Neues Äschen-Nachzuchtprojekt

Newsmeldung

Der Anglerverband Niedersachsen (AVN), der Fischereiverein Einbeck (FVE) und die Georg-August-Universität Göttingen starten ein Nachzuchtprojekt für Äschen.

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Ein neues Äschenprojekt ist am Start (Bild: E.E.)

Am 5. Mai werden bei Einbeck erste Äschen-Nachkommen in die Wildbahn gesetzt. Aber die Biologen warnen, dass die Nachzucht nur eine Säule für den Erhalt der Fischart ist. Wichtig ist, dass die Fließgewässer wieder naturnäher und für Wanderfische passierbar werden. Außerdem erschweren die winterlichen Beutezüge des Kormorans den Artenschutz. Das Projekt wird von der Niedersächsischen Bingo-Umweltstiftung sowie vom ehrenamtlichen und finanziellen Einsatz von Angelvereinen gefördert.



Quelle: https://einbeck-news.de/region-akti...eine-wohlriechende-aber-bedrohte-fischart-ein
 
Wichtig sind die Lebensräume zu schaffen. Wenn es der Äsche dann gefällt und sich noch ein Restbestand im Gewässer befindet dann vermehren die sich ganz von selbst. Das ist in jedem Fall besser als Besatz, denn die Fische haben sich bereits an die Gegebenheiten angepasst. Fehlt die Äsche komplett dann kommt man um einen (Initial-)Besatz natürlich nicht drum rum.
Wünsche gutes Gelingen.
 
Ich wünsche gutes Gelingen. Gehe jedes Jahr eine Woche Fliegenfischen in einem fränkischen Gewässer, in dem vor unzähligen Jahren ebenfalls ein Initialbesatz stattfand. Durch gutes Management wurde erreicht, dass man dort heute Äschen jeder Größe fängt. Mein Highlight waren zwei mit 43 cm.
 
Auch in der La Zorn schwimmen noch ein paar, aber nur an Stellen, wo die Kormorane wegen Sträuchern, Bäumen und Geäst weder landen noch starten können.
Kormorane tauchen täglich ein paar auf (Kundschafter), sobald sich aber z.B. die Nasen zum Laichen sammeln, sind plötzlich hunderte da.
Die ansässigen Angler gehen dann täglich ihre Strecke mehrmals ab und scheuchen sie auf. Sonst sähe es mit den Nasen genauso schlimm aus, wie mit den Äschen
 
Bei uns wurde und wird im letzten Jahrzehnt ein guter Bestand an Äschen im Winter durch den Vogel Kormoran platt gemacht. Da kann man nachsetzen soviel man will. Der Kormoran freut sich und mit ihm die bekannten "grünen" Vögel.
Sorry, aber mit dem Kormoran hat das nur so lange zu tun, wie dieser regionale Bestand noch existiert. Wenn er weg ist, ist er weg, ob mit oder ohne Kac.moran.
Äschen sind so hoch an ihre Heimatgewässer angepasst, das Wiederansiedlungsversuche fast immer scheitern. Wer schlau ist züchtet mit den eigenen Äschen selbst nach, oder gibt einige Laichfische an einen guten Züchter ab.
Wir hatten im Winter 2006 auch Probleme mit Kormoraneinfällen obwohl es hier nie welche gab. Glücklicherweise wurde das früh genug bemerkt und ein weiterer glücklicher Umstand war, daß sie sich immer an einigen Teichen direkt neben dem Bach sammelten. Dort durfte man sie legal abschießen, und das wurde dann auch mehr als 50 mal gemacht. Seither hat man hier nie wieder einen Kormoran gesehen, ganz blöd sind sie also nicht .;)
 
Bei uns wird nur mit regionalen Äschen nachgezüchtet! Und der Kormoran frißt Sie jeden Winter wieder weg. Und wo es hier in Sachsen noch keinen Kormoran gab, da gab es dafür Äschen......
Das ist hier nicht anders, nur dass wir hier so gut gar nicht besetzen, alles natürliche Reproduktion.
Besetzt wird lediglich Lachs und Meerforelle. Da verschwinden die abwandernden Smolts aber auch größtenteils in den Schnäbeln der schwarzen Vögel.
Spätestens im Rhein
 
Bei uns wird nur mit regionalen Äschen nachgezüchtet! Und der Kormoran frißt Sie jeden Winter wieder weg. Und wo es hier in Sachsen noch keinen Kormoran gab, da gab es dafür Äschen......
Servus,
Besatz brauchts bei uns keinen. Wie Seele schon erwähnte, ist die Äsche für Salmonidenverhältnisse sehr vermehrungsfreudig. Das liegt am relativ kurzen Lebenszyklus dieser Fische. Wenn das Biotop passt, erholen sich Äschenbestände sehr schnell. Man darf nur nicht den Fehler begehen, bei einem zusammen geklappten Äschenbestand den vermeintlich frei gewordenen Lebensraum mit Regenbogenforellen auffüllen zu wollen. Die besetzen nämlich tatsächlich den exakt selben Lebensraum wie Äschen und erschweren durch ihr extremes Wanderverhalten auch die Zuwanderung bzw. Wiederansiedlung ober- und unterhalb des dummen Menschen, der sie in seine Strecke setzt.

Ich habe nun keine Ahnung von den legalen gesetzl. Möglichkeiten in Sachsen, aber wenn bei euch es so schlimm ist, hilft nur die nachhaltigste Art die Vögel zu vergrämen. Die heisst 6mm, am besten Überschallmunition.
Bei uns gabs 5 Euro pro Beinpaar, wenn erwünscht konnte man auch den ganzen Vogel kostenlos in einer Tierkörperverbrennungsanlage beseitigen lassen. Selbst hab ich nur einen einzigen erlegt (wollte mal einen essen, würde das aber nicht unbedingt weiter empfehlen), aber es gab damals einen sehr fleißigen jungen Jäger, der hat das fast im Alleingang geregelt. Patrone + Anfahrt mit max. 1,50 Euro gerechnet macht 3,50 Gewinn pro schwarzem Fischdieb. Der Junge war wohl der einzige Unglückliche als der Spuk vorbei war.
 
Bei uns ist das etwas anders. Bis jetzt habe ich noch nichts davon gehört, dass Jäger die schwarzen Vögel abschießen. Das liegt wohl an den fehlenden 5 Euro pro Beinpaar oder an den fehlenden gesetzlichen Möglichkeiten in Sachsen. Genaueres weiß ich dazu auch nicht.

Jedenfalls würde es ohne regelmäßigen Besatz kein Äschen mehr geben. Da reicht auch eine hohe Reproduktion nicht aus.

Es ist wie im Hamsterrad - die Äschen werden immer wieder nachgesetzt, wahrscheinlich um genug Futter für den Kormoran im Winter zu haben. Ein Wettlauf den bisher immer der schwarze Vogel gewinnt.

Wenn niemand auf die Jagd nach den schwarzen Vögeln geht, nimmt das nie ein Ende. Die grünen Vögel dürfen in Sachsen auch nicht gejagt werden.:laugh2
 
Zuletzt bearbeitet:
Die grünen Vögel dürfen in Sachsen auch nicht gejagt werden.
na ja, hier im nahen Frankreich auch nicht,
die werden gewildert.
Ne im Ernst, wenn von denen einer am Wasser auftaucht und kräht. oh oh, da möchte ich nicht in seiner Haut stecken.
Die Kormorane dürfen auch hier nicht bejagt werden, aber die Franzosen sind ein lustiges Volk .
Niemand kann einem verbieten tanzend und händeklatschend den Fluss auf und ab zu wandern.
Zum Teil hat das fast Volksfestkarakter, mit Würstchenstand und Rotwein. Da mischen auch einige Gendarmen mit.
So konnten wir an unseren 2 Flüsschen die letzten Äschen schützen .
 
wir fangen regelmäßig noch ein paar, dürften sie sogar entnehmen, aber niemand tut das hier, weil es eben nicht mehr viele gibt.
An zugewachsenen Strecken , wo der Vogel schlecht landen und starten kann gibt es noch Äschen, die sich auch natürlich fortpflanzen.
Mit Fliege fischen ist da aber unmöglich,
 
Servus,
entnehmen dürfte ich theoretisch auch, allerdings haben wir das Schonmaß auf 40 cm angehoben. Und 40+ fange ich bestenfalls 2 oder 3 Stk. pro Saison, manchmal auch gar keine, deshalb schlag ich natürlich auch keine ab.
buttweisser : Kormoranverordnung für Sachsen https://www.revosax.sachsen.de/vorschrift/9213-Saechsische-Kormoranverordnung#x1.
Die wurde 2010 auch entfristet, d.h. sie gilt eigentlich bis auf Widerruf. Vllt. mal informieren wer wo Jagdpächter ist und für Motivation sorgen ;). So wie ich die Verordnung interpretiere, ist ein legaler Abschuß bei euch noch weitaus besser möglich als damals bei uns. Wir durften nur 200m um geschlossene Gewässer aktiv werden, für Sachsen stehen fischereilich genutzte Fließgewässer explizit mit drin. Das erleichtert die Sache ungemein.
 
Vielleicht liegt es an der fehlenden Motivation der Jagpächter - ich weiß es nicht. Jedenfalls geht es dem Kormoran hier ziemlich gut. Im letzten Winter haben im Nachbardorf 3 Kormorane völlig ungestört für 2 Wochen Rast an einem vielleicht 0,3 ha großem Dorfteich gemacht und dann sind sie weiter gezogen. Da war dann bestimmt das Futter alle.

Dem Äschenprojekt in Niedersachsen wünsche ich alles gute. Und immer die Jagdpächter schön motiviert halten. ;)
 
Ich beziehe mich mal auf ein Protokoll meines Vereins aus dem Jahr 1899:
- Eine Mark für jeden gefangenen Fischotter oder Reiher.

Warum das beschlossen wurde, findet sich mutmaßlich in den Protokollen der Vorjahre. Da wurde nämlich der Besatz mit u.a. Bachforellen besiegelt. Die sehen hier heutzutage gegen die Komorane sowieso kein Land mehr. Das zeigt aber genau so, dass ein Bestand kaum erzwungen werden kann. Wenn die Umstände nicht passen, ist es für die Katz. Ob uns der Fang der oben genannten Otter und Reiher um 1900 eine intakte Forellenregion im Großraum Stuttgart beschert hat, ist nicht überliefert.

Die Äsche hat es vielleicht zu schwer, um heute noch breit erhalten zu werden. Mit Komoranen, Querverbauungen, massiv weniger Insekten und steigenden Wassertemperaturen, bekommt sie mindestens 4fach um die Ohren. Freue mich deshalb für jedes lokale Projekt, das gelingt.
 
Die Regenbogenforelle ist ja bekanntlich keine heimische Art und soll deswegen nicht besetzt werden. Wie sieht es denn mit dem schwarzen Vogel aus - der ist wohl eine heimische Art?
Da scheiden sich die Geister. Es gibt frühe Erwähnungen, spätestens seit dem einschneidenden Zeitraum um den 30 jährigen Krieg wurde der Bestand jedoch massiv dezimiert bzw. ausgerottet.

Ist also ein Tier, das über Jahrhunderte keinen Platz im Ökosystem hatte, keine eigene Nische besetzt, keine Feinde hat, etc. (noch) eine heimische Art? Ich finde, hier gibt es kein eindeutiges Ja oder Nein.
 
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