AW: (Print-)Medien und das Versagen der Verbände
[FONT="]Der Begriff „Verantwortung“ ist halt nicht passend, ich sehe eher ein „Eigeninteresse“ der Redaktionen & Verlage.[/FONT]
[FONT="]Angelpolitik erlebe ich als sehr schwieriges Thema bei den Printmedien.[/FONT]
[FONT="]Noch vor Jahren kam Angelpolitik allenfalls in der Form vor, dass brav Pressemitteilungen der Verbände gedruckt wurden. Gelegentlich gab es auch mal das ein oder andere kleine Interview, wo aber i.d.R. das Gespräch durch den Verbandler geführt wurde.
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[FONT="]Die Leser hat das Thema aber auch keinen feuchten Furz interessiert.[/FONT]
[FONT="]Das hat sich gewandelt, ist weiterhin im Wandel.[/FONT]
[FONT="]Nicht nur hier, auch bei Facebook wird Angelpolitik verstärkt diskutiert; der Tenor ist überall derselbe: größtenteils massive Kritik und Ablehnung der Verbände.[/FONT]
[FONT="]Positive Stimmen kommen fast geschlossen nur von Leuten, die im Verbandssystem aktiv sind.[/FONT]
[FONT="]Grund für das steigende Interesse am Thema?[/FONT]
[FONT="]Zunehmende Einschränkungen, die viel häufiger an der Basis spürbar werden,[/FONT]
[FONT="]eine generell kritischere Öffentlichkeit als noch vor Jahren,[/FONT]
[FONT="]klar: web 2.0, man kann seine Stimme auch endlich erheben, muss keinen Leserbrief oder ähnliches mehr schreiben,[/FONT]
[FONT="]die Reichweite des Themen-Vorreiters Anglerboard.[/FONT]
[FONT="]Alle Printmedien haben das aufgegriffen, in unterschiedlich intensiver Form.[/FONT]
[FONT="]- Jahr-Verlag (Blinker, etc.) – puuh, da kommt net viel…[/FONT]
[FONT="]- Paul-Parey (Fisch & Fang, etc.) – schon deutlich mehr, aber die Redaktion hat fürchterlich den Fuß auf der Bremse, dass es ja nicht zu kritisch wirkt[/FONT]
[FONT="]- MuP (Rute & Rolle) – quantitativ der Vorreiter, qualitativ m.M.n. auch
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[FONT="]Eines muss man immer beachten: ein Heft hat einen Vorlauf von Monaten! Bei einem so schnell-lebigem Bereich ist das heute im Kiosk erhältliche angelpolitische Thema schon Schnee von Vorgestern.[/FONT]
[FONT="]Was mir fehlt ist:[/FONT]
[FONT="]a) das deutliche Durchdringen der Erkenntnis, dass diese Themen nicht nur immer mehr Leser interessieren, sondern auch, dass ein massives Eigeninteresse daran besteht, dass das Angeln nicht weiter eingeschränkt wird.[/FONT]
[FONT="]Wenn der Angler nicht mehr Wolfsbarsche fangen darf, will auch keine Sau was darüber lesen.[/FONT]
[FONT="]Und wenn der Angler immer weniger darf, stellt er seine Ruten in den Keller und kündigt sein Abo.[/FONT]
[FONT="]Nachwuchsmangel hat die Anglerschaft -bundesweit betrachtet- sowieso.[/FONT]
[FONT="]b) das Fachliche zu dem Thema[/FONT]
[FONT="]Ja, wir haben alle mal damit angefangen zu fragen, 'was ist denn ein Verband überhaupt'? Man kann in das Thema nur reinwachsen. Dies indem man ganz viel liest, alles hinterfragt, noch mehr liest,… sich langsam eine Meinung bildet, die auch stets hinterfragt werden sollte.[/FONT]
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[/FONT][FONT="]Und Redaktionen sind alle unterbesetzt. Du musst dort in jedes Themengebiet reinstechen, egal wie viel Background du hast.[/FONT]
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[/FONT][FONT="]Die ersten Versuche der Printmedien mit Angelpolitik waren ein Graus, grenzten an Hofberichterstattung.[/FONT]
[FONT="]Da hat sich aber doch eine Menge getan, insbesondere bei Rute & Rolle; diese Redaktion darf man ruhig loben.[/FONT]
[FONT="]Trotzdem müssen sich die Redakteure mehr Background beschaffen, viel mehr hinterfragen und nachhaken und eine ganze Spur mutiger und frecher werden.[/FONT]