AW: RedArc Wartung in Bildern
vom Aufwand lohnt es sich meist nicht eine preiswerte Rolle aufzumotzen. Macht aber Spaß und kann damit dem Hersteller zeigen was man machen könnte ohne den Preis des Produktes steil nach oben schnellen zu lassen... Aber teilweise schon traurig zu sehen was an „Bremssscheiben“ verbaut wird....
Wo immer mehr light und mit feinsten Schnüren geangelt wird, muß die Bremse einer jeden Rolle natürlich mitspielen.
Das beste was der Markt derzeit bietet sind Scheiben aus Carbon.
Die Vorteile sind lange Haltbarkeit, sanftes Anlaufen der Bremse und Schnurabzug ohne Ruckeln.
Nicht vergessen die Scheiben mit Cal`s Bremsenfett einzuschmieren!!
Bedingt nachteilig (für einige Zeitgenossen) ist die teilweise enorme Steigerung der Bremskraft. Wer die nicht richtig zu dosieren versteht, darf sich schnell nach einer neuen Rolle umsehen.... Krumme Achse, verbogener Bailarm und geschrottete Getriebe können das Resultat sein. Bitte mit der Bremskraft nur minimal höher gehen als das was vom Hersteller angegeben ist. Wenn nicht angegeben die max. Bremskraft mit den Originalscheiben messen und nur minimal höher gehen! Also mich nicht hauen wenn dir deine Rolle um die Ohren fliegt...
Keramiklager halte ich nur sinnvoll als Spulenlager in BC und kleine Multis bei denen es auf maximale Wurfweiten mit leichte Gewichte ankommt. In Stationärrollen noch keine Vorteile feststellen können. Zumal ein richtig gefettetes „normales“ Lager leiser kurbelt.
Wer in kalter Jahreszeit angelt wird meist merken das die Rolle sich nur noch schwer oder kaum noch kurbeln läßt weil das Fett fest wird. Das nicht nur das in den Kugellagern, sondern auch das Getriebefett! Wie es mit deiner Rolle bestellt ist kann ganz einfach festgestellt werden. Die Rolle für 2-3 Stunden in den Kühlschrank legen oder auch mal eine Stunde in den Froster. Damit lassen sich die Temperaturbedingungen gut simulieren.
Wenn die Rolle sich nur noch schwer kurbeln läßt muß ein sog. Tieftemperaturfett aufs Getriebe und in die Kugellager. Ich verwende dafür das MOLYKOTE 33 Medium (Artikel Nr. 4016024). Das
bleibt bis minus 70°C butterweich, ist salzwasserbeständig und wird u.a. in der Arktis eingesetzt.
Um nicht lange an den originalen Lagern herumzufummeln, empfiehlt sich dafür ein separaten Satz offener Lager. Wenn es passende offene Lager nicht gibt, solche mit Kunststoffdeckel (2RS) nehmen. Die Deckel lassen sich einfach mit einer Nadel oder spitzem Messer abheben. Dann sieht man auch gleich wie gut oder mangelhaft die werksseitig gefettet sind... Altes Fett entfernen und neu packen. Lager können offen bleiben oder die Deckel ohne großen Druck wieder aufdrücken. Auch die Lager im Schnurlauf nicht vergessen, sind immer die ersten die sich verabschieden.