Nasen-Besatz für die Wertach

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Der Fischereiverein Marktoberdorf setzte im Rahmen eines Modellprojektes 25 .000 junge Nasen in die Wertach ein.

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Die Wertach bekommt Nasen (Beispielbild)

Der Fischereiverein Marktoberdorf setzte im Rahmen einesModellprojekts 25 .000 junge Nasen in die Wertach ein. Die Nase war Fisch des Jahres 2020 und gehört zu den karpfenartigen Fischen. Nasen waren früher in dem Fluss sehr verbreitet. Vor 60 Jahren soll es in der Wertach noch so viele Nasen gegeben haben, dass der Fischereiverein sie tonnenweise als „Steckerlfisch“ nach München zum Oktoberfest verkaufte. Heute ist die Nase in der Wertach kaum noch zu finden und fast ausgestorben. Doch nicht nur in der WErtach fehlt der Fisch - auch in ganz Bayern ist sie gefährdet, da sauberes und schnell fließendes Wasser aufgrund von Stauwehren und Umweltverschmutzung Mangelware sind.
Darum startete der Fischereiverein Marktoberdorf – als einziger Verein in Schwaben – vor zwei Jahren das Modellprojekt, um die Nasen in der Wertach wieder anzusiedeln.

Was haltet Ihr von diesem Fisch? Habt Ihr schon einmal eine Nase gefangen?




Quelle: https://www.allgaeuer-zeitung.de/al...r-wertach-erneut-ein-heimat-geben_arid-346792


 
Hallo,
Ich möchte nicht ausschließen, dass hier und da Querverbauungen und Wehre es den Fischen schwerer machen, an ihre Laichgebiete zu kommen. Aber merkwürdigerweise waren zumindest in der Isar diese Bauwerke früher noch viel zahlreicher und auch das Wasser war schmutziger, aber voller Nasen und Äschen.
Auch bei uns in der Gegend wurden in dem Zeitraum wo die Bestände einiger Fischarten stark zurück gingen die betroffenen Gewässer eher durchgängiger, naturnäher und die Gewässergüteklasse hat sich verbessert.

Allerdings gingen mit dem Rückgang biologischer Verunreinigungen auch die Fischnährtiere zurück.

Dass der starke Kormoraneinfall auch bei uns eine der Hauptursachen für das Verschwinden z.B. der Äschen war, scheint mir anhand der zeitlichen und örtlichen Zusammenhänge auch sehr wahrscheinlich.

Als einzige Ursache würde ich es aber nicht betrachten. Wenn mehrere Faktoren zusammenkommen, ist aber müßig zu streiten, welcher nun schuld ist.
Wichtiger wäre einen Weg zu finden, die Störfaktoren möglichst gering zu halten.

Da steht man aber je nach Gewässer oft vor kaum überwindlichen Schwierigkeiten.

Mit Besatz kann man ja höchstens mangelnde natürliche Laichmöglichkeiten ausgleichen.

Wenn die Fische weniger Nahrung finden und einem sehr hohen Fraßdruck ausgeliefert sind, wird sich der Bestand nur schwer erholen.
 
Heyho..ist schon erstaunlich wie sich gewässer verändern. Bei uns in der Elbe sind Nasen die letzten jahre ziemlich häufig geworden. Teilweise fange ich beim feedern viel mehr Nasen als brassen oder barben ( die sind sind selten geworden). Im Winter sind die massenweise in den Häfen zu finden. Also wer mal ne nasen fangen mag .
Interessant ist auch, dass es absolut unklar ist ob die nasen natürlich vorkommen oder durch ein besatzprogram unserer tschechischen nachbarn erst in die elbe gekommen sind.

Grüsse
 
In der Isar ca. 30 km nördlich von München gabs in den 1970er Jahren massenhaft Nasen. Die waren schon fast eine Plage. Der örtliche Angelverein hat Anfang der 1980er Jahre noch größere Mengen an Landshuter Vereine für den Besatz verkauft. Der drastische Rückgang des Bestandes wird dort auf die Verschlammung der Nebenbäche zurückgeführt, eher weniger auf den Kormoran. Da Nasen Kieslaicher sind entwickeln sich die Eier nur bei guter Sauerstoffzufuhr.

Dass man früher die Nasen aus der Wertach als Steckerlfisch nach München verkauft hat kann ich mir nur schwer vorstellen. Meine Vater hat früher ab und zu welche gefangen. Egal wie meine Mutter sie zubereitet hat, geschmeckt haben die nicht.
 
Die Hochwasser, die über die Wehre laufen, sorgen für die Verbreitung in die Nichtbesatzgewässer.
Selbst wenn die Nase für das Angeln und den Verzehr wenig Bedeutung hat, so ist sie für das Ökosystem durchaus wichtig.
Wieder ein Rädchen im Getriebe, dass mit antreibt.
Man ersieht aus den Kommentaren bereits, dass der Rückgang verschiedene Ursachen haben kann.
 
jaja wenn Fische wegen ihres massenhaften Vorkommens als Plage angesehen werde -
wie schnell ändert sich das - ex Plagen : Gründling ,Kaulbarsch ,Ukelei und Güster -geblieben ?
vor 30 Jahren haben wir jede Rotfeder zurück gesetzt weil sie so schön und selten war -
und heute ist sie der Hauptweißfisch in kümmerlicher Form - jaja wie sich doch die Zeiten ändern .
wie crisis schrieb - es war ein mal .
 
Hallo,
vor 30 Jahren haben wir jede Rotfeder zurück gesetzt weil sie so schön und selten war -
und heute ist sie der Hauptweißfisch in kümmerlicher Form
In Oberfranken umgekehrt, da herrscht mittlerweile Rücksetzpflicht für Rotfedern in allen Fließgewässern und angeschlossenen Baggerseen!

Allerdings auch Entnahmegebot für Waller.

Da Nasen Kieslaicher sind entwickeln sich die Eier nur bei guter Sauerstoffzufuhr.
Das wird dann aber wohl nicht nur die Nasenbestände betreffen, wenn die Kiesbänke verschlammen.

Wenn die natürliche Fortpflanzung nicht richtig klappt, könnte man mit Besatz nachhelfen.

Wird m.W. an der Isar ja z.B. im großen Stil mit ReBo gemacht. Von denen dürfte ja auch so gut wie keine im Fluss aufgewachsen ein.
 
Wird m.W. an der Isar ja z.B. im großen Stil mit ReBo gemacht. Von denen dürfte ja auch so gut wie keine im Fluss aufgewachsen ein.
Wird m. E. hier in Hessen besser geregelt. Gebietsfremde Arten dürfen nicht in Fließgewässern besetzt werden. An der Nidda in und um Frankfurt hat man durch gezielten Besatz und zeitweisem Senken von Wehren erreicht, dass Kurzstreckenwanderer, wie die Nase, wieder in Gewässern vorkommen, wo sie jahrzehntelang gefehlt haben. Finde ich super, auch wenn ich noch keine Nase erwischt habe. Bin aber, ehrlich gesagt, auch nicht besonders scharf drauf.
 
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Der Fischereiverein Marktoberdorf setzte im Rahmen eines Modellprojektes 25 .000 junge Nasen in die Wertach ein.


Die Wertach bekommt Nasen (Beispielbild)

Der Fischereiverein Marktoberdorf setzte im Rahmen einesModellprojekts 25 .000 junge Nasen in die Wertach ein. Die Nase war Fisch des Jahres 2020 und gehört zu den karpfenartigen Fischen. Nasen waren früher in dem Fluss sehr verbreitet. Vor 60 Jahren soll es in der Wertach noch so viele Nasen gegeben haben, dass der Fischereiverein sie tonnenweise als „Steckerlfisch“ nach München zum Oktoberfest verkaufte.
Danke für die Geschäftsidee :cool:
Habe da eine ganz bestimmte Fischart im Sinn, welche nun seit Jahren unsere Flüsse belagert und ebenfalls Tonnenweise vorhanden ist. :laugh2
Muss mal los, Kontakte knüpfen. :whistling


oldie3ab86






 
Hallo,
Wird m. E. hier in Hessen besser geregelt. Gebietsfremde Arten dürfen nicht in Fließgewässern besetzt werden.
Finde ich zwar nachvollziehbar, allerdings gilt ReBo m.W. in Bayern nicht (mehr) als gebietsfremd.

Bei uns Franken dürfen ReBo zumindest in Salmonidengewässern nicht besetzt und auch nicht zurückgesetzt werden.
Finde ich auch sinnvoll.

Bei uns wurden Nasen in einem Vereinsgewässer mit Mischbestand besetzt, wahrscheinlich weil es Zuschüsse über AHP gab.
Finde ich persönlich deutlich sinnvoller als Besatz mit ReBo.
 
Die Regenbogenforelle ist außerhalb Amerikas eine gebietesfremde Art (Neubiota) per Definition. Daran ändert auch die Zeit nichts, da der Bezugspunkt das Jahr 1492 (Entdeckung Amerikas) ist. Was danach durch den Einfluss von uns Menschen in andere Gebiete eingebracht wurde ist per Definiton gebietsfremd.
 
Hallo,
Daran ändert auch die Zeit nichts, da der Bezugspunkt das Jahr 1492 (Entdeckung Amerikas) ist.
Mag sein, dass das in Hessen so ist.

In Bayern orientiert man sich meines Wissens am BNatSchG, also wenn Art in dem betreffenden Gebiet in freier Natur nicht vorkommt oder länger als 100 Jahre nicht mehr vorkommt.

Da fällt die ReBo in Bayern nicht mehr drunter.

Die hat sogar landesweit Schonzeit/Schonmaß, selbst in geschlossenen Gewässern !!!!
Gibt auch Gewässer wo nur 1 ReBo am Tag von 30cm - 45cm entnommen werden darf. Und solche Regeln müssen in Bayern behördlich genehmigt werden.

Andererseits gibt es heimische Fischarten in Bayern, die weder Schonmaß noch Schonzeit haben.

Auch wenn ich da wenig Verständnis für habe, so ist halt mal die Rechtslage.

Mit wäre jedenfalls Nasenbesatz in unseren Vereinsgewässern lieber als stetiger Nachschub an ReBos oder Karpfen.

Gibt aber auch natürlich gegenteilige Meinungen zu.

Auch beim Thema Besatz ist es nicht einfach die Angler unter einen Hut zu kriegen.
 
Mag sein, dass das in Hessen so ist.

In Bayern orientiert man sich meines Wissens am BNatSchG, also wenn Art in dem betreffenden Gebiet in freier Natur nicht vorkommt oder länger als 100 Jahre nicht mehr vorkommt.
Das Bundesnaturschutzgesetz gilt auch für Hessen. Die Definition für 'gebietsfremd' stammt meines Wissens nach vom Bundesamt für Naturschutz. Jedes Bundesland geht allerdings anders mit Verordnungen um. In Bayern scheint der Besatz in Fließgewässern von Arten, die per BfN gebietsfremd sind, erlaubt zu sein, in Hessen nicht.
 
Hallo,

also
Die Definition für 'gebietsfremd' stammt meines Wissens nach vom Bundesamt für Naturschutz. Jedes Bundesland geht allerdings anders mit Verordnungen um. In Bayern scheint der Besatz in Fließgewässern von Arten, die per BfN gebietsfremd sind, erlaubt zu sein, in Hessen nicht.

Das mag ja sein, allerdings kann ich in der Fischereiordnung für Hessen kein pauschales Besatzverbot für gebietsfremde Arten finden.

Ich finde da nur einzelne Fischarten gelistet.

Ist aber auch egal.

Da ich Bayern wohne, muss ich mich mit den dort geltenden Regeln arrangieren, egal ob sie mir gefallen oder nicht.

Nasenbesatz wäre mir wie gesagt deutlich lieber als ReBo.
Wobei nach bayerischer Regelung die Nasen dann auch aus dem Besatzgewässer möglichst nahe stehenden Beständen stammen müssen.

Für ReBo-Besatz gilt diese Regelung in Bayern nicht. Da könnte man die wildesten Mischungen verwenden, wenn man wollte.
 
@ fishhawk, alles gut. Bin in Bayern aufgewachsen und kenne die Situation. Damals fand ich es super, schön Refos aus der Isar zu ziehen. Da sie durchaus als Konkurrent zur Äsche gesehen werden kann würde ich die heute nicht mehr im Fließgewässer sehen wollen. An dem Euro mehr für Bafo-Besatz sollte es nicht scheitern. Und das schnellere Abwachsen bringt ja nur etwas, wenn der Fisch lange genug im Gewässer bleibt. Ist bei Forellen meist nicht der Fall.
 
Hallo,
würde ich die heute nicht mehr im Fließgewässer sehen wollen
Da liegen wir ziemlich auf der gleichen Wellenlänge.

Muss m.E. auch nicht unbedingt so streng sein wie in Hessen oder NRW. Die Regelung für Franken, keine ReBos in Salmonidengewässer, finde ich auch in Ordnung.

Was dem Oberbayern seine ReBo ist allerdings dem Franken halt der Karpfen. Auch da wird m.E. z.T. stark übertrieben.
An dem Euro mehr für Bafo-Besatz sollte es nicht scheitern.
Wenn die Bewirtschafter sich an die Vorschriften halten und nur solche BaFo besetzten, die dem Stamm im jeweiligen Gewässer sehr nahe stehen, sehe ich das ebenso.

Ansonsten m Zweifel lieber dänische ReBos in bayerische Flüsse, am besten noch triploid, als dänische BaFos. Da kann sich dann wenigstens nichts kreuzen oder ausbreiten.

Ich mag es aber deutlich lieber, wenn man Naturgewässer auch möglichst naturnah bewirtschaftet.

Barben, Rutten Nasen, Nerfling, Huchen, Äschen etc. erscheinen mir da schon sinnvoller.
 
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