Tausende Kormorane haben sich am Hafen von Barth niedergelassen und dezimieren die Fischbestände.
Rund 50.000 Brutpaare leben in der südwestlichen Ostsee zwischen Dänemark, Schleswig-Holstein und Mecklenburg-Vorpommern (Bild @pixabay)
Mehrere Tausend Kormorane rasten derzeit auf der Mole des Barther Hafens. In dichten Schwärmen durchqueren sie den Himmel über Vorpommern-Rügen, tauchen nach Fischen in der Ostsee und trocknen ihr Gefieder auf den Felsen. Während Besucher das beeindruckende Spektakel genießen, stehen die Fischer vor großen Herausforderungen. Sie müssen sich an strenge Fangquoten halten, um die Fischbestände zu schonen – die Kormorane jedoch fressen ungehindert riesige Mengen Hering.
Laut Grählert vertilgen die bis zu einem Meter großen Vögel täglich drei bis vier Tonnen Fisch. „Und sie bleiben hier, weil sie genug Nahrung finden“, erklärt er. Studien zufolge holen Kormorane doppelt so viel Fisch aus den Gewässern wie die Fischer. Anfang 2024 forderte der Landesverband der Binnenfischer eine Abschussprämie für Kormorane. Dies geht dem Landesfischereiverband jedoch zu weit. Stattdessen schlägt Präsident Sebastian Paetsch vor, die Gelege der Vögel gezielt zu verölen, um den Bruterfolg zu verringern – eine Methode, die andernorts bereits erfolgreich angewendet wird.
Naturschutzverbände lehnen härtere Maßnahmen gegen Kormorane ab. Laut dem NABU ist die Überfischung nicht primär auf die Vögel, sondern auf Umweltverschmutzung zurückzuführen. „Der Kormoran ist ein wichtiger Bestandteil des Ökosystems“, heißt es auf der NABU-Website. Zudem sei es ein Irrglaube, dass jeder von einem Kormoran gefressene Fisch einem Fischer verloren gehe, so Stefan Schwill vom NABU-Landesverband Mecklenburg-Vorpommern. Kormorane ernährten sich auch von kommerziell uninteressanten Weißfischen.
EU-weit geschützt, hat sich die Kormoran-Population nach fast vollständiger Ausrottung wieder erholt. Heute leben rund 50.000 Brutpaare in der südwestlichen Ostsee zwischen Dänemark, Schleswig-Holstein und Mecklenburg-Vorpommern.
Quelle: https://www.ndr.de/nachrichten/meck...ausende-Kormorane-in-Barth-,kormorane112.html
Rund 50.000 Brutpaare leben in der südwestlichen Ostsee zwischen Dänemark, Schleswig-Holstein und Mecklenburg-Vorpommern (Bild @pixabay)
Mehrere Tausend Kormorane rasten derzeit auf der Mole des Barther Hafens. In dichten Schwärmen durchqueren sie den Himmel über Vorpommern-Rügen, tauchen nach Fischen in der Ostsee und trocknen ihr Gefieder auf den Felsen. Während Besucher das beeindruckende Spektakel genießen, stehen die Fischer vor großen Herausforderungen. Sie müssen sich an strenge Fangquoten halten, um die Fischbestände zu schonen – die Kormorane jedoch fressen ungehindert riesige Mengen Hering.
Einschränkungen für Fischer – aber nicht für die Vögel
Die Bestände von Dorsch und Hering erholen sich nicht wie erhofft. Das Bundeslandwirtschaftsministerium erlaubt den Fang von Heringen nur in begrenztem Umfang mit passiven Fanggeräten wie Stellnetzen und Reusen. Fischer André Grählert schätzt, dass täglich zwischen 8.000 und 10.000 Kormorane in Barth verweilen. „Diese Vögel fressen an einem Tag so viele Heringe, wie ich das ganze Jahr fischen darf“, kritisiert er und fordert eine Regulierung ihres Bestandes.Laut Grählert vertilgen die bis zu einem Meter großen Vögel täglich drei bis vier Tonnen Fisch. „Und sie bleiben hier, weil sie genug Nahrung finden“, erklärt er. Studien zufolge holen Kormorane doppelt so viel Fisch aus den Gewässern wie die Fischer. Anfang 2024 forderte der Landesverband der Binnenfischer eine Abschussprämie für Kormorane. Dies geht dem Landesfischereiverband jedoch zu weit. Stattdessen schlägt Präsident Sebastian Paetsch vor, die Gelege der Vögel gezielt zu verölen, um den Bruterfolg zu verringern – eine Methode, die andernorts bereits erfolgreich angewendet wird.
Wissenschaftler: Klimawandel als Hauptursache für Heringsrückgang
Der Fischereiforscher Christopher Zimmermann vom Thünen-Institut in Rostock weist darauf hin, dass der Kormoran nicht der Hauptverantwortliche für den Rückgang des Heringsbestands sei. „Der eigentliche Grund ist ganz sicher der Klimawandel, der die Laichzeit verschiebt“, so Zimmermann. Zwar könnten die Vögel zusätzlichen Druck auf die Population ausüben, doch die zentralen Probleme lägen woanders.Naturschutzverbände lehnen härtere Maßnahmen gegen Kormorane ab. Laut dem NABU ist die Überfischung nicht primär auf die Vögel, sondern auf Umweltverschmutzung zurückzuführen. „Der Kormoran ist ein wichtiger Bestandteil des Ökosystems“, heißt es auf der NABU-Website. Zudem sei es ein Irrglaube, dass jeder von einem Kormoran gefressene Fisch einem Fischer verloren gehe, so Stefan Schwill vom NABU-Landesverband Mecklenburg-Vorpommern. Kormorane ernährten sich auch von kommerziell uninteressanten Weißfischen.
EU-weit geschützt, hat sich die Kormoran-Population nach fast vollständiger Ausrottung wieder erholt. Heute leben rund 50.000 Brutpaare in der südwestlichen Ostsee zwischen Dänemark, Schleswig-Holstein und Mecklenburg-Vorpommern.
Quelle: https://www.ndr.de/nachrichten/meck...ausende-Kormorane-in-Barth-,kormorane112.html