Oder vergiftet! Warnung vor Wasserkontakt

Newsmeldung
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Woran die Fische in der Oder verendeten, ist noch vällig unklar (Beispielfoto pixabay)

Massives Fischsterben in der Oder. Laut Stadtverwaltung sei das Phänomen in Brandenburg in Höhe Frankfurts zu beobachten. Ungeklärt seien bisher die Ursachen, heißt es. Die Hintergründe werden von den zuständigen Behörden geprüft. Unbedingt zu vermeiden sei der Kontakt mit dem Flusswasser! Zudem sollte das Wasser nicht genutzt und gefangene Fische nicht verzeht werden. Hundehaltern wird geraten, ihre Vierbeiner nicht ins Wasser zu lassen. Grund: Es gibt noch keine zuverlässigen Infos über die Ursache, Konzentration möglicher Schadstoffe und eventueller Gefahren.

Auf polnischer Seite wurde an zwei Stellen eine giftige Substanz festgestellt und die Untersuchungen gehen hier ebenfalls weiter. Wegen eines möglichen Umweltdeliktes ermittelt die Staatsanwaltschaft Wroclaw (Breslau). Laut polnischer Medien gab es bereits Ende Juli Berichte von Anglern. Sie hatten tote Fische gefunden. Mittlerweile schnellen die Funde in die Höhe und es ist von Tonnen toter Fische die Rede. Die Fundorte weiten sich von Niederschlesien bis weiter nördlich in die Woiwodschaft Lubuskie aus.

Von einer "ökologischen Tragödie" sprechen Angler, die tote Fische aus dem Wasser holten. Die Stadt Frankfurt kann bisher nichts über Ursachen und eventuelle Schadstoffe sagen.


Quelle: https://www.spiegel.de/panorama/jus..._ecid=soci_upd_KsBF0AFjflf0DZCxpPYDCQgO1dEMph


Gibt es Angler im Board, die an der Oder fischen und von den Warnungen betroffen sind?​

 
Zuletzt bearbeitet von einem Moderator:
Tja, man soll es nicht verschreien...
Gestern war es in den Nachrichten (19:00 ZDF heute - kein Onlineblatt ;) ), offiziell wird als Ursache Salz, Temperatur + Alge vermutet und die Oder bis auf irgendeinen Nebenarm kann wieder befischt werden.
Eigentlich ist das aber in meinen Augen das dickste Ende. Man hat zwar keinen direkten Schuldigen, den man "opfern" muss aber an sich zeigt es, dass die aktuelle Handlungsweise generell sehr knapp an der ökologischen Katastrophe operiert und dass man eigentlich etwas grundlegendes ändern müsste, will man hinterher nicht da stehen und zugeben müssen, dass man die Fortsetzung einfach billigend in Kauf genommen hat.

In Sommern, wo man sich wie hier heute über 30mm Niederschlag freut, weil man solche Tage seit vielen Monaten nicht mehr hatte, heißt das ja eigentlich, dass man sich zwischen laufender Industrie und einem lebenden Fluss entscheiden muss :whistling

VG, Eike
 
Viel wichtiger als die Suche nach den vermeintlichen Gründen des Fischsterbens, ...
...ist doch jetzt die Frage: WER kommt jetzt für die immensen Kosten eines neuen Fischbesatzes auf?...
Klimawandel und Wasserstand sind doch gute Argumente, dass es irgendwie halt Pech war, und niemand so richtig zur Verantwortung gezogen bzw zur Kasse gebeten werden könne. Wer kann, wird sich vor Schuldeingeständnissen bzw. der Rechnung drücken wollen. Unsere Regierung will auch nicht unbedingt der polnischen Regierung ans Bein pissen, weil die ja auch hin und wieder (finanzielle) Forderungen an Deutschland stellen....
 
Naja, wer so denkt, ist halt sehr kurzsichtig unterwegs und nächstes Jahr wieder Fischkadaver abfischen ;) ?
So steht ja eher die Frage im Raum, wie es denn weiter gehen kann, wenn wir derartiges Wetter dank Klimawandel jetzt diverse Jahre in Folge haben und weiter erwarten können.
 
Klimawandel und Wasserstand sind doch gute Argumente, dass es irgendwie halt Pech war, und niemand so richtig zur Verantwortung gezogen bzw zur Kasse gebeten werden könne.
Ick kriege schon wieder 'n Hals ! Klimawandel und Wasserstand na klar ! Also Wasserstand niedrig und Wassertemperatur hoch, dit kenne ick schon aus Zeiten wo der Klimawandel noch gar nicht nicht erfunden war. Man konnte teilweise durch die Oder laufen aber Fischsterben in dem Ausmaß gab's da in keinster Weise.
Woher dit Salz kam, das ist der springende Punkt !!!

Unsere Regierung will auch nicht unbedingt der polnischen Regierung ans Bein pissen, weil die ja auch hin und wieder (finanzielle) Forderungen an Deutschland stellen....
Genau da liegt der Hase im Pfeffer ! Die berühmte historische Schuld !

Es tut sich was, und im Hintergrund vermutlich erst recht. Ob das reicht, kann ich nicht sagen. Man sollte da aufjedenfall dran bleiben und den Nachbarn auf die Finger gucken.
Wat tut sich denn ? Haste vielleicht bißchen Input ?

Na jut, laut meiner Dorfzeitung soll jetzt, hört hört, sogar die EU an der Oder eingreifen. Jedenfalls äußerte sich die Komissarin Jourova (EU-Vize-Kommissionspräsidentin) in einer Debatte im Straßburger Parlament "tief besorgt".
Also man wisse, dass eine toxisch wirkende Algenblüte die durch das warme Wasser und den hohen Salzgehalt entstand, das Fischsterben herbeigeführt hat.
Woher das Salz im Wasser kam, das sei zur Zeit noch unklar.
Damit hat sie (und dit steht da wörtlich) der polnischen Führung sachte auf die Füße getreten, die-seitdem die Goldalge nachgewiesen wurde-nur noch von "natürlichen Ursachen" spricht, die zum massenhaften Fischsterben in der Oder führten.
Naja, da haben sich dann doch tatsache 'n paar Abgeordnete gefunden (bezeichnenderweise aus der polnischen Opposition) die die Untätigkeit der PiS-Regierung (für meine Begriffe fehlt da ein "S";) ) bei der Suche nach Verursachern von Flussverschmutzungen scharf kritisiert haben.
Dann kam noch der Oderausbau zur Sprache wo von Seiten deutscher Grünen, Linken und der AFD gefordert wurde, den Oderausbau zu stoppen.
Der Vertreter der polnischen PiS-Partei Brudzinski antwortete darauf : "Nein. Ihr habt schon alle Flüsse in Westeuropa reguliert. Polen ist kein Freilichtmuseum."
Also außer geäußerter "tiefer Besorgnis" nix weiter gewesen.
Na wenigstens ist jetzt Brandenburg aufgewacht und Herr Umweltminister Vogel (Grüne) verkündete heroisch das jetzt die Meldekette verbessert wird, so das auch bereits kleinere Fischsterben gemeldet werden.
Ja und lückenlose Aufklärung wurde selbstverständlich auch wieder gefordert.

Ick wette mit Euch um 'ne Kiste Bier (Jebräu wahlweise) im Endeffekt wird sich da nüscht tun, außer den schon bekannten Feststellungen. Ein Verursacher wird nicht gefunden und die Sache verläuft so nach und nach im Sande. Ach nee, der Klimawandel war's ja.
 
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... Ein Verursacher wird nicht gefunden und die Sache verläuft so nach und nach im Sande. Ach nee, der Klimawandel war's ja.
Ein Teil von meinem Beitrag war ironisch gemeint :p
Der ein oder andere hofft halt, dass man es auf den Klimawandel, Wasserstand und Wetter schieben kann, damit nicht jemand schuld ist. Wenn jemand schuld ist, wird es Rufe nach Strafe und Entschädigung geben und vielleicht wird man auch polnischen Behörden oder Politikern Unfähigkeit, Unwillen oder Fehlverhalten vorwerfen.

Wat tut sich denn ?
Es wird gesucht. Wie engagiert die polnische Seite dabei ist, weiß ich nicht.
 
Schlotti , gehts dies Jahr nochmal an die Oder zum Angeln oder reicht Dir der Besuch mit Kamera ?
Angeln ? Glaube ick nicht ! Mesitylen, Quecksilber, Pestizide u.a., die ja wohl festgestellt wurden, sind zwar auf wundersame Weise alle wieder verschwunden aber als bekennender Fischfresser hätte ick da nich unbedingt ein gutes Gefühl mir 'ne Fischsuppe oder 'n anständiges Stück Filet hinter die Kiemen zu schieben.
Aber wenn ick bei Nachbars mal kurz unserem Finanzminister ein Schnippchen schlage, gehe ick danach die alte geschundene Zicke auch mal besuchen um zu kieken wie's ihr so geht. Ihre Überlebenden lasse ick lieber mal 'ne Weile in Ruhe. ;)
 
Ich war ja inzwischen auch selbst mal vor Ort und werde voraussichtlich auch noch einmal etwas ausführlicher Stellung beziehen, wenn ich ein bisschen mehr Zeit habe. Auf Fischen im Hauptstrom habe ich, obwohl der zuletzt wieder freigegeben worden war, zum einen aufgrund der völlig unzureichenden Aufklärungsergebnisse und zum anderen aus Rücksicht auf den arg gebeutelten Restbestand an Fischen freiwillig verzichtet.

Für den Moment nur soviel - das Fischsterben ging den ganzen August hindurch und wohl auch jetzt noch in den letzten Tagen, also auch bis Mitte September im Gewässersystems des Oderbruchs weiter, ohne dass jenseits der Lokalpresse noch irgendein Hahn danach gekräht hätte, und vor allem so ganz ohne Affenhitze und Wasserstandsgedöns:





Eine inzwischen über Wochen bis in den Frühherbst anhaltende Algenblüte oder einen über Wochen konstant bleibenden, aber stets nur teilabschnittsweise wochenlang durchs Oderbruch wandernden Sauerstoffmangel halte ich für sehr, sehr unwahrscheinlich, um es mal vorsichtig zu formulieren...

Ansonsten, der Grund, weshalb ich heute auch mal wieder in die Tasten greife:
Morgen am 21.09.2022 sendet der rbb von 22:15 - 22:45 Uhr eine Reportage namens "Warum mussten die Oderfische sterben?":


Ich erwarte von dieser Sendung nicht viel bzw. wird da wohl nichts Neues zur Sprache kommen. Anschauen werde ich es mir trotzdem und ggf. im Anschluss daran auch noch ein paar Worte im Rahmen des angekündigten Statements dazu verlieren.
 
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Um nicht alles doppelt einzuhämmern, verlinke ich die leider etwas umfangreicher ausgefallene Lagebeschreibung zur Situation per Ende August/Anfang September im Bereich des Oderbruchs aus dem Oder-Trööt:


Aus der wie erwartet nicht gerade weiterführenden Fernsehdoku, die man sich über den geposteten Link auch nachträglich noch anschauen kann, erschienen zumindest mir drei Sachen sehr auffällig bzw. bemerkenswert.

1. Die Spurensuche der Fernsehdoku (erst) bei Olawa beginnen zu lassen, obwohl einige der zwischenzeitlich diskutierten Verursachungsmöglichkeiten weiter stromauf liegen (Kohlekraftwerk bei Opole, Gleiwitzer Kanal sogar noch weiter stromauf südlich von Opole), hat sich mir nicht erschlossen bzw. halte ich eine solche "Spurensuche" schon im Grundansatz für tendenziös verkürzt/untauglich. Dabei kam der Gleiwitzer Kanal im Laufe der Sendung ja sogar auf den kurz eingeblendeten Satellitenbildern des IGB bzgl. der Rekonstruktion der Entwicklung der Goldalgenblüte zur Sprache...

2. Bei der mikroskopischen Untersuchung der bei sichtbar sommerlichen Witterungsbedinungen entnommenen Wasserproben aus dem "Baikalsee" bzw. der mit Goldalgen verseuchten Kiesgrube wurde betont, dass die Algenblüte bereits schon wieder vorbei sei.

3. Die Ende Juli (oder im Falle des Gleiwitzer Kanals halt schon mehrere Monate zuvor) auf polnischer Seite praktizierte Vertuschung war vorerst erfolgreich, denn es wurde seitens des IGB auf fehlende Proben und eine dadurch bedingte Unmöglichkeit einer weiteren Ursachenaufklärung hingewiesen.

Jetzt haben wir es langsam Ende September und geregnet hatte es zuletzt auch überall wieder in nennenswertem Maße, also seit Wochen keine Affenhitze und auch keine rekordverdächtig niedrigen Wassertstände mehr, und trotzdem ging das Fischsterben sowohl im Oderbruch als auch, und jetzt kommt's, auch im Gleiwitzer Kanal (wieder bzw. seit Mitte Mai) Anfang/Mitte September los/weiter:




In einer Nacht- und Nebelaktion wurde im Bereich des Gleiwitzer Kanals inzwischen auch die Einleitung von ganz offensichtlich "Goldalgen" ;) oder vielleicht auch "Sauerstoffmangel" ;) gefilmt (weiße Schaumberge)...:

Also, im Oderhauptstrom, der wieder mit mehr Wasser gefüllt ist und sich im Vergleich zu Juli/August auch wieder deutlich abgekühlt hat, passierte seit Anfang/Mitte August nichts mehr, im Oderbruch und im Gleiwitzer Kanal hingegen schon (noch). Goldalgenblüte ist offiziell vorbei und kann m.E. als Ursache für das bis Anfang/Mitte September fortwährende Fischsterben im Oderbruch und im Gleiwitzer Kanal wohl ausgeschlossen werden.

Nach offizieller These wird für das Oderbruch über (wochenlang andauernden/wandernden bzw. stets zeit- und ortsversetzt auftretenden) Sauerstoffmangel spekuliert - gemessen wurde der meines Wissens aber bis heute nicht und in anderen, nicht mit der Oder in Verbindung stehenden Gewässern gabs nirgends irgendwelche Sauerstoffprobleme...

Meine Zweifel an der offiziellen Sauerstoffthese bzw. m.E. -spekulation des Landes Brandenburg/Landkreis MOL zur Situation im Oderbruch/Alte Oder, in die unstreitig Giftbrühe aus dem Hauptstrom geflossen ist, werden u.a. durch die von mir Ende August/Anfang September (siehe Oder-Trööt) im Vergleich zu den vom Hauptstrom bekannten Bildern so ziemlich 1:1 vorgefundene Situation (Teppiche aus toten Fischen, toten Muscheln und Schnecken, vereinzelte Totfunde wie ein toter Vogel oder eben Biber) verstärkt und nicht zuletzt auch in Anbetracht der regelmäßig auch verendeten Schleien nochmals größer.

Zitat:
"Als äußerst anpassungsfähige Art verträgt die Schleie sowohl niedrigste Sauerstoffgehalte als auch hohe pH-Werte und fühlt sich sogar im Sommer in abgestandenem Wasser wohl. Vor allem im Sommer entsteht in flachen, schlammigen Seen oft akuter Sauerstoffmangel. Schleien überstehen dies, indem sie in eine Kälte- und Hitzestarre verfallen."

Quelle:

Das Fischsterben im Oderbruch dauert(e) mindestens einen Monat an, gleichwohl will man offiziell bis heute nichts Genaues wissen und hat noch nicht mal eine belastbare Messung des Sauerstoffgehalts aus der Alten Oder hinbekommen/veröffentlicht. Das ist für die Öffentlichkeit in meinen Augen mehr als eine Zumutung und hat auch ein nicht zu knappes Vertuschungsgeschmäckle, also auch nicht wirklich vertrauenserweckend bzw. auch nicht besser als die polnische Seite.

Wenn es aber Anfang/Mitte September keine Goldalgen (mehr) und wohl auch kein Sauerstoffmangel gewesen sind/sein sollten, ja dann bleibt als Rückschluss halt nur, dass Ende Juli/Anfang August mit den Goldalgen dann doch auch noch was anderes mit der 20-30cm-Welle die Oder herunter gekommen sein dürfte, deren verseuchtes Wasser dann halt langsam aber stetig durch das Oderbuch gewandert ist bzw. evtl. noch immer nicht ganz durch ist. Die seit Anfang an vereinzelt nachgewiesenen Totfunde von Vögeln und Bibern ließen/lassen sich ohnehin nicht durch Goldalgen erklären (durch Sauerstoffmangel aber auch nicht) und, was inzwischen auch regelmäßig vergessen wird: Das Wasser der Oder hatte Anfang August nach Lösungsmitteln bzw. nach Chemie gestunken, wie mehrere Augenzeugen zu berichten wussten.

Gleichwohl erwarte ich für die offiziell jetzt in Kürze bzw. für Ende September angekündigte Vorstellung der "gemeinsamen" Untersuchungsergebnisse lediglich noch einmal die Verkündung des inzwischen hinlänglich bekannten Credos: Nichts Genaues weiß man nicht, außer Goldalgen...
 
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In 2 Tagen hätte nach den vollmundigen Ankündigungen der Bundesumweltministerin der "gemeinsame" Abschlussbericht zur Ursachenaufklärung der Oderkatastrophe vorliegen sollen, aber so wie es bis jetzt aussieht, wird es weder einen "gemeinsamen" Bericht noch Transparenz geben:



Zitat aus dem heutigen Spiegel-Artikel mit Datum vom wohlgemerkt 28.09.2022: "Nach SPIEGEL-Informationen aber haben die deutschen Experten bis heute weder einen Bericht noch spezifischen Daten von ihren polnischen Kollegen erhalten, was die Suche nach der Ursache weiter erschwert."

Ich zitiere in Anbetracht dieses mit Ansage eintreffenden Desasters einfach noch einmal, was ich bereits seit Anbeginn kritisiert bzw. noch einmal besonders deutlich am (bereits) 14.08.2022 geschrieben habe, denn wer es sehen wollte, wie sich die Polen verhalten, konnte es sehen und wäre nie im Leben auf die Idee gekommen, einen "gemeinsamen" Friede-Freude-Eierkuchen-Arbeitskreis mit solchen "Partnern" zu verabreden:

Die deutschen Politiker und Behörden lassen sich von der polnischen Regierung und dem ganzen verwanzten polnischen Behördenapparat nach Strich und Faden verarschen und merken es scheinbar noch immer nicht, ...

Die abolute Krönung/Härte ist jedoch, dass es auch auf deutscher Seite entgegen allen wohlklingenden Versprechungen - wie ebenfalls schon von mir befürchtet - keine wirkliche Transparenz geben wird bzw. namentlich das Bundesumweltministerium mauert, was das Zeug hält. Beim Lesen des nachstehend verlinkten Artikels hätte ich mir besser einen ausreichend dimensionierten Kotzeimer
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neben den Schreibtisch stellen sollen, es ist eine unglaubliche Unverschämtheit, was da auf Anfrage eines engagierten Journalisten allen Ernstes mitgeteilt wurde:


Zitat: "Zu spät reagiert, zu behäbig gehandelt, zu wenig gewarnt und kommuniziert: Besonders das von der Grünen-Politikerin Steffi Lemke geführte Bundesumweltministerium steht unter Druck. "Einen Vertrauensverlust in der Bevölkerung, sollten die Hintergründe des Fischsterbens an der Oder nicht geklärt werden", befürchtete die Ministerin zwar persönlich. Von Polen, wo eine Ursache des Fischsterbens vermutet wird, forderte sie maximale Transparenz. Doch nun stellt sich heraus: Besonders an Transparenz hinsichtlich des Handelns des eigenen Hauses besteht im Bundesumweltministerium offenbar wenig Interesse. Geht es nach der Behörde, soll keine der deutschen Akten zum massenhaften Fischsterben an die Öffentlichkeit gelangen – sie sollen sprichwörtlich in den Giftschrank.

t-online beantragte vor Wochen Auskunft nach dem Umweltinformationsgesetz. Doch ein öffentliches Interesse an den Unterlagen sei nicht ersichtlich, teilte eine Sprecherin nun mit
. Um seine eigene Blockadehaltung rechtfertigen zu können, bemüht das Ministerium, was die Gesetzeslage vermeintlich hergibt.
  • Der interne Schriftverkehr zu Giftverdacht und Massensterben? Jede Zeile müsse intern bleiben, um "die Unbefangenheit einzelner Meinungsäußerungen und die Offenheit der Kommunikation (...) für die behördliche Entscheidungsfindung" zu schützen. Zumal "die Bekanntgabe der Informationen nachteilige Auswirkungen auf internationale Beziehungen hätte".
  • Der Schriftverkehr mit den Landesministerien und anderen Ressorts auf Bundesebene? Sei ebenfalls vor öffentlicher Einsicht geschützt, da sonst "zukünftig die Unbefangenheit der Meinungsäußerung zwischen den beteiligten Stellen" beeinträchtigt sein könnte. Zumal "die Bekanntgabe (...) nachteilige Auswirkungen auf internationale Beziehungen hätte"."
Mir hat es bei aller von mir hier nachlesbar auch am Verhalten der Deutschen Seite schon ohne Blatt vorm Mund formulierten Kritik schlicht die Sprache verschlagen, denn dieses Ausmaß an Dreistigkeit ist nicht mehr zu toppen!
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Frau Lemke und Frau Baerbock haben also schlicht (mal wieder) ihren Job nicht gemacht und sollten, so wir einen Bundeskanzler hätten, der seinen Job verstünde und ernst nähme, auf der Stelle achtkantig gefeuert und aus ihren Minsiterämtern entfernt werden! Ein parlamentarischer Untersuchungsausschuss bringt im Ergebnis zwar regelmäßig auch nichts, aber der dürfte hier mehr als überfällig sein und dort müssten dann wenigstens die kurzerhand mal eben als Top Secret gelabelten Akten des Bundesumweltministeriums ohne wenn und aber doch vorgelegt werden.
 
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@ Mescalero:
Die unsägliche Rolle der Frau Baerbock wird, so gut es bei dem nunmehr amtlichen Gemauer möglich ist, in dem zweiten von mir verlinkten t-online-Artikel recht unmissverständlich angedeutet und auch mit entprechendem Bild unterstrichen. Also, einfach mal den zweiten Artikel zur Geheimhaltung der Akten und die dazu offiziell durchgehend auch mit befürchteten "Auswirkungen auf internationale Beziehungen" begründete Ablehung einer Einsichtnahme selbst gegenüber Journalisten, die sich zusätzlich sogar auf die Pressefreiheit berufen können, lesen.

Im Übrigen hält die international doch sonst so großmäulig auftretende und ohne Sinn und Verstand jedem Mikro und jeder Kamera hinterherhechelnde Dame trotz noch so offensichtlicher und auch schon von der Presse mehrfach als völlig vergiftet thematisierten Verwerfungen im Verhältnis Deutschlands zu Polen über inzwischen fast 2 Monate einfach ihre Klappe. Das wäre ja generell bei ihr gar nicht mal verkehrt bzw. überaus wünschenswert, aber hier ist nun mal wirklich eine Baustelle, die historisch wie im aktuellen Zeitgeschehen dringend diplomatisch beackert werden muss(te). Von dieser Frau kam und kommt in Richtung Polen einfach überhaupt nichts, außer wohl die interne Mitwirkung an der anzunehmenderweise auch mit ihr abgestimmten Geheimhaltung der Akten.
 
Erste (auf der Greenpeace-Homepage auch im Detail ausführlich nachlesbare bzw. als pdf-Download verfügbare) Ergebnisse wurden heute kurz nach Veröffentlichung des erwartungsgemäß dürftigen polnischen Berichts von dritter Seite (Greenpeace) veröffentlicht:





Immerhin hat also ein unabhängiger Player wie Greenpeace - anerkennenswerterweise - (doch noch) den Hintern hochbekommen und vom immerhin 15.08.202 an bis Ende August von Schwedt stromaufwärts bis zum polnischen Dorf Olza (noch ein ganzes Stück südlich der Mündung des Gleiwitzer Kanals) 17 Wasser- und Sedimentproben genommen und analysiert. Tenor: zahlreiche massive bis massivste Belastungen mit Salzen und Schwermetallen im hoch toxischen bis zum höchst toxischen Bereich vor allem kurz unterhalb industrieller Anlagen bzw. vor allem verursacht durch die Bergbauindustrie.

Bei den Salzuntersuchungen wurden vor allem Chlorid, Sulfat als dominierende Anionen und Natrium als doninierendes Kation nachgewiesen. Die höchste Salzkonzentration wurde mit einer 40-fachen Erhöhung des für Süßwasser empfohlenen Wertes an einem Rückhaltebecken des Bergbaukonzerns KGHM in Gmina Polkowice (Woiwodschaft Niederschlesien) gemessen, weitere deutliche Erhöhungen bzw. Überschreitungen u.a. auch im Bereich Gliwice, also jener Stadt, die durch den Gleiwitzer Kanal mit der Oder verbunden ist.

Betont wurde auch, dass ein Nachweis des Algentoxins erstmals nicht nur in Fischkiemen, sondern auch im Fischfleisch bzw. Inneren eines untersuchten Fisches erbracht werden konnte.

Die Polen, die heute sozusagen die Flucht nach vorn angetreten haben und damit einen Tag früher als vereinbart ihren eigenen Bericht veröffentlicht haben, sehen nur die Algen als (natürliches) Problem und haben kein menschliches Fehlverhalten ausmachen können bzw. betont, dass alle Einleitungen sich im Bereich des Erlaubten bewegt hätten.


 
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Die Polen, die heute sozusagen die Flucht nach vorn angetreten haben und damit einen Tag früher als vereinbart ihren eigenen Bericht veröffentlicht haben, sehen nur die Algen als (natürliches) Problem und haben kein menschliches Fehlverhalten ausmachen können bzw. betont, dass alle Einleitungen sich im Bereich des Erlaubten bewegt hätten.

Sie wollen die Oder ja sicher auch weiterhin als Abwasserkanal benutzen.:mad:
 
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