Praktisch erlebt: Der Unsinn der Sportfischerprüfung....

potter

Member
AW: Praktisch erlebt: Der Unsinn der Sportfischerprüfung....

Es gehört schlicht abgeschafft und durch Praxis am Wasser mit erfahrenen Kollegen ersetzt..

Tolle Idee, aber so wohl nicht umsetzbar.
Um wirklich Wissen zu vermitteln dürften die Gruppen dann nicht groß sein, maximal 5 Personen.
Die Lehrgangsleiter bekommen ja ne Aufwandsentschädigung, wenn die Zahl exponentiell steigt, steigt natürlich auch die Entschädigung, was den Verbänden nicht passen wird.

Da das aber Wunschdenken ist, sollte man sich in den Vereinen Gedanken machen, bei uns ist es z.B. so, dass (vorausgesetzt man hat eben keinen Kumpel der es eine zeigt) die Jungangler, egal wie alt diese auch sein mögen, eine Art Paten bekommen der dann mit ihnen ans Wasser geht.

Man trifft im Endeffekt ja sowieso meistens jemanden am Wasser den man Anhauen und Fragen kann, als unerfahrener Neuangler ist jedoch teilweise eine gewisse Hemmschwelle da, man will sich einfach nicht als "Depp" outen.
Das ganze ist eben mit dem Paten zu umgehen.
 
AW: Praktisch erlebt: Der Unsinn der Sportfischerprüfung....

Hallo,

Ich weiß jetzt nicht wie das bei euch ist aber bei uns in baden wütemberg kann man entscheiden ob man den "crash" kurs will oder nicht ....


Der CCrash kurs ist ohne Praktischen Teil der andere mit ...

Man geht 4 wochenenden 8 stunden lang in den unterricht

bei dem anderen kurs 8 wochenenden4 stunden lang und MIt praktischem teil....

also haben die genauso viele stunden wie der crash kurs bloß das die nichtcrashkurser noch am wasser sind




#c was haltet irh davon ?|kopfkrat
 

Thomas9904

Well-Known Member
AW: Praktisch erlebt: Der Unsinn der Sportfischerprüfung....

Nochmal:
Ich bin keinesfalls dagegen, dass Leute vor dem Angeln etwas lernen oder mitkriegen sollten.

Nur gegen die jetzige Praxis - auch und vor allem deswegen, da die Verbände/Vereine ihre Gelddruckmaschine mit "Tierschutzgedanken" zu verschleiern versuchen..

Waid/tierschutzgerechtes Angeln hat aber eben etwas mit Anstand und Respekt zu tun, welche man nicht in (theoretischen) Kursen lernen kann und schon gar nicht in einer Prüfung abfragen...

Oder auch nochmal anders gefragt:
Um wie viel besser müssen Kleintierzüchter sein als wir Angler, da diese ohne jeden Kurs oder Prüfung sogar warmblütige Säugetiere schlachten dürfen? Sollten wir vielleicht das Hobby ändern, um auch zu vernünftigen und vollwertigen Menschen zu werden, denen man sowas dann auch ohne Prüfung oder Kurs zutraut? Anglern kann man das ja scheinbar nicht..


Ich empfehle nochmal die Lektüre des folgenden Artikels im Magazin:
http://www.anglerpraxis.de/ausgaben...und-pruefung-geschichte-und-alternativen.html
 

Boendall

Borschtl
AW: Praktisch erlebt: Der Unsinn der Sportfischerprüfung....

Ich könnte da Kriterien aufstellen, für die es keine Prüfung braucht, sondern nur 8 Stunden "vedeckte Beobachtung" |rolleyes:

- wer sich beim Angeln nur besäuft...
Mit "nur" bin ich bei dir, allerdings kann es bei einem einwöchigen Aufenthalt in der Wildnis schon vorkommen, dass Angeln mal 2. rangig wird und wenn nichts geht der Nachmittag mit Kartenspielen und ein paar Bierchen verbracht wird.
- wer Fische lebend in Büsche wirft oder mit den Füssen zurück ins Wasser kickt...
Absolut
- wer alles bunkert, was geht, unabhängig von Schonzeiten und -maßen...
Stimme ich dir auch zu
- wer innerhalb der Raubfischschonzeit gezielt auf dieselben geht, mit dem Argument, er würde eh nur releasen...
Wieder richtig, leider bezieht sich bei uns die Schonzeit auf die Entnahme der Fische und nicht auf das Fangen, trotzdem ist so ein Vorgehen verwerflich.
- wer es nötig hat, beim winterlichen Vertikalangeln den Zandern mit der Ködernadel in die Schwimmblase zu stechen, nur damit der Fisch wieder nach unten kommt...
Davon hab ich noch nie gehört|bigeyes|bigeyes|bigeyes
- wer deutlichst Regeln missachtet (5 Ruten anstatt 2)...
Auch richtig
- wer in einer bestimmten Art und Weise von Fischen redet (die Drecksbrachsen...)...
Damit kann ich noch am ehesten leben.
- wer eine Schlägerei beginnt oder zumindest Gewalt androht, weil ein anderer "seine" Stelle besetzt hat...
Dem sollte man nicht nur das Angeln verbieten.
der hat beim Angeln nichts verloren. Liste ist beliebig weiterführbar.

Zig Stunden Vorbereitung bringen gar nichts, bei uns wäre der Vorbereitungskurs (der nicht verpflichtend ist) an einem Samstag Vormittag.

Das Einzige was ich am Prüfungsstoff sinnvoll finde ist Fischkunde, aber das wars auch schon. Wenn man schon loszieht sollte man wenigstens die Fische kennen.

Der rechtliche Teil ist schon wieder bedingt sinnvoll, da dem Angler ohne eigenes Gewässer fürgewöhnlich nicht interessiert, wann der Betreiber einer Staustufe das Recht hat, das Wasser abzuleiten.

Aber Schonzeiten/maße auswendig lernen sorry wozu?
Die meisten Vereine haben sowieso eigene Regeln und ausserdem sind Maße und Zeiten auf meine BH Karte, die ich sowieso beim Angeln dabei haben muss, aufgedruckt.

Fischkrankheiten? Tut mir leid, aber ob das die Glotzaugenkrankheit oder was anderes ist, interessiert mich nicht, wenn ein Fisch verdächtig aussieht, muss man es sowieso dem Aufseher melden, also brauch ich nicht einen Crashkurs in Fischkrankheiten.

Was interessiert mich die Laichproduktion pro kg Körpergewicht? Für das Angeln selbst ist das doch absolut nicht relevant.

Ich meine damit, dass das Wesentliche auf Kosten unwichtiger Dinge zu kurz kommt. Klar ist es gut, wenn man ein fundiertes Wissen über unser Hobby hat.
Wen Fischkrankheiten/Laichproduktion interessieren, dem wird das im Kurs vermittelte Wissen zu wenig sein.
Wer erkennen kann, das eine Fischseuche vorliegt, der braucht nicht genau wissen, welche Krankheit es ist.
 
Zuletzt bearbeitet:

Thomas9904

Well-Known Member
AW: Praktisch erlebt: Der Unsinn der Sportfischerprüfung....

Das Einzige was ich am Prüfungsstoff sinnvoll finde ist Fischkunde, aber das wars auch schon. Wenn man schon loszieht sollte man wenigstens die Fische kennen.
Und auch dafür gibts erstklassige Bücher und Bildmaterial, auf das man auch frei zugreifen kann..
Und richtig lernt man das eh nur in der Praxis..

Mit allem anderen hast Du vollkommen recht..

Was interessiert mich die Laichproduktion pro kg Körpergewicht? Für das Angeln selbst ist das doch absolut nicht relevant.
Das kannst Du aber in einer kostenpflichtigen "Prüfung" problemlos abfragen - waidgerechtes Verhalten und Respekt und Anstand aber halt nicht..
 

Boendall

Borschtl
AW: Praktisch erlebt: Der Unsinn der Sportfischerprüfung....

Das kannst Du aber in einer kostenpflichtigen "Prüfung" problemlos abfragen - waidgerechtes Verhalten und Respekt und Anstand aber halt nicht..

Leider ist das eben Charaktersache, aber wenn nicht schon der Grund, das man später mit seinem Kind auch noch schöne Fische fangen kann und ihm nicht nur Fotos von damals bzw. Geschichten von schönen Fischen erzählen kann, genug ist ,sollte man zumindest soviel "Egoist" sein und die Fische (egal ob kleine Rotfeder oder kapitaler Hecht) schonend behandeln, allein aus dem Grund, weil man in 40-50 Jahren selbst noch schöne Fische fangen will.

Gewisse Dinge die sich negativ auf die Gewässer auswirken wird man nicht/schwer ändern können (Belastung durch Abwässer, Kraftwerksbau, Begradigung etc.) aber wo man persönlich Einfluß hat, kann man sich bemühen (wobei ein schonender Umgang mit dem Fisch wirklich keine grosse Aufgabe ist) und hat zumindest in seinem Bereich das Möglichste getan.
 

Thomas9904

Well-Known Member
AW: Praktisch erlebt: Der Unsinn der Sportfischerprüfung....

Gebe Dir wieder vollkommen recht.
Die Frage bleibt:
Was soll da eine Prüfung bringen, wenn man sowas weder in einem Kurs beibringen, noch in einer Prüfung abfragen kann?
 

potter

Member
AW: Praktisch erlebt: Der Unsinn der Sportfischerprüfung....

@ Thomas

Wie du richtig schreibst ist es natürlich einfacher stupide irgendwelche Schonzeiten, Fischarten, etc. abzufragen um dann am Ende einen Sachkundenachweis in Form des Scheins auszugeben.

Ich denke das Problem ist im Endeffekt nicht mehr wie die Ausbildung aussehen sollte, sondern ob es Zeitgemäß ist überhaupt noch eine Prüfung abzuhalten.

Beispiel Kanada: Man geht in den Baumarkt, besorgt sich eine WIN-Card (Wildlife Identification Number, also eine Identifikationsnummer zur Überprüfung der Daten) und damit kann man sich dann einen Angel- oder Jagdschein kaufen.
Es gelten natürlich die Regelungen die auf dem Schein abgedruckt sind. Oberstes Gebot ist es hier nur so viel zu entnehmen wie man selbst verwerten kann, Verkauf ist verboten!

Ergebnis: Jeder der Angeln gehen will geht angeln, wer andere Interessen hat sucht sich ein anderes Hobby.

Auf der anderen Seite ist bei dem System eben das Problem, dass wirklich jeder Hinz und Kunz angeln gehen DARF, was natürlich auch Idioten mit einschließt, die eben tun und lassen was sie wollen.
 

Thomas9904

Well-Known Member
AW: Praktisch erlebt: Der Unsinn der Sportfischerprüfung....

Auf der anderen Seite ist bei dem System eben das Problem, dass wirklich jeder Hinz und Kunz angeln gehen DARF, was natürlich auch Idioten mit einschließt, die eben tun und lassen was sie wollen.
Das Gleiche gilt aber leider auch für den Straßenverkehr, die Politik sowie auch (Angel)Vereins- und Verbandsarbeit..

Ist doch interessant, dass man fürs praktische Angeln ne Prüfung ablegen soll....

Aber nur durch Wahl - ohne jede Prüfung oder Qualifikation - Vereinsvorstand oder Verbandspolitiker werden kann.....

Denkt mal drüber nach...
 

Frankenfischer

Nord-Norge Fan
AW: Praktisch erlebt: Der Unsinn der Sportfischerprüfung....

Über Sinn oder Unsinn von Gesetzen (letztlich ist die Fischerprüfung nichts anderes) lässt sich immer trefflich streiten. Nur, es wird sich garantiert nichts ändern. Der Gesetzgeber wird die Fischerprüfung nicht abschaffen. Wenn jedmand ohne Angelerfahrung seine Fischerprüfung macht, dann muss er wissen, dass er danach noch lange kein ausgebuffter Angler ist und es liegt in seiner Verantwortung sich das nötige Know-how anzueignen. Sei es durch das Internet, Fachzeitschriften oder durch Neugierde in einem Angelverein oder am Wasser. Es gibt bestimmt genügend Angler, die sich hin und wieder einem Newbie annehmen.
Zu den Fischerkursen, die zumindest bei uns in Bayern Pflicht sind, nur soviel. Mein Sohn hat mit 14 seine Prüfung abgelegt und vorher den Fischerkurs absolviert, der von einem Angelverein angeboten wird. Mein Junior geht seit seinem 5. Lebensjahr mit mir zum Angeln und ich sag mal er hatte mit 14 mehr Angelerfahrung als 3/4 der Ausbilder im Fischerkurs. Kein Wunder, wenn die Jungs im Kurs nicht aufpassen. Zumal viele Ausbilder nur Theoretikangler sind und seit mehr als 10 Jahren nicht mehr am Wasser waren. Ist bei Gesetzeskunde und Fischkunde ja nicht sooo schlimm. Bei der Gerätekunde hat sich die letzten 10 - 15 Jahre aber einiges getan. Mit der Folge, dass den angehenden Anglern die Gerätezusammenstellung gelernt wird, wie sie vor 15 Jahren vielleicht gang und gäbe war. So kommen dann solche Gegenheiten zustande, wo Angler mit völlig unbrauchbaren Geräten und Montagen am Wasser hocken. Allerdings sollten gerade die Gerätehändler die Neuangler richtig beraten und nicht ihre Ladenhüter verhökern.
 

Thomas9904

Well-Known Member
AW: Praktisch erlebt: Der Unsinn der Sportfischerprüfung....

Der Gesetzgeber wird die Fischerprüfung nicht abschaffen
Der Anfang wurde ja schon gemacht vom Gesetzgeber:
Prüfungsfreies Angeln aufg Friedfische in brandenburg, prüfungsfreie Touristenscheine in S-H und M-V.

Mein Junior geht seit seinem 5. Lebensjahr mit mir zum Angeln und ich sag mal er hatte mit 14 mehr Angelerfahrung als 3/4 der Ausbilder im Fischerkurs.
Wundert mich das?????
 

Parasol

Member
AW: Praktisch erlebt: Der Unsinn der Sportfischerprüfung....

Hallo,

Wa will man sonst von einem sinnlosen System erwarten?
Es gehört schlicht abgeschafft und durch Praxis am Wasser mit erfahrenen Kollegen ersetzt..

ich bin der Meinung, dass das System nicht ab geschafft, sondern verbessert werden sollte. Der Paraxisteil kommt bei den meisten Kursen zu kurz, aber ein Verzicht auf Theorie wie z.B. Fischkunde, Rechtskunde und Gewässerkunde wäre fatal.
Bei Verstößen darf sich kein Angler herausreden können, etwas nicht gewusst zu haben.
Bei Diskussionen mit Passanten, Tierschützern u.a. sollte ein Angler Wissen zeigen und auch überzeugen können.
Waidgerechtigkeit kann man zwar nicht lernen, aber man kann vermitteln, dass es so etwas gibt.
Die Angelei wird oft als der kleine Bruder der Jagd gesehen. In wirklichkeit liegen aber Welten dazwischen. Währen Jäger in großen Teilen der Bevölkerung als praktizierende Naturschützer anerkannt und respektiert sind, werden die meisten Angler nicht ernst genommen.
Die Fischerprüfungen sollten also eher verschärft werden als abgeschafft, aber die Vorbereitungskurse optimiert und effektiver gestaltet werden.
 

Thomas9904

Well-Known Member
AW: Praktisch erlebt: Der Unsinn der Sportfischerprüfung....

Es ist klar, dass man Waidgerechtigkeit/Anstand und Verhalten am Wasser nun mal nicht prüfen kann - was soll also eine Prüfung bringen?

Bei Verstößen darf sich kein Angler herausreden können, etwas nicht gewusst zu haben.
Da gibts den einfachen Rechtsgrundsatz, dass Unwissenheit nicht vor Strafe schützt - der Staat sollte nun wirklich nicht alles bis ins kleinste regeln wollen..

Auch als Fußgänger darfst Du (ohne Führerscheinprüfung) nicht über die rote Ampel - machst Dus dennoch, wirst Du bestraft..

Warum sollte das gerade beim Angeln anders sein?

Und - wie gesagt, da zitier ich mich mal selber:
Ist doch interessant, dass man fürs praktische Angeln ne Prüfung ablegen soll....

Aber nur durch Wahl - ohne jede Prüfung oder Qualifikation - Vereinsvorstand oder Verbandspolitiker werden kann.....

Denkt mal drüber nach...
 

ToxicToolz

... ... ... ... ... ...
AW: Praktisch erlebt: Der Unsinn der Sportfischerprüfung....

So, dann nehmen wir mal jemanden der keine Freunde hat, keine Freunde haben will und sich mangels Leseschwächen und anderes selbst nichts beibringen kann und da eigendlich och keinen Bock druff hat. Einen solchen kann man nun guten Gewissens ohne Schein ohne Freunde die Tip´s/Trick´s und Ratschläge geben könnten ans Wasser lassen zum Angeln???

Naja, ick weis ja nich so recht ..... Wobei ich auch zustimmen muss, das die Prüfungen so wie diese abgehalten werden mehr oder weniger wat für´s werte Hinterteil sind. Da sollte sich wat ändern .... Aber ganz "ohne", hmm, denke damit legen wir uns selbst die Karten.

Gruß Toxe
 

Ralle 24

User
AW: Praktisch erlebt: Der Unsinn der Sportfischerprüfung....

So, dann nehmen wir mal jemanden der keine Freunde hat, keine Freunde haben will und sich mangels Leseschwächen und anderes selbst nichts beibringen kann und da eigendlich och keinen Bock druff hat. Einen solchen kann man nun guten Gewissens ohne Schein ohne Freunde die Tip´s/Trick´s und Ratschläge geben könnten ans Wasser lassen zum Angeln???

Nee, dat werden Funktionäre.

duckundwech:)
 

leopard_afrika

Active Member
AW: Praktisch erlebt: Der Unsinn der Sportfischerprüfung....

So, dann nehmen wir mal jemanden der keine Freunde hat, keine Freunde haben will und sich mangels Leseschwächen und anderes selbst nichts beibringen kann und da eigendlich och keinen Bock druff hat. Einen solchen kann man nun guten Gewissens ohne Schein ohne Freunde die Tip´s/Trick´s und Ratschläge geben könnten ans Wasser lassen zum Angeln???

Naja, ick weis ja nich so recht ..... Wobei ich auch zustimmen muss, das die Prüfungen so wie diese abgehalten werden mehr oder weniger wat für´s werte Hinterteil sind. Da sollte sich wat ändern .... Aber ganz "ohne", hmm, denke damit legen wir uns selbst die Karten.

Gruß Toxe
@toxictoolz
damit würde der prozentuale anteil derjenigen, die da nicht wissen, was sie tun, nicht wesentlich erhöht werden.
ich hab da auch maln beispiel, bin gestern beim warten auf die leute in der autowerkstatt mal um den straussee geradelt. ca. 8 angelstellen besetzt hab ich gesehen, davon waren zumindest 3 nur mit dem friedfischschein, d.h. ohne prüfung unterwegs. 2 mal vater mit sohn, angelstellen wie geleckt, wurden scheinbar auch gut vom tackledealer beraten. 3. stelle standen 3 russische männer, entgegen vieler behauptungen ohne jeden tadel, jeder mit 1 wurfrute und 1 stippe, waren auch recht freundlich, erzählten mir, daß sie brüder wären, das angeln von ihrem großvater und vater am jennissei gelernt hätten und froh wären, daß es die friedfischregelung in brandenburg gäbe, da sie vor der prüfung wegen ihrer sprachschwierigkeiten angst hätten. sie würden fragen nach fischkrankheiten, gesetzen usw. rein inhaltlich nicht verstehen und die prüfungsvorbereitungen mit dolmetscher wären vollkommen überlaufen.
an den anderen stellen saßen die "älteren herrschaften", die da teilweise schon waren, als ich noch am straussee angelte. da gabs u.a. den rucksack, aus dem mindestens 10 flaschenhälse ragten, da gabs das offene feuerchen auf der waldseite, da gabs das kac..en genau neben der angelstelle ( im sommer auch badestelle), da gabs das rumpöbeln, da gabs müll ohne ende ( ungelogen, die eine stelle war ca. 3-4 m um einen angler herum voll mit papier, flaschen, angelzeug usw.), da gab es den kescher mit fischen, der aber im seichten wasser lag, so daß die fische nicht schwimmen konnten. da hatte ich keine lust, zu warten, ob sie "waidmännisch" mit den fischen umgehen.

ich weiß noch, wie das in meinem verein damals ablief. auch wenn mein opa, onkel, vater mir schon viel gezeigt hatten, der betreuer von unserem verein zeigte uns 2 mal die woche, wie man montagen auswählt und knüppert, welche angeln es so gibt ( gut- zu ddr- zeiten war da die auswahl noch nicht so riesig :) ) usw., bevor es ans wasser ging. und das neben uns lehrlingen auch älteren kollegen. (war ein betriebsverein) und erst wenn man seiner meinung nach alles kapierte, gabs sozusagen als orden die möglichkeit zur raubfischquali.
könnte mir gut vorstellen, daß es in fast jedem verein ältere angler gibt, die froh sind, wenn sie eine solche aufgabe als betreuer bekommen. das wäre 10 mal besser als so manche der vorbereitungskurse.
 

Frankenfischer

Nord-Norge Fan
AW: Praktisch erlebt: Der Unsinn der Sportfischerprüfung....

@thomas9904
Mit Gesetzgeber mein ich natürlich den Freistaat Bayern, da Fischereirecht ja Ländersache ist. Ich kann mir nicht vorstellen, dass in Bayern die Fischerprüfung abgeschafft wird. Da mein Brötchengeber der Freistaat Bayern ist, weiß ich, wovon ich rede.
 
W

WickedWalleye

Guest
AW: Praktisch erlebt: Der Unsinn der Sportfischerprüfung....

Wenngleich ich da andere Konstrukte wie das Jedermannsrecht in Skandinavien - abgewandelt auf unser Verhältnisse - eher bevorzugen würde.

Sowas kann man in Ländern wie Norwegen und Schweden gut machen. In Deutschland... weniger. Besiedlungsdichte zu hoch. Meine Meinung. Hier laufen auch mehr Idioten rum als in den skandinavischen Ländern, aber das ist nur meine ganz subjektive Sichtweise. |supergri

Ich finde die Prüfung auch mehr als schwachsinnig, muß aber auch gestehen, daß ich es begrüße, daß dadurch der eine oder andere vom Angeln abgehalten wird. Leute die zu faul sind so ne Prüfung zu machen sind wahrscheinlich auch zu faul ihren Müll am Angelplatz wieder wegzuräumen...
Das macht Angelscheininhaber aber leider noch lange nicht zu umsichtigen Anglern... |rolleyes gilt aber auch für Vereinsmitglieder, wenn man den Bogen weiter spannt. Deppen gibt's immer.

Aber für mich ist die Prüfung auch nur als eine solche Hürde sinnvoll, lernen tut man für die anglerische Praxis nahezu nichts. Aber ne kleine Barriere, daß eben nicht jeder einach ans Wasser rennen und angeln kann -- ich find's ehrlich gesagt nicht schlecht, obwohl ich da eigentlich liberaler bin. Ich befürchte leider das würde hier nicht gut funktionieren...Ein Grund warum bei uns alles bis ins letzte Detail durchgeregelt ist, ist nunmal leider weil es so viele Flachköppe gibt...
 

Thomas9904

Well-Known Member
AW: Praktisch erlebt: Der Unsinn der Sportfischerprüfung....

@ WickedWalleye:
Wie gesagt, es gibt für mich zwei "gute" (heisst wenigstens argumentativ nachvollziehbare, nicht wirklich gute) Gründe für die Prüfung.

Einer davon ist die Begrenzung der Anglerzahl.

Aber wäre es da nicht besser, dies bei der Kartenausgabe, oder bei der Fischentnahme (Fangbegrenzungen, Schonzeit etc.) zu regeln direkt vor Ort statt mit einer sinnlosen und für keinen wirklich nachvollziehbaren Prüfung?

Eine bessere Kontrolle vor Ort würde sicher von vielen Anglern eher akzeptiert als solch sinnlose Prüfungen und hätte auch weitere Vorteile in der Außendarstellung:
Wir Angler kümmern uns auch drum, das schwarze Schafe erwischt und bestraft werden...

Der zweite Grund wäre die zu verdienende Kohle mit den Kursen.
Würde es statt sinnlosem Kurs und sinnfreier Prüfung die Verpflichtung geben, dass ein zukünftiger Angler eine gewisse Zeit mit erfahrenen Kollegen (z. B. aus Vereinen) angeln gehen muss, um das in der Praxis zu lernen, könnten die Vereine auch ihr Geld verdienen und zudem Imagepflege betreiben und neue Mitglieder gewinnen...

Oder anders gesagt:
Ich kann zwar den Wunsch nach Reduktion der Anglerzahl mancher verstehen, halte es aber nach wie vor nicht zielführend, das über eine sinnfreie Prüfung zu versuchen..

Und, weil ich das so schön finde:
Ist doch interessant, dass man fürs praktische Angeln ne Prüfung ablegen soll....

Aber nur durch Wahl - ohne jede Prüfung oder Qualifikation - Vereinsvorstand oder Verbandspolitiker werden kann.....

Denkt mal drüber nach...
 
L

lausi97

Guest
AW: Praktisch erlebt: Der Unsinn der Sportfischerprüfung....

Thomas,ich spinne deinen zweiten Grund mal weiter:und nach nem Jährchen oderso,gibts vom Vorstand oder des Mitglieds was dem Neuling gezeigt hat wie man angelt,ne Urkunde oder etwas anderes,womit man dan auf`m Amt den Fischereischein ausgestellt bekommt.
Ich denke damit wäre man doch zumindest auf dem richtigen weg?

lausi
 
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