Ich gehe davon aus das du diese allseits bekannten Fehlerchen mit Statios nicht machst, immerhin schraubst du selber an Rollen rum und kennst dementsprechend deren Funktionsweise.
Man brauch nur mal in einen Laden gehen und dabei zuschauen, wie die Leute ihre Kaufentscheidung für eine Rolle treffen.
Da wird bissl dran rumgekurbelt, paarmal am Bremsknopf gedreht und geklickert, der Bügelumschlag per Kurbeln durchgeführt und nicht selten auch nochmal die Rücklaufsperre aus/eingeschaltet (die benutzen 99,9% der Angler sowieso nie)
Kaum einer legt im Laden mal den Bügel per Hand um, schaut sich die Haptik am Schnurlaufröllchen an, kurbelt mal langsam gleichmäßig (da wird häufig an den Kurbeln gerissen, Hauptsache das Ding dreht noch lange nach), schaut sich die Spulenkante an oder montiert die Rolle mal an irgendeinem Stock. Der Großteil der Rollen wird einfach im Blindflug gekauft, meistens allein übers Preisschild.
Die Leute die mit gewissen Ansprüchen oder Vorraussetzungen an den Rollenkauf gehen nehme ich dabei ganz klar aus, denn die wissen was sie wollen/brauchen und was definitiv nicht.
Am Wasser sind das noch viel weniger Leute und damit provozieren sie bei jeder Schnur direkt ein Problem, vor allem wenn sie die Schnur nicht mitspannen, die Folge sind Schlaufen und eingedrückte Lagen,sowie sehr stark variierende aufgespulte Schnur.
Was ich auch immer sehr häufig am Wasser sehe sind Kurbelaktionen bei aktiv wirkender Bremse (zb bei Hängern). Das Ergebnis dessen sollte jeder kennen, überdehnte Schnur mit massivster Drallung.
Eine gewisse Drallbildung kann man eh nie verhindern, bauartbedingt durch die Umlenkung. Durch Kurbeln bei bestehendem Bremsabzug (Spule dreht) erfolgt dies aber zusätzlich unter erhöhter Last, die Folge ist eine erhebliche Erhöhung der Drallung, die Schnur ist in sich extrem stark gedreht und mit starker Spannung aufgespult.
Nur die wenigsten werden dann hingehen und ihre Schnur direkt nach so einer Aktion wieder auf Normalbahn bringen, indem sie einfach mal paar weitere Würfe mit einem Gewicht machen und wieder einkurbeln.
Erst letzte Woche hab ich mich am Gewässer mit einem Karpfenangler unterhalten.
Rollen ach und krach halb gefüllt mit Schnur, und die Schnur sah schlimmer aus wie die Schnüre, die ich bei diversen Käufen von wirklich alten Rollen runterhole, wo die Schnüre sicherlich 30 Jahre und älter waren.
Da frag ich mich doch ernsthaft, was machen die Leute, damit eine Schnur nach etwa 5 Jahren (nach seiner Aussage war sie nicht älter) in so einen Zustand kommt?
Beobachte die Leute beim Angeln und du weißt es.
Ne Schnur hält ziemlich lange, selbst die billigste Baumarktschnur könnte man problemlos 20 Jahre und mehr fischen, wenn man sie halt nicht schändlich behandelt.
Von Geflecht red ich besser gar nicht, das Zeug überlebt jeden Angler unter normalen Anwendungsbedingungen.