Petition gegen die Privatisierung ostdeuscher Gewässer!

Tomasz

Well-Known Member
AW: Petition gegen die Privatisierung ostdeuscher Gewässer!

Ich freue mich, dass es den Neuen Bundesländern (aus denen ich auch stamme) wirtschaftlich wieder so gut geht, dass sie ihre überschüssigen finanziellen Mittel zum Rückkauf von Gewässern verwenden können. Denn bei den Themen Bildung, Infrastruktur etc. scheint es ja keine Finanzierungsdefizite zu geben...

Da gebe ich Dir insoweit Recht, dass es ein Skandal ist, dass wie in der Petition gefordert, die ehemals volkseigenen Gewässer und somit das Allgemeingut nicht kostenneutral an die Länder übertragen werden. Die Länder sind weiß Gott mit anderen Sachen genug finanziell belastet, als das sie auch noch dass bezahlen sollen, was ihren Bürgern ohnehin gehört. Da soll etwas zu Geld gemacht werden, was garnicht bezahlbar ist. Demnächst wird der Bund noch den Ländern die Luft zum atmen verkaufen;).

Die kaufen vom Bund zurück. Wer wurde denn bitte bisher von den Gewässern ausgesperrt?

Werbelinsee sagt Dir was? Ist nur ein Beispiel von vielen, weil es auch heute noch durch die Presse geht. Aber auch andere weniger bekannte Seen waren bereits davon betroffen. Die Folgen sind Dir, der ich Dich als sehr allgemein Interessierten einschätze sicher bekannt. Oder?
Leider ist es bei uns meines Wissens nicht wie im Land Bayern in der Verfassung geregelt, dass Gewässer für jedermann zugänglich bleiben müssen. Da haben es die Bayern ganz schön gut, vorrausgesetzt, sie klagen ihr verfassungsmäßiges Recht auch ein.

...
Hallo Tomasz
...
Woher diese Annahme?
Der (Rück) Erwerb sagt nichts über die zukünftige Nutzung aus.
Eine „logische“ Entwicklung ist daran überhaupt nicht geknüpft.
Der BUND ist nicht umsonst so stark am Prozess interessiert und engagiert.
Ein Schelm, wer Böses dabei denkt.;)

Der BUND in diesem Fall vertreten durch den Intitiator der Petition und Mitglied im Landesvorstand des BUND, Herr Preuss ist Dir bekannt? Er will eben gerade nicht, dass diese Gewässer z.B. in die Hand von NABU und co. fallen und somit als "Totalschutzzonen" der Allgemeinheit entzogen werden. Glaub mir, es wäre ein Leichtes für NABU und BUND das Geld aufzutreiben und die Gewässer selbst zu kaufen. Aber das ist nicht im Sinne von Herrn Preuss. Im Gegenteil, ist er intensiv und vehement auch für die Interessen der Angler eingetreten. Das hat man von offizieller Seite des LAVB leider vermisst. Ja es soll auch pragmatische Natürschützer geben, auch wenn sie damit nicht in das Bild von einigen Anglern passen;).

Gruß

Tomasz
 
K

kxxxkfxx

Guest
AW: Petition gegen die Privatisierung ostdeuscher Gewässer!

Werbelinsee sagt Dir was? Ist nur ein Beispiel von vielen, weil es auch heute noch durch die Presse geht. Aber auch andere weniger bekannte Seen waren bereits davon betroffen. Die Folgen sind Dir, der ich Dich als sehr allgemein Interessierten einschätze sicher bekannt. Oder?

Werbelinsee kenne ich, aber nicht, was damit passiert ist. Erzähl mal.

Leider ist es bei uns meines Wissens nicht wie im Land Bayern in der Verfassung geregelt, dass Gewässer für jedermann zugänglich bleiben müssen. Da haben es die Bayern ganz schön gut, vorrausgesetzt, sie klagen ihr verfassungsmäßiges Recht auch ein.

Ich als Naturmensch latsche hier kilometerweit durch zu 100% privaten Wald und spiele im Winter auf privaten Teichen Eishockey (natürlich nicht auf Fischweihern :)) Da wird nix abgesperrt. Ist mir noch nie begegnet. Das mag aber auch daran liegen, dass die einheimischen Bauern hier gar nicht auf so eine Idee kämen. Und sollte doch mal "a Neigeschmeckter" (auf deutsch Zugezogener) auf die Idee kommen, gibts a Watschn. Die Typen hier sind nicht zimperlich. :q
 
G

Gelöschtes Mitglied 828

Guest
AW: Petition gegen die Privatisierung ostdeuscher Gewässer!

Werbelinsee kenne ich, aber nicht, was damit passiert ist. Erzähl mal.

Das wundert mich jetzt aber. |kopfkrat

Noch nie etwas davon gehört was z.B. am Wandlitzersee angegangen ist. Das der priv. Eigentümer den Zugang zum See verwehrt hat und selbst Wege gesperrt wurden. Und war/ist es nicht sogar so das die Gemeinde für die, schon immer vorhandene, Badestelle bezahlen muss/musste.
Hier kannst Du etwas dazu lesen.

Eventuell solltest Du auch mal mehr als nur BR3 schauen.|rolleyes
 
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Zusser

Active Member
AW: Petition gegen die Privatisierung ostdeuscher Gewässer!

Es gibt in Deutschland das Recht des Gemeingebrauchs. Das wird hier sogar in der Fischereiprüfung abgefragt.
Der Gemeingebrauch nach dem Wasserrecht, der in der bayrischen Fischerprüfung abgefragt wird, ist im bayrischen (!) Wasserrecht festgelegt.

Auch die bayrische Verfassung :m (Art. 141 Abs. 3 Satz 1) schlägt in diese Kerbe und sagt:
„Der Genuss der Naturschönheiten und die Erholung in der freien Natur, insbesondere das Betreten von Wald und Bergweide, das Befahren der Gewässer und die Aneignung wildwachsender Waldfrüchte in ortsüblichem Umfang ist jedermann gestattet.“


In anderen Bundesländern sieht das mitunter anders aus.
Nicht nur deshalb bin ich strikt gegen die Privatisierung der ostdeutschen Gewässer, auch wenn es mich nicht unmittelbar betrifft.
 

Tomasz

Well-Known Member
AW: Petition gegen die Privatisierung ostdeuscher Gewässer!

Das wundert mich jetzt aber. |kopfkrat

Noch nie etwas davon gehört was z.B. am Wandlitzersee angegangen ist. Das der priv. Eigentümer den Zugang zum See verwehrt hat und selbst Wege gesperrt wurden. Und war/ist es nicht sogar so das die Gemeinde für die, schon immer vorhandene, Badestelle bezahlen muss/musste.
Hier kannst Du etwas dazu lesen.

Eventuell solltest Du auch mal mehr als nur BR3 schauen.|rolleyes

genau dass ist ein wesentlicher Teil dieser Geschichte. Wobei ich auch den Wandlitzsee meinte. Sorry für die Verwechlung mit dem Werbelinsee.
Davon gibt es aber leider zahlreiche weitere Beispiele, die eben nicht durch die Presse gehen.
Ich kenne z.B. aus eigenem Erleben einen See in Brandenburg der eine Größe von ca. 10ha hat. Er ist vor ca. 125 Jahren aus einer ehemaligen Sand-Ton-Grube entstanden. Der DAV hatte dort die Fischereirechte gepachtet. Außerdem wurde er von Tauchern, Campern und zahlreichen Tagesgästen zum Baden genutzt. Der See wurde dann vor ein paar Jahren für wenige 10Tausend Euro versteigert. Der neue Besitzer machte die vielen kleinen Badestellen rund um den See dicht, holzte den wunderschönen Laubbaumbestand ab und zäunte gut die Hälfte des Sees ein.
Warum? Nun, dass Bergrecht galt zu seiner Entstehung für eine größere Fläche, als der See heute groß ist. Damit gehört dem neuen Besitzer auch ein großer Teil des Uferstreifens. Auch der Wandlitzsee ist mit einer größeren Fläche eingetragen gewesen, als er heute ist und der neue Besitzer hat somit automatisch auch Teile des Uferstreifen dazu bekomme. Alleine die Gemeinde musste schließlich 60.000,- Euro für Ihre Badestellen zahlen. Ist also kein Einzelfall.
Aber zurück zu meinem kleinen Einod. Der Zaun um den See ist zwar "noch" an drei Stellen durch ein Tor zu begehen, aber wer findet diese und wer traut sich da auch durch. Jeder denkt, dass er dann unerlaubter Weise auf Privatgrund wäre. Die Hälfte des ehemals einzigartigen Sandstrandes, wie man ihn sonst nur an der Ostsee findet wurde begrünt. Die so entstanden Liegewiese kostet natürlich extra.
Der neue Besitzer wollte auch den Pachtvertag mit dem DAV nicht verlängern, sondern selbst bewirtschaften. Gar von Regenbogenbesatz war die Rede. Doch das konnte und sollte nicht gut gehen. Der DAV bleibt wohl auch künftig mit im Boot. Für viele Spaziergängern, Naturfreunde und Badegäste hat der See aber an Reiz deutlich verloren.

Gruß

Tomasz
 

wobbler68

Active Member
AW: Petition gegen die Privatisierung ostdeuscher Gewässer!

Hallo

Hab hier nicht alles mitgelesen .

Zum Thema
Wandlitzersee

Meine Meinung ist wenn ich etwas erwerbe möchte ich es auch so nutzen wie ich es mir vorstelle.


Einige hier, im Forum, haben kleinere bis mittlere Seen/Teiche .Wenn dort Gebadet wird und mit Booten rumgefahren würde ,wäre deren Freude sicher groß. |krach:
Müll entsorgen, Schäden reparieren und eventuell für Unfälle zur Verantwortung gezogen werden. |bigeyes

Es gibt einige ausgewiesene Badeseen mit Sandstrand und DLRG Überwachung .:vik:


Hier bei uns (Weserbergland) sind alle Gewässer Privat ,bzw.sind von Vereinen Gepachtet.
Da bekommt man keine Freien Gewässer zur Pacht oder Kauf.Falls ein Wechsel ansteht ist der meist schon Jahre im voraus vergeben.Falls nicht kommt der NABU und weg sind die Gewässer.

Alles hat 2 Seiten und man sollte jede ausgiebig betrachten.


Mfg

Alex
 

Professor Tinca

Posenangler
Teammitglied
AW: Petition gegen die Privatisierung ostdeuscher Gewässer!

Du solltest erstmal alles lesen!;)
 
K

kxxxkfxx

Guest
AW: Petition gegen die Privatisierung ostdeuscher Gewässer!

Das wundert mich jetzt aber. |kopfkrat

Noch nie etwas davon gehört was z.B. am Wandlitzersee angegangen ist. Das der priv. Eigentümer den Zugang zum See verwehrt hat und selbst Wege gesperrt wurden. Und war/ist es nicht sogar so das die Gemeinde für die, schon immer vorhandene, Badestelle bezahlen muss/musste.
Hier kannst Du etwas dazu lesen.

Eventuell solltest Du auch mal mehr als nur BR3 schauen.|rolleyes

Wäre es dann nicht vielleicht zielführender, auf eine Anpassung der Landesgesetzgebung/Landesverfassungen zu drängen, als gegen Privatisierungen zu wettern, die am Ende Grundlage für Steuereinnahmen sind?

Ihr wählt eure Landespolitiker!
 

Honeyball

endlich EX-Mod
AW: Petition gegen die Privatisierung ostdeuscher Gewässer!

Wobei mir nach all den Diskussionen zu dem Thema eine Sache immer noch nicht klar ist:

Das Land "kauft" vom Bund zurück, was ihm einst ohnehin gehört hat, so weit und so schwachsinnig, wie vieles in der Politik. Sagen wir mal so: da geht es um's Hin- und Herschieben von Steuergeldern.
Das Land "will" die so rückerworbenen Gewässer an die Kommunen zurück übertragen (ohne zu kassieren, denn 'nem nackten....) Aber: Soll das ganz ohne einseitige Verpflichtungen der Kommunen ablaufen?

Irgendwie wird mir das alles hier zu positiv dargestellt, quasi so als ob dann Friede, Freude, Eierkuchen herrscht, sobald all die schönen Gewässer wieder "ordnungsgemäß" im kommunalen Besitz sind.
Was ist dann mit Bürgermeister A. Loch in X-Stadt am See oder Landrat H. Interhalt im Y-Kreis, die beide schon mit ihren Schulfreunden G. Eldhai und B. Ankier während der Thai-Massage im Puff von Z-Hausen ihren Plan entwickelt haben. An den X-Städter See kommt eine Ferienanlage mit Yachthafen, Minigolf, öffentlichem Stranddbad, Campingplatz und Tretboot-Verleih. G. Eldhai leiht sich die Finanzen für das Projekt bei B. Ankier. Als Sicherheit springt Landrat Interhalt mit dem unerschlossenen Y-See ein.
Irgendwann meldet G. Eldhai Konkurs an, weil seine überzogenen Pläne sich nicht verwirklichen ließen, Kreis und Ort (Kommune) springen ein, um das Ganze zu retten, B. Ankiers Bank krallt sich den Y-See, teilt ihn zusammen mit den Ufergrundstücken in vier Quadranten auf und verkauft diese günstig an Frau Eldhai, Frau Loch, Frau Interhalt und Ankiers Schwiegersohn, die jeder für sich ein nettes Häuschen darauf bauen und dort glücklich mit allen weiteren Generationen leben.
Natürlich kommt kein Angler mehr an den Y-See, weil da ja private Grundstücke drum rum gebaut sind.
Und auch nicht an den X-See, zumindest nicht im Sommer, denn Badende wollen nicht in Angelhaken treten und Tretbootfahrer sich nicht in Karpfenschnüren verheddern...

Aber: X-Stadt und der Y-Kreis beziehen Gewerbesteuern etc. durch das neue Tourizentrum, Bürgermeister und Landrat werden wiedergewählt, die vier Drahtzieher der Aktion haben alle ein nettes Häuschen am eigenen kleinen See und alle sind glücklich....
....außer so'n paar blöden Anglern, für die sich sowieso keiner interessiert (und leider meistens auch keiner stark macht)
 

Professor Tinca

Posenangler
Teammitglied
AW: Petition gegen die Privatisierung ostdeuscher Gewässer!

Sehe ich nicht so negativ.:g

Hätte, wäre, könnte . . . |kopfkrat
In die Zukunft gucken kann leider niemand.
Früher waren Politiker Idealisten und Verbrecher saßen Knast, heute . . .;)

Ich sehe die Rückübereignung eher als wichtigen Schritt in die richtige Richtung!
 

Ralle 24

User
AW: Petition gegen die Privatisierung ostdeuscher Gewässer!

Wie Honeyball erschließt sich auch mir nicht so ganz die unterstellte Sicherheit, wenn die Gewässer in Landeshand sind.

Grundsätzlich dürfte Geldmangel die Länder eher zu Verzweiflungstaten drängen als den Bund. Und die Kommunen noch stärker als das Land.

Steht man vor der Wahl, privatisiern oder in Landeshand geben, dann ist die Landeshand natürlich die bessere Alternative, weil sie zumindest einen Zeitgewinn bedeutet.

Langfristig wird dadurch jedoch kaum an Sicherheit gewonnen.

Entscheidend ist, das kann ich aber nicht beurteilen, ob das Land, die Kommune durch den Besitz der Gewässer langfristig höhere Einnahmen hat, als ein Verkauf an private Hand einbringen würde.
Und selbst da weiß man, dass der Verkauf von Tafelsilber oft genug der letzte Rettungsanker ist.

Soziale Gedanken, wie kostenlose Badestellen oder freie Naturerholung sind keine Aktiva in der Kommunalen oder Länderbilanz und werden, so kostenträchtig, in der Not als erstes veräußert.

Wenn das Land, oder die Kommune, Gewässer vom Bund erwirbt, ist das also zunächst keine Sicherheit. Die kann erst durch langfristige Verträge mit dem Anglerverband erreicht werden.

Und da ist es dann auch wieder entscheidend, ob dies mit einem gewinnorientierten Verband a la VDSF gemacht wird, oder mit dem, zumindest früher, eher sozial engagierten DAV.

Unter dem Strich kann man den Erwerb von Bundesgewässern durch das Land wohl nur als Zeitgewinn werten, den es mit einem sozial engagierten Verband zu nutzen und zu sichern gilt.
 

Professor Tinca

Posenangler
Teammitglied
AW: Petition gegen die Privatisierung ostdeuscher Gewässer!

Soziale Gedanken, wie kostenlose Badestellen oder freie Naturerholung sind keine Aktiva in der Kommunalen oder Länderbilanz und werden, so kostenträchtig, in der Not als erstes veräußert.


Auf Bundesebene nicht. Da ist der Wähler weit weg und die kommunalen Gegebenheiten interessieren keinen.
Aber in der Länder- und Kommunalpolitik schon!

Da verdirbt man sich es nicht so gern mit den Wählern, die in diesem Fall dichte bei sind!
Also zurück an die Kommunen mit den Gewässern!!!

Wenn der Bürgermeister (A. Loch oder nicht) inkl. Familie selbst dort baden will, sieht es nämlich ganz anders aus.

Ein richtiger Schritt also . . .
 
AW: Petition gegen die Privatisierung ostdeuscher Gewässer!

was genau meint ihr mit privatisieren? also klar privatisieren kommt aus dem lat. und heisst ja privare also berauben . aber ich meine wie das ablaugen soll? hat dann jeder privatmann wie bei der jagd nen eigenes Revier oder wie?
 

Tomasz

Well-Known Member
AW: Petition gegen die Privatisierung ostdeuscher Gewässer!

Vielleicht wird die Sache tatsächlich etwas zu einseitig und zu positiv dargestellt.
Deswegen nochmal ein paar grundsätzliche Gedanken dazu. Es geht hier mitnichten nur um uns Angler, sondern um alle Menschen, die die Gewässer nutzen und erleben wollen. An dieser Stelle immer nur auf das Wohl und den Vorteil für uns Angler abzuziehen ist aus meiner Sicht genauso falsch, wie sie an Hardcore-Schützern oder gewinnorientierten Investorgruppen zu verkaufen. Da kann es im Vorfeld noch so tolle Versprechen geben, die einen wollen den Totalschutz und am liebsten alle Menschen ausschließen, die anderen wollen Kohle sehen und nur die an die Gewässer lassen, die dafür zahlen. Es geht hier auch nicht um lang angestammte Besitzverhältnisse, denen ich ein ganzes Stück Verantwortung und Weitsicht in ihrem Handeln unterstelle, sondern um sehr sehr eng gefasste Interessengruppen, denen das Allgemeinwohl in der Regel am Hintern vorbei geht. Gekauft wird hier nicht von Bauer Schulze, sondern das Geld treiben Naturschützer und Inverstorengruppen auf.
Ich bin auch strikt dagegen, das finanzstarke Angel-Vereine die Gewässer erwerben könnten. Es geht hier um eine Allgemeingut mit großem Potenzial für eine Vielzahl unterschiedlicher Interessengruppen. Daher sollte an dieser Stelle auch niemand von diesen Gewässern ausgeschlossen werden.
Ich persönlich würde mir nach einer Verschiebung von Steuergeldern vom Land an den Bund (oder nennen wir es Kauf) auch wünschen, dass das Land selbst die Gwässer behält und sie nicht an die noch klammeren Kommunen überträgt. Zwar wird es bei der Übertragung ein Passus geben, der einen Weiterverkauf usw. grundsätzlich verbietet, aber ich denke, dass das Land logistisch einfach besser aufgestellt ist, die Gewässer zu pflegen und zu unterhalten.
Den Einwand mit der Einahmeseite bei einer Privatisierung kann ich aber nicht so ganz nachvollziehen. Bei den bisherigen Versteigerungungen sind die Gewässer immer für eine Apfel und eine Ei weg gegangen. Mag sein, dass man hinterher Grundsteuer kassieren kann, aber langfristig gesehen lässt sich über die Gewässer und Pachtverträge für Fischereirechte usw. auch das Geld verdienen, was für den Unterhalt notwendig ist. Solange andere damit Geld machen können, sollte es auch der öffentlichen Hand möglich sein im Sinne dere Allgemeinheit kostendeckend und dennoch schonend mit diesem Naturgut umzugehen.
Noch ganz anders sieht es aber aus, wenn wie z.B. auf Industriegrundstücken oft genug geschehen, der Boden oder das Grundwasser verunreinigt werden und nach einer gezielten Insolvenz schließlich der Staat für die Sanierung aufkommen muss.
Zudem wird bei einem Verkauf ein wichtiges Naturgut auf Dauer entzogen. Rückgängig kann man das wohl nie wieder machen, Und damit das klar ist, es geht hier auch nicht darum bestehenden Privatbesitz zu verstaatlichen, sondern darum Naturgüter zu verscherbeln, für die auch der Bund nicht gezahlt hat.
Was will der Staat noch verscherbeln um seine maroden Kassen zu entlasten? Demnächst wird W-Lan auch noch ein teures Gut, wenn die Luft stückchenweise in Privateiegentum übergeht und wir saugen unsere Luft zum Atmen aus Sauerstoffflaschen aus dem Supermarkt;).

Gruß

Tomasz
 

Tomasz

Well-Known Member
AW: Petition gegen die Privatisierung ostdeuscher Gewässer!

Nochmal ganz klar. Es geht hier nicht einzig um den Erhalt von Angelgewässern. Dass der Ankauf durch dass Land bessere Voraussetzung für uns Angler und den Erhalt des Gewässerpools darstellt als eine Zerschlagung in einzelnen Privatbesitz ist wohl hinlänglich erklärt worden. Wenn man gegen den Pool ist, ist das natürlich kein Argument, aber auch dafür gibt es einen eigenen Thread.
Es geht aber hier um mehr und daher würde ich bitten an dieser Stelle die Diskussion um VDSF und DAV und wer nun besser oder schlechter ist raus zu halten. Auch dafür gibt es an anderer Stelle genug Themen.

Danke

Tomasz
 

Ralle 24

User
AW: Petition gegen die Privatisierung ostdeuscher Gewässer!

Auf Bundesebene nicht. Da ist der Wähler weit weg und die kommunalen Gegebenheiten interessieren keinen.
Aber in der Länder- und Kommunalpolitik schon!

Da verdirbt man sich es nicht so gern mit den Wählern, die in diesem Fall dichte bei sind!
Also zurück an die Kommunen mit den Gewässern!!!

Gestatte mir ein süffisantes Lächeln.;)

"Keine Kohle" ist das stärkste Argument. Grade in der Kommunalpolitik zählt der Wähler nur, wenn Wahlen anstehen. Im Rat wird beschlossen, mit allen dort vertretenen Parteien. Oft einstimmig, insbesondere wenns ums Geld geht.
 

Bentham

Madenertränker
AW: Petition gegen die Privatisierung ostdeuscher Gewässer!

Im Rat wird beschlossen, mit allen dort vertretenen Parteien. Oft einstimmig, insbesondere wenns ums Geld geht.

Was nicht soo sehr verwundert. Immerhin gibt es keine sozialdemokratischen Straßenlaternen oder christdemokratischen Gehwege.

Dadurch ist Kommunalpolitik nun einmal relativ ideologiearm (wenn auch nicht frei... ich denke jetzt an Mülldeponien und ähnliches)
 
AW: Petition gegen die Privatisierung ostdeuscher Gewässer!

NOCHMAL zu meinem Post : verstehe ich das jetzt richtig, der Staat möchte Gewässer verkaufen, diese privaten Eigentümern andrehen oder Vereien? Zu welchen Konditionen? Zählen dazu auch Fließgewässer?
 

Professor Tinca

Posenangler
Teammitglied
AW: Petition gegen die Privatisierung ostdeuscher Gewässer!

Gestatte mir ein süffisantes Lächeln.;)

"Keine Kohle" ist das stärkste Argument. Grade in der Kommunalpolitik zählt der Wähler nur, wenn Wahlen anstehen. Im Rat wird beschlossen, mit allen dort vertretenen Parteien. Oft einstimmig, insbesondere wenns ums Geld geht.

Ist gestattet.:m

Hier ist das anders.

Wenn z.B. der Bürgermeiste auch Mitglied im örtlichen Gemeindeverein, Angelverein, Tanzclub oder sonstwo ist(was oft der Fall ist), haben die Anwohner der Gewässer ganz andere Möglichkeiten zur Mitsprache und Einflussnahme auf die Kommunalpolitik als wenn solche sachen weit weg (in Berlin oder sonstwo) entschieden werden.

Die Gemeindevertreter(inkl. Bürgermeister) müssen sich nämlich jeden Tag auf der Straße rechtfertigen. . .
 

Honeyball

endlich EX-Mod
AW: Petition gegen die Privatisierung ostdeuscher Gewässer!

Tomasz, Dein Anliegen ist klar.
Aber ist die Petition der zielführende Weg?
Ich sehe (noch?) nicht, wie man/wir das erreichen können, was Du letztlich bezweckst, vor allem eben weil hochrangige private finanzielle Interessen im Spiel sind.
Keiner (außer der Natur) hat letztlich was davon, wenn der Weg so weiter geht, denn er geht doch momentan eher in die Richtung "Natur ohne Menschen" statt "Natur für die Menschen".:g

Oder sehe ich das zu einseitig negativ?|kopfkrat
Ich bin da wirklich ziemlich unschlüssig in meiner Meinungsbildung!
 
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