Poolgewässer

Brotfisch

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AW: Poolgewässer

Ich bitte um Entschuldigung. Ich hatte mich auf obigen Absatz bezogen und dabei aus "Gewässerpächter", "Gewässerverpächter" gelesen.

Werde ich korrigieren, sorry.


Kein Problem, kann ja passieren.

Wobei der Unterschied gravierend ist: Der Verein zahlt die Pacht für das Gewässer, der Pool erhält das Verwertungsrecht und verkauft die Karten und ersetzt dem Verein nur die Pacht, die er selber bezahlt. Für den Verein ein Nullsummenspiel. Nur mit dem Nachteil, dass er die Zahl der Angler an "seinem Gewässer" nicht mehr bestimmen kann. Der Pool ist nicht gehindert, so viel Karteneinnahmen zu erzielen, wie es Käufer gibt. Auch nicht daran, das Gewässer in Angelzeitungen zu vermarkten, so dass es einen Run auf das Gewässer gibt. Das erhöht aber nicht die Nachfrage nach dem Gewässer, sondern nach den Karten, und damit die Einnahmen nicht des Vereins, sondern des Pools. Der Verein muss aber mehr Anstrengungen unternehmen, um das Gewässer "in Schuss" zu halten, denn viele Angler treten viel platt. Deswegen habe ich mir die Frage erlaubt, ob der Verein auch an den Mehreinnahmen des Pools beteiligt wird.

Jetzt kann man natürlich behaupten, dass es gar keine Mehreinnahmen (gemeint sind Überschüsse) gibt, weil der Pool seine Kosten so darstellt, dass sie so hoch sind wie die Einnahmen. Das kann ja sein. Die Frage ist nur, ob diese "Kosten des Pools"/LV mitbestimmt werden durch die Vereine bzw. auch den Vereinen zugute kommen. Die LV können die Mehreinnahmen nutzen, um eine schöne neue LV-Geschäftsstelle zu mieten oder um die Vereine anteilig an den Einnahmen zu beteiligen. (Auch das wären "Kosten", die einen Einnahmenüberschuss neutralisieren würden). Nun weiß aber bei einem Pool keiner, an welchem Gewässer nun besonders viel geangelt und welche Gewässer ignoriert werden, weil ja die totale Freizügigkeit herrscht. Deswegen weiß auch keiner, welchem Verein wieviel von den Einnahmen, wenn man sie überhaupt verteilt, zugeteilt gehören. Auch weiß man aus den gleichen Gründen nicht, welche Gewässer unter besonderem Angeldruck stehen, so dass auch Besatzentscheidungen eher willkürlich getroffen werden. Deswegen aber verschlechtern sich in einem Pool alle Gewässer kontinuierlich, wenn auch nicht in der alltäglichen Angelei bemerkbar. (Einzig ausgenommen jene, die zu propagandistischen Zwecken gepeppelt werden, meistens, weil ein Spitzenfunktionär in der Nähe wohnt.) Würde jetzt noch die Behauptung stimmen, dass der Pool nur die Erhaltungskosten einbringt (naja und vielleicht noch gerade die Verwaltungskosten), dann besteht ein Anreiz, Kosten für Verbesserungen des Gesamtzustandes zu minimieren. Jeder Verbandsgeschäftsführer, der anders handeln würde, müßte auf der JHV erheblichen Druck einkalkulieren, der seinen Job kosten könnte.

Es ist halt wie beim Discounter: jeder kriegt alles, aber keiner kriegt was gutes.

Die aufgezeigten Mängel existieren. Manch einer hier nimmt sie in Kauf, damit er aufwands- und kostenarm möglichst viel Angelstrecke im Hinterkopf hat ("Ich mach nicht, aber ich könnte.") Der flüchtige Besuch an einem Fremdgewässer, an das man - aus welchen Gründen auch immer - nie wieder zurückkehrt, verleitet in besonderer Weise dazu, seine Madendosen und Kippenschachteln auf das sorgfältigste nachhaltig vor Ort zu deponieren (AB-Mitglieder ausgenommen). Dafür gibt es ja die Jugendgruppe des örtlichen Vereins. Naja, es gibt auch in Pools verantwortungsbewußte Angler (überwiegend AB-Mitglieder).

Die strukturellen Mängel des Pools aber, die selbst hier im Angelboard nicht bestritten, sondern nur in Kauf genommen werden, können durch ausreichende Transparenz, demokratische Kontrolle und die entsprechenden Regelungen wenn nicht abgestellt, so doch zumindest auf ein erträgliches Maß reduziert werden. Unerträglich aber bleibt jede Form der Zwangsmitgliedschaft durch Angelkartenkauf oder Zwangsabgabe eines Gewässers durch Mitgliedschaft eines Pächters im Verband.
 
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wolkenkrieger

Dumm und Sand in den Augen :/
AW: Poolgewässer

Dein grundsätzlicher Denkfehler, der deinem letzten Beitrag zugrunde liegt, offenbart sic beinahe schon im ersten Satz:

Der Verein zahlt die Pacht für das Gewässer, der Pool erhält das Verwertungsrecht und verkauft die Karten und ersetzt dem Verein nur die Pacht, die er selber bezahlt.

Andersherum wird nämlich ein Schuh draus. Der Pool, wie du es hier nennst, ist der LV, der das Gewässer in der Tat vom Eigentümer gepachtet hat (zumeist landeseigene Gewässer) und der dem Verein ein Nutzungsrecht einräumt (soetwas gibt es in der Tat - nicht wenige Vereine haben ihre Heime an Wassergrundstücken und "bewirtschaften" die anliegenden gewässer dann auch).

Dem Verein entsteht dadurch aber keinerlei finanzieller Schaden, da die tatsächlich finanzintensiven Aufgaben (Gewässerpflege, Besatzmaßnahmen, etc.) dem Gewässerpächter ("Der Pool") anheim fallen.

Eine Kontrolle des Befischungsdrucks ist zumindest theoretisch gegeben - in Brb jedenfalls. Hier ist in den Regularien festgeschrieben, dass ein standardisiertes Fangbuch mitzuführen und entsprechend auszufüllen ist. Dieses Fangbuch soll dann dem LV vorgelegt werden.

Nun .. Theorie und Praxis ... ich weis. Aber eine genauere Kontrolle und Erhebung würde auch eine Einzelkartenausgabe nicht erlauben.
 
G

Gelöschtes Mitglied 828

Guest
AW: Poolgewässer

Wenn all das was Du hier über die Qualität der Gewässerfond Gewässer schreibst stimmen würde müsste es sich bei den besagten Gewässern ausnahmslos um Fischlehre Kloaken handeln. Das dem bei weitem nicht so ist kann und wird Dir jeder Angler bestätigen der diese Gewässerfonds nutzen darf.

"Unerträglich aber bleibt jede Form der Zwangsmitgliedschaft durch Angelkartenkauf oder Zwangsabgabe eines Gewässers durch Mitgliedschaft eines Pächters im Verband."

Aha, das findest Du also Unterträglich, wenn ein Angler aber in einen Verein eintritt und dabei gezwungen wird gleichzeitig in einen Verband einzutreten, dann ist das für Dich vollkommen i.O.
 

ivo

Member
AW: Poolgewässer

Auch weiß man aus den gleichen Gründen nicht, welche Gewässer unter besonderem Angeldruck stehen, so dass auch Besatzentscheidungen eher willkürlich getroffen werden. Deswegen aber verschlechtern sich in einem Pool alle Gewässer kontinuierlich, wenn auch nicht in der alltäglichen Angelei bemerkbar.


Wenn man keine Ahnung hatte sollte man das Schreiben einfach lassen!

Schon mal was von Fangbüchern gehört? Nein. Dann einfach mal kundig machen.

Zum Rest sag ich nichts mehr, den der trifft nicht zu! Nur so viel, jeder ist verpflichtet seinen Dreck (Müll) wegzuräumen. Für schwarze Schafe kann keiner was. Die dürfte es auch im VDSF geben. Auch an Einzelgewässern. Aber nein, der VDSF hat so ne weiße Weste, da gibts so was nicht. |evil:

Bevor du hier weiter schreibst fahr mal zu Blauzahn und mach dich kundig. Da kannste noch was lernen!
 
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Brotfisch

Active Member
AW: Poolgewässer

Denkt doch mal weiter, Kollegen.
Ein bundesweiter Pool.
Der Urlauber aus Mv oder sonstwoher fängt den Huchen eh nicht; dafür braucht man Gewässerkenntnis, Erfahrung, und, und.
Damit sind m.E einige Argumente entkräftet.
Das weiss jeder, der mal Angelreisen gemacht hat.
Bewertet mal bitte, was da an Freundschaften geschlossen wurde.
Job gefunden, gab es auch schon.
Und noch mehr positive Dinge bei Toleranz und Offenheit.

Grüße

Volker

@Volker, das entspricht meiner ganz persönlichen anglerischen Erfahrung voll und ganz. An meinem Hausgewässer Oder fängt keiner wirklich Bemerkenswertes, der sich nicht intensiv vorbereitet hat und nur mal so vorbeikommt. Die, die sich von mir haben überreden lassen, sind alsbald begeistert und haben kein Problem, neben den Wallerposen gleich noch im Angelladen eine Karte für das Wochenende zu kaufen.
 

volkerm

Active Member
AW: Poolgewässer

Haltet bitte mal die Emotionen flach.
Stuffel und ich sind meines Wissens die einzigen in der Diskussion, die beide Varianten östlich und westlich kennen.
Nehmt mal einen 3m breiten Forellenbach, gut bestückt, im Nirvana.
Bei Zulassung aller Fangmethoden ist das Ding nach drei Maiwochen forellenfrei.
Sowas will ja auch niemand hier, denke ich.
Solche Gewässer sollte man m.E. auch anders behandeln als, z.B. einen Bodden oder die Müritz.
Aber auch das wäre im Pool regelbar- denke ich.
Dann wird es aber wieder bürokratisch...

Grüße

Volker
 

Brotfisch

Active Member
AW: Poolgewässer

Wenn man keine Ahnung hatte sollte man das Schreiben einfach lassen!

Schon mal was von Fangbüchern gehört? Nein. Dann einfach mal kundig machen.

Zum Rest sag ich nichts mehr. Nur so viel, jeder ist verpflichtet seinen Dreck (Müll) wegzuräumen. Für schwarze Schafe kann keiner was. Die dürfte es auch im VDSF geben. Auch an Einzelgewässern. Aber nein, der VDSF hat so ne weiße Weste, da gibts so was nicht. |evil:

Bevor du hier weiter schreibst fahr mal zu Blauzahn und mach dich kundig. Da kannste noch was lernen!

Mensch Ivo, veröffentliche doch hier mal bitte Dein Fangbuch! Gibt es im sächsischen Pool eine Pflicht, seine Fänge an den LV zu melden? In Brandenburg jedenfalls nicht. Und stimmt, es gibt die Pflicht, den Angelplatz sauber zu halten. Deswegen finde ich auch immer bergeweise Anglerdreck und - huch - es ist KEIN FEINDGEWÄSSER! Aber natürlich ist der Driss von VDSF-Anglern, weil DAV-Angler würden ihre Maden nie in Polen kaufen.
Schöne Grüße aus dem Angler-Gefängnis für Ahnungslose. Schön, dass Du schon alles weisst und nichts mehr lernen brauchst.
 

Blauzahn

Muldenfischer
AW: Poolgewässer

Wenn ich mich mal einmischen darf...

Die Frage ist ganz einfach wie du Angeln für ALLE definierst?

Deine Argumentation ist in sich recht schlüssig und trifft in einigen Bereichen zu.
Nur muß man sich, speziell du, fragen was der Verband, der Verein möchte.

Es wird sehr oft kritisiert, dass der Angler und seine Verbände eine schlechte bis gar keine positive Außendarstellung haben.
Wenn wir nun anfangen, den existenten und in weiten Strecken funktionierenden Pool aufzuweichen, sind wir auf dem besten Weg, die gleiche Kleinstaaterei zu betreiben wie jenseits der eingerissenen Mauer.
Das ist sicherlich sehr hilfreich beim ungehinderten Zugang zum Angeln, über welchen wir andernorts diskutieren.
Dazu gehört auch der ungehinderte Zugang zum Gewässer.

Der einzelne Angler möchte natürlich am besten ein/mehrere Gewässer an dem er allein ist und die dicksten Fische fängt.
Der Verband muß ganz einfach einen Mittelweg gehen.
Wenn das für dich den Vergleich mit dem Discounter hergibt, von mir aus.

Zusammengefasst würden wir entsprechend deiner Betrachtungen, die Gewässer im Pool stärker reglementieren und dadurch
1. den Zugang zum Gewässer einschränken
und
2. einen unkontrollierbaren Prozess in Gang bringen, welcher in Kürze (durch neu entstehende "Angelfürstentümer" an interessanten Gewässern) den ganzen Pool ins Wanken bringen würde.

Angeln hat nicht viel mit Betriebswirtschaft zu tun,
es ist Allgemeingut...
und ich kippe meine Madendose auch nicht an einem Gewässer aus, an dem ich nur alle 10 Jahre mal angel...

Abendgruß,
René
 

Brotfisch

Active Member
AW: Poolgewässer

Dein grundsätzlicher Denkfehler, der deinem letzten Beitrag zugrunde liegt, offenbart sic beinahe schon im ersten Satz:



Andersherum wird nämlich ein Schuh draus. Der Pool, wie du es hier nennst, ist der LV, der das Gewässer in der Tat vom Eigentümer gepachtet hat (zumeist landeseigene Gewässer) und der dem Verein ein Nutzungsrecht einräumt (soetwas gibt es in der Tat - nicht wenige Vereine haben ihre Heime an Wassergrundstücken und "bewirtschaften" die anliegenden gewässer dann auch).

Dem Verein entsteht dadurch aber keinerlei finanzieller Schaden, da die tatsächlich finanzintensiven Aufgaben (Gewässerpflege, Besatzmaßnahmen, etc.) dem Gewässerpächter ("Der Pool") anheim fallen.

Eine Kontrolle des Befischungsdrucks ist zumindest theoretisch gegeben - in Brb jedenfalls. Hier ist in den Regularien festgeschrieben, dass ein standardisiertes Fangbuch mitzuführen und entsprechend auszufüllen ist. Dieses Fangbuch soll dann dem LV vorgelegt werden.

Nun .. Theorie und Praxis ... ich weis. Aber eine genauere Kontrolle und Erhebung würde auch eine Einzelkartenausgabe nicht erlauben.

Naja, so ganz umgekehrt ist das mit dem Schuh ja auch nicht, wenn wir von Brandenburg reden. Da ist der Pool wohl eine Mischform aus Vereins- und Verbandsanpachtungen. Wobei ich mal fragen möchte, woher ein LV das Geld für Anpachtungen erwirtschaftet hat, aber das nur am Rande. Die anteilsmässigen Verhältnisse kenne ich jetzt auch nicht. Auf jeden Fall aber gibt es den Zwang für Vereine zur Abgabe angepachteter Gewässer. Das verhindert Vielfalt und verringert den Druck zu Verbesserungen. Zum Thema LV-Anpachtungen hatte ich mich ja bereits geäußert; ich beziehe mich darauf.

Die Sache mit dem Fangbuch ist ja so, wie Du selber einräumst. Es wäre wirklich schön, wenn man da mehr Erkenntnisse bekommen könnten, aber die Angler fürchten da ja Gängelei und eine Erhöhung der Kartenpreise, wenn die wirklichen Entnahmen "herauskommen" (ist jedenfalls ein klassisches Phänomen in Berlin). Aber Du wirst mir sicher Recht geben, wenn ich sage, dass wir genau an der Stelle noch viel zu wenig wissen. (Ich selber experimentiere gerade für mich mit umfassenderen Fangberichten - und die Erkenntnisgewinne sind enorm und ich fange wie sonstwas...;_) Aber in der Praxis führen die wenigen Fangberichte von vor Ort doch nicht dazu, dass es eine saubere Besatzpolitik gibt. Teilweise werden unter Missbrauch von Fördergeldern (Weiß-) Fische aus dem einen Gewässer entnommen (ohne Not und Sinn) und in ein anderes Gewässer kostenpflichtig eingebracht, wo sie biologisch keinen Sinn machen, wohl aber ökonomisch.

Aber die Vorstellung, dass bei einem Pool Geld irgendeine Bedeutung haben könnte, ist ja geradezu abwegig.

Wenn schon Pool, dann fair!
 
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Brotfisch

Active Member
AW: Poolgewässer

Wenn ich mich mal einmischen darf...

Die Frage ist ganz einfach wie du Angeln für ALLE definierst?

Deine Argumentation ist in sich recht schlüssig und trifft in einigen Bereichen zu.
Nur muß man sich, speziell du, fragen was der Verband, der Verein möchte.

Es wird sehr oft kritisiert, dass der Angler und seine Verbände eine schlechte bis gar keine positive Außendarstellung haben.
Wenn wir nun anfangen, den existenten und in weiten Strecken funktionierenden Pool aufzuweichen, sind wir auf dem besten Weg, die gleiche Kleinstaaterei zu betreiben wie jenseits der eingerissenen Mauer.
Das ist sicherlich sehr hilfreich beim ungehinderten Zugang zum Angeln, über welchen wir andernorts diskutieren.
Dazu gehört auch der ungehinderte Zugang zum Gewässer.

Der einzelne Angler möchte natürlich am besten ein/mehrere Gewässer an dem er allein ist und die dicksten Fische fängt.
Der Verband muß ganz einfach einen Mittelweg gehen.
Wenn das für dich den Vergleich mit dem Discounter hergibt, von mir aus.

Zusammengefasst würden wir entsprechend deiner Betrachtungen, die Gewässer im Pool stärker reglementieren und dadurch
1. den Zugang zum Gewässer einschränken
und
2. einen unkontrollierbaren Prozess in Gang bringen, welcher in Kürze (durch neu entstehende "Angelfürstentümer" an interessanten Gewässern) den ganzen Pool ins Wanken bringen würde.

Angeln hat nicht viel mit Betriebswirtschaft zu tun,
es ist Allgemeingut...
und ich kippe meine Madendose auch nicht an einem Gewässer aus, an dem ich nur alle 10 Jahre mal angel...

Abendgruß,
René

Also erst einmal vielen Dank für die Einladung, die ich liebend gerne annehmen würde (neue Erfahrungen). Leider gibt es in diesem Fliegenfischerjahr (binnen) für mich nur noch ein Wochenende - und das habe ich meiner Freundin versprochen. (Der Besitzer des Hotels, bei dem ich per eMail gebucht habe, hinterlegt die Angelkarten für die Salmostrecke gleich bei der Rezeption, also völlig unkompliziert.) Aber ich würde da gerne bei passender Gelegenheit drauf zurückkommen - wie ich Dich auch gerne zum Hechtangeln an die Oder einlade: ich besorge Dir auch die Tageskarten.

Du bist ja mit Deiner Auffassung gar nicht weit weg - so wie ich ja den Pool nicht für Höllenzeug halte, wie manche hier zu glauben meinen. Es geht doch um Verbesserung der Systeme, egal ob vom DAV oder vom VDSF, und die wird es ohne Nachdenken und Infragestellen nicht geben.

Und Du hast völlig Recht: Es bedarf Lösungen, die regional passen. Ein teures Nobelsystem wie around München wird man in Ostdeutschland kaum etablieren können, aber eben auch nicht in Ostfriesland. Und das ist auch gut so. Vielleicht passen sogar gewisse Poolsysteme in "den Westen", aber das weiß ich nicht. Ich glaube, das Phänomen Pool müßte noch mehr erforscht werden. Eben nicht nur aus dem Blickwinkel des Anglers, sondern in seinen Gesamtauswirkungen.

Dass Du keinen Müll am Wasser machst, ehrt Dich. Wenn ich es mir leisten könnte, ein Gewässer zu pachten, würde ich peinlichst alles einsammeln. Wenn ich eine Tageskarte habe, würde ich vielleicht nichts wegwerfen, aber schon so einiges liegen lassen, weil ich gerade keine passende Tüte dabei habe. So bin jedenfalls ich, ich gebe es zu.

Angelfürstentümer? Naja, aber stattdessen Angelgroßreiche?

Leider völliger Widerspruch bei der Kernaussage: Angeln ist Allgemeingut und entzieht sich der (Betriebs-) Wirtschaft.

Ein schöner Gedanke. So fischt man in Kanada, Nordfinnland und in Sibirien. Gutes Gefühl. Aber back to Germany:
Angeln ist - hierzulande leider - kein Jedermannsrecht. Die Erlaubnis, an einem Gewässer angeln zu dürfen, ist kein Naturrecht des Staatsbürgers, sondern muss vom Inhaber des Fischereirechts am Gewässer erteilt werden. Das Fischereirecht wird durch Eigentum oder Pacht erworben, nicht durch Geburt oder Staatsangehörigkeit - das kostet Geld. Schon damit ist Ende mit Gemeingut. Die Kosten aber will jeder wieder reinholen. Je mehr Gewässer einer hat, ob er Pool ist oder nicht, desto größer wird der Zwang, Einnahmen zu erzielen. Schlicht weil einfach erhebliche Kosten da sind. Und schon fängt die Betriebswirtschaft an. Angeln als Allgemeingut würde grundsätzlich kostenfreies Angeln voraussetzen, wie es das teilweise bei der Meeres- und Küstenangelei, in Deutschland aber nicht bei Binnengewässern gibt. Und weil es sich um vebriefte Rechte handelt, die etwas kosten und vererbt werden können, sind sie auch ein Wirtschaftsfaktor - und daher unterliegen sie auch markt- und betriebswirtschaftlichen "Naturgesetzen".

Wer hofft, dass bestehende Gewässerpools karitative Einrichtungen sind, die erfunden wurden, um Angler im Hartz-IV-Bezug an Traumgewässer zu verhelfen, die er ohne dieses selbstlose System nie sehen würde, der hat vielleicht ein großes Herz, aber er fängt keine großen Fische.

Die Angelfischerei ist ein Wirtschaftsfaktor - damit müssen nicht nur wir zahlenden Angler umgehen, sondern auch unsere Verbände. Das ist sogar der Kern dessen, was Robert Arlinghaus gesagt hat. Der Pool ist gar nicht so wichtig für mich, er ist nur ein Beispiel für die Richtigkeit der Thesen von Arlinghaus. Der Pool ist keine Kirche mit Klingelbeutel, sondern eine knallhart kalkulierende, kapitalistische Einrichtung mit Sozialtouch in der Werbung, wie Trigema und Liquimoli.

Ich verbiete niemandem, beim Discounter zu kaufen. Aber warum soll ich nicht sagen, dass es anderswo bessere Wurst gibt?
 

volkerm

Active Member
AW: Poolgewässer

Ivo,

weiss Gott bin ich liberal.
Aber die Fangbücher sind das Papier nicht wert für nicht wenige "Sportangler".
Die gibt es, gab es, und wird es immer geben.
Die sacken ein, ohne Rücksicht.
Das mag beim Heringsfischen unerheblich sein; im Forellenbach nicht.
Allein- für die Lösung bin ich zu dämlich.
Vernunft für alle verordnen, kann ich nicht.

Grüße

Volker
 
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wolkenkrieger

Dumm und Sand in den Augen :/
AW: Poolgewässer

Da ist der Pool wohl eine Mischform aus Vereins- und Verbandsanpachtungen.

Auf jeden Fall aber gibt es den Zwang für Vereine zur Abgabe angepachteter Gewässer.

Merkst was? Du wiedersprichst dir selbst. Entweder es besteht Zwang zur Abgabe oder es ist eine Mischung aus Vereins- und Verbandspacht. Aber beides gleichzeitig geht nunmal nicht :)

Aber ja - es besteht Zwang. Da hast du Recht. Wobei es auch hier Ausnahmen von der Regel gibt aber das würde jetzt zu weit führen.


Wobei ich mal fragen möchte, woher ein LV das Geld für Anpachtungen erwirtschaftet hat, aber das nur am Rande.

Das ist ganz einfach: zum einen zahlen wir einen Betrag X mit unseren Jahresgebühren, der an den LV abgeführt wird (frag mich nicht wie hoch der Betrag genau ist - ich meine irgendwas um die 50 Euro oder so). Zum anderen erwirtschaftet der LV Geld über den Verkauf von Erlaubnisscheinen für Nicht-DAV-Mitglieder - was, wie du unschwer erkennen wirst, dem sehr nahe kommt, was du hier die ganze Zeit auch als Lösung anbietest.

Ob auch Landesmittel mit in den Jahreshaushalt einfließen, entzieht sich komplett meiner Kenntnis. Wenn ich eine Prognose abgeben soll, dann tendiere ich bezüglich dieser Überlegung eher zu einem nein.

Die Sache mit dem Fangbuch ist ja so, wie Du selber einräumst. Es wäre wirklich schön, wenn man da mehr Erkenntnisse bekommen könnten, aber die Angler fürchten da ja Gängelei und eine Erhöhung der Kartenpreise, wenn die wirklichen Entnahmen "herauskommen" (ist jedenfalls ein klassisches Phänomen in Berlin).

Nein, das tun sie im übrigen nicht. Es hat just in diesem Jahr eine Erhöhung der Kartenpreise statt gefunden - und zwar bei der sogenannten Havelkarte. Diese kostete bis einschließlich 31.12.2010 5 Euro und ab dem 1.1.2011 nun 10 Euro. Dem allgemeinen Vernehmen nach, stieß diese Erhöhung auf keine nennenswerte Ablehnung bei den Brandenburgern.

Auch die Erhöhung der Tages- und Wochenkartenpreise (ich glaube im Jahr 2009 - bin mir aber nicht sicher) war eher kein Problem.

Aber in der Praxis spielen die wenigen Fangberichte von vor Ort doch nicht dazu, dass es eine saubere Besatzpolitik gibt.

Naja ... die Fangbücher sind ein Regularium, dass eher regelmäßig zum Einsatz kommt. Zumindest aus dem Wirkungsbereich des KAV Nauen, dem mein Verein angehört, ist von einem regen Feedback bzw. Rücklauf am Jahresende bzw. Jahresanfang (üblicherweise werden die Fangbücher bei der JHV vereinsintern gesammelt und dann an den KAV weiter geleitet) zu hören.

Sicherlich gibt es eine Dunkelziffer derer, die die Fangbücher nicht ausfüllen und/oder zurück geben - aber eine solche wirst du bei jeder statistischen Erhebung haben - das ist quasi systembedingt.

Aber die Vorstellung, dass bei einem Pool Geld irgendeine Bedeutung haben könnte, ist ja geradezu abwegig.

Nicht in meiner Denke - dazu bin ich zusehr Geschäftsmann (wörtlich gemeint - ich habe keinen Chef, sondern muss elseber denken, handeln und entscheiden ... selbständiger Unternehmer eben). Natürlich spielt Geld eine übergeordnete Rolle. Der LV soll sein Einkommen haben - daran sehe zumindest ich nichts verwerfliches. Und wenn - wie im Moment in Brb - dieses Einkommen dazu benutzt wird, ein neues Domizil für den LV zu bauen, dann soll das so sein ... solange sich für mich anglerisch keine Einschränkungen dadurch ergeben. Und das tut es nicht.

Wenn schon Pool, dann fair!

Mein Reden!

Ich sähe nur keine Unfairneß, die man jetzt anprangern müsste. Gegenüber wem denn auch?

Gegenüber den Anglern? Wie denn bitte? Noch fairer als den Pool, den wir alle nutzen können (du im Übrigen als Berliner auch!) und zwar zu den geltenden Konditionen, geht's ja nun schon nicht mehr.

Gegenüber den Vereinen? Die profitieren eher vom Pool, denn von ihm benachteiligt zu werden. Solange das Wetter schön und der Besatz gesund ist, mag dem pachtenden Verein der Verband reichlich Schnuppe sein - kommt etwas unvorhergesehenes, greifen die Vereine sehr gerne auf den LV zurück. Beispiele gabs in den letzten Jahren zur Genüge - nicht nur nach dem strengen Winter.

Ich persönlich weis von zwei Vereinen, die mit Hilfe der Mittel aus dem Etat des LV das jeweilige Vereinsheim nebst Gelände saniert haben. Im Gegenzug dürfen auch Nicht-Vereinsmitglieder zumindest das Gelände nutzen (Parkmöglichkeiten etc.).

Gegenüber dem Gewässereigentümer? Dem dürfte reichlich Schnuppe sein, WER die Pacht bezahlt - Hauptsache sie wird bezahlt.

Was die mitunter mangelnde Qualität der Besatzmaßnahmen angeht, magst du durchaus Recht haben - hier gibt es tatsächlich Änderungsbedarf. Das darf jetzt aber nicht so verstanden werden, dass wir hier fischlehre Tümpel haben. Vielmehr ist die Kritik, die darüber geübt wird, der subjektiven Vorliebe für eine bestimmte Art der Angelei geschuldet.

Das läuft auch in meinem kleinen Verein so ab. Da wird sich schonmal darüber aufgeregt, dass viel zu wenig Zander besetzt wurde und dafür der Karpfen mehr Aufmerksamkeit erhielt. Nun ... mich freut das - mir ist der Zander reichlich egal ... ich bin ausgesprochener Karpfenangler :q

Grundsätzlich hält sich das über die Wasserfläche gesehen aber tendenziell die Waage, sodass insgesamt eine sehr homogene Besatzpolitik herrscht.
 

Brotfisch

Active Member
AW: Poolgewässer

Eine Möglichkeit.

@Brotfisch

Fangbuch Sachsen in kurzen Worten:
- vor Beginn des Angelns ist Gewässernummer und Datum einzutragen
- Wird ein Fisch gefangen und soll mitgenommen werden, Eintrag ins FB, länge und Art (zu Hause oder vor Ort Gewicht nachtragen)
- am Jahresende zur JHV wird das FB durch den Verein eingesammelt, die Fänge nach Gewässer/Art/Gesamtgewicht usw erfasst und an den Verband weitergeleitet
- erst wenn das alte FB abgegeben ist gibts das neu FB


Zu den ersten 2 Punkten: Missachtungen dieser Regelungen werden durch die Fischereiaufsicht geahndet, bis zum Entzug des Fangbuches (=Erlaubnisschein)

Schön, wenn die Regelungen wirklich so eingehalten und streng kontrolliert werden sollten (Freiwilligkeit natürlich immer besser.) Und wie ist dafür Sorge getragen, dass die Besatzmaßnahmen entsprechend den Fanbuchauswertungsergebnissen erfolgen? Wird für entnommene Edelfische auch Edelfischbesatz gekauft, auch wenn dieser gerade für das Budget zu hochpreisig ist?

Hör mal, ich will Dir hier keinen Kapitalismusnachweis beim Gewässerpool führen. Dich macht der Pool seelig, das freut mich doch für Dich. Andere wollen da ein wenig hinter die Kulissen schauen (nicht nur ich). Lass sie doch einfach. Was Du nicht wissen willst, brauchst Du doch nicht zu lesen.
 

Zusser

Active Member
AW: Poolgewässer

Auf jeden Fall aber gibt es den Zwang für Vereine zur Abgabe angepachteter Gewässer.
Als (West-)Außenseiter würde ich sagen, dass es nur so geht.
Wenn einem Verein freigestellt ist, seine Gewässer einem Pool zuzuführen oder auch nicht, dann wird er - das ist nur menschlich - seine besten Gewässer nicht in den Pool einbringen, diese wären den Mitgliedern des Vereins vorbehalten oder würden direkt per Tageskarte vermarktet.
Sofort würde eine dynamische Entwicklung einsetzen, es wären binnen kurzer Zeit nur noch die zweitklassigen Gewässer im Pool.
Die Vereine würden daraufhin, um das Gedankenmodell weiterzuspinnen, zweierlei Mitgliedschaften anbieten, nämlich nur die Vereinsgewässer und zum anderen das komplette Paket mit den Poolgewässern.
Da die Vereinsgewässer die Sahnestücke wären, würden zunehmend mehr Mitglieder keine Poolkarte mehr kaufen, der Pool hätte weniger Einnahmen, wodurch von ihm weniger Gewässer angepachtet werden könnten: der Pool wäre noch unattraktiver und würde sich binnen kurzer Zeit auflösen.

In meiner Gegend bewirtschaften die beiden größten Vereine eine (!) Flusstrecke gemeinsam. Warum das so ist, kann ich nicht sagen, so ganz freiwillig scheint das aber nicht zu sein. Im Gespräch mit Leuten die dort angeln habe ich gehört, dass diese Strecke die uninteressanteste beider Vereine ist. Auch der Besatz ist dort wohl nicht so üppig. Dafür sind die Erlaubnischscheine relativ günstig.

Die Sache mit dem Fangbuch ist ja so, wie Du selber einräumst. Es wäre wirklich schön, wenn man da mehr Erkenntnisse bekommen könnten, aber die Angler fürchten da ja Gängelei und eine Erhöhung der Kartenpreise, wenn die wirklichen Entnahmen "herauskommen"
...was ich aus meinem Verein so bestätigen kann und was sehr schade ist. Gerade die Jahreslimits, wie sie Ivo gezeigt hat, sind ein sehr gutes Werkzeug, die Bewirtschaftung der Gewässer zu steuern.
Jetzt mache ich mich zwar wieder unbeliebt, aber C&R würde Aufgrund der bestehenden Mortalitätsrate den Nutzen dieses Werkzeuges stark einschränken.
Dass nicht von jedem Angler jeder Fang eingetragen wird, macht es nicht besser. Dagegen könnte man ankämpfen, wenn ein nicht eingetragener Fisch grundsätzlich ohne wenn und aber wie Angeln ohne Erlaubnischein bewertet würde. Rechtlich ist es schließlich auch das selbe.
Dass eine starke Fischereiaufsicht nötig wäre, versteht sich von selbst, dass die aber nicht wirklich finanzierbar ist, auch.

Wenn schon Pool, dann fair!
Dazu kann ich nur sagen, erhaltet eure Pools um jeden Preis! Auch wenn sie (vielleicht) nicht perfekt sind.
Neue zu schaffen, wird euch hierzulande nicht gelingen, ohne DDR hättet ihr auch die jetzigen nicht!
 
G

Gelöschtes Mitglied 828

Guest
AW: Poolgewässer

...Aber back to Germany:
Angeln ist - hierzulande leider - kein Jedermannsrecht. Die Erlaubnis, an einem Gewässer angeln zu dürfen, ist kein Naturrecht des Staatsbürgers, sondern muss vom Inhaber des Fischereirechts am Gewässer erteilt werden. Das Fischereirecht wird durch Eigentum oder Pacht erworben, nicht durch Geburt oder Staatsangehörigkeit - das kostet Geld. Schon damit ist Ende mit Gemeingut.
Ich wüste nicht das hier jemand geschrieben hätte das Angeln in Deutschland "Jedermannsrecht" zum Nulltarif ist oder sein sollte.

Die Kosten aber will jeder wieder reinholen.
Je mehr Gewässer einer hat, ob er Pool ist oder nicht, desto größer wird der Zwang, Einnahmen zu erzielen. Schlicht weil einfach erhebliche Kosten da sind.
auch dagegen das eine Angelkarte Geld kostet hat hier keiner etwas. Das große Plus dieser Pools ist ja gerade das er den Anglern den Zugang zu einer vielzahl von Gewässern ermöglicht und das zugegenermaßen für einen relativ schmalen Taler. Was ist bitte verwerflich daran wenn man die Preise für die Angler niedrig hält?

Und schon fängt die Betriebswirtschaft an. Angeln als Allgemeingut würde grundsätzlich kostenfreies Angeln voraussetzen, wie es das teilweise bei der Meeres- und Küstenangelei, in Deutschland aber nicht bei Binnengewässern gibt. Und weil es sich um vebriefte Rechte handelt, die etwas kosten und vererbt werden können, sind sie auch ein Wirtschaftsfaktor - und daher unterliegen sie auch markt- und betriebswirtschaftlichen "Naturgesetzen".
Ich denke mal das die "Eigentümer" der Gewässerfonds durchaus in der Lage sind die "Narutgesetze" der Betriebswirtschaft umzusetzen. Du als Ex-VDSF Funktionär solltest dich doch dabei auskennen. Gibt es doch im Dunstbereiches deines Verbandes auch Gewässerfonds. Oder beherrschen die Verantwortlichen dort diese Naturgesetze nicht?

Wer hofft, dass bestehende Gewässerpools karitative Einrichtungen sind, die erfunden wurden, um Angler im Hartz-IV-Bezug an Traumgewässer zu verhelfen, die er ohne dieses selbstlose System nie sehen würde, der hat vielleicht ein großes Herz, aber er fängt keine großen Fische.
Zu diesem Vergleich mit soz. Schwachen sag ich mal nichts weiter. Da fehlen mir schlicht die Worte und ich bekomme einen Würegereitz...#d
Einem kannst Du dir aber sicher sein, auch in den Gewässern des Gewässerfonds fängt man große Fische.



Ich verbiete niemandem, beim Discounter zu kaufen. Aber warum soll ich nicht sagen, dass es anderswo bessere Wurst gibt?
Um dein Beispiel von Dicounter aufzunehemen. Erklär mir doch mal bitte warum das Nutella welches ich bei Netto kaufe anders schmecken soll als das welches ich im KaDeWe kaufe. |wavey:
 

Brotfisch

Active Member
AW: Poolgewässer

Merkst was? Du wiedersprichst dir selbst. Entweder es besteht Zwang zur Abgabe oder es ist eine Mischung aus Vereins- und Verbandspacht. Aber beides gleichzeitig geht nunmal nicht :)

Aber ja - es besteht Zwang. Da hast du Recht. Wobei es auch hier Ausnahmen von der Regel gibt aber das würde jetzt zu weit führen.




Das ist ganz einfach: zum einen zahlen wir einen Betrag X mit unseren Jahresgebühren, der an den LV abgeführt wird (frag mich nicht wie hoch der Betrag genau ist - ich meine irgendwas um die 50 Euro oder so). Zum anderen erwirtschaftet der LV Geld über den Verkauf von Erlaubnisscheinen für Nicht-DAV-Mitglieder - was, wie du unschwer erkennen wirst, dem sehr nahe kommt, was du hier die ganze Zeit auch als Lösung anbietest.

Ob auch Landesmittel mit in den Jahreshaushalt einfließen, entzieht sich komplett meiner Kenntnis. Wenn ich eine Prognose abgeben soll, dann tendiere ich bezüglich dieser Überlegung eher zu einem nein.



Nein, das tun sie im übrigen nicht. Es hat just in diesem Jahr eine Erhöhung der Kartenpreise statt gefunden - und zwar bei der sogenannten Havelkarte. Diese kostete bis einschließlich 31.12.2010 5 Euro und ab dem 1.1.2011 nun 10 Euro. Dem allgemeinen Vernehmen nach, stieß diese Erhöhung auf keine nennenswerte Ablehnung bei den Brandenburgern.

Auch die Erhöhung der Tages- und Wochenkartenpreise (ich glaube im Jahr 2009 - bin mir aber nicht sicher) war eher kein Problem.



Naja ... die Fangbücher sind ein Regularium, dass eher regelmäßig zum Einsatz kommt. Zumindest aus dem Wirkungsbereich des KAV Nauen, dem mein Verein angehört, ist von einem regen Feedback bzw. Rücklauf am Jahresende bzw. Jahresanfang (üblicherweise werden die Fangbücher bei der JHV vereinsintern gesammelt und dann an den KAV weiter geleitet) zu hören.

Sicherlich gibt es eine Dunkelziffer derer, die die Fangbücher nicht ausfüllen und/oder zurück geben - aber eine solche wirst du bei jeder statistischen Erhebung haben - das ist quasi systembedingt.



Nicht in meiner Denke - dazu bin ich zusehr Geschäftsmann (wörtlich gemeint - ich habe keinen Chef, sondern muss elseber denken, handeln und entscheiden ... selbständiger Unternehmer eben). Natürlich spielt Geld eine übergeordnete Rolle. Der LV soll sein Einkommen haben - daran sehe zumindest ich nichts verwerfliches. Und wenn - wie im Moment in Brb - dieses Einkommen dazu benutzt wird, ein neues Domizil für den LV zu bauen, dann soll das so sein ... solange sich für mich anglerisch keine Einschränkungen dadurch ergeben. Und das tut es nicht.



Mein Reden!

Ich sähe nur keine Unfairneß, die man jetzt anprangern müsste. Gegenüber wem denn auch?

Gegenüber den Anglern? Wie denn bitte? Noch fairer als den Pool, den wir alle nutzen können (du im Übrigen als Berliner auch!) und zwar zu den geltenden Konditionen, geht's ja nun schon nicht mehr.

Gegenüber den Vereinen? Die profitieren eher vom Pool, denn von ihm benachteiligt zu werden. Solange das Wetter schön und der Besatz gesund ist, mag dem pachtenden Verein der Verband reichlich Schnuppe sein - kommt etwas unvorhergesehenes, greifen die Vereine sehr gerne auf den LV zurück. Beispiele gabs in den letzten Jahren zur Genüge - nicht nur nach dem strengen Winter.

Ich persönlich weis von zwei Vereinen, die mit Hilfe der Mittel aus dem Etat des LV das jeweilige Vereinsheim nebst Gelände saniert haben. Im Gegenzug dürfen auch Nicht-Vereinsmitglieder zumindest das Gelände nutzen (Parkmöglichkeiten etc.).

Gegenüber dem Gewässereigentümer? Dem dürfte reichlich Schnuppe sein, WER die Pacht bezahlt - Hauptsache sie wird bezahlt.

Was die mitunter mangelnde Qualität der Besatzmaßnahmen angeht, magst du durchaus Recht haben - hier gibt es tatsächlich Änderungsbedarf. Das darf jetzt aber nicht so verstanden werden, dass wir hier fischlehre Tümpel haben. Vielmehr ist die Kritik, die darüber geübt wird, der subjektiven Vorliebe für eine bestimmte Art der Angelei geschuldet.

Das läuft auch in meinem kleinen Verein so ab. Da wird sich schonmal darüber aufgeregt, dass viel zu wenig Zander besetzt wurde und dafür der Karpfen mehr Aufmerksamkeit erhielt. Nun ... mich freut das - mir ist der Zander reichlich egal ... ich bin ausgesprochener Karpfenangler :q

Grundsätzlich hält sich das über die Wasserfläche gesehen aber tendenziell die Waage, sodass insgesamt eine sehr homogene Besatzpolitik herrscht.

Mensch Wolkenkrieger, dafür, dass Du ein ausgesprochener Karpfenangler bist haben wir ja erstaunliche Schnittmengen... Vielleicht sollte ich doch mal auf Karpen gehen...

Im Ernst: wir sind da ja schon fast auf Arbeitsebene mit unseren Differenzen. Einig scheinen wir zu sein, dass es auch beim Pool Verbesserungspotenziale gibt - so wie übrigens auch in den vereinsorientierten Systemen, wenn diese, wie berichtet von NRW, zu Exklusionen führen. Die Baustellen verlaufen da allerdings nicht entlang der Verbandsgrenzen, sondern eher regional.

Nicht verstanden habe ich, wieso die Zwangseinspeisung der Vereinsgewässer mit der Anpachtungsmöglichkeit des LV im Widerspruch stehen soll - ist aber wohl nur ein Verständnisproblem.

Landesmittel, teilweise auch Fördermittel der EU, fließen dem LAV in Brandenburg schon zu, insbesondere auch für Besatz. Bin jetzt zu faul, die Zahlen aus dem Regal rauszusuchen.

Was die Havel betrifft, sollten wir vielleicht mal PN machen oder telefonieren. Das würde mich mal interessieren, weil ich bezüglich Havel mal was eingeleiert habe vor Jahren und gerne wüßte, was sich draus entwickelt hat.

Was die Besatzpolitik betrifft, kann man sicher mehr Meinungen haben als Fische im Teich. Aber da meine ich, liegt strukturell schon ein Problem, auch wenn man es als einzelner Angler nicht unbedingt gleich sieht.

Gruß in die Nachbarschaft
 

Brotfisch

Active Member
AW: Poolgewässer

Um dein Beispiel von Dicounter aufzunehemen. Erklär mir doch mal bitte warum das Nutella welches ich bei Netto kaufe anders schmecken soll als das welches ich im KaDeWe kaufe. |wavey:

Das Nusspaste N bei N schmeckt genauso wie die Nusspaste N bei NeeNeeNee. Aber hast Du schon mal belgisches Schokoladencreme auf Deinen Löffelblinker geschmiert? Findest Du in keinem Supermarkt - such erst gar nicht.
 
G

Gelöschtes Mitglied 828

Guest
AW: Poolgewässer

Das Nusspaste N bei N schmeckt genauso wie die Nusspaste N bei NeeNeeNee. Aber hast Du schon mal belgisches Schokoladencreme auf Deinen Löffelblinker geschmiert? Findest Du in keinem Supermarkt - such erst gar nicht.

Belgische Schokoladencreme ist nicht so mein Ding, ich mag denen ihr Bier auch nicht.;)
Genauso verzichte ich auch auf Angelkarten an Minigewässern wie sie hier bei mir z.T. angeboten werden. Denn wenn es so wäre, wie Du ja schreibst, das teure Gewässer auch gute Gewässer sind müsste es diese Angelkarten zum Nulltarif geben.
Und nein, es handelt sich nicht um Poolgewässer.
 

wolkenkrieger

Dumm und Sand in den Augen :/
AW: Poolgewässer

Vielleicht sollte ich doch mal auf Karpen gehen...

Einladung steht! Es bedarf einer Wochenkarte nebst Nachtangelerlaubnis deinerseits ... mit Gerät kann ich sogar zur Not aushelfen.

Einen feinen Tümpel hab ich auch zur Hand ... und zur Not sogar noch einen zweiten und dritten (hach! so ein Pool ist schon was geiles gell? *gg*)

Für deinen frisch gebrühten Morgenkaffe kann gesorgt werden - der geneigte Karphantaa ist da gut ausgerüstet :q

Ok, ernsthaft jetzt ...

Einig scheinen wir zu sein, dass es auch beim Pool Verbesserungspotenziale gibt

Unbedingt. Wobei ich fürchte, dass das perfekte System eher Utopie bleiben wird.

Nicht verstanden habe ich, wieso die Zwangseinspeisung der Vereinsgewässer mit der Anpachtungsmöglichkeit des LV im Widerspruch stehen soll

Ganz einfach: weil ein Verein, der Mitglied im LAVB werden will, seine Pachtgewässer an den LAVB abtreten muss - der Verein ist also nicht mehr Pächter, wenn er LAVB-Mitglied ist.

Bei Vereinseigentum (also der Verein ist nicht Pächter, sondern Eigentümer) gelten andere Regeln - aber diese Sonderfälle sind zu vernachlässigen, weil beinahe nicht existent.

Landesmittel, teilweise auch Fördermittel der EU, fließen dem LAV in Brandenburg schon zu, insbesondere auch für Besatz.

Ich meine mal gehört zu haben, dass sich diese Fördermittel nur auf spezielle Besatzmaßnahmen beziehen - Aal, Lachs, Meerforelle. Also bei globalem Interesse an der Arterhaltung.

Was die Havel betrifft, sollten wir vielleicht mal PN machen oder telefonieren. Das würde mich mal interessieren, weil ich bezüglich Havel mal was eingeleiert habe vor Jahren und gerne wüßte, was sich draus entwickelt hat.

Können wir tun :)

Was die Besatzpolitik betrifft, kann man sicher mehr Meinungen haben als Fische im Teich. Aber da meine ich, liegt strukturell schon ein Problem, auch wenn man es als einzelner Angler nicht unbedingt gleich sieht.

Das mag sein - im Allgemeinen berachtet, leistet der LAVB aber eine grundsolide Arbeit. Wer Fische fangen will, fängt sie auch. In dem einen Tümpel mehr, als in dem anderen - aber es besteht ja Wahlfreiheit. Insofern schränkt es den Angler eher nicht ein.

UND (und das halte ich auch für wichtig): es besteht ja auch die Möglichkeit, an fischereilich genutzten Gewässern zu angeln und dort liegt es im ureigenen Interesse des Fischers, einen gesunden Besatz zu gewährleisten.

Positives Beispiel: Werbellinsee
Ganz negatives Beispiel: Fahrländer See (was mich als Karpfenangler mehr als schmerzt - der See war DAS Synonym für kapitale Wasserschweine ... zu DDR-Zeiten schon).

Gruß in die Nachbarschaft

Dito |wavey:
 

wolkenkrieger

Dumm und Sand in den Augen :/
AW: Poolgewässer

Ich würde gern mal eines meiner Gewässerbeispiele aufgreifen und zeigen, dass die "Brotfisch'se" Lösung (Vereinspacht mit gesonderter Kartenausgabe) mitunter ihre Tücken haben kann:

Gehen wir mal davon aus, dass der Kartenausgeber (KA im Kurzen) daran interessiert sein müsste, sein Gewässer so attraktiv wie möglich zu gestalten.

Zur Attraktivität zählt - ganz klar - ein Besatz von möglichst kapitalen Fischen in Artenvielfalt. Vornehmlich.

Aber es zählt auch: Anfahrtsweg, Parkmöglichkeit, Angelstellen.

Nun mein Beispiel: der Fahrlander See (nein, ich habe mich nicht verschrieben - er heißt in der Tat Fahrlander See)!

Einige hundert ha Wasserfläche (wieviele weis ich nicht aber bei einer Ausdehnung von 1,7 x 1,3 km dürfte da einiges an Fläche zusammen kommen) und zugängliche Angelstellen, die man an einer Hand abzählen kann (kein Scheiß jetzt - ist wirklich so). Gelegen ist der See in einem als sumpfig einzustufenden Areal, das beinahe keine Anfahrtsmöglichkeit bietet.

Aus anglerischer Sicht (bis auf uns bekloppte Karpfenangler) vollkommen uninteressant der Tümpel ... und aus wirtschaftlicher Sicht betrachtet im Rahmen einer vereinsinternen Anstrengung nicht attraktiver zu gestalten.

Dieser See wäre nach dem Modell von Brotfisch von vornherein zum Untergang verurteilt. Wie auch immer geartete Anstrengungen zur Erhöhung der Attraktivität wären schon im Planungsstadium zum Scheitern verurteilt - die finanziellen Anstrengungen wären auf Jahrzehnte nicht erwirtschaftbar.

In einem Pool, der finanzielle Lasten verteilt, wäre zumindest ein Mindestbesatz gesichert (nun, in dem speziellen Fall nicht, weil es sich um ein Produktionsgewässer handelt) - eine Erhöhung der Attraktivität wäre gar nicht von Nöten, da eine Ertragssteigerung (finanzieller Natur) nicht zwingend notwendig wäre.

Anderes Beispiel: der Kiessee bei Bestensee.

Anglerisch hoch interessant - besatztechnisch betrachtet und gut zu erreichen.

ABER: wirtschaftlich betrachtet ebenfalls ein Sorgenkind, da für eine effiziente Auslastung VIEL zu wenige Angelstellen vorhanden sind (ja Toxe, ihr Pirschangler seht das anders --- ich hab eben gern etwas mehr Platz).

Der KA wäre nun daran interessiert, diesen See attraktiver zu gestalten. Besatzmaßnahmen führen dabei aber nicht zum Erfolg, da der Besatz ohnehin gut bis sehr gut ist. Einzig die Randbedingungen (Anfahrtsweg, Parkmöglichkeiten und vor allem Angelstellen) böten eine Möglichkeit zur Steigerung der Attraktivität.

Aber wie sollen diese durchgeführt werden? Waldrodung, um Parkfläche zu schaffen? Veränderung der natürlich gewachsenen Uferstruktur, um Angelstellen anzulegen?

Eingriffe in die unmittelbare Natur also? Kann ich mir nicht vorstellen!

Letztes Beispiel: Sassenpfuhl II

Mitten im Naherholungsgebiet Schorfheide gelegen - und zwar knapp 2km tief im Wald drin!

Anfahrtsmöglichkeiten? Fehlanzeige - aber sowas von! Parkmöglichkeiten? Nunja ... legale nicht wirklich :q

Besatz: der geneigte Hechtjäger kann wahre Sternstunden erleben (Achtung! Geheimtipp *g*) - aber auch der Wallerangler hat seinen Spaß (wobei mir grad einfällt, dass da noch eine offene Rechnung zu begleichen ist - eine komplette Hechtmontage hat mir so ein Vieh abgezogen :r).

Erhöhung der allgemeinen Attraktivität absolut ausgeschlossen. Es ist eine Perle - ganz sicher - aber müsste sie vom Kartenverkauf leben ... lieber nicht dran denken :|

Flache Bugsine ... ohje ohje ... da will ich gar nicht drüber nachdenken, was daraus würde, wenn der aus Kartenverkäufen finanziert werden müsste. An den See verirren sich wirklich nur total Bekloppte ... stundenlanges Waldwandern ... Auto abstellen mit der Gefahr, dass am nächsten Morgen zwei Stück da stehen (zu deutsch: das Auto wird geklaut ... die Autobahnauffahrt macht eine schnelle Flucht zum Kinderspiel) ... Zeckenbefall inclusive.

ABER: Schleien im Wasser, die das Prädikat "kapital" mehr als verdient haben!

Womit ich wieder da wäre: Attraktivität liegt im Auge des betrachters. Bei den Frauen und bei den Tümpeln :)
 
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