Nach meinem morgendlichen Trip in den Wald hatte ich heute Nachmittag Plan 2: ein kleiner beschaulicher Nebenfluss des Mains, dort so 8 bis 10 m breit, hatte es mir angetan. Beim eher zufälligen Treffen heute Vormittag mit dem 2. Vorsitzenden des ortsansässigen Vereins, der den Spirit der OCC sehr gut fand, erhielt ich nicht nur Tipps zu Zielfischen, sondern auch gleich meine Tageskarte (Uwe, danke dafür!).
Als ich gegen 16 Uhr am Wasser meinen Parkplatz einnehmen wollte, stand neben mir eine Frau mit einer Flex-Leine in der Hand und war ziemlich aufgeregt...auf die Frage, ob sie HIlfe bräuchte, antwortete sie: Vielleicht, unser Hund ist vorne ins Wasser gesprungen und kommt das steile Ufer nicht mehr hoch!
Das ich das angeborene Helfersyndrom habe, holte ich meinen Kescher aus dem Kofferraum und lief mit ihr zu der Stelle, wo schon ihr Mann versuchte, den Foxterrier, der ziemlich erschöpft seine Kreise schwamm, anzulocken. Drei Versuche, den Foxi einzukeschern, scheiterten, da er den Kescher mied. Das muss doch klappen, dachte ich mir und machte noch einen halben Schritt vor...und...fand mich im hüfttiefen Wasser wieder. Kennste abgeruscht?
Egal, Hund in Not, also los und den Vierbeiner im Wasser einfangen. Als ich ihn hatte und die Böschung hochhob, nahmen Frauchen und Herrchen ihn freudestrahlend entgegen, um im nächsten Moment zu überlegen, wie sie mir noch helfen können, da das Ufer wirklich sehr hoch war. Erst retteten sie meinen Kescher, welchen ich reichte, dann zogen Sie mich (mit meinen geschmeidigen 70kg) an den Armen hoch, bis ich festen Halt hatte. Ich war unterhalb meines Allerwertesten klitschenass, aber der Foxi war safe und wälzte sich schon freudig im Gras.
Jeden Tag eine gute Tat!
Sollte ich dann das geplante Angeln abbrechen und nach Hause fahren? Das wäre sicher nicht in Andals Sinne gewesen, oder?
Die Socken hing ich über die Autospiegel zum Trocknen, die wasserdichten Schuhe zog ich aus und begann barfuss aufzubauen und anzufüttern. Schließlich waren es 25 Grad, Sonne und Wind kamen dazu, da trocknet sicher alles schnell.
Während der kommenden knapp 3 Stunden hatte ich Besuch von einigen Fahrradfahrern, einer Ringelnatter, einem Biber und 2 Eisvögeln. Auf den Wiesen hinter mir stolzierten die Störche, schon ein beschaulicher Anblick.
Unter Wasser war Aktion, neben Rotaugen und kleinen Döbeln hatte ich auch den Gobio, welchen ich live gepostet hatte. Aber beim letzten Fisch war ich mir nicht sicher, ob das vielleicht der Hasel ist? Ich werde gleich vom Handy drei Fotos schicken und bitte das ehrenwerte Dreigestirn um Prüfung, ob es der erhoffte Hasel ist oder nur ein schnöder Silber-Döbel...die verkleiden sich ja, wie Mininax weiß.