Rettet die Bienen - Was ist eure Meinung als Angler

fishhawk

Well-Known Member
Selber schuld, man darf aber man tut nichts?

Genau, anstatt ein paar Jäger zu engagieren, die 7 Tage die Woche die 35 km Mainstrecke von Sonnenauf- bis Sonnenuntergang für lau bewachen, erlässt man ein Entnahmeverbot für Angler. Obwohl die Angler doch im Gegensatz zu den schwarzen Vögeln für den Fischfang auch noch bezahlen müssen.

Unglaublich, dass sich die Kulmbacher Angler das gefallen lassen. Muss wohl an der jahrzehntelangen Gehirnwäsche durch die Fischereiverbände liegen.
 

bombe20

Thomasianer
Nur mal zur Information und als Anregung. Ich selbst wäre nie auf die Idee gekommen, Insektenrückgang und Windkraft in Zusammenhang zu bringen.

Die aktuelle Diskussion über einen Rückgang der Fluginsekten sowie Berichte über Effizienzverluste von Windkraftanlagen aufgrund von Verschmutzungen der Rotorblätter mit Insektenresten legen eine Überprüfung beider Phänomene bezüglich eines möglichen Zusammenhangs nahe. Erste Recherchen ergaben, dass ausgewachsene, flugfähige Insekten kurz vor der Eiablage in großen Schwärmen hohe, schnelle Luftströmungen aufsuchen, um sich vom Wind zu entfernten Brutplätzen tragen zu lassen. Die Jahrmillionen alten Pfade, die sie dabei nutzen, werden seit etwa 30 Jahren zunehmend von den Rotoren großer Windkraftanlagen gesäumt, deren Rotorblätter mit Blattspitzengeschwindigkeiten von mehreren hundert Stundenkilometern die Luft durchschneiden, wobei eine bisher unbekannte Menge an Fluginsekten verletzt wird.

Download des wissenschaftlichen Berichts mit Beispielbildern. (in englischer Sprache)
 

Brillendorsch

Teilzeitangler
@Bombe,
auf die Idee wäre ich auch nie gekommen,
da sieht man mal, wie "einspurig" unser Wahrnehmungsvermögen ist
 

Grünknochen

Natur schützender Angler
In stillem Gedenken
Wie sieht's denn mit dem Thema ''Insektenvernichtung durch den Autoverkehr'' aus?
Mehr als 40 Millionen Frontscheiben bieten so einiges an Kollisionsrisiko...
 

fishhawk

Well-Known Member
Hallo,

das Insektensterben hat viele unterschiedliche Ursachen.

Dass Windkraftanlagen dazu gehören könnten, war bereits im Jahr 2001 im Magazin "nature" zu lesen.

https://www.nature.com/articles/35083698

Die DLR-Studie schätzt 1.200t jährlich, da kämen je nach Artenzusammensetzung bis zu 1000 Milliarden Individuen zusammen.

Passt allerdings nicht ins grüne Weltbild von sauberem und tierleidfreiem Strom aus Wind- und Wasserkraft.

Kann man hier ab 1:06:30 am Gesicht von Katharina Schulze ablesen.

https://www.daserste.de/information...et-die-biene-schuetzt-den-wolf-video-102.html

Ändert allerdings nichts daran, dass die Ziele des Volksbegehrens m.E. schon in die richtige Richtung gehen, auch wenn dort nicht alle Ursachen bekämpft werden sollen.

Mal sehen, was der Runde Tisch erreicht. Einfach so weitermachen wie bisher wäre m.E. jedenfalls die schlechteste Lösung.
 

Naturliebhaber

Well-Known Member
Passt allerdings nicht ins grüne Weltbild von sauberem und tierleidfreiem Strom aus Wind- und Wasserkraft.

Ich habe den gestrigen Tag wieder mal in einem Lehrgang mit Biologen des LFV Bayern verbracht. Bei Ausschreibungen zu Wasserkraftanlagen muss der LFV als Naturschutzverband ja angehört/einbezogen werden. Klare Aussage: Die Baupläne zu Wasserkraftanlagen werden durch den LFV im Prinzip immer abgelehnt, da solche Bauten, auch bei professionell angelegten Fischtreppen etc., immer eine Verschlechterung der Gewässerqualität bedeuten und damit der Wasserrahmenrichtlinie entgegenstehen. Die Kommunen hingegen drücken am Ende fast alle Wasserkraftanlagen durch, da sie monetäre Interessen verfolgen und die Wasserkraftanlagen zum EE-Konzept gehören (obwohl sie vom Volumen her wenig beitragen).

Gleiches Bild bei der Priorisierung von Hochwasserschutz (Stichwort Baulandgewinnung in gefährdeten Gebieten) gegenüber Gewässerqualität.

Man hat bei den jungen Biologen schon viel Frustration rausgehört, aber so sind die Prioritäten in Kommunen und Politik gesetzt. Und dagegen muss vorgegangen werden.
 

fishhawk

Well-Known Member
Hallo,

Und dagegen muss vorgegangen werden.

Volksbegehren "Rettet die Fische"?

Da wäre ich dabei.

Ob das in der Bevölkerung und bei den Parteien die gleiche Unterstützung fände, wenn es gegen Wasserkraft, Hochwasserschutz, Gewässerverbauung, Schadstoffeintrag, Fressfeinde, übermäßige Nutzung durch Freizeitsportler etc. ginge, würde ich aber bezweifeln.

Die Idee an sich finde ich aber nicht schlecht.
 

UMueller

Well-Known Member
ich habe gehört Bayer hat eine Studie durchführen lassen die beweisen soll das jeder der eine Fliegenklatsche benutzt maßgeblich zum Insektensterben beiträgt. Bei 8 Milliarden Menschen ist das nicht unerheblich. Rotorblätter von Windkraftanlagen, Lichtverschmutzung und Windschutzscheiben sind ebenfalls Schuld am Insektensterben. Somit ist bewiesen das Neonicotinoide, wenn überhaupt nur eine untergeordnete Rolle spielen.;)
Mal im Ernst. Sind wir nicht schon an einem Punkt bei diesen Diskussionen angelangt wo es garnicht darum geht den wahren Verursacher ausfindig zu machen. Den Herstellern dieser Mittel kanns nur recht sein. Und in nicht allzuferner Zeit glauben dann wirklich welche die Fliegenklatsche sei böse. ;)
 

Toni_1962

freidenkend
Der LFV hat dennoch über Einsprüche und Klagen in den letzten 2 Jahren einige Kraftwerke und Fließstreckenverbauungen erfolgreich verhindert. Ist ja auch ein angesehener Fachmann diesbezüglich als Präsident, der sein ganz spezielles Fachwissen als leidenschaftlicher Angler geschickt einbringt.
 

bombe20

Thomasianer
Wie sieht's denn mit dem Thema ''Insektenvernichtung durch den Autoverkehr'' aus? Mehr als 40 Millionen Frontscheiben bieten so einiges an Kollisionsrisiko...
diese wahrnehmung hat man ja auch als indikator benutzt, um das insektensterben zu begründen.
ich kann mich als kind an eine sommernacht erinnern in der es aussah als würde es schneien. das waren fette nachtfalter. damals knallte das ein oder andere insekt gegen die windschutzscheibe des trabants meiner eltern. heute kann ich beobachten, dass, auch bei geschwindigkeiten über 100km/h, ein schmetterling über mein auto geleitet wird. aerodynamik moderner fahrzeuge, windtunnel.
aber wie gesagt, das sind nur die eigenen wahrnehmungen. das insekten die rotorblätter von windkraftanlagen derart verschmuzten, dass die industrie von messbaren effizienzverlusten spricht, war mir allerdings neu. man weigert sich halt über den tellerrand zu schauen, wenn einem etwas nur lange genug als sauber, gut und harmlos vorgestellt wird.
 
G

Gelöschtes Mitglied 150887

Guest
Wie sieht's denn mit dem Thema ''Insektenvernichtung durch den Autoverkehr'' aus?
Mehr als 40 Millionen Frontscheiben bieten so einiges an Kollisionsrisiko...

Wobei die veränderte Aerodynamik der Autos dazu führt, das sicherlich weniger direkte Kollisionen , also Tot an den Scheiben, festzustellen sind, aber natürlich in der Windschleppe dennoch nicht überleben.
 

UMueller

Well-Known Member
diese wahrnehmung hat man ja auch als indikator benutzt, um das insektensterben zu begründen.
ich kann mich als kind an eine sommernacht erinnern in der es aussah als würde es schneien. das waren fette nachtfalter. damals knallte das ein oder andere insekt gegen die windschutzscheibe des trabants meiner eltern. heute kann ich beobachten, dass, auch bei geschwindigkeiten über 100km/h, ein schmetterling über mein auto geleitet wird. aerodynamik moderner fahrzeuge, windtunnel.
aber wie gesagt, das sind nur die eigenen wahrnehmungen. das insekten die rotorblätter von windkraftanlagen derart verschmuzten, dass die industrie von messbaren effizienzverlusten spricht, war mir allerdings neu. man weigert sich halt über den tellerrand zu schauen, wenn einem etwas nur lange genug als sauber, gut und harmlos vorgestellt wird.
Ich erinnere mich an Anfang der 90er da war die Windschutzscheibe bei Auto mit gutem cw-Wert noch mit Insekten verschmutzt. Auch an den Straßenlampen in meinem Ort schwirrten die Motten in großer Anzahl ums Licht.Auch an "meinem"Bach viele Flohkrebse und Köcherfliegenlarven. Heute ist fast nichts mehr. Wenn es nach der Aerodynamik gehen würde müssten die Rotorblätter ja frei von Insekten sein, denn die werden ja im Windkanal erprobt. Wenn also an deiner Windschutzscheibe, Kühlergrill nichts mehr klebt oder an den Laternen nichts schwirrt, kann es sein das da nicht mehr viel ist.
 
G

Gelöschtes Mitglied 150887

Guest
diese wahrnehmung hat man ja auch als indikator benutzt, um das insektensterben zu begründen.
ich kann mich als kind an eine sommernacht erinnern in der es aussah als würde es schneien. das waren fette nachtfalter. damals knallte das ein oder andere insekt gegen die windschutzscheibe des trabants meiner eltern. heute kann ich beobachten, dass, auch bei geschwindigkeiten über 100km/h, ein schmetterling über mein auto geleitet wird. aerodynamik moderner fahrzeuge, windtunnel.
aber wie gesagt, das sind nur die eigenen wahrnehmungen. das insekten die rotorblätter von windkraftanlagen derart verschmuzten, dass die industrie von messbaren effizienzverlusten spricht, war mir allerdings neu. man weigert sich halt über den tellerrand zu schauen, wenn einem etwas nur lange genug als sauber, gut und harmlos vorgestellt wird.

Wir müssen uns eingestehen, das jedes Handeln Auswirkungen hat, wir sollten uns nur informieren, welche das beste Nutzen-Schaden-Verhältnis aufweisen.

Ich persönlich kann mich da besser mit Windkraftanlagen anfreunden, als mit Kohlekraftwerken.
 

fishhawk

Well-Known Member
Hallo,

dass es weniger Insekten gibt, wird wohl kaum einer abstreiten. Ob man das anhand von Scheibenklatschern tatsächlich fundiert berechnen könnte, würde ich mal bezweifeln.

Mein Kumpel fährt nen alten Landrover Defender, aber genaue Aufzeichnungen über die Entwicklung der Scheibenklatascher der letzten 15 Jahre hat er nicht. Er meint aber schon, dass jetzt weniger an Scheibe, Kühler und Scheinwerfer hängt.

Das Insektensterben dürfte viele verschiedene Ursachen haben. Das Volksbegehren wendet m.E. sich nur gegen die Landwirtschaft.
Aber immerhin besser eine Ursache zu bekämpfen, als gar keine. Über die Ausgestaltung kann man aber durchaus geteilter Meinung sein.

Dass auch Parteien, die jetzt Front gegen die Landwirte machen, durchaus ihren Anteil an der negativen Entwicklung haben, dieses aber weit von sich schieben, konnte man ja immer wieder erleben.

Die "Vermaisung" der Flächen war ja höchstwahrscheinlich eine Folge der Anreize im EEG-Gesetz.

Aber Doppelmoral und Heuchelei macht halt vor keiner Parteigrenze und keiner Wählerschaft halt. Schuld sind immer nur die anderen.

Bleibt zu hoffen, dass am Runden Tisch ein akzeptables Ergebnis gefunden wird.

Entscheiden wird dann wieder der Wähler.

Ich hoffe, dass dann nicht wieder Emotion vor Ratio gestellt wird, wie beim Volksbegehren.

Allein mir fehlt der Glaube.
 

Naturliebhaber

Well-Known Member
Der LFV hat dennoch über Einsprüche und Klagen in den letzten 2 Jahren einige Kraftwerke und Fließstreckenverbauungen erfolgreich verhindert. Ist ja auch ein angesehener Fachmann diesbezüglich als Präsident, der sein ganz spezielles Fachwissen als leidenschaftlicher Angler geschickt einbringt.

Das stimmt. Göttles Expertise und sein Standing in den entsprechenden Gremien hilft hier viel. Der LFV Bayern macht aus meiner Sicht derzeit generell sehr gute Arbeit, auch was die Weiterbildungsangebote an die Vereine anbelangt.
 

bombe20

Thomasianer
Ich persönlich kann mich da besser mit Windkraftanlagen anfreunden, als mit Kohlekraftwerken.
ich hingegen finde es grob fahrlässig den ast auf dem man sitzt abzusägen, wenn man als rohstoffarmes land nur über stein- und braunkohle als natürliche energieträger verfügt. ich denke wir hätten das wissenschaftliche potenzial vorhandene technik noch effizienter und sauberer zu machen.
das spiegelt auch nur meine derzeitige meinung wider. festgefahren bin ich da nicht.
 
G

Gelöschtes Mitglied 150887

Guest
ich hingegen finde es grob fahrlässig den ast auf dem man sitzt abzusägen, wenn man als rohstoffarmes land nur über stein- und braunkohle als natürliche energieträger verfügt. ich denke wir hätten das wissenschaftliche potenzial vorhandene technik noch effizienter und sauberer zu machen.
das spiegelt auch nur meine derzeitige meinung wider. festgefahren bin ich da nicht.

Grundsätzlich gehe ich da mit, aber die Krux ist, das man sich zu gegebener Zeit dazu keine Gedanken gemacht hat.

Die Kohleflöze sind weitgehend schon nicht mehr zu aktivieren, die Braunkohle finde ich in ihrem Flächenbedarf und dem Schwefelgehalt eher über, aber das Problem dabei ist, dass auch da keiner sich Gedanken gemacht hat, die darüber hinaus gehen in den ausgelatschten Wegen weiter zu gehen, bis man dem einen Riegel vorschiebt.
 

bombe20

Thomasianer
Die Kohleflöze sind weitgehend schon nicht mehr zu aktivieren
derzeit gehe ich davon aus, dass das EEG ein irrweg ist. im kern nobel und gut, aber wenig durchdacht. sollten sich meine befürchtungen bestätigen werden wir an einem punkt ankommen, an dem umweltschutz auf heutigem niveau nicht mehr finanzierbar ist, weil eine stabile und sichere energieversorgung für unsere gesellschaft doch eine höhere priorität hat. die von dir erwähnten kohleflöze waren das erste porzellan, was auf diesem weg unwiederbringlich zerschmissen wurde. ob dadurch ein gesellschaftlicher schaden entsteht, ist heute noch nicht absehbar.
 
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