Plötzliches Karpfensterben nach Brand am Ufer

Heute Abend mußte ich an einem unserer (abgeschlossen) Altwasser eine sehr unschöne Entdeckung machen:
Knapp zwanzig Karpfen trieben tot in einer Ecke!
Dazu ein 90er Graskarpfen und ein guter Hecht, den jemand schon an Land gezogen hatte.

Alle Fische waren im gleichen Verwesungszustand.
Schätze, seit 1-2 Wochen tot.
Sie (im letzten Licht) herauszufischen war kein angenehmer Job...

Im oberen Bereich, ist ein sehr flacher Bereich, von ca.50x10m der nur durch einen ca 2m Breiten Graben Verbindung zum restlichen Gewässer hat.
Dort war auf einer Gewässerseite der komplette Schilfgürtel abgebrannt.
Die nachgewachsenen jungen Triebe waren ca.15 cm hoch.

Gewässerwart bin ich selbst seit kurzem (Kurs hab ich leider noch nicht).
Jetzt stehe ich etwas ratlos da.
Hab Rücksprache mit unserem Vorsitzenden gehalten:
Er wußte noch nichts davon.

Schon traurig, das wir nicht informiert wurden!#q
Jetzt läßt sich die genaue Ursache wohl kaum noch feststellen (Obduktion/Wasserproben).
Sicher waren schon ein paar Vereinskollegen dort und haben das ganze bemerkt.
Der tote Hecht ist ja sicher nicht von alleine ans Ufer gesprungen...
(Aber wehe, wenn mal die Forellen etwas kleiner sind: Dann steht das Vorstandstelefon nicht mehr still..:r.)

Eine Verschmutzung , z.B. durch Gülle, Spritzmittel oder andere Gift würde ich zunächst mal ausschließen, da kein einziger Kleinfisch betroffen war.

Meine Vermutung ist, daß die größeren Fische, die sich im oberen Bereich aufgehalten hatten durch das Feuer getötet wurden.
Kann das sein?

Möglicherweise konnten sie der kurzen aber heftigen Hitzewelle des "Strohfeuers" entgehen, die größeren im Flachwasser aber nicht?!?

Was meint ihr dazu?
Hat von Euch schon mal jemand sowas erlebt?

Grüße vom
Nachtschwärmer78
 

Franky D

Active Member
AW: Plötzliches Karpfensterben nach Brand am Ufer

war denn bei dem brand die feuerwehr im einsatz oder ist das einfach so runtergebrannt? die idee mit der hitzeentwicklung ist sicherlich nicht ganz vond er händ zu weißen und wäre wohl eine der möglichen ursachen
 

TropicOrange

Der GTI-Angler
AW: Plötzliches Karpfensterben nach Brand am Ufer

Die Entnahme von Wasserproben in betroffenen und nicht betroffenen Gewässerabschnitten sollten auf jeden Fall erfolgen, um erhöhte Werte z.B. von Nitrat durch Düngemitteleintrag ausschließen zu können.

Ich als Feuerwehrmann würde jedenfalls vermuten, dass die Fische dem Brand und den dadurch entstandenen nicht unerheblichen Temperaturen zum Opfer gefallen sind. Ein Indiz dafür wäre, dass sich die Kadaver nur in dem Bereich des abgebrannten Schilfgürtels befunden haben. Eventuell dabei verendete Kleinfische könnten schon von Räubern gefressen worden sein.

Ich hoffe, ihr habt die Polizei eingeschaltet und die betroffenen Bereiche fotografisch festgehalten. Dabei wird z.B. auch ermittelt, ob ein Feuerwehreinsatz statt fand, wie Franky schon nachgefragt hat.
 
AW: Plötzliches Karpfensterben nach Brand am Ufer

Vermutung:
Flachwasser wird durchs feuer schnell heiß,fische schwimmen weg kommen dann ins Kaltwasser und sterben an Temp.Sturz.


Ja ist möglich.


Passiert ja auch mit gekauften Zierfischen wenn man das Beutelwasser mit 18grad Wassertemp. ohne anpassung in sein 26grad warmes Becken kippt.Oder auch andersrum von warm in kalt.

Bloß reicht ein Schilffeuer aus um das Wasser so schnell dermassen heftig zu erwärmen das dieses Szenario so eintritt???

Ich weiß es nicht.

#h
 

TropicOrange

Der GTI-Angler
AW: Plötzliches Karpfensterben nach Brand am Ufer

Bloß reicht ein Schilffeuer aus um das Wasser so schnell dermassen heftig zu erwärmen das dieses Szenario so eintritt???

Reicht, insbesondere bei relativ niedrigen Altwassern in Verbindung mit ungünstig stehendem Wind, voll aus, um die Temperatur ordentlich nach oben zu treiben.

Ein solches Schilffeuer kann auch mal Temperaturen entwickeln, bei denen es ohne Funkenflug einen Fluss oder auch eine Straße von 3-5 Metern Breite problemlos überwinden kann.
 

Franky D

Active Member
AW: Plötzliches Karpfensterben nach Brand am Ufer

reicht es definitiv die hitzeentwicklung bei sowas ist schon enorm gerade wenn der wind günstig steht und das feuer noch mehr anfacht.
 
AW: Plötzliches Karpfensterben nach Brand am Ufer

Dürfte der Brand dem Wasser nicht auch Sauerstoff entziehen? (Frage, nicht Theorie!)
 

TropicOrange

Der GTI-Angler
AW: Plötzliches Karpfensterben nach Brand am Ufer

Dürfte der Brand dem Wasser nicht auch Sauerstoff entziehen? (Frage, nicht Theorie!)

Der Brand findet oberirdisch statt, daher holt er sich den für die Verbrennung benötigten Sauerstoff aus der Luft und wenn überhaupt, dann nur in sehr geringem Maße aus dem Wasser. Man betrachte hierbei die Anteile von jeweils in Luft und Wasser gelöstem Sauerstoff.
Wenn Sauerstoff aus dem Wasser in die Luft diffundiert, dann so langsam, dass die Fische problemlos die Flucht in sauerstoffreichere Gewässerabschnitte antreten können.

Ich schätze die Ursache für das Fischsterben tatsächlich in die Temperatur ein. Trotzdem sollten Wasserproben entnommen und analysiert werden, um Verschmutzungen auszuschließen.
 
AW: Plötzliches Karpfensterben nach Brand am Ufer

Der Brand findet oberirdisch statt, daher holt er sich den für die Verbrennung benötigten Sauerstoff aus der Luft und wenn überhaupt, dann nur in sehr geringem Maße aus dem Wasser. Man betrachte hierbei die Anteile von jeweils in Luft und Wasser gelöstem Sauerstoff.
Wenn Sauerstoff aus dem Wasser in die Luft diffundiert, dann so langsam, dass die Fische problemlos die Flucht in sauerstoffreichere Gewässerabschnitte antreten können.

Ich schätze die Ursache für das Fischsterben tatsächlich in die Temperatur ein. Trotzdem sollten Wasserproben entnommen und analysiert werden, um Verschmutzungen auszuschließen.

Ah, danke für die schnelle Antwort. Ich hatte dabei irgendein Experiment mit einer Kerze, einem Glas und Wasser im Kopf. Aber kann auch gut sein, dass ich da was vermische.
 

Franky D

Active Member
AW: Plötzliches Karpfensterben nach Brand am Ufer

Ah, danke für die schnelle Antwort. Ich hatte dabei irgendein Experiment mit einer Kerze, einem Glas und Wasser im Kopf. Aber kann auch gut sein, dass ich da was vermische.


das war dann die geschichte mit dem unterdruck... die frage nach dem feuerwehreinsatz bezieht sich einfach dadrauf sollte beim löschen ein netzmittel eingesetzt wurden sein könnte dies den fischen auch nicht unbedingt in kombination mit der hitzeentwicklung gut getan haben
 

BERND2000

Well-Known Member
In stillem Gedenken
AW: Plötzliches Karpfensterben nach Brand am Ufer

Hitze steigt aber nach oben auf , ich denke nicht, das sich das Wasser so doll erwärmt hat.
Auch wenn, würde wärmeres Wasser nur an der Oberfläche zu finden sein, das kann sich nicht mal eben mit dem Kälteren mischen.
Ich würde mich eher fragen wie das Feuer entzündet oder vielleicht gelöscht wurde.
Da könnte ja etwas von ins Wasser gekommen sein.

Möglichweise ist es aber lediglich auch ein Zufall, das beides zeitnah geschah.
Karpfensterben im Frühjahr, kann auch eine Krankheit sein oder eben auch Unterernährung.
Ein toter Hecht nach dem Ablaichen kommt auch vor, aber auch der kann sich etwas wechholen.
Die Fische sind noch nicht so gut wieder bei Kräften im Frühjahr, da brechen Krankheiten leichter aus.
Ähnliches wie beschrieben habe ich im Frühjahr auch schon erlebt, aber ohne Feuer.
Kleinfische finden sich nur selten, nur die Brummer treiben lange im Wasser.

Alles ist möglich....

Nur erwarte nicht, zeitnah informiert zu werden.
#t Nicht gut, aber normal.

:m
 

Franky D

Active Member
AW: Plötzliches Karpfensterben nach Brand am Ufer

Hitze steigt aber nach oben auf , ich denke nicht, das sich das Wasser so doll erwärmt hat.
Auch wenn, würde wärmeres Wasser nur an der Oberfläche zu finden sein, das kann sich nicht mal eben mit dem Kälteren mischen.
Ich würde mich eher fragen wie das Feuer entzündet oder vielleicht gelöscht wurde.
Da könnte ja etwas von ins Wasser gekommen sein.

Möglichweise ist es aber lediglich auch ein Zufall, das beides zeitnah geschah.
Karpfensterben im Frühjahr, kann auch eine Krankheit sein oder eben auch Unterernährung.
Ein toter Hecht nach dem Ablaichen kommt auch vor, aber auch der kann sich etwas wechholen.
Die Fische sind noch nicht so gut wieder bei Kräften im Frühjahr, da brechen Krankheiten leichter aus.
Ähnliches wie beschrieben habe ich im Frühjahr auch schon erlebt, aber ohne Feuer.
Kleinfische finden sich nur selten, nur die Brummer treiben lange im Wasser.

Alles ist möglich....

Nur erwarte nicht, zeitnah informiert zu werden.
#t Nicht gut, aber normal.

:m


bei dementsprechenden windverhältnissen und niedriger wassertiefe von 50cm kann das schon langen das die karpfen einen schlag bekommen wenn das gewässer in windrichtung lag,
die entstehung und eventuellen brandbekämpfungsmaßnahmen werfen hier bisher eben noch ein rätsel auf
 
AW: Plötzliches Karpfensterben nach Brand am Ufer

Danke für die vielen schnellen Antworten!

Hab das ganze erst am Abend entdeckt.
Für irgendwelche Beweissicherungsmaßnahmen war keine Zeit (und ich nicht dafür vorbereitet).
War nur damit beschäftigt, in letztebn Licht, wenigstens die Kadaver zu bergen.
Das christliche Begräbnis findet bei nächster Gelegenheit statt...;)

Da der Kreisbrandmeister aktives Mitglied ist, geh ich mal davon aus, daß es keinen Feuerwehreinsatz gab.
Er bekommt JEDEN Funkspruch mit, und ER hätte uns sofort informiert!

Der betroffene Bereich ist eigentlich(|rolleyes) kaum zugänglich und wird auch nicht befischt.
Aber nach dem, was ich gesehen habe vermute ich, daß irgend ein Vereinskamerad, in der hinteren Ecke gefischt hat, und dann seine letzte Kippe ins Schilf geschnippt hat...#q

Es gab einen kurzen Feuersturm, aber am Acker war Schluß.
Drum ist das Feuer niemandem aufgefallen...

Grüße vom
Nachtschwärmer78
 
AW: Plötzliches Karpfensterben nach Brand am Ufer

Möglichweise ist es aber lediglich auch ein Zufall, das beides zeitnah geschah.
Karpfensterben im Frühjahr, kann auch eine Krankheit sein oder eben auch Unterernährung.
Ein toter Hecht nach dem Ablaichen kommt auch vor, aber auch der kann sich etwas wechholen.
Die Fische sind noch nicht so gut wieder bei Kräften im Frühjahr, da brechen Krankheiten leichter aus.
Ähnliches wie beschrieben habe ich im Frühjahr auch schon erlebt, aber ohne Feuer.
Kleinfische finden sich nur selten, nur die Brummer treiben lange im Wasser.
Diese Gedanken hatte ich auch!

Aber es isr schon auffällig, daß sich alle Fische im gleichen Verwesungszustand befunden haben.

Bei Krankheiten sollte sich das sterben ja eigentlich über einen gewissen Zeitraum hinziehen, oder?

Übrigens mein Kumpel, der in in der Zeit,in der ich die Leichen geborgen habe,meine Ruten beaufsichtigt hat, ein sehr gutes Rotauge, einen Karpfen und eine Schleie gefangen.
Alle topfit.
Auch sonst waren die Fische recht aktiv und es gab keine weiteren bedenklichen Anzeichen.

Nur erwarte nicht, zeitnah informiert zu werden.
#t Nicht gut, aber normal.

:m
Das ist das traurige:
Wenn die "Altherren-Puff-Fische" nicht die jeweiligen Wünschen entsprechen, dann ist das Geschrei groß!
Aber bei sowas sagt keiner was...#q
 
Zuletzt bearbeitet:

cafabu

Active Member
AW: Plötzliches Karpfensterben nach Brand am Ufer

Moinsen,
wir fackeln regelmäßig im Winter unseren Schilfgürtel kontrolliert ab. Eine Beeinflussung der Fische hatten wir noch nie erlebt.
Carsten
 

Windelwilli

Schönwetterangler
AW: Plötzliches Karpfensterben nach Brand am Ufer

Da klink ich mich als Feuerwehrmann A.D. doch auch mal ein.:)

Was haltet ihr von der Möglichkeit, das sich Rauchgase und Asche vom Brand im Wasser gelöst haben?
Beim Menschen reichen ja auch schon 2 Atemzüge zum Umfallen, da dürfte die kritische Konzentration für Fische auch nicht sehr hoch liegen.|kopfkrat
 

Stromer86

druff un dewerrer
AW: Plötzliches Karpfensterben nach Brand am Ufer

Es kommen zwar sehr schnell hohe Temperaturen zusammen, allerdings denke ich nicht das die Dauer der Erwärmung gereicht hat um den Fischen ernsthaft zu schaden, zumal die der Großteil der Hitze sich nach oben verabschiedet, daher würde die Temperatur ziemlich ausschließen. Die Variante von Windelwilli erscheint mir da schon wesentlich realistischer, falls der Brand überhaupt was mit dem Fischsterben zu tun hat.
 

Naturliebhaber

Well-Known Member
AW: Plötzliches Karpfensterben nach Brand am Ufer

An einem unserer Vereinsgewässer haben wir dieses Jahr auch schon um die 30 tote Karpfen rausgeholt, ohne Schilfbrand |rolleyes

Ich tippe auf eine Ausgasung, was immer mal wieder vorkommt, vor allem nach langen Wintern und bei relativ flachen Gewässern.

Bei sowas haben manche Vereine schon Bestände in ganz anderen Größenordnungen eingebüßt:
http://www.moz.de/artikel-ansicht/dg/0/1/171446
 

TropicOrange

Der GTI-Angler
AW: Plötzliches Karpfensterben nach Brand am Ufer

Da klink ich mich als Feuerwehrmann A.D. doch auch mal ein.:)

Was haltet ihr von der Möglichkeit, das sich Rauchgase und Asche vom Brand im Wasser gelöst haben?
Beim Menschen reichen ja auch schon 2 Atemzüge zum Umfallen, da dürfte die kritische Konzentration für Fische auch nicht sehr hoch liegen.|kopfkrat

Nachdem die Löslichkeit insbesondere von Kohlenmonoxid in Wasser relativ bescheiden ist, würde ich auf evtl. durch die Feuerwehr eingesetztes Netzmittel (danke Franky, dass ich darauf nicht selber gekommen bin |kopfkrat) oder eben den Temperaturunterschied bzw. -erhöhung tippen.

Bei solchen Bränden wird übrigens in Bayern nicht immer ein KBM mitgeschickt...
 
F

Franky

Guest
AW: Plötzliches Karpfensterben nach Brand am Ufer

blöde Frage, aber da war mal was - reagiert Wasser mit Asche nicht irgendwie alkalisch????
 
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