Inzwischen war es auch schon wieder Nachmittag und die Wolkendecke hatte innerhalb kürzester Zeit großflächige Auflösungserscheinungen bekommen, worüber ich mich nicht beklagen mochte.
Wetterumschwung über der Wasserfallschlucht
So lief ich dann bei überwiegend Sonnenschein den Wasserlauf weiter entlang, vorbei an weiteren (jedoch noch schlechter zugänglichen) Wasserfällen, bis der Höhenunterschied zwischen Weg und dem Bachlauf nahezu angeglichen bzw. verschwunden war. Der Wald bekam auch wieder deutlich mehr Lichtungen, wodurch das gesamte Ambiente geradezu lauschig wirkte.
der schon tags zuvor vom Berg aus abgelichtete Farbcluster noch einmal aus anderer Perspektive
Chill Out Zone
Auf der anderen Seite des Baches steht ein paar Wegminuten später ein mittlerer Trupp Rentiere mang den Birken und weidet friedlich vor sich hin, bis eines der Spähtiere mich schon aus größerer Entfernung erblickt und Alarm schlägt. Ein Teil der Tiere zieht sich dadurch gleich wieder weiter in den Wald zurück, ein paar treten jedoch auch die Flucht nach vorn an und ziehen nach einer forschen Bachdurchquerung schräg an mir vorbei, selbstredend mit gebührendem Sicherheitsabstand. In den Wäldern scheinen sie sich jedenfalls vor den Hubschraubern sicher und unbehelligt zu fühlen.
Waldgeister
Als der Abend so langsam naht, habe ich mich an einem weiteren Wasserfall versucht, diesmal mehrstufig und seitlich versetzt. Da inzwischen nicht eine Wolke mehr am Himmel war, hatten die Strahlen der schon wieder tief stehenden Sonne freie Bahn auf die Ufervegetation. Unterhalb des Wasserfalls fanden sich noch größere Flächen von im Sommer bzw. auch noch im Herbst frei- bzw. trockenliegenden Flussfelsen, die an mehreren Stellen auffallend kreisrunde Vertiefungen aufwiesen. Diese sahen so aus, als habe jemand mit einem überdimensionierten Zahnarztbohrer bzw. Dremel Hand angelegt, aber das war alles das Werk der Jahr für Jahr beständig im Frühsommer niedergehenden Schmelzwassermassen mit ausgeprägter Strudelkraft.
Wasserfall Nr. 3 des Tages
The Sound of Water
Nach diesem Stopp war dann Feierabend, denn so schnell der blaue Himmel mit Sonne am Nachmittag gekommen war, so schnell war es damit auch wieder vorbei, sprich es gab zum Abend und auf dem Rückweg doch tatsächlich wieder einen vollkommen bedeckten Himmel mit Nieselregen. Letztlich bin ich an diesem Tag eine komplette Runde um den Givnjuovárrduo gelaufen und dabei zum Schluss mit einem zusätzlichen Anstieg zum westlichen Fuß des Givnjuovárrduo dann wieder querfeldein so ziemlich dieselbe Route wie am Vortag durch das Sumpfgebiet zurück.
Soviel dann vom 17.09.2016.