Posenbau

Hering 58

Hamburger Jung
So, wie versprochen die Vorstellung meiner selbstgebauten Drechselbank, womit ich meine Posenrohlinge schleife.
Das Teil ist eigentlich ganz simpel gebaut, wie man erkennen kann. Ich habe einen Feinbohrschleifer von Proxxon.
Andere Geräte gehen natürlich auch. Hauptsache es dreht sich. Aber bei meinen kann man die Drehzahl einstellen, was hilfreich sein kann. Den Schleifer fixiere ich mit Kabelbinder auf den Bock, so das er gut festsitzt. Gegenüber habe ich mir eine einfache Haltevorrichtung, wo ich dann das andere Ende der Welle reinstecke gebaut. Diese Haltevorrichtung kann ich beliebig hin und her schieben. Die Welle in den Schleifer, Rohling draufstecken und dann in die Vorrichtung schieben.

Als Welle muss man sich aber was stabiles suchen. Sonst eiert es. So, wie es auf den Bildern abgebildet ist, Schleife ich kleine Posen. Wenn ich dickere schleifen will, setze ich den Schleifer mit Hilfe einer Dachlatte oder ähnliches höher.
Im Netz gibt es so einige Videos wo man sich einige Tipps holen kann.
Was das bemalen und das lackieren betrifft, da ist hier viel drüber geschrieben. In allen Hinsichten von Fragen wird hir immer geholfen.

Gruß Jason
Sehr nette Vorstellung wie du es machst.Super Bilder von deiner Schleifmaschine.thumbsup
 

Tobias85

Well-Known Member
Danke für die Vorstellung, @jason 1! Sowas ähnliches wollte ich mit nem Dremel umsetzen, jetzt werd ich mich dafür wohl weitestgehend an deine Konstruktion halten. :) Grad das verschiebbare Gegenlager finde ich elegant und einfach gelöst.

Als Welle muss man sich aber was stabiles suchen. Sonst eiert es.

Ein Glück, dass mein Rad ne neue Felge bekommt...die Speichen der alten sollten da super für geeignet sein :)
 

dawurzelsepp

2. Ükelchampion
@jason 1

Nettes Hilfsmittel hast du dir da gebastelt. thumbsup


....was sehen meine Augen da.....

DSCI1309.JPG


....kommt mir bekannt vor :whistling ....nicht nur das....
 

Bimmelrudi

Well-Known Member
Einfache elegante Lösung @jason 1 thumbsup

Ok, zeig ich auch mal bissl das Equip womit ich so arbeite.

Ich benutz ja ne kleine Drechselbank, die Proxxon DB250 dafür. Nicht allein nur zum Posen bauen (hab damit auch etliche Schubladenknöpfe zb gedreht aus Edelhölzern), aber u.a. eben auch.
Die ist ja auch regelbar inner Drehzahl, allerdings nicht soweit das man damit auch bemalen könnte...bei minimum 1k U/min würde man ja aussehen wie ne Mischpalette:laugh

Ich erklär mal bissl was man so auf den Bildern sieht und warum und wieso.

1. Bild (von links > rechts)
  • Edelstahlstäbe in 2mm als Führungsachse
  • kleiner Halteapparat für Hartschaumkörper
  • Führungsachse mit passenden Stellringen (beugt bei Hartschaum Verrutschung vor)
  • nen Stück Hartschaum wie ich ihn verwende
  • Reitstock mit passendem Bohrfutter der DB250, eingesetzt ist ein Stück Messingrohr mit Innendurchmesser 2,2mm als Gegenführung
  • Stellringe wie man sie kaufen kann, hier gezeigt als 3mm.....gibt es ab 2mm
  • Langbohrer in 2 und 3mm...je ü150mm lang
  • kleine Aluhülse, die wie das Messingrohr benutzt wird..nur für dickere Materialien wie zb Sarkanda
IMG_20190614_133438.jpg

2. Bild (von links > rechts)
  • Edelstahldraht in in 0,6 und 0,8mm (Edelstahl wichtig wegen späterem Rost)
  • aufsetzbare Segel inkl. Einschubhülsen zum Bau von Segelposen
  • Masking Tape aus dem Modellbau in 2/5/6mm...das gelbe ist von Revell (6mm), ist aber eher ungeeignet für ovale u. runde Körper.
    Das weiße ist von Tamiya und ist speziell für runde Körper, schmiegt sich prima an Posenkörper an und lässt sich sehr einfach wieder lösen. Ideal für Abklebungen für Linien.
  • einklebbare Hülsen für Knicklichtposen (hier für 4,5mm Knickis), hat Stonfo im Programm zb
IMG_20190614_133533.jpg

3. Bild (von links > rechts)
  • generelles Material für die Posenachsen, wie ich es verwende
  • vers. Hölzer (u.a. auch Nussbaum) in 2-3mm
  • geschliffene Carbonstäbe (wichtig, falls nicht geschliffen hat man viel Arbeit damit) in 2-4mm
  • Glasfaserstäbe farblos in 2-3mm
  • Sarkanda in 4-6mm
  • Carbon- Hohlstäbe in 3mm, Innen 1,5mm
IMG_20190614_133626.jpg

Das letzte Bild zeigt ein paar ganz einfache Posen ohne Firlefanz, Körper ist aus Balsa, Stab ist Sarkanda.
Benutze ich zb auch an Stellfischruten im MLK.;)

IMG_20190614_133713.jpg
 
G

Gelöschtes Mitglied 207125

Guest
Ach Bimmel,die gehen doch schon in Richtung Vitrinensammlung.thumbsup

schwimmer1.jpg

Das sind einfache pfotengeschliffene Posen mit ca. 4-7 g. Tragkraft. Da wird vorher nichts im Topp ausgebleit und herumgeschliffen.
 

Bimmelrudi

Well-Known Member
Für handgeschliffen isses doch gut thumbsup

Posen müssen bei mir nicht was fürs Auge sein, ich halte es soweit wie möglich recht simpel, Hauptsache ich kann sie gut im Wasser sehen, stehen je nach Gewässer stabil und zeigen mir nen Biss an.
Bevor die Lackierung nicht abgeschlossen ist, kann ich bestenfalls nur ahnen welche Tragkraft ne Pose hat..tariere sie erst danach aus und schreib die Tragkraft dann auf den Posenkörper (Lackstifte sind prima dafür).

Habe mir mal vor längerer Zeit von einem gewerbl. Posenbauer einige Posen gekauft, optisch sehr schön und auch sauber verarbeitet, aber bei den angegebenen und realen Tragkräften wurds mir dann echt zu blöd.
Hatte 12 unters. Modelle gekauft und da war nicht eins dabei, wo die reale Tragkraft nicht minimum 60% weniger war wie die angegebene. Grad bei Posen die 10g tragen sollen und dann bei 3,8g schon komplett absaufen ist das alles andre als lustig.
Die Argumentation von dem Bauer war auch sehr amüsant...hatte ihm einige Bilder geschickt was seine Posen wirklich tragen und er begründete es mit "seine Angabe ist Gesamttragkraft".
Was solls auch sonst sein, wenn die Pose mit 6g angegeben ist und sie bei 2,5g schon abtaucht passt das ja irgendwie nicht so zusammen oder? :rolleyes:
Ich hab damals eher vermutet er hat die Rohlinge anhand des Volumens berechnet, dabei aber im nachhinein völlig außeracht gelassen, das er mit zich Schichten Lack die Tragkraft massiv senken wird.
Mich würds auch nicht wundern wenn er die Balsakörper nass geschliffen hat.

Tja, und seitdem baue ich mir halt meine Posen selbst..da weiß ich wenigstens das die Angabe auch so stimmt (inkl. kleiner Reserve).
Einmal richtig Lehrgeld gezahlt und nie wieder. :whistling
 

Jason

Well-Known Member
Einfache elegante Lösung @jason 1 thumbsup
Denke ich auch. Für mich reicht das völlig aus. Ich habe deinen Bericht mit Interesse durchgelesen und muss feststellen das du bestens ausgerüstet bist. Und in einer Hinsicht gebe ich dir auch Recht. Die Posen müssen nicht wie aus dem Ei gepellt aussehen. Wichtig ist die Funktionalität und das man sie gut sieht.

Gruß Jason
 

Jason

Well-Known Member
@jason 1

Nettes Hilfsmittel hast du dir da gebastelt. thumbsup


....was sehen meine Augen da.....

Anhang anzeigen 325878

....kommt mir bekannt vor :whistling ....nicht nur das....
Deine Posen habe ich erstmal ins Posenglas gestellt. Mal sehen, wann sie zum Einsatz kommen. Aber Federkiele habe ich schon von dir getestet. Da gibt es nichts zu bemängeln. Dein Signalorange sieht man sehr gut ,echt Topthumbsup
Uns die BB II Ersatzteile von dir auf der Fensterbank muss ich noch wegräumen. Die kommen in einem extra Karton.
Allerdings ist der Rotor von dir nicht von einer BB 2200 II. Der ist eine Nr. größer. Habe meine BB 2200 II neulich gewartet und wollte den Rotor von dir drauf machen. Da habe ich es bemerkt, dass er von einer 2205 ist. Ist aber überhaupt nicht schlimm. Ich habe von den BB 2205 II zwei Stück an denen ich auch mal ran müsste. Da werde ich dann den guten Rotor für einer von beiden verwenden.

Gruß Jason
 

Jason

Well-Known Member
Hut ab, Leute!
Ist wirklich toll, was Ihr so zaubert.
Wenn man die Zeit dazu hat und man eine Bauphase kontinuierlich durchziehen kann macht es auch wirklich Spaß.
Der Winter ist für mich die beste Zeit zum basteln. Allerdings muss ich sehen, dass ich meine Posenrohlinge vor dem Winter geschliffen bekomme. Das schleifen staubt so dermaßen, das kann man drinnen nicht machen.
Und bei Minusgraden draußen schleifen macht auch keinen Spaß.

Gruß Jason
 

Bimmelrudi

Well-Known Member
Das mit den Speichen ist echt ne gute Idee. Die sind Dünn und stabil. Wie ich sehe sind wir Teamfähig:)

Gruß Jason

Speichen sind gut, ist auch Nirosta-Stahl.
Etwas angespitzt und dein Rohling geht durch wie Butter.

Hier nochmal etwas andere Posen, die es so nirgends im Handel gibt und einer ganz bestimmten Anwendung dienen....
.....Stellfischangeln im harten Elbstrom, wo andre ihre 200g Bleie reindonnern und nicht gehalten kriegen, setze ich die Stellfischrute ein.
Die Posen sind ca. 35-40cm lang und haben ne minimale Tragkraft von 45g, mit ca. 7-10g Luft nach oben je nach Strömungsbedingungen.
IMG_20190615_002429.jpg
 

Jason

Well-Known Member
Speichen sind gut, ist auch Nirosta-Stahl.
Etwas angespitzt und dein Rohling geht durch wie Butter.
Ja, das ist wirklich eine gute Idee von @Tobias85 Die Welle, die ich jetzt drauf habe ist für manche Posentypen zu dick.
Ich hatte mal eine ganz dünne, auch aus Edelstahl. Die ist mir aber während des schleifen aus der Haltevorrichtung gerutscht. Danach konnte ich diese nicht mehr verwenden. Die war krumm wie Sau.

Gruß Jason
 

Bimmelrudi

Well-Known Member
Alternativ gehen auch Gewindestangen, darauf halten Rohlinge dann bombenfest.
Problematisch daran ist evtl. das Herunterziehen des Rohlings nach dem Drehen, mit Balsa wirds vermutlich noch gehen bei nicht zu dünnen Körpern, bei Hartschaum wirds dann eher schwierig.

Keine Ahnung mit wieviel Umdrehungen du deine Rohlinge drehst, bei Balsa würd ich aber nicht zu hoch gehen, 2-3000 U/min ist mehr wie ausreichend.
 

dawurzelsepp

2. Ükelchampion
@jason 1
Das tut mir leid das ich mich da vertan habe, war nicht meine Absicht. So was sollte eigentlich nicht vorkommen :(

Nochmal zurückzukommen auf mein Neonorange:
Ich habe ja lange genug gesucht und getestet um das für mich bestmögliche Orange zu bekommen.
Die Anforderung daran war ja die Sichtbarkeit bei Tag und in die Dämmerung hinein. Mit dem Resultat bin ich jetzt mehr als zufrieden.
Sichtbarkeit ist bei Posen sehr wichtig und sollte beim bauen nicht vernachlässigt werden.
 

Bimmelrudi

Well-Known Member
Mal wieder am Basteln....

Balsarundstab in 20mm Durchmesser erstmal auf 15cm Länge gesägt.
Anschließend jeweils an den Enden auf 2mm V2A-Stab geschoben, Balsa wurde dabei nicht vor- oder gar durchgebohrt, da die Posen aus einem Stück bestehen sollen.
In die Maschine eingespannt und erstmal 2 Markierungen angebracht wo später der dünnste Teil der Antenne sein soll.
IMG_20190705_122758.jpg

Anschließend mit Drechseleisen und später Schleifpapier nach Wunsch bearbeitet.
2 sind hier grad fertig (sind später 4)
IMG_20190705_122816.jpg

Der Stab bleibt erstmal noch drauf, schließlich muß ich sie ja auch irgendwie greifen können.
IMG_20190705_133052.jpg

Nun folgt die Behandlung mit Schleifgrund, damit sich die Poren füllen, die verbliebenen Fasern aufstellen und später glatt geschliffen werden kann, ohne das später zuviel Farbe aufgenommen wird.
Das Ganze wird 2x gemacht.
Erst Schleifgrund aufpinseln, 15min warten und dann mit 240er Papier schön glatt schleifen. Danach die ganze Prozedur nochmal.
IMG_20190705_134607.jpg

Nach einer weiteren Stunde Trockenzeit kann ich nun schonmal mit der Grundierung beginnen.
IMG_20190705_145124.jpg

Auch hier wird nach guter Trocknung über Nacht dann nochmals geschliffen.

Morgen gehts dann ins Farbbad und danach wird oben nochmal ein Loch gebohrt für eine Knicklichthülse.
Dazu aber später mehr.;)
 

Kochtopf

Chub Niggurath
Mal wieder am Basteln....

Balsarundstab in 20mm Durchmesser erstmal auf 15cm Länge gesägt.
Anschließend jeweils an den Enden auf 2mm V2A-Stab geschoben, Balsa wurde dabei nicht vor- oder gar durchgebohrt, da die Posen aus einem Stück bestehen sollen.
In die Maschine eingespannt und erstmal 2 Markierungen angebracht wo später der dünnste Teil der Antenne sein soll.
Anhang anzeigen 326970

Anschließend mit Drechseleisen und später Schleifpapier nach Wunsch bearbeitet.
2 sind hier grad fertig (sind später 4)
Anhang anzeigen 326971

Der Stab bleibt erstmal noch drauf, schließlich muß ich sie ja auch irgendwie greifen können.
Anhang anzeigen 326973

Nun folgt die Behandlung mit Schleifgrund, damit sich die Poren füllen, die verbliebenen Fasern aufstellen und später glatt geschliffen werden kann, ohne das später zuviel Farbe aufgenommen wird.
Das Ganze wird 2x gemacht.
Erst Schleifgrund aufpinseln, 15min warten und dann mit 240er Papier schön glatt schleifen. Danach die ganze Prozedur nochmal.
Anhang anzeigen 326972

Nach einer weiteren Stunde Trockenzeit kann ich nun schonmal mit der Grundierung beginnen.
Anhang anzeigen 326974

Auch hier wird nach guter Trocknung über Nacht dann nochmals geschliffen.

Morgen gehts dann ins Farbbad und danach wird oben nochmal ein Loch gebohrt für eine Knicklichthülse.
Dazu aber später mehr.;)
Sehr geil und schön dass du an knickis denkst. Falls sie in Serie gehen und so würde ich mich über eine PN mit Preisvorstellung freuen ;)
 
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