Ich bin ja mit der Aussage schon eine Spur grober und dirigistischer, ich will das den Anbietern ja durchaus um die Ohren klatschen können.
Es geht um längeren Ruten - ab wo auch immer man die sieht, wo die Hebelkräfte erst so richtig wirken.
Mit so ganz kurzen kenne ich mich nicht mehr aus, das angele ich seit langem nicht, da kann man Bauten machen und angeln, die in länger einfach nicht brauchbar funzen.
Da ist bei den Ruten gut messbar und nach grundlegender Physik recht einfach berechenbar, Newton sei dank!
Davon beißt nichts und niemand einen Faden von ab.
Kaufen und probieren macht wiederum Spaß, sofern und solange man genug Spielgeld hat, das ist auch klar. Ich habe ja auch genug geshoppt
Rollen sind in der Hinsicht viel einfacher gestrickt, Hebel und Griffprobleme exisitieren nur in geringem Ausmaß.
Zudem kann man eine einem gut gefallene Rolle an vielen Spinrutentypen (und allen anderen) einsetzen oder sogar einfach umschrauben.
Aber so wie es bei Schuhen eine genau passende Form und sonst alles unpassende Schuhe gibt, so ist das beim Hochleistungsgerät Spinrute auch. Von der Ruten-Herstellern und Vertreibern wird das nahe 100% ignoriert.
Die vielfach gemachte Feststellung ist nun, dass man erstmal den richtigen Blank in der Rute finden muss, der einem richtig gefällt, der richtig mit einem harmoniert, der einen wunschlos glücklich macht, innerhalb der immer wirkenden Widersprüche einer Spinrute.
Daran findet man aber kaum den richtig passenden Griff für sich, das ist quasi ausgeschlossen, ich habe es für 10ft 9ft und in weniger intensiv 8ft nun lange und umfassend durchprobiert.
Nun ist es gar doppelt effektiver, sich eine günstige mißlungene Rute (wie eben auch herumliegende günstig gesenkte Baitcaster) zu holen und aus dem Klasse Blank auch eine Klasse Rute zu schneidern, bei Eigenarbeit sowieso, selbst ein Fremdrutenbauer kann sinnvoll sein, in der Summe ausgegebenens Geld und erst recht dem Ergebnis!
Denn auch bei teuren Ruten mit 500 EVP und bis 1000 EVP findet man keine besseren Paarungen mehr, im Gegenteil, da wird oft ein Kompromiss versucht, der in einer suboptimalen Blankleistung endet.
Dann steht für mich als Vielspinangler mit der Ergonomie das noch viel wichtigere Thema Gesundheit, Skellet und Muskeln mit auf der Planungsliste, überbeanspruchte oder gar versaute Gesundheit ist so teuer, dass man ruhig mal vorher an sinnige Vorsorgeausgaben denken kann. Für schwere Köder ist es sofort schlagend wirksam, da schafft man keine paar Stunden. Bei den dicksten Rutenklassen wird wenigstens nicht vollkommener Murks draufgebaut wie bei vielen mittleren Spinruten für Zander und so, so dass es mit dem Ausprobieren mit 100g+ Ködern noch so einigemaßen klappt.
Insofern sage ich als Grundlinie für das einzige Erfolgsrezept:
Erkenne deine optimale Blankaktion, suche eine Rute mit deinem optimalen Blank incl.
notwendigem praktischen Austesten am Wasser und Fisch, und mache durch Abriss der Störfaktoren den richtigen Aufbau für dich draus.
Damit gibt es ein Ende im Irrweg der Spinrutensuche!
Das gilt so nur für Spinruten, bei anderen ist es lange nicht so wichtig, so kann man bei Friedfischruten mit einem hinten 10cm zu langem Griff gut leben, weil es kaum stört, und die anderen Eigenschaften wie Balance dann oft stimmen.
Das geht mit dem Ziel gut funktionierende Spinne - ob Universal oder Spezial, einfach nicht ...