Pressemeldung: Grüne fordern Rückwurfverbot

Thomas9904

Well-Known Member
Pressemitteilung der agrarpolitischen der Bundestagsfraktion BÜNDNIS 90/DIE GRÜNEN, Cornelia Behm
16.03.2009

Grüne fordern Rückwurfverbot, Abbau von Flottenkapazitäten und Lizenzgebühren für die Nutzung von Fischereiressourcen
"Es ist nicht zu begreifen, dass die Bundesregierung das Scheitern der EU-Fischereipolitik (GFP) immer noch ignoriert", sagte heute die Sprecherin für Agrar- und Fischereipolitik der bündnisgrünen Bundestagsfraktion, Cornelia Behm, nach der Beantwortung einer kleinen Anfrage ihrer Fraktion durch die Bundesregierung.

"Wenn nach Angaben der EU-Kommission 88 Prozent der kommerziell genutzten Fischbestände der EU-Gewässer überfischt sind, dann bleibt doch nur das Fazit, dass die EU-Fischereipolitik gescheitert ist. Dass die Regierung jedoch lediglich Umsetzungsdefizite erkennen will, ist nicht nachvollziehbar. Diese realitätsferne Haltung der Bundesregierung lässt auch für die Zukunft nur eine zögerliche Herangehensweise an die Reform der Fischereipolitik befürchten.

Dabei zeigen die Antworten der Bundesregierung auf die konkreten Fragen zur Bewertung einzelner Instrumente der Fischereipolitik, dass sie im Detail durchaus weiter ist. Zu begrüßen ist beispielsweise ihr Bekenntnis zur Harmonisierung der Kontroll- und Sanktionsvorschriften. Wir Bündnisgrüne begrüßen auch, dass sich die Bundesregierung klar zu einem schnellstmöglichen Rückwurfverbot für alle nicht überlebensfähigen Beifänge bekennt. Dabei ist es richtig, bei verschiedenen Arten und Fischereien differenziert vorzugehen, da im Einzelnen die Überlebenschancen höher sein können als die Sterberate. Unverständlich ist jedoch, warum die Regierung die Frage der Verwertung unerwünschter Beifänge als nachrangig betrachtet. Schließlich geht es hierbei im Kern darum, die Verschwendung von Ressourcen zu unterbinden Ein gewisses Maß an Beifängen ist auch bei größt-möglicher Sorgfalt nicht zu vermeiden und fällt demnach unweigerlich an, wenn es ein Rückwurfverbot gibt.

Zu begrüßen ist auch, dass die Bundesregierung in der mangelnden Beseitigung von Überkapazitäten bei einigen Fischereiflotten ein zentrales Defizit der GFP erkennt. Dass sich die Bundesregierung trotzdem für keine über die gültigen Regelungen hinaus gehenden Maßnahmen zum Abbau der Fischfangkapazitäten ausspricht, ist ein eklatanter Mangel an politischer Handlungsfähigkeit oder schlimmer Handlungswilligkeit. Hier muss die Bundesregierung konsequenter werden und eine neue Initiative zum Kapazitätsabbau fordern, wenn sie in Zukunft noch ernst genommen werden will!

Nachvollziehbar sind die Argumente der Bundesregierung gegen ein Management der Fischerei durch Eigentumsrechte an Fischereiressourcen. Auch wenn ökologische Vorteile vermutet werden können, ist in der Tat ein unerwünschter Konzentrationsprozess zugunsten weniger kapitalstarker Unternehmen zu erwarten. Wenn die Bundesregierung jedoch bei den Fischereiressourcen am Gemeingut und an der jährlichen Vergabe von Nutzungsrechten festhalten will, dann muss man sie fragen, warum sie sich nicht gleichzeitig dafür ausspricht, für die Vergabe dieser Nutzungsrechte eine Lizenzgebühr in Höhe von bspw. 10 Prozent der Erlöse zu verlangen. Schließlich verlangt der Staat auch für die Nutzung anderer öffentlicher Güter solche Gebühren, z.B. die zehnprozentige Förderabgabe auf Bodenschätze. Und so erhielte die Nutzung der Fischereiressourcen einen Preis."


Versendet durch:
Sören Sturm,
Wiss. Mitarbeiter, Büro Cornelia Behm MdB,
Agrarpolitische Sprecherin der Bundestagsfraktion von BÜNDNIS 90/DIE GRÜNEN
 

Kampfler

Perückenmacher
AW: Pressemeldung: Grüne fordern Rückwurfverbot

Zwar ein netter Versuch der Grünen aber auch unter ihrer Mitregentschaft hat sich doch nicht wirklich was geändert.
Machen wir uns nix vor, nicht die Landesregierungen machen die Politik sondern die Lobbyverbände und die europäische Fischereilobby hat nicht gerade wenig Macht. #q
Es wird sich leider nix ändern, solange es noch Fische im Wasser gibt. Erst wenn auch der letzte Fisch ausm Wasser gezogen ist, wird der Raubbau ein Ende haben. Dann wird kurz laut aufgeschrien, wie es nur dazu kommen konnte und nach zwei Wochen Medienhype ist das Thema vergessen.
Wenn die Politik wirklich etwas ändern wollte, müsste sie sich nur mal für eine Umsetzung der Bestehenden Gesetze einsetzen.
Solange nicht mal bestehendes Recht umgesetzt wird, braucht man sich auch nicht über neue Regelungen den Kopf zerbrechen...
 
D

Dirk170478

Guest
AW: Pressemeldung: Grüne fordern Rückwurfverbot

Tach erst mal!#h

Also, ich finde es gar nicht mal so schlecht, dass das Thema jetzt so langsam im Bundestag ankommt.
Vielleicht tut sich nun bald was in dieser Richtung?#c

Denn ich finde auch, dass der gesamte Fang der Fischer mit zur Quote gerechnet werden sollte.
Das und großzügige Schongebiete würden dem Dorschbestand meines Erachtens gewaltig helfen!

Zu der Partei äußer ich mich hier jetzt mal nicht, da hier Politik nix zu suchen hat.
Aber auf jeden Fall gibt das Pluspunkte für den Ansatz!
 

Kampfler

Perückenmacher
AW: Pressemeldung: Grüne fordern Rückwurfverbot

den gedanklichen Ansatz finde ich auch gut aber wie schon gesagt, glaub ich nicht, dass er ernst gemeint ist...
 

Mister Z

New Member
AW: Pressemeldung: Grüne fordern Rückwurfverbot

Unsere Regierung ist im Bereich des Naturschutz einfach nur unfähig, wenns um vernünftige Gesetzte und deren Einhaltung zu kontrollieren geht.
Wie dieses tolle Indianersprichwort schon sagt: "Erst wenn der letzte Baum gerodet, der letzte Fluß vergiftet, der letzte Fisch gefangen ist, werdet ihr feststellen, daß man Geld nicht essen kann":(
 
D

Dirk170478

Guest
AW: Pressemeldung: Grüne fordern Rückwurfverbot

Unsere Regierung ist im Bereich des Naturschutz einfach nur unfähig, wenns um vernünftige Gesetzte und deren Einhaltung zu kontrollieren geht.
Wie dieses tolle Indianersprichwort schon sagt: "Erst wenn der letzte Baum gerodet, der letzte Fluß vergiftet, der letzte Fisch gefangen ist, werdet ihr feststellen, daß man Geld nicht essen kann":(

Na ja, würde ich sooo drastisch nicht sagen!
In Sachen Naturschutz sind wir in der BRD schon auf dem richtigen Weg.
Guck doch mal Renaturierung, Kläranlagenbau, Auflagen für Firmen etc.!
Da ist schon einiges Gute dabei.
Vor allem, wenn man mal andere Länder als Beispiel sieht.

Wenn wir's jetzt noch schaffen, die ganzen EU-Umweltminister in Brüssel pro Dorschschutz zu kriegen, dann wär's ja kaum noch auszuhalten vor Naturschutz!;)
 
B

BxTZE

Guest
AW: Pressemeldung: Grüne fordern Rückwurfverbot

Wenn wir's jetzt noch schaffen, die ganzen EU-Umweltminister in Brüssel pro Dorschschutz zu kriegen, dann wär's ja kaum noch auszuhalten vor Naturschutz!

Vielleicht sollten wir denn erstmal in den eigenen Reihen dafür sorgen das so Dinge wie "Laichdorsche angeln", Winterlager leerräumen oder Zandermilchner von den Nestern zerren der Vergangenheit angehören...

Man kann nicht Wasser predigen und Wein saufen.
 

Michel81

Möchtegern
AW: Pressemeldung: Grüne fordern Rückwurfverbot

in der opposition hat man leicht reden.

das problem ist: in europa ist immer irgendwo wahlkampf. und dank der vielen einstimmigkeitsregelungen ist dann immer ein politiker der held, der die armen fischer rettet. deshalb wird sich so schnell nichts wichtiges ändern.
 

Veit

I ♥ Zander
AW: Pressemeldung: Grüne fordern Rückwurfverbot

Ich denke auch, dass bei diesen Aussagen der Grünen nur auf Populismus gesetzt wird. Wenns nach mir ginge, wäre diese Partei verboten.
 

Toni_1962

freidenkend
AW: Pressemeldung: Grüne fordern Rückwurfverbot

Wenn Vorstöße immer nur totgeredet werden, dann darf man sich nicht wundern, wenn bald keiner mehr Initiativen ergreift.
Wer resigniert hat verloren ...

Ein stetiger Vorstoß inn der Sache ist notwendig und unabdingbar, besonders wenn er Parteien übergreifend erfolgt ...
 

Veit

I ♥ Zander
AW: Pressemeldung: Grüne fordern Rückwurfverbot

@ Toni: Fast jeder Partei würde ich eine solche Initiative abnehmen, nur den Grünen nicht. Einer Partei, die den Bürger gerne mit noch mehr fadenscheinigen Umweltabgaben schröpfen würde, die dafür ist, dass die Landschaft mit hässlichen und in ihrem Nutzen nahezu sinnlosen Windkrafträdern verschandelt wird, die Wasserkraftanlagen fördert, in denen tausende Fische sinnlos zu Grunde gehen und deren Anhänger, die Natur für den Menschen immer weniger nutzbar machen wollen, fehlt in meinen Augen jegliche Glaubwürdigkeit.

@ Steffen: Du solltest dich mit deinen Aüßerungen sehr zurückhalten, du bewegst dich mit derartigen Unterstellungen, die du nicht begründen kannst, auf sehr dünnem Eis.
 

Toni_1962

freidenkend
AW: Pressemeldung: Grüne fordern Rückwurfverbot

@ Toni: Fast jeder Partei würde ich eine solche Initiative abnehmen, nur den Grünen nicht. Einer Partei, die den Bürger gerne mit noch mehr fadenscheinigen Umweltabgaben schröpfen würde, die dafür ist, dass die Landschaft mit hässlichen und in ihrem Nutzen nahezu sinnlosen Windkrafträdern verschandelt wird, die Wasserkraftanlagen fördert, in denen tausende Fische sinnlos zu Grunde gehen und deren Anhänger, die Natur für den Menschen immer weniger nutzbar machen wollen, fehlt in meinen Augen jegliche Glaubwürdigkeit.

... aber genau aus Logik dieser von dir beschriebenen Aspekte ist ja eben das im Pressetext veröffentlichte wieder glaubwürdig !
 

chivas

Member
AW: Pressemeldung: Grüne fordern Rückwurfverbot

warum sie sich nicht gleichzeitig dafür ausspricht, für die Vergabe dieser Nutzungsrechte eine Lizenzgebühr in Höhe von bspw. 10 Prozent der Erlöse zu verlangen.

ist das nicht der kernpunkt des "ökologischen anliegens"?

frei nach dem motto "maßanzüge statt umweltlüge" - ich kann veit verstehen -.-
 

Veit

I ♥ Zander
AW: Pressemeldung: Grüne fordern Rückwurfverbot

@ Toni: Die Aussagen, die in diesem Pressetext gemacht werden, finde ich teilweise begrüssenswert und richtig!
Die Damen und Herren der grünen Partei hatten aber 7 Jahre Zeit über die Mitgliedschaft in der Bundesregierung etwas an der Sache zu bewegen. Das Problem der Überfischung der Meere war in diesem Zeitraum schon bekannt und nicht weniger akut als jetzt. Warum wurde damals nix getan?!
Insofern ist der Verdacht auf Populismus und Unglaubwürdigkeit absolut berechtigt.
 

Toni_1962

freidenkend
AW: Pressemeldung: Grüne fordern Rückwurfverbot

@ Toni: Die Aussagen, die in diesem Pressetext gemacht werden, finde ich begrüssenswert und richtig!
Die Damen und Herren der grünen Partei hatten aber 7 Jahre Zeit über die Mitgliedschaft in der Bundesregierung etwas an der Sache zu bewegen. Das Problem der Überfischung der Meere war in diesem Zeitpunkt schon bekannt und nicht weniger akut als zum jetzigen Zeitpunkt. Warum wurde damals nix getan?!
Insofern ist der Verdacht auf Populismus und Unglaubwürdigkeit absolut berechtigt.

1. Wie kommst du darauf, dass damals nichts initiiert wurde? #c

2. Kann man auch dazu lernen ... = Meinungsbildungsprozess :b
 
Zuletzt bearbeitet:

FoolishFarmer

... mag Fisch!
AW: Pressemeldung: Grüne fordern Rückwurfverbot

Die Damen und Herren der grünen Partei hatten aber 7 Jahre Zeit über die Mitgliedschaft in der Bundesregierung etwas an der Sache zu bewegen. Das Problem der Überfischung der Meere war in diesem Zeitraum schon bekannt und nicht weniger akut als jetzt. Warum wurde damals nix getan?!
Demnach müsste sich Dein Unmut aber gegen schlichtweg ALLE Parteien richten? #c
Denn bis auf die Grünen hat sich zu dieser Thematik bislang niemand geäußert.

Und Populismus im Zusammenhang mit Fischerei?!? Na ich weiß nicht... |kopfkrat
 

Steffen23769

Active Member
AW: Pressemeldung: Grüne fordern Rückwurfverbot

@ Toni: Fast jeder Partei würde ich eine solche Initiative abnehmen, nur den Grünen nicht. Einer Partei, die den Bürger gerne mit noch mehr fadenscheinigen Umweltabgaben schröpfen würde, die dafür ist, dass die Landschaft mit hässlichen und in ihrem Nutzen nahezu sinnlosen Windkrafträdern verschandelt wird, die Wasserkraftanlagen fördert, in denen tausende Fische sinnlos zu Grunde gehen und deren Anhänger, die Natur für den Menschen immer weniger nutzbar machen wollen, fehlt in meinen Augen jegliche Glaubwürdigkeit.

@ Steffen: Du solltest dich mit deinen Aüßerungen sehr zurückhalten, du bewegst dich mit derartigen Unterstellungen, die du nicht begründen kannst, auf sehr dünnem Eis.



Sorry Veit, aber so ein einzelnes Posting ist radikal und radikal ist nie gut, egal in welcher Beziehung.

Das Du auch anders kannst als einfach ein kurzes Posting in dem Du kurz und knapp vom "Grunen-Verbot" sprichst, beweist Du in Deinen nächsten Postings.

Über Wind und Wasserkraft kann man vortrefflich diskutieren, bei Windkraft kann ich sogar mitreden, davon gibts auf Fehmarn nämlich eine ganze Menge.


Veit, Du bist doch kein dummer kleiner Junge, was also sollen so provozierende hingeknallte Beiträge wie Dein "Grünen-Verbot"?
Das ist genauso Populismus wie Du ihn den Grünen vorwirfst.
 
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