Nur noch Fliegenfischen: Neues Konzept für den Schafbach

Am Schafbach im rheinland-pfälzischen Westerwald darf in Zukunft nur noch mit der Fliegenrute gefischt werden.

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Bachforellen stehen im Mittelpunkt beim neuen Konzept am Schafbach im rheinland-pfälzischen Westerwald (Bild @pixabay)

Die "WällerLand" Tourist-Information hat in Zusammenarbeit mit dem Gewässerökologen Frank Steinmann im Zeichen von Nachhaltigkeit und zeitgemäßem Gewässermanagement ein neues Konzept fürs Angeln am Schafbach entworfen. Ab 2023 darf hier nur noch das Fliegenfischen betrieben werden.
Die Erlaubnisscheine für das Gewässer sollen streng limitiert sein. Das Konzeptes beinhaltet auch den Schutz und den Erhalt der natürlichen Bachforellenpopulation. Die Obere Fischereibehörde der SGD-Nord unterstützt das Konzept. Es wird außerdem ein Entnahmefenster von 27 bis 35 Zentimetern für die Bachforelle eingeführt, welches die natürliche Vermehrung der Bachforellen im Schafbach fördern soll.

Was haltet Ihr von diesem Konzept? Schreibt uns Eure Meinung in die Kommentare!


Quelle: https://www.ww-kurier.de/artikel/127929-neues-konzept-fuer-das-fliegenfischen-im-schafbach-entworfen
 
Warum hält sich eigentlich so verbreitet der Irrglaube vom elitären Fliegenfischer? Es ist nur eine andere Art, den Köder zu präsentieren.

Die Idee, über die gewählten Techniken die Fische zu schonen, halte ich grundsätzlich für plausibel. Ob man es aber an der Fliegenrute aufhängen sollte?! Ich denke andere Parameter (Einzelhaken, keine Widerhaken etc.) sind da wichtiger und für die Forelle dürfte es egal sein, ob man ihr mit Pose und Nymphe oder klassisch an der Fliegenrute nachstellt...
 
Entnahmefenster von 27 - 35 cm :rolleyes: , was will man mit einer 27er Forelle? Zur Schonung würde ich ja noch 30-35 einsehen, obwohl ich dies Größe auch kaum entnehme.
Richtig gedacht, sehe ich auch so!
Bei schlanken Bachforellen im schnellen Fließwasser ist ja noch weniger Fleisch auf den Gräten als bei gleich langen Regenbognern.
Da könnte man ja glatt auf die Idee kommen, das Entnahme gar nicht mehr sinnhaft für Ernährung möglich und gewollt ist, und das sowas ein reiner C&R Zirkus ist.
Und danne ... :whistling

Schafbach im rheinland-pfälzischen Westerwald liegt doch in DE/BRD, oder?
 
Hallo,
Ich denke andere Parameter (Einzelhaken, keine Widerhaken etc.) sind da wichtiger
Sehe ich auch so.

Aber wie bereits geschrieben, hat das "fly only" eben auch noch andere Effekte.

Warum hält sich eigentlich so verbreitet der Irrglaube vom elitären Fliegenfischer?
Hängt vermutlich u.a. mit den Preisen für die meisten "fly only" Strecken zusammen.

Gibt auch Fliegenfischer, die ne gewisse Arroganz gegenüber anderen Anglern nicht verheimlichen.

Bei schlanken Bachforellen im schnellen Fließwasser ist ja noch weniger Fleisch auf den Gräten als bei gleich langen Regenbognern.
Ich hab mich in Norwegen schon mal ein / zwei Tage vegetarisch ernährt, weil mir die BaFos aus dem Bach zu mager waren.
Wäre aber natürlich trotzdem gegangen, dann halt einfach zwei Stück in die Pfanne zu hauen.
Im nächsten Fluss waren die Fische dann wieder so gebaut, wie ich es bevorzuge.

Ich gehe davon aus, dass der Gewässerökologe vor Ort und die Obere Fischereibehörde deutlich mehr Ahnung über die Verhältnisse am Schafbach haben als ich. Deshalb werde ich deren Expertise nicht anzweifeln.

Viel Erfolg dem Bewirtschafter und Petri Heil den Anglern, die dort fischen dürfen.
 
In den 1960ern, bis in die 1970er hinein, war Fliegenfischen keineswegs elitär - es gab halt nur sehr wenige Fliegenfischer.
Erst als dies "entdeckt" wurde und dann irgendwie in gewissen Kreisen als "in" galt, bekam das den scheinbar elitären Touch, welcher aber auch zum Teil von den anderen Anglern ausging, welche dies eben als snobistisch darstellten.
Hinzu kommt freilich, dass gute Salmonidengewässer bei uns nicht gerade häufig sind, was den Preis für Lizenzen natürlich in die Höhe treibt.
Wobei die Preise bei uns, im Gegensatz zu anderen Länder in Europa noch als sehr günstig anzusehen sind.

Petri Heil

Lajos
 
Hallo,
Da ist ein schnöder , arbeitender Handwerksgeselle eher nicht soo gern gesehen
Kann man nicht pauschalisieren.

Mein Kumpel ist Maler/Lackierer und fischt an einer "Fly-only-Strecke" wo es nur 4 Karten pro Saison gibt.
Absolut traumhafter und nachhaltig bewirtschafteter Fischbestand.

Der hat seine Karte nur erhalten, weil er einen der anderen Angler dort kennt und dem Eigentümer von seinem Charakter als Angler her gut ins Konzept passt. Als eine Karte frei wurde, kam er dann zum Zug.

Andere Bewerber mit deutlich dickeren Autos und noch dickerem Ego schauten da mit dem Ofenrohr ins Gebirge.
Nur weil jemand eine Sage-Fliegenrute mit Abelrolle etc. schwingt, will der Eigentümer solche Leute nicht unbedingt auch an seinem Gewässer haben.

dass gute Salmonidengewässer bei uns nicht gerade häufig sind, was den Preis für Lizenzen natürlich in die Höhe treibt.
Das stimmt. Und wenn man "fly-only" ausruft, kann man gleich noch mehr für die Karte verlangen.

Gleichzeitig hat man meist auch noch natürliche Schongebiete, weil bestimmte Stellen für Fliegenfischer einfach außer Reichweit sind.

ich kann schon gut nachvollziehen , warum der Bewirtschafter des Baches das so macht.

Dass das nicht jeder Angler von seiner persönlichen Sichtweise her gut findet, kann ich auch verstehen.

Für das Gewässer an sich ist es m.M. aber vermutlich schon positiv.
 
Zuletzt bearbeitet:
Kann man nicht pauschalisieren.

Mein Kumpel ist Maler/Lackierer und fischt an einer "Fly-only-Strecke" wo es nur 4 Karten pro Saison gibt.
Absolut traumhafter und nachhaltig bewirtschafteter Fischbestand.

Der hat seine Karte nur erhalten, weil er einen der anderen Angler dort kennt und dem Eigentümer von seinem Charakter als Angler her gut ins Konzept passt. Als eine Karte frei wurde, kam er dann zum Zug.
Ausnahmen bestätigen die Regel.
Gerade in Rheinland-Pfalz ist mir nicht ein einziges Salmonidengewässer bekannt, wo man überhaupt regulär eine Angelerlaubnis bekommt.
Die kleinen Moselzuflüsse sind meistens an reiche Amerikaner, Engländer und manchmal auch Deutsche zu Preisen verpachtet, die sich ein normaler Angelverein nie leisten könnte.
Wenn Du da angeln willst, musst du auch willens und in der Lage sein den Pächter regelmäßig ins Hotel Großkotz zum Essen einzuladen.
Der einzige Fluss den ich kenne , der teilweise an einen Verein verpachtet ist, das ist die Kyll in der Eifel.
Allerdings ist der Unterlauf seit der Umgestaltung zum Flussdelta komplett gesperrt , die wenigen Vereinsstrecken den Vereinsmitgliedern vorbehalten und der Rest wieder an reiche Ammis verpachtet.
Was die ansässigen Vereine selbst angeht, die wollen auch lieber unter sich bleiben , was ebenfalls über den Geldbeutel geregelt wird.
 
Hallo,
Die kleinen Moselzuflüsse sind meistens an reiche Amerikaner, Engländer und manchmal auch Deutsche zu Preisen verpachtet, die sich ein normaler Angelverein nie leisten könnte.

Der einzige Fluss den ich kenne , der teilweise an einen Verein verpachtet ist, das ist die Kyll in der Eifel.

Wäre durchaus interessant wie sich in diesen Gewässern Fischbestände, Habitat usw. unterscheiden.
 
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