Um den Dorsch in der östlichen Ostsee und den Hering in der westlichen Ostsee steht es nicht gut. Deshalb empfiehlt der Internationale Rat für Meeresforschung (ICES) die Fischerei einzustellen.

Am 29. Mai hat der Internationale Rat für Meeresforschung (ICES) www.ices.dk die jährlichen wissenschaftlichen Vorschläge für EU-Fischereigrenzen in der Ostsee für das Jahr 2021 veröffentlicht. Wichtige Bestände von Ostseefischen befinden sich immer noch in einer Krise und das ganze Ökosystem in einem schlechten Zustand. Die Empfehlungen vom ICES beziehen sich auf den Dorsch und Hering. Einige NGOs, darunter auch der WWF, fordern die Europäische Kommission, die für die Vorlage der Fanglimits, und die Fischereiminister der Länder, die eine endgültige Entscheidung treffen, auf, die wissenschaftlichen Empfehlungen vom ICES nicht zu überschreiten und die Anforderungen der Gemeinsamen Fischereipolitik (GFP) einzuhalten. Die EU-Minister müssen nachhaltige Fangbegrenzungen festlegen, um eine Erholung der Fischbestände zu ermöglichen. Letztes Jahr wurde die Fischerei auf den östlichen Ostseedorsch aufgrund der Entscheidung des EU-Rates eingestellt. Das war ein Schritt in die richtige Richtung, aber nicht ausreichend, da der Dorsch an Hunger leidet. Deshalb müssen mehrere Arten, also auch die Futterfische, betrachtet werden.

Hering (westliche Ostsee)
Um den Hering in der westlichen Ostsee steht es nicht gut. Sowohl im Jahr 2018 als auch im Jahr 2019 wurde der wissenschaftliche Rat des ICES zur Einstellung der Fischerei ignoriert. Der Bestand befindet sich auf einem niedrigen Niveau. Selbst bei keiner Fischerei wird sich der Bestand im Jahr 2022 nicht erholen. Der ICES empfiehlt die sofortige Einstellung der Fischerei in der Ostsee und eine Reduzierung in der Nordsee. Außerdem schlägt der ICES für die Fischerei temporäre geschlossene Gebiete in der Nordsee vor. Für das Jahr 2021 empfiehlt der ICES ein Fanglimit von null Tonnen.

Der Heringsbestand in der westlichen Ostsee befindet sich in einer kritischen Lage

Der Heringsbestand in der westlichen Ostsee befindet sich in einer kritischen Lage

Dorsch (östliche Ostsee)

Der Bestand des östlichen Ostseedorsches befindet sich in einer Notlage. Die Reproduktion ist auf einem extrem niedrigen Stand. Trotzdem haben die Regierungen immer wieder Fangbeschränkungen festgelegt, die über den wissenschaftlichen Empfehlungen lagen. Der ICES schlägt vor, dass das Fanglimit im Jahr 2021 bei null Tonnen liegen sollte.

Dorsch (westliche Ostsee)
Der ICES warnte letztes Jahr schon, dass die Zahl der Jungfische in den Jahren 2018 und 2019 sehr niedrig waren, sodass der Bestand einbrechen werde, wenn sich nichts ändert. Deshalb schlägt der ICES vor, in der Subdivision 24 (Ostsee westlich von Bornholm) keine Fischerei zu betreiben, da sich hier die beiden Dorschbestände der Ostsee mischen. Für die Subdivisionen 22 bis 23 rät der ICES eine Fangbegrenzung der Fischerei von 4.635 Tonnen.

Da der Nachwuchs vom Dorsch in der westlichen Ostsee ausblieb, kann es für ihn heikel werden

Da der Nachwuchs vom Dorsch in der westlichen Ostsee ausblieb, kann es für ihn heikel werden
 
Und trotz all dieser Fakten finden sich immer noch "Interessenvertreter", die ein Festhalten an der kommerziellen Fischerei auf diese Arten in der Ostsee fordern. Das sind auch die Totengräber des Angelns, nur um noch einige Jahre eine todgeweihte Branche am Leben zu erhalten und sich ggf. noch einige Wählerstimmen zu sichern.
 
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