geomujo
Well-Known Member
http://www.uklurefishing.co.uk/pe-rating.htm
Hier mal eine schöne aktuelle Tabelle zum Thema PE-Line-Rating. Bei der richtigen Schnurauswahl komme ich immer wieder ins Stocken wenn es um das Thema PE-Klassifikation, Line-Rating und Schnurtragkraft geht. Es gibt ja diese Tabellen aus denen ein ideeller Durchmesser errechnet bezogen auf Braids. So ist eine PE #1.2 mit 0,185mm spezifiziert. Das ganze hat historische Gründe aus der Zeit in der die industrielle Massenfertigung von Nylon in den 50ern, 60ern und 70ern. Entwickelt wurden die ganzen Verfahren in Japan. Und die haben festgelegt, dass eine bestimmte Gewichtsmenge Polyethylen auf 9000m gezogen wird. Dadurch errechnet sich ein ideeller Durchmesser. Auf wieviele Fasern der nun verteilt ist spielt für die Tragkraft keine Rolle, sehr wohl aber für die Wurfeigenschaften.
Das PE-Line-Rating konkret ist nun eine völlig abstrakte dimensionslose Zahl. In ihr steckt aber einerseits die Information, wie "schwer" bzw. "dick" eine Schnur ist. Und jetzt wirds mathematisch:
Die Tragkraft errechnet sich aus der Querschnittsfläche der Faser. Also Pi * r² = A. Um die Tragkraft zu verdoppeln, benötige ich die doppelte Querschnittsfläche. Nun muss man kein Hellseher sein, dass man dafür keinen doppelten Durchmesser braucht, sondern eben nur einen minimalen Anstieg des Durchmessers um mit Pi multipliziert auf das doppelte Ergebnis zu kommen. Das bedeutet nun für die PE-Klassifikation folgendes: PE #1.0 trägt halbsoviel wie PE #2.0. Der lineare Antieg des PE-Lineratings wirkt also dem exponentiellen Anstieg der Tragkraft wie wir ihn von der Steigerung des Durchmessers her kennen entgegen. Der genaue Durchmesser wird nicht extra aufgeführt. Das hilft bei der Auswahl und Einstufung der richtigen Schnüre - theoretisch.
Das Problem an der Geschichte? Die alten PE-Millimeter-Tabellen scheinen völlig veraltet zu sein und berücksichtigen weder Weiterentwicklungen bei der Faser noch bei der Flechtung. Wie nun in der Tabelle schön zu erkennen ist, sind Schnüre unter 0,10mm bereits im UL-Bereich angesiedelt. Der 'Standard' für feine Braids ist i.d.R. PE #0.6. Der entscheidende Aspekt ist nun, dass verglichen über mehrere Hersteller und Modelle hinweg, dass es schon innerhalb eines Herstellers große Qualitätsunterschiede zu geben scheint. Eine orange sündhaft teure Sunline PE 8-Braid gibt eine Tragkraft entsprechend dem Line-Rating an. #0.6 = 6lb; #1.2= 12lb. Soweit auch alles richtig. Wenn der Tragkraftverlauf mit dem des Line-ratings übereinstimmt (linear) deutet alles auf eine korrekte Deklaration der Tragkraft hin. Jedoch scheinen andere Schnüre bei gleichem Line-Rating deutlich besser abzuschneiden. Die Super Braid-4 auf gleichem Hause trägt schon 8lb, wärend die Super Braid-5 mit 10lb bei #0.6 auftrumpfen kann. Sie ist also dünner bei gleicher Tragkraft. Nun wissen wir alle, dass Herstellerangaben Herstellerangaben sind. Aber wenn innerhalb eines Herstellers schon so derartige Unterschiede auftreten, hilft es mir als Kunde herzlich wenig die korrekte Schnur anhand des Line-Ratings zu wählen. Sinnvoller wäre eine Lastenangabe in der SI-Einheit Kilogramm. Wie dick die Schnur ist, spielt in der Betrachtung wie stark die Rute belastet werden darf keine Rolle.
Konkretes Beispiel was mir Kopfzerbrechen bereitet:
Favorite Skyline PE #0.8-1.0 (122g)
Abu Kurodai PE #0.6-1.5 (101g)
Rocksweeper MH PE #0.8-1.5 (182g)
Die Kurodai soll also angeblich die stärkere Schnur verkraften - wie die megakräftige Rocke?! In der Realität stellt sich das eher gegensätzlich dar - hab ich den Eindruck. Aber nicht nur bei der Auswahl der Schnüre auch bei den Ruten - wer denkt denn unter diesen Daten, dass die Rocksweeper die deutlich kräftigere und die Kurodai das filigranste Modell ist (eine 18er oder 20er Braid sind völlig unrealistisch an der Rute)? Für mich stellt sich das gerade als Online-Käufer immer wieder als 'Problem' dar.
Also wie wählt ihr eure Schnüre bzw. Schnurstärken aus und bereitet es auch auch bei der Rutenauswahl Schwierigkeiten?
Hier mal eine schöne aktuelle Tabelle zum Thema PE-Line-Rating. Bei der richtigen Schnurauswahl komme ich immer wieder ins Stocken wenn es um das Thema PE-Klassifikation, Line-Rating und Schnurtragkraft geht. Es gibt ja diese Tabellen aus denen ein ideeller Durchmesser errechnet bezogen auf Braids. So ist eine PE #1.2 mit 0,185mm spezifiziert. Das ganze hat historische Gründe aus der Zeit in der die industrielle Massenfertigung von Nylon in den 50ern, 60ern und 70ern. Entwickelt wurden die ganzen Verfahren in Japan. Und die haben festgelegt, dass eine bestimmte Gewichtsmenge Polyethylen auf 9000m gezogen wird. Dadurch errechnet sich ein ideeller Durchmesser. Auf wieviele Fasern der nun verteilt ist spielt für die Tragkraft keine Rolle, sehr wohl aber für die Wurfeigenschaften.
Das PE-Line-Rating konkret ist nun eine völlig abstrakte dimensionslose Zahl. In ihr steckt aber einerseits die Information, wie "schwer" bzw. "dick" eine Schnur ist. Und jetzt wirds mathematisch:
Die Tragkraft errechnet sich aus der Querschnittsfläche der Faser. Also Pi * r² = A. Um die Tragkraft zu verdoppeln, benötige ich die doppelte Querschnittsfläche. Nun muss man kein Hellseher sein, dass man dafür keinen doppelten Durchmesser braucht, sondern eben nur einen minimalen Anstieg des Durchmessers um mit Pi multipliziert auf das doppelte Ergebnis zu kommen. Das bedeutet nun für die PE-Klassifikation folgendes: PE #1.0 trägt halbsoviel wie PE #2.0. Der lineare Antieg des PE-Lineratings wirkt also dem exponentiellen Anstieg der Tragkraft wie wir ihn von der Steigerung des Durchmessers her kennen entgegen. Der genaue Durchmesser wird nicht extra aufgeführt. Das hilft bei der Auswahl und Einstufung der richtigen Schnüre - theoretisch.
Das Problem an der Geschichte? Die alten PE-Millimeter-Tabellen scheinen völlig veraltet zu sein und berücksichtigen weder Weiterentwicklungen bei der Faser noch bei der Flechtung. Wie nun in der Tabelle schön zu erkennen ist, sind Schnüre unter 0,10mm bereits im UL-Bereich angesiedelt. Der 'Standard' für feine Braids ist i.d.R. PE #0.6. Der entscheidende Aspekt ist nun, dass verglichen über mehrere Hersteller und Modelle hinweg, dass es schon innerhalb eines Herstellers große Qualitätsunterschiede zu geben scheint. Eine orange sündhaft teure Sunline PE 8-Braid gibt eine Tragkraft entsprechend dem Line-Rating an. #0.6 = 6lb; #1.2= 12lb. Soweit auch alles richtig. Wenn der Tragkraftverlauf mit dem des Line-ratings übereinstimmt (linear) deutet alles auf eine korrekte Deklaration der Tragkraft hin. Jedoch scheinen andere Schnüre bei gleichem Line-Rating deutlich besser abzuschneiden. Die Super Braid-4 auf gleichem Hause trägt schon 8lb, wärend die Super Braid-5 mit 10lb bei #0.6 auftrumpfen kann. Sie ist also dünner bei gleicher Tragkraft. Nun wissen wir alle, dass Herstellerangaben Herstellerangaben sind. Aber wenn innerhalb eines Herstellers schon so derartige Unterschiede auftreten, hilft es mir als Kunde herzlich wenig die korrekte Schnur anhand des Line-Ratings zu wählen. Sinnvoller wäre eine Lastenangabe in der SI-Einheit Kilogramm. Wie dick die Schnur ist, spielt in der Betrachtung wie stark die Rute belastet werden darf keine Rolle.
Konkretes Beispiel was mir Kopfzerbrechen bereitet:
Favorite Skyline PE #0.8-1.0 (122g)
Abu Kurodai PE #0.6-1.5 (101g)
Rocksweeper MH PE #0.8-1.5 (182g)
Die Kurodai soll also angeblich die stärkere Schnur verkraften - wie die megakräftige Rocke?! In der Realität stellt sich das eher gegensätzlich dar - hab ich den Eindruck. Aber nicht nur bei der Auswahl der Schnüre auch bei den Ruten - wer denkt denn unter diesen Daten, dass die Rocksweeper die deutlich kräftigere und die Kurodai das filigranste Modell ist (eine 18er oder 20er Braid sind völlig unrealistisch an der Rute)? Für mich stellt sich das gerade als Online-Käufer immer wieder als 'Problem' dar.
Also wie wählt ihr eure Schnüre bzw. Schnurstärken aus und bereitet es auch auch bei der Rutenauswahl Schwierigkeiten?