AW: Praktisch erlebt: Der Unsinn der Sportfischerprüfung....
Dazu fahren wir alle gern nach schweden, dänemark, holland, etc., bewundern wie naturverbundener die menschen meist doch dort sind und wie
angeln in die gesellschaft integriert ist.
Da muss man doch mal den (typisch) deutschen weg hinterfragen...
Ich glaube vielmehr, dass in D vergleichsweise benehmensmäßig krasser "über die Stränge geschlagen" wird, WEIL hier eben alles extrem überreguliert und mancherorts auch noch extrem teuer ist.
Daher wohl oft auch der Trouble mit D-Anglern im Ausland bzw. an D-Gewässern, an denen es etwas liberaler zugeht.
Da wird dann einfach sozusagen richtig Gas gegeben, weil man daheim ständig an einer übertrieben angezogenen Handbremse leidet.
Quasi wie Amis aufm Oktoberfest :q
Wenn man Leute ständig an die Kette legt, braucht man sich nicht wundern, dass die durchdrehen, sobald die (anderswo) mal vergleichsweise mehr Freiheit empfinden.
Denn "die wollen dann einfach endlich auch mal" - lange Unterdrücktes bricht sich Bahn.
Das soll keinesfalls irgendwelches Schlechtbenehmen entschuldigen, ist aber IMO eine logische bzw. logisch erklärbare Konsequenz.
Wenn Angeln etwas ganz Normales und gesellschaftlich fest Verankertes/Akzeptiertes ist (was sehr viele quasi schon als Kind natürlich nebenbei lernen/mitnehmen), steigt IMO die Wahrscheinlichkeit, dass Vermüllung, Extrem-Entnahme usw. stark zurückgehen bzw. geringere Ausmaße annehmen.
Denn dann WOLLEN die Leute gar nicht erst was kaputtmachen, das sie schätzen und genießen. Die benehmen sich dann FREIWILLIG viel besser (wie Leute, die aufm Land aufwachsen und auch gar keinen Bock haben, den Wald zu schrotten, an dem sie seit ihrer Kindheit viel Freude haben).
Die nutzen das dann, machen es aber nicht kaputt. Denn dann gäbe es ja nix mehr zu nutzen und zu freuen.
Und sehen andersrum diverse anglerische Dinge viel entspannter. Ohne übertriebene Exzesse.
Eine schlagartige "Komplettbefreiung" des Angelns würde hierzulande IMO aber erstmal in einer Katastrophe enden - da würden sich quasi erstmal alle hemmungslos bis zum Anschlag austoben, weil sies bislang nicht durften.
Einfach, weil die mit soviel Freiheit nicht umgehen können.
Um das zu vermeiden, müsste man das Angeln hier in D schrittweise liberalisieren, um o. g. Nutzungsbewusstsein zu erzeugen. Für eine schlagartige Befreiung wurde IMO viel zu lang bzw. jahrzehntelang "negative restriktive Vorarbeit" geleistet.
Das könnte dann so enden wie im ehemaligen Ostblock, als nach dem Ende des Kommunismus unkontrollierte und gnadenlos ausgeschlachtete Machtvakuen entstanden - da hat auch keiner schrittweise was freigegeben,sondern schlagartig und fast ohne weitere lenkende Kontrolle.
Raus kamen Oligarchentum, ungehemmter Raubtierkapitalismus usw. Auch das ist logisch erklärbar.
Somit wäre eine IMO Step-by-Step-Liberalisierung des Angelns erforderlich, damit die Konsequenzen der ewigen Überregulierung nicht allzu heftig ausfallen.
Sowas kann aber extrem lange dauern, wäre in ein paar Jahren nicht erledigt - da würden wohl mehrere Generationen ins Land gehen. Ständiges aktives Dran-Arbeiten im Pro-Angler-Sinne vorausgesetzt.
Doch angesichts der immer NOCH stierer werdenden Allgemein-Angelzustände hier in D seh ich dafür schlichtweg schwarz.
Irgendwann dürfen wie hier gar nicht mehr angeln - und im Ausland irgendwann dann auch nicht mehr, weil die dort dann genug von "durchdrehenden Austobern" haben werden.
Meiner Meinung nach steigt die Wahrscheinlichkeit für Schlechtbenehmen umso mehr, je mehr die regulatorischen Daumenschrauben angezogen werden.
Denn dann wird Schlechtbenehmen und Schlupflochsuchen obendrein zu ner Art Sport - einfach, weil es für viele reizvoll ist, Verbote zu brechen.
CDs mit "Explicit Lyrics" sind nunmal interessanter als Säuselscheiben :q