Sandbänke in Ufernähe sind häufig Heimat von Flundern und Klieschen. Manchmal auch Scholle oder Steinbutt. Hier brauchen wir kein Boot oder schwere Montagen wie beim Angeln vom Kutter. Es reichen eine Wathose oder an manchen Spots sogar nur Gummistiefel. Ich finde es immer spannend, wenn ich meinen Seeringelwurm langsam über den Grund schleifend einhole. Das leichte Vibrieren in der Rutenspitze, sobald ein Interessent am Köder knabbert, macht süchtig, oder? Meist beißen Exemplare zwischen 25 und gut 30 Zentimetern, aber auch bis 40 Zentimeter sind drin.
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Schön zu erkennnen: Sandbank in Wurfweite

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Im knie- oder hüfttiefen Wasser geht es auf zur Plattensuche

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Wenig Tackle ist fürs Plattfischangeln mit der Spinnrute nötig: Wathose, Rutencombo, Polbrille und Rucksack mit Ködern, Priest, Messer und Ersatzvorfächern

Bei den Montagen halte ich es einfach. Ein paar auftreibende Perlen oder Spinnerblättchen und Leuchtschlauch, mehr braucht es nicht. Die besten Erfahrungen machte ich bisher mit Montagen in Grün oder Lil Corky-Perlen in Orange. Ein vierer oder sechser Circle Hook am 0,26er Fluorocarbon-Vorfach kommt bei mir zum Einsatz. Hier sitzen die Greifer auch bei untermaßige Platten vorne im Maul.
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Notfalls bringen auch Materialien aus der Forellenbox ein Vorfach zustande: Stopperperlen, Spinnerblättchen, Haken und Grundgewicht (ist kein Blei!) oder Blinker

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Einfach, aber fängt!

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Die "Notmontage" lockte die Platte an den Haken

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Diese unscheinbarer Montage war im Juniurlaub in DK die, die am meisten Fisch brachte

Vor das rund 30 Zentimeter lange Vorfach setze ich einen kleinen Buttlöffel oder Blinker von 20 bis 30 Gramm. Zack, das war es schon! Seeringelwürmer sind ganz klar meine erste Wahl, zur Not gehen auch Gulp!-Kunstwürmer. Jedoch kommen sie nicht an ihre natürlichen Vorbilder ran, finde ich. Die natürlichen Happen erhalten noch eine Note fischigen Lockstoff. Ob sie dadurch fängiger werden, bleibt unterm Strich aber eine Glaubensfrage.
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Wer keine Buttlöffel am Start hat, nimmt einfach Blinker und entfernt die Drillinge

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Die breiten Blinker sind bei Wind nicht so optimal wie schlanke Modelle, da sie zu sehr flattern

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Lockstoff ist kein Muss, bringt aber zusätzlichen Geruch auf den Köder

Bei den Ruten wähle ich mindestens drei Meter lange Ausführungen mit einem Wurfgewicht von rund 40 Gramm. Damit befördere ich die Montage locker in den heißen Bereich. Als Rolle nehme ich mein 2500er oder 3000er Meerforellenmodell mit 0,12er Geflochtener. Da natürlich auch andere Fische über den Sandbänken auf Nahrungssuche gehen, gibt es Hornhecht, Meerforelle, oder wie in meinem letzten Dänemarkurlaub, auch Petermännchen als Beifang.
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Gut drei Meter lange Spinnruten mit einem Wurfgewicht um die 40 Gramm wähle ich zum Plattfischangeln

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Ausholen, abfeuern und kurz vor der Landung die Montage sich strecken lassen

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Frisch aus dem Wasser auf den Teller :)

Viel Erfolg und schöne Zeit am Wasser wünscht Euch, Elmar
 
Sehr schöner Artikel Elmar. thumbsup Das werde ich bestimmt mal probieren.
Bei deiner Improvisation hat ja der rote Stripper noch ein zweites Leben bekommen.
Obwohl es ja die Videos von den Jungs gibt, die am Tag! im vlt. 1,5 bis 2 Meter tiefen Wasser die Platten mit der Harpune stechen bin ich darauf noch nicht gekommen...

Ich habe -allerdings bisher nur vom Kleinboot- sehr gute Erfahrungen mit den auftreibenden Lil Corkys in pink mit Punkten drauf gemacht...ich glaube die waren von Dega...sind jetzt aber nur schwer zu bekommen...
 
G
Danke für den Bericht.Wir gehen öfter vom Belly aus mit der Dropshotmethode auf Platten und fangen damit nicht schlecht. Das geht mit allerhand Gummiködern, so sie irgendwie Wurmähnlich aussehen und etwas daran gezuppelt wird.
 
Sehr schöner Artikel Elmar. thumbsup Das werde ich bestimmt mal probieren.
Bei deiner Improvisation hat ja der rote Stripper noch ein zweites Leben bekommen.
Obwohl es ja die Videos von den Jungs gibt, die am Tag! im vlt. 1,5 bis 2 Meter tiefen Wasser die Platten mit der Harpune stechen bin ich darauf noch nicht gekommen...

Ich habe -allerdings bisher nur vom Kleinboot- sehr gute Erfahrungen mit den auftreibenden Lil Corkys in pink mit Punkten drauf gemacht...ich glaube die waren von Dega...sind jetzt aber nur schwer zu bekommen...
Die Stripper gehören immer noch zu meinen Lieblingsblinkern für Meerforelle. Da wir auf Seeland zum Teil starken Wind hatten, war er absolut top und flatterte nicht so. Das stimmt, so richtig häufig trifft man die kleinen Kugeln nicht mehr auf dem Markt. Habe noch zwischendurch auf andere Montagen gewechselt: mit Leuchtschlauch und Spinnerblättchen oder farblich zu Rot. Aber keine war so fängig wie die orangen Corkys :)

Danke für den Bericht.Wir gehen öfter vom Belly aus mit der Dropshotmethode auf Platten und fangen damit nicht schlecht. Das geht mit allerhand Gummiködern, so sie irgendwie Wurmähnlich aussehen und etwas daran gezuppelt wird.
Ich will auch noch mal mit meinem Pontoon Boat starten und verschiedene Methoden ausprobieren. Dann auch mit Drop Shot. Stimmt, es gibt so viele kleine Wurmimitate, die die Platten verrückt machen werden thumbsup Oh man, ich muss wieder bestellen :rolleyes:
 
kurz geräuchert auf schwarzbrot auch nicht zu verachten..
Stimmt! Und dazu ´n schönes "Herrengedeck":laugh2

@Elmar Elfers Sehr schöner Bericht. Werde ich bald selbst ausprobieren. Kommen die Fische in geeigneter Verpackung in den Rucksack, oder gibt es da da noch ein Spezial-Accessoire?
Danke! Ich habe die Platten erst an einem Metallring (nutze ich sonst beim Horniangeln) und am Wathosengürtel im Wasser hängend getragen. Oder sie am Metallring mit einem Stein in der Mitte im Uferwasser deponiert. Danach pragmatisch im nassen Stoffbeutel zum Ferienhaus getragen.
 
Faszinierend, möchte das in der Ostsee/E-Bay ab Mai mit der Wathose auch mal ausprobieren, bin aber skeptisch, ob das schon auf der 1. Sandbank im knie- bzw. hüfthohen Wasser funktioniert, aber probieren geht über studieren.
 
Auch richtig , abends bzw. Spätnachmittag anfangen.

Allerdings nachts mit dem Buttlöffel ... die jagen bei der Methode doch auf Sicht !?

Nachts vllt. eher Brandeln?!

Versuch macht kluch :laugh2

R.S.coffeegirl
 
...man muss auch dazu sagen, dass auf diesen Plätzen vor den Häfen, bei ca. um die knapp 20 m Wassertiefe, zuging, wie in der Forellenzucht. Da wurde täglich verklappt und somit ausgezeichnet angefüttert. Da gingen auf die Flachfischmontagen schon auch mal kleinere Heilbutts, so um die 70 cm, oder veritable Köhler, im zeitigen Jahr auch Steinbeisser. Oder mal ein Rochen. Da hat sich wirklich alles bedient, was in der Nähe war und Flossen hatte. Das war durchaus schon etwas mehr, als nur entspanntes Feierabendfischen zum kühlen Bierchen.
 
Irgendwie geil - Fanggarantie kurz vorm Hafen ...

Da fällt mir die Story von einem Vereinsangler zu ein , der in seinem jugendlichen Wahnsinn Forellen-Schlachtabfälle aus der Zucht besorgte

und diese Malereimer-Weise in den mittleren Vereinssee gekippt hat.

Der konnte sich nach eigener Aussage nicht mehr retten vor kleinen Welsen und dicken Aalen beim Nachtangeln :oops:

Aber einmal erwischt mit dieser Methode und .... :speechless

R.S.coffeegirl
 
Häfen/Molen/Seebrücken wird im Sommer schwierig, da oft Angelverbote (zb. in Eckernförde) bestehen und mich da einzureihen wie beim Heringsangeln ist nicht so mein Ding bzw. geht gar nicht.

Hatte mir das Plattfischangeln mit der Spinnrute als Alternative zum Mefo-Angeln vorgestellt, mit Buttlöffel und Gummiködern Twister, Wurmimitaten, Spaghetti aus der Forellenangelei usw. oder, wenn gGummi nicht funktioniert Watt- bzw. Seeringelwürmer, Garnelen, Muscheln o.ä., vorzugsweise abends bis in die Dämmerung...so meine Vorstellung...aber wie realistisch ist das???

Lecker sind die Platten ja.
 
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