Ging bzw. geht erstmal um etwas anderes, reine Zusatzaspekte, wie der künstlerische Ausdruck an der Pose.
Die heute hier besprochene Ausgangsfrage: Warum wickelt jemand einen Faden um die Posen?
Das dies "die Ausgangsfrage" hier und heute war ist mir entgangen. Nun gut, immerhin ist die Fadenwicklung ein traditionelles Posenmerkmal, und so müssen ihr -ob heute noch gültig oder nicht- einst zweckrationalistische Gründe zugrunde liegen. Ich kann erläutern, warum die Fadenwicklung zumindest bei meinen Posen über den reinen ästhetischen Aspekt hinausgeht, ich beziehe mich im Folgenden auf die Spiralwicklung beim Avon, einer klassischen Fliesswasserpose für flotte Strömung, mittlere Tiefen und längere Distanzen:
Ein Federkiel eignet sich in besonderem Maße als Posenkiel für Fliesswasserposen. Er ist flexibel, und daher formtreu. Er ist konisch geformt und fügt sich daher ohne Bearbeitungsaufwand in die Aquadynamik der Pose ein. Sein Auftrieb ist gering, und übersteigt niemals den des Posenkörpers, zudem nimmt seine Dichte zum unteren, dünnen Ende hin zu. Das macht ihn zu einem sehr vorteilhaften Konstruktionselement für einen Posenkiel, bei geringem Bearbeitungsaufwand.
Hier kommt die Spiralfadenwicklung ins Spiel. Je nach Durchmesser ist ein Ferderkiel empfindlich. Die Spiralwicklung entlang des Kieles bietet dem Lacküberzug Halt und Struktur. Der Lack lagert sich um dem Faden herum verstärkt ab. Dadurch ergeben sich -neben der wasserabweisenden und mechanisch schützenden Wirkung des/der Lackschicht(en)- gleich mehrere wünschenswerte Eigenschaften:
1.Durch die verstärkte Anlagerung an der Fadenwicklung bleibt der Kiel elastisch und daher robuster.
2. Der Lack verteilt sich beim Trocknen gleichmässiger und fliesst nicht unkontrolliert, daher sind weniger Lackschichten erforderlich, was Arbeits- und Materialaufwand vermindert,
4. Sorgt dafür, das der Auftrag als Schutzschicht überall mit gleichmäßiger Stärke vorhanden ist und so Haltbarkeit und Aquadynamik zugute kommt
3. Deswegen ist weniger Lack erforderlich, was dem erwünscht niedrigen Gesamtgewicht der Pose zugute kommt
5. Als angenehmer Nebeneffekt verschafft die Spiralwicklung des Kiels Posengummis mehr "Grip" und wirkt so dem Verrutschen der Gummis entgegen.
Daraus ergibt sich: Wenn man einen Federkiel als Posenkiel verwenden möchte (und dafür sprechen arbeitsökonomisch und funktional gute Gründe)- dann macht es auch in funktionaler Hinsicht in mehrfacher Hinsicht Sinn, bzw. ist es notwendig, diesen auch mit einer Spiralfadenwicklung zu versehen. In diesem Fall ist die Spiralfadenwicklung also kein ästhetischer Selbstzweck (obwohl das absolut gerechtfertigt wäre!) sondern ein handfestes, konstruktives Funktionsmerkmal.
Es ist also auf jeden Fall gut, sich über die einzelnen Elemente der Posengestaltung und ihrer Funktion dann und wann Gedanken zu machen. Aus diesem Grunde habe ich beispielsweise bei der heute gebauten Posenserie für die Fadenwicklung der Kiele das stärkere D-Garn verwendet, da es den aufgezählten Punkten eher zu gute kommt als das feinere A-Garn (Das ich nach wie vor für die Antennenwicklung verwende)
hg
Minimax