff etc.).


Eine HM ist an sich eine instabile Konstruktion, und das ist tatsächlich ein Problem. Menschen die körperlich nicht sehr agil sind, können aus einer HM beim Ein o. Ausstieg herausfallen und sich verletzen.

Gerade beim Nachtangeln muss man schnell aus der HM aussteigen können, um an die Ruten zu kommen.

Genau für diese Problematik hat man ein wichtiges Zubehör-Teil für die HM entwickelt. Die s.g. "Ridgeline"




Die Ridgeline ist ein verstellbares Seil was das Körpergewicht mit-trägt, und an beiden Enden der HM befestigt wird. Durch das Körpergewicht steht es auf Spannung, weshalb man ein stabiles Dynema als Material verwendet, was eine enorme Tragkraft hat (eher reißt der HM-Stoff, als die Ridgeline).

Die Ridgeline sorgt dafür, dass man eine Stabilität in die gesamte Konstruktion bekommt, durch 2 weitere Ankerpunkte die ein Aufschaukeln unterbinden.

Der HM-Liegewinkel lässt sich damit einstellen und er bleibt dann immer gleich, unabhängig vom Baumabstand u. Befestigungshöhe der einzelnen Baumgurte.

Mit einer Ridgeline wird der Ein- u. Ausstieg einfach und ungefährlich, weil die HM nicht mehr unterm Gesäß wegrutscht oder sie sich längseitig verdreht, so dass man "herauskippt". Dazu greift man die Ridgeline mit einer Hand, und hält sich daran fest. Man kann schnell, sicher u. einfach aussteigen.

Zusätzlich lassen sich diverse Zubehörteile an der Ridgeline befestigen, wie z.B. Lampen, Handyhalterung, Bissanzeiger-Empfänger etc.

Für mich gehört eine Ridgeline zu einem der wichtigsten Zubehörteile, bei der Hängematten-Nachtangelei. Das Teil kann man sich auch selbst bauen.
 
Zuletzt bearbeitet:

yanigo

Well-Known Member
Kurzes Update zu meinen Erfahrungen mit Hängematte, für die Angler die das Thema interessiert:

Ich habe vor 14 Tagen bei -1C° am Gewässer übernachtet, und letztes Wochenende bei ca. 6-8C°.

Meinen Underquilt habe ich mit einer Lage 200gr Apex Climashield synthet. Endlosfaser genäht. Weil ich noch Material davon übrig hatte, habe ich es im Torso-Bereich doppelt, also 400gr. gelegt und vernäht. Den Unterschied konnte man bei -1C° deutlich spüren. Das Gesäß wurde nicht so warm wie der Rücken. Allerdings sorgten die 200gr. am Gesäß und an den Beinen bei -1C° immer noch für eine Isolierung mit gefühlter Schulnote von 4+ (am Rücken eine glatte 2).

Bei -1C° hätte ich einen besseren Schlafsack gebraucht als einen 20 Jahre alten Vaude (3 Jahreszeiten-Schlafsack), den ich noch auf dem Speicher gefunden habe. Eine Wolldecke wäre auch gut gewesen. Meine Winterweste hat für die nötige Wärme gesorgt, so dass ich schon ganz ok schlafen konnte. Einzig meine Füße wurden etwas kühl. Es war in erster Linie ein Test, um genauer sagen zu können was funktioniert und was nicht.

Die letzten Nächte bei ca. 6-8C° waren sehr komfortabel (gleiches Setup). Mir war muckelig warm und ich bin erholt und ohne Rückenschmerzen aufgestanden. Es war erstaunlich wie tief man in einer HM schläft, wenn einem warm ist.

Bei jetzigem Erfahrungs-Stand würde ich sagen, dass für den Temperaturbereich von -3C° bis +3C° ein deutlicher Komfortgewinn mit 350gr - 400gr Climashield-Faser zu erzielen ist, gegenüber 200gr. Ab 3C°bis 5C° reichen 200gr. aus. Unter 3C° ist ein besserer Schlafsack notwendig oder zusätzliche Wolldecken. Uns Anglern geht es beim Übernachten am Wasser hauptsächlich um den Komfort. Packmaß und Gewicht der Ausrüstung ist für uns eher zweitrangig, im Gegensatz zu Wanderern der Tekking-Szene. Deshalb wollte ich meine Erfahrung mit dem Material hier nochmal aufzeigen. Das kann dem Einen o. Anderen, bei der Material-Wahl helfen.

Zu Daunen-Underquilts kann ich leider nichts sagen, aber man kann mit Synthetikfaser definitiv auch bei Frost in einer HM warm schlafen. Je mehr Synthetik-Faser desto voluminöser wird das Packmaß natürlich auch.

Hier seht ihr das Material was ich vernäht habe:



Hier seht ihr nochmal mein Setup:

20230417_103343.jpg


20230417_103437.jpg


20221119_143730.jpg

20221118_183517.jpg
 

Anhänge

  • 20221119_135411.jpg
    20221119_135411.jpg
    454,8 KB · Aufrufe: 72
Zuletzt bearbeitet:
Oben