AW: Räucherspäne anfeuchten?
Hey Allrounder,
Du mußt doch nicht gleich angepisst sein, weil ich sage, "schick sie mal zu mir", immerhin besagte der Smilie dahinter, daß es spaßig gemeint war.
Du solltest auch nicht denken, daß sich einige von uns als "Räuchergötter" fühlen, aber Du kannst den Meinungen insbesondere von leopold_afrika, Tino und meiner Wenigkeit (die Aufzählung ist sicher nicht vollständig) schon ein wenig Glauben schenken.
Wenn ich das ganze Gerede von angefeuchtetem R-Mehl (und jetzt sogar noch von angefeuchteten Spänen) höre, begreife ich nicht, wer so´n Quatsch in die Welt gesetzt hat und wie beharrlich diese unsinnige Meinung weiterhin vertreten wird.
Mein Ofen ist auch nicht absolut dicht und dennoch gelingt es mir, aufkommendes Feuer rasch wieder zu ersticken.
Man muß halt die ganze Zeit am Ofen bleiben und darf ihn nicht 1 min aus den Augen lassen, aber das gehört dazu.
Wieso will man mit angefeuchtetem Mehl die Temperatur im Ofen senken? Kalträuchern wird bei Speck, Fleisch, Wurst und Co. angewendet und dafür gibt es einen Sparbrand!
Wem das jetzt zu hoch ist, lese sich erst mal ausgiebig im Ultimativen Räucherthreat ein.
Noch bis vor Kurzem habe ich mit einem Holzfeuer bei ca. 75-85 Grad die Fische gegart, dann R-Mehl aufgestreut, aber nicht die ganze Glut abgedeckt, die Schublade geschlossen (also Luftzufuhr unterbunden, Abluft zur Hälfte geöffnet), entstand trotzdem eine Flamme; dies auch nur zu Beginn des Räucherganges, wo die Temperatur noch fast bei der Gartemperatur lag; wurde einfach eine kleine Handvoll Mehl aufgestreut und die Schublade, sowie auch der Abzug komplett geschlossen. Das Feuer erlosch binnen 1-2 min.
Inzwischen bin ich dazu übergegangen, in meinen Ofen um die Feuerluke 4 Ziegelsteine zu stellen, einen ordentlichen Haufen Holz aufzuschichten (ca. 25 cm hoch), den zu entzünden und dann noch 3 Ziegelsteine quer darüber zu stapeln (alle Steine haben ca. 3 cm Abstand zueinander).
Beim Abbrennen des Holzes bleibt die Tür und auch der Deckel offen, da sonst leicht Temperaturen von 200 Grad entstehen können.
Nachdem nur noch Glutstücke in der Schublade sind, die Steine schön aufgeheizt sind und die Temperatur auf ca. 90 Grad gefallen ist, hänge ich die Fische ein, schließe die Tür, den Deckel und die Schublade (Frischluftzufuhr unterbinden).
Der Abzug bleibt voll geöffnet.
In den nächsten 35-40 min fällt die Temperatur nur ganz langsam bis etwa 75 Grad ohne Holz nachzulegen.
Somit garen die Fische vollkommen rauchfrei und haben am Ende der Garzeit immer noch ihre silbrige Farbe.
Dann decke ich die immer noch reichlich vorhandene Glut mit fein aufgespaltenem absolut trockenen! Holzspalten ab und lege ein Lochblech darüber.
Die Wärme fällt nun auf ca. 60 Grad ab und bleibt während des ganzen Räuchervorgangs bei min. 55 Grad.
Auf diese Weise sind die Fische nach 60-75 min fertig geräuchert, haben einen viel besseren Geruch und Geschmack, als nur mit Mehl und sehen wirklich gold-gelb aus.
Eh´ jetzt jemand noch dies oder das hinterfragen möchte, sage ich nur, wartet bis heute abend, denn gleich führe ich einen solchen Räuchergang durch, mache Fotos von dem Werdegang und dem Ergebnis und stelle das ein.
Dann noch fröhliches Räuchern, auch den "Wasserpfeiffen":m
(man beachte den Smilie!!!)
Gruß Siggi