RedArc Wartung in Bildern

fogman

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Ich möchte mich bei Nordlichtangler bedanken der hier eine Kurzanleitung für Arc-Schrauber eingestellt hat:
http://www.anglerboard.de/board/showpost.php?p=1601426&postcount=43
Da schon des öfteren die Frage nach einer bebilderten Anleitung aufkam zeige ich Euch mal wie ich es gemacht habe.
Hierbei sind alle Angaben ohne Gewähr. Wenn Ihr Verbesserungsvorschläge habt dann immer heraus damit,
ich baue sie dann in die Anleitung ein.
Zuerst mal benötigen wir einen sauberen Arbeitsplatz. Ich habe das schöne Wetter genutzt und
bin im Garten gelandet. Im Winter bietet sich die Küche oder, bei unwilligen Ehefrauen, eine möglichst staubfreie
Werkstatt an.
Folgende Materialien habe ich benutzt:
-Einen kleinen Kreuzschlitzschraubendreher
-Einen 10er Maulschlüssel
-Wattestäbchen
-Eine alte Zahnbürste
-WD40 zum reinigen
-Harzfreies Nähmaschinen / Feinmechanikeröl
-Handelsübliches Lagerfett
-Einen alten Lappen
-Wellpappe als Unterlage

Bitte beachtet das ich die Anleitung wirklich narrensicher gestalten möchte. Sie ist also sehr ausführlich und behandelt jeden möglichen und unmöglichen Arbeitsschritt.



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Legt die Rolle vor Euch auf den Tisch.

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Schraubt die Bremskappe ganz ab.

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Zieht die Spule von der Achse.

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Schraubt die Rändelschraube der Kurbel ganz heraus.

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Zieht die Kurbel aus ihrer Führung und legt alles in der Reihenfolge ab, wie ihr es abgebaut habt. Das wird generell so gemacht, damit es kein Durcheinander gibt.

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Zieht die Anlaufscheibe, das Zahnrad und die Unterlegscheibe von der Achse.

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Öffnet die Sicherheitsschraube an der Mutter.

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Öffnet die Mutter mit dem Maulschlüssel.

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Wieder alles schön der Reihe nach ablegen.

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So sieht die Rolle dann aus.

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Zieht den Rotor nach vorne ab. Mit Gefüüühl.

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Öffnet die Schraube der Abdeckkappe und zieht diese herunter.

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Darunter kommt ein kleines Lagerschild zum Vorschein.

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Öffnet nun die drei Gehäuseschrauben.

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Diesen Schritt könnt Ihr auch auslassen. Ich wußte es nicht besser und habe das Plastikteil auch abgeschraubt.

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Es dient dazu den Bügel beim andrehen der Spule umzuklappen.

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Hebt den Gehäusedeckel ab. Achtet hierbei unbedingt auf die Anlaufscheiben, diese bleiben gern am Lager kleben und fallen dann ins Nirvana.

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Nehmt das große Zahnrad heraus und gleich im Anschluss die grün markierte Bügelfeder, bevor sie Euch mit großem Hallo um die Ohren fliegt.

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So sieht sie aus.

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Das kleine Zahnrad liegt nun frei im Gehäuse. Ihr könnt es mit dem Schraubendreher herausbugsieren oder das Gehäuse einfach umdrehen, damit es herausfällt. Anschliessend dreht ihr die Schraube vorn am Rücklaufhebel ab.
 
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fogman

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Weiter geht´s...
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Ich habe das Widerlager gleich wieder auf den Hebel geschraubt, damit die wirklich winzige Schraube nicht verloren geht.

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Den Klumpatsch immer schön der Reihe nach ablegen.

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Nun löst Ihr die Schraube des Mitnehmers am Wormschaft.

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Dann könnt Ihr die Achse nach vorne herausziehen.

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Öffnet die drei Schrauben am Lagerschild.

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Wenn das Lagerschild ab ist, könnt Ihr das Hohlrohr mitsamt Lager und Distanzhülse nach vorne herausziehen.

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Den Lagersitz könnt ihr durch vorsichtiges, wechselseitiges hebeln entfernen. Bitte nicht verkanten.

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Nun entnehmt Ihr die Rücklaufsperre samt Nadellager. Aber lasst es noch zusammengebaut, sonst fallen alle Lagernadeln heraus und kullern lustig umher.

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Öffnet jetzt die Schraube an dem innenliegenden Plastikteil.

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Entnehmt das Plastikteil nach oben und zieht die Achse samt Zahnrad heraus. Das zweite Zahnrad liegt dann loker im Gehäuse und kann mit dem Schraubenzieher oder durch umdrehen des Gehäuses entfernt werden.

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Wieder mal ein Blick auf unsere Melange aus Teilen.

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Öffnet nun die Schraube am hinteren Lagerschild.

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Achtet beim abnehmen auf die grün markierte Anlaufscheibe.

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Den Wormschaft könnt ihr nun nach hinten herausziehen. Entnehmt dabei auch gleich das Zahnrad.

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Alles kaputt! Kippenpause.

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Gegen vorlaute Zwei- oder Vierbeiner hilft hier solange eine Wäschewanne, die alle Teile abschirmt.

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Nun zerlegt Ihr das Nadellager, am besten in einem Glas. Dort könnt ihr mit WD40 die Lagernadeln auch gleich reinigen. Achtet auf die Feder am Lagerkäfig, diese ist sehr empfindlich.

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Nun geht´s ans zusammenbauen.
Am besten reinigt Ihr immer nur das Teil, welches Ihr als nächstes einbauen werdet. So kommt nichts durcheinander.
Legt das Zahnrad mit der Einbuchtung in Richtung Wormschaft ins Gehäuse. Schiebt den Wormaft mitsamt Lager in die Öffnung. Etwas fummeln. Passt.
Nun den Wormshaft und das Zahnrad einfetten, dabei vor allem auch die Nuten fetten.
Anlaufscheibe und Lagerschild aufsetzen, Schraube festziehen.

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Legt das kleine Zahnrad an das größere. Durch das Fett klebt das kleine Zahnrad fest.

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Fettet die Achse mit dem festen Zahnrad.
Schiebt die Achse durch das Loch und ins lose Zahnrad. Auch hier ist etwas fummeln und drehen angesagt.
 
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fogman

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Nur 20 Bilder pro Post erlaubt...

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Plastikteil aufsetzen und festziehen. Vorsicht: Nach fest kommt ab!

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Nun setzt ihr das Nadellager wieder ein, möglichst ohne daß es Euch auseinanderfällt. Es dauert ein bisschen bis der Arretierstift in sein Loch flutscht.

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Hier aus einer anderen Perspektive.

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Den Rücklauf fettet Ihr nicht, das wäre zu zäh. Stattdessen benutzt Ihr hierfür etwas Nähmaschinenöl.

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Nun setzt ihr den Lagersitz ein.

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Danach schiebt ihr das Hohlrohr mit Distanzstück und Lager hinein.

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Das Zahnrad wieder gut fetten.

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Nun kommt das Lagerschild wieder an seinen Platz.

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Der Schlitten für den Wormschaft bekommt auch noch etwas fett ab...

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...bevor er wieder zusammengesetzt wird.

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Beim aufsetzen des Schlittens muss das Gegenstück in den Nuten liegen. Durch drehen am vorderen Zahnrad könnt Ihr das überprüfen. Dabei müsst Ihr den Schlitten auf den Wormshaft drücken. Wenn sich der Schlitten beim drehen ruckfrei auf dem Wormshaft bewegt ist alles in Butter.

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Nun schiebt Ihr die Achse von vorne ins Gehäuse und fixiert sie wieder am Schlitten.

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Der Rücklaufhebel sollte vorm einsetzen gefettet werden.

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An die Stelle des Widerlagers kann auch (wenig) Fett.

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Rücklaufhebel einsetzen und festschrauben.

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Das innenliegende Zahnrad vor dem einsetzen fetten.
 
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fogman

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Endspurt!

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Mittels Schlangenfinger oder Schraubendreher das Zahnrad aufs Lager legen.

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Das große Zahnrad einfetten. An die Anlaufscheiben denken!

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Die Bügelfeser einsetzen. Am Kontaktpunkt zum Rücklaufhebel sollte Fett sein.

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Zahnrad einsetzen. Es muss in die Nuten des kleinen Zahnrades rutschen.

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Deckel druff!

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Palstikteil festschrauben (falls Ihr es entfernt habt).

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Abdeckkappe festschrauben.

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Das ist der auslösehebel für den Umklappmechanismus. Achtet darauf das hier etwas Fett vorhanden ist.

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Die Lauffläche des Plastikteils könnt Ihr auch noch dünn fetten.

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Rotor aufsetzen und festziehen. Hierbei solltet Ihr etwas Gefühl walten lassen.

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Unterlegscheibe, Zahnrad und Anlaufscheibe auf die Achse schieben.

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Fast komplett!

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Etwas Öl auf der Ratsche kann nicht schaden. Hier ist es schon zuviel, mit einem Wattestäbhcen kann man den Überschuss aber gut aufnehmen.

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Das Schnurlaufröllchen bekommt auch einen Tropfen Öl ab.

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Fertig! Alles testen und genießen.

Ich hoffe ich konnte Euch die Furcht vorm zerlegen nehmen und das diese Anleitung für einige eine Hilfe sein wird.
Bei Bedarf und wenn ich dazu komme werde ich auch die Wartung einer Balzer Outlaw Rolle (jaja, ich weiß... schlagt mich, gebt mir Tiernamen) dokumentieren.
 
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Wurschtsepp

Wobblerholic
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Tolle sache :) danke dir;) vor lauter Langeweile werd ich im Winter nun meine Red Arc 10x zerlegen ölen schmieren usw. ;P
 

FisherMan66

überarbeitet
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Wow - 1a-Leistung Dein Beitrag.
So versteht es wenigsten jeder, soweit er keine 2 linken Hände hat.

Vielleicht sollte ein Mod diese tolle Anleitung sichern und oben festmachen.
 
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Super Bericht!!
Werde mir demnächst mal meine Red Arc vornehmen .
Werde mir Deinen Bericht , aber als Vorlage nehmen.
Dann kann ja eigentlich nichts mehr schief gehen.
MFG und Petri Heil vom
familienvater #h
 

fam0815

Dabei
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schöne bilder,schöner text.... 1+++
thx
 

fordfan1

Tapferes Schneiderlein
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Besitze zwar keine Rolle dieses Typs, aber deine Anleitung ist echt klasse,besten Dank.
 

Endmin

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Wow danke, da hast du ziemlich viel Zeit investiert. Danke dafür.#6

Ist wahrscheinlich gleich aufgebaut wie eine Black Arc oder?


gruß
 

paule79

Hänger 79
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Super Bericht,auch wenn ich diese Rolle nicht besitze.
#6
 

ulf

Active Member
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Hallo

Ich besitze so eine Rolle und freue mich richtig über deinen Bericht :m:m:m.

Danke und Gruß

Ulf
 
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Supertolle Anleitung! Vielen Dank!

Da die Arc Serien so super beliebt sind und eine Anleitung meiner Meinung nach nicht besser, ausführlicher und idiotensicherer sein kann: Bitte als Sticky markieren! So ein Beitrag darf nicht untergehen!
 

Tom

Member
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Moin moin,
tolle Anleitung! #6

FOGMAN for President! |supergri
 

Franz_16

Mitglied
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Wow fogman,
da haste dir mächtig Arbeit gemacht - herzlichen Dank #6 #r

Ich hab das Thema mal oben angepinnt!
 

fogman

Member
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Mit so einer Resonanz habe ich nicht gerechnet, daß freut mich sehr! Mein erster Sticky im www. :vik:
Bei Gelegenheit werde ich auch noch die ganzen Tippfehler beseitigen.

Ach ja, und soviel Arbeit hat es gar nicht gemacht, ich habe den Post vorgeschrieben und dann einfach nur reinkopiert, inklusive den Links zu den Bildern.
 
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