Rettet die Bienen - Was ist eure Meinung als Angler

Naturliebhaber

Well-Known Member
... aber das Problem dabei ist, dass auch da keiner sich Gedanken gemacht hat, die darüber hinaus gehen in den ausgelatschten Wegen weiter zu gehen, bis man dem einen Riegel vorschiebt.

Zukunftsweisende Konzepte liegen zu allen möglichen Themen in den Schubladen großer Konzerne. Am Ende geht es darum, auf welche Weise kurzfristig das meiste Geld zu verdienen ist. Nehmen wir das Thema Mulchsaat (https://de.wikipedia.org/wiki/Mulchsaat): Sehr umweltfreundlich, ökonomisch aber nicht attraktiv für die Bauern.

Der maßgebliche Grund, warum viele Fertigungsanlagen heute irgendwo in Asien stehen und nicht automatisiert in Europa betrieben werden, ist ganz einfach der, dass der manuell arbeitende Chinese selbst bei Einrechnung aller Nebenfaktoren kostengünstiger arbeitet als eine Maschine.

Fortschritt lässt sich oft nur von Staatsseite erzwingen (siehe Katalysatoren im Auto). It's all about money. Dumm wird's dann, wenn der Rest der Welt nicht mitmacht.
 

fishhawk

Well-Known Member
Hallo,

Dumm wird's dann, wenn der Rest der Welt nicht mitmacht.

Beim Volksbegehren ging es aber um Maßnahmen das Insektensterben in Bayern zu bekämpfen.
Deshalb sitzen auch nur Interessenvertreter aus Bayern am Runden Tisch und die Regeln werden auch nur in Bayern rechtswirksam.
Ich hoffe, dass Herr Göttle da auch für Angler was erreichen kann.

Das Klima können wir Deutschen allein nicht retten. Da ist es auch völlig egal, ob einzelne Politiker zum Eisessen nach Kalifornien fliegen oder mit dem Hubschrauber zum Wandern ins Naturschutzgebiet. Das hat dann mehr was mit Glaubwürdigkeit zu tun.

Wäre mal interessant zu erfahren, ob sich die Insektenbestände in BW seit 2001 signifikant besser entwickelt haben als in Bayern.
 

smithie

Well-Known Member
Mal im Ernst. Sind wir nicht schon an einem Punkt bei diesen Diskussionen angelangt wo es garnicht darum geht den wahren Verursacher ausfindig zu machen.
Wann ging es denn in dieser Diskussion in der Öffentlichkeit denn um den eigentlichen Grund?
Machen die Bauern das aus Spaß?

Der LFV hat dennoch über Einsprüche und Klagen in den letzten 2 Jahren einige Kraftwerke und Fließstreckenverbauungen erfolgreich verhindert. Ist ja auch ein angesehener Fachmann diesbezüglich als Präsident, der sein ganz spezielles Fachwissen als leidenschaftlicher Angler geschickt einbringt.
Du schreibst bei Klagen in der Mehrzahl - ich weiß von einer, gibt's da mehr?
Dito bei Einsprüchen - was ist da raus gekommen?
 
G

Gelöschtes Mitglied 150887

Guest
https://www.bauerwilli.com/weniger-insektenmasse-aber-mehr-vielfalt-gut-so/

Hier eine meiner Meinung nach sehr gute Betrachtung zum Insektenrückgang im Krefelder Naturschutzgebiet Orschbroich, dass immer wieder als Referenz zum Insektensterben angeführt wird.

Wer den Rückgang der Insektenmasse gut findet und sich dann ausschließlich darüber freut betrachtet die Lage zu einseitig.

Das ist gut vergleichbar mit den Stintbeständen und den Konsequenzen, wenn diese ausbleiben. Die Grundlage für, ich behaupte mal alle Beute-Räuber-Beziehungen sind Massenvorkommen einiger Arten, die die Nahrungsgrundlage für viele Andere bilden. Insektenfressende Vögel haben wenig davon, wenn 50 Individuen einer seltenen Käferart wieder kartiert wurden, aber die Tausenden blauen, grünen und goldenen Brummer mit ihren gefüllten Bäuchen ausbleiben, weil Ställe mit Kontaktinsektiziden gespritzt werden, um weniger Fliegen auf dem Hof zu haben.

Die Natur fußt auf das Auftreten von Plagen, auf den sporadischen Überfluß, der die Arten sichert und durch großen Individuenzahlen eine genetische Vielfalt ermöglicht und damit Arten gegen veränderte Umwelteinflüsse wappnet.
 

Mooskugel

Well-Known Member
Ich freue mich nicht über den Rückgang der Insektenmasse, ich finde nur die tiefergehende Recherche welche Ursachen dieser zugrunde liegen sehr gut. Was hilft es denn wenn jetzt Aktionismus ausbricht und irgendwelche Maßnahmen getroffen werden die nicht wirklich helfen.

Insektenfressende Vögel haben wenig davon, wenn 50 Individuen einer seltenen Käferart wieder kartiert wurden, aber die Tausenden blauen, grünen und goldenen Brummer mit ihren gefüllten Bäuchen ausbleiben, weil Ställe mit Kontaktinsektiziden gespritzt werden, um weniger Fliegen auf dem Hof zu haben.

Hier sieht man wieder sehr gut, daß es sehr wichtig ist zu definieren welche Ziele im Naturschutz verfolgt werden sollen. Der Hof mit Viehhaltung ist allein schon ein Eingriff in den Naturhaushalt. Wenn dieser Eingriff minimiert wird kommen wir der Natur wie sie ohne die Viehhaltung war wieder ein Stück näher, oder wollen wir die Natur/Umgebung so konservieren wie sie zum Tag X war?
 
G

Gelöschtes Mitglied 150887

Guest
Zunächst sollten wir tunlichst dafür kämpfen, so wenig Arten zu verlieren, wie nur möglich, denn was weg ist, ist weg und auch wenn es Spielereien gibt, die versuchen irgendwann wieder mall ein Mammut zu schaffen, sollte man umsichtig und weniger selbstherrlich mit der Natur umgehen.
 

MarkusZ

Well-Known Member
Hallo,

. Der Hof mit Viehhaltung ist allein schon ein Eingriff in den Naturhaushalt.

Das ist zwar richtig, beantwortet aber nicht die Frage, ob es mit oder ohne Viehhaltung mehr oder weniger Insektenmasse gäbe.

Ich hatte früher in der Nachbarschaft einge kleinbäuerlich wirtschaftende Betriebe, da war in Punkto Insekten schon deutlich mehr Betrieb zu sehen als heute, wo fast alle dicht gemacht haben oder bestenfalls nur noch ein paar Reitpferde in Pension haben. Ich hab als Kind auch noch per Hand Kartoffelkäfer und Larven abgesammelt und in Spiritus ertränkt. Die fallen jetzt schon mal weg.

Wie bereits beschrieben hatten wir früher mit mehr Landwirtschaft auch mehr Fischnährtiere im Fluss. Ob das nur Korrelation oder Kausalität war weiß ich nicht.

Mit Prozentwerten lässt sich je nach Basjahr auch prima jonglieren.

Da wurden z.B. bei uns trotz Kormoran um 50% mehr Äschen gefangen als im Vorjahr .
Also 3, statt 2 . Dürfen allerdings eh nicht entnommen werden.
Im Vergleich zum Spitzenjahr mit fast 1000 Stück hat sich prozentual aber nichts signifikant verändert.

Würde man in der Krefelder Studie nicht ausschließlich 1989 mit 2016 vergleichen, würden sich auch die Prozentwerte ändern.

Egal, Insekentschwund an sich scheint es wohl tatsächlich zu geben und Bayern soll das Volk nun über Gegenmaßnahmen entscheiden.

Ob sich die Wähler da eher von Emotionen oder von Sachargumeten leiten lassen, wird der Volksenstscheid zeigen.
 
G

Gelöschtes Mitglied 150887

Guest
Wie bereits beschrieben hatten wir früher mit mehr Landwirtschaft auch mehr Fischnährtiere im Fluss. Ob das nur Korrelation oder Kausalität war weiß ich nicht.

Das ist sicher so, aber auch dabei ist Landwirtschaft nicht gleich Landwirtschaft. Und da liegt heute wohl der Hasse im Pfeffer.

Kleinbäuerliche Betriebe waren früher oft sehr vielfältig, heute haben wir aber Tendenzen, in denen sich alle Spezialisieren und es überleben oft nur große Höfe, bzw. die Flächen konzentrieren sich in den Höfen, die dann auch heute nicht mehr (so) vielfältig bewirtschaftet werden.

Monokulturen erlauben den gezielteren und massiveren Einsatz von Spritzmitteln, also weniger Nahrungsangebot und Lebensraum und dieser ist besser geschützt- also einfach giftiger.

Unter diesen Umständen ist auch Landwirtschaft kein fördernder Faktor mehr für mehr Individuen und Artenvielfalt.
 

Mooskugel

Well-Known Member
Wie bereits beschrieben hatten wir früher mit mehr Landwirtschaft auch mehr Fischnährtiere im Fluss. Ob das nur Korrelation oder Kausalität war weiß ich nicht.

Oder sind es die Kläranlagen und die daraus resultierende immer bessere Wasserqualität bzw. fehlende Nahrungsgrundlage der Wasserorganismen?
 

bombe20

Thomasianer
Ich hatte früher in der Nachbarschaft einge kleinbäuerlich wirtschaftende Betriebe, da war in Punkto Insekten schon deutlich mehr Betrieb zu sehen als heute
das habe ich auch so in erinnerung. schon die anzahl schwalben und spatzen, die durch die stallungen der dörflichen LPGs in der umgebung flogen und überall nisteten war gefühlt viel größer.

Unter diesen Umständen ist auch Landwirtschaft kein fördernder Faktor mehr für mehr Individuen und Artenvielfalt.
vielleicht sind heute auch die heutigen hygienevorschriften in der nutztierhaltung nicht förderlich, um wie früher inseln der artenvielfalt zu sein?
 

MarkusZ

Well-Known Member
Oder sind es die Kläranlagen und die daraus resultierende immer bessere Wasserqualität bzw. fehlende Nahrungsgrundlage der Wasserorganismen?

Wird wie so oft verschiedene Ursachen haben. Die Landwirte geben halt den besten Sündenbock ab.

und es überleben oft nur große Höfe,

Bayern hat zwar nach den Stadtstaaten die kleinsten Betriebsgrößen überhaupt und auch zu ca. 90% Familienbetriebe, aber die Tendenz geht auch hier in die Richtung, die durch die EU-Förderung vorgegeben wird. Und die finde ich auch icht gut. Und die meisten Vorschriften gelten unabhängig von der Betriebsgröße.

Ist aber egal, das Volksbegehren ist durch und die Iniatiatoren haben am Runden Tisch durchblcken lassen, dass sie nur zu weiteren Verschärfungen, aber nicht zu Kompromissen bereit sind.

Könnte spannend werden, welche Seite dann die diversen Fischereiverbände beim Volksentscheid unterstützen werden.
 

Lajos1

Well-Known Member
[QUOTE="bombe20, post: 4906469, member: 169235

vielleicht sind heute auch die heutigen hygienevorschriften in der nutztierhaltung nicht förderlich, um wie früher inseln der artenvielfalt zu sein?[/QUOTE]

Hallo,

den früheren "klassischen" Bauern, der vielleicht 10-15 Stück Milchvieh, 20 Schweine und dazu Getreidewirtschaft etc. hatte,den gibt es fast nicht mehr.
Heute muss man sich da spezialisieren, um auf Dauer Überleben zu können. Und, wie Du richtig erwähnst, sind mittlerweile die Vorschriften zur Nutztierhaltung auch so, dass sich da eben kleine Bestände nicht rentieren. Hinzu kommt der massive Maisanbau für die Biogasanlagen welcher die Pachtpreise für Ackerland nach oben schnellen ließen. Vor 30 Jahren noch, war ein Maisfeld eine Rarität, heute sieht das ganz anders aus.

Gruß

Lajos
 

fishhawk

Well-Known Member
Hallo,

Hinzu kommt der massive Maisanbau für die Biogasanlagen welcher die Pachtpreise für Ackerland nach oben schnellen ließen. Vor 30 Jahren noch, war ein Maisfeld eine Rarität, heute sieht das ganz anders aus.

Es gab ja mal ne Ministerin, die die Bauern dazu aufgerufen hat, Energiepflanzen anzubauen um damit Biogas und Bioethanol zu produzieren, zu den "Ölscheichs der Zukunft" zu werden und damit Zehntausende von Arbeitsplätze zu schaffen.

Heutzutage schimpfen Politiker genau dieser Partei über die Vermaisung der Flächen und die Landwirte und wollen damit nun überhaupt nichts zu tun haben.

Bin schon auf den "Wahlkampf" beim Volksentscheid gespannt und wie man in 20 Jahren drüber denken wird.
 

Toni_1962

freidenkend
Der Landesverband hat nun die Vorsitzenden der Vereine zu einer Informationsveranstaltung zum Volksbegehren „Artenvielfalt“ verbunden mit der Regionalversammlung 2019 des Fischereiverbands Oberbayern und zur Diskussion mit den Vereinen eingeladen.
Grund waren Fischereivereine vom Inn und aus dem Münchner Raum, die Informationsbedarf bzgl. der Haltung von LFV und FVO zum Volksbegehren „Artenvielfalt“ und über das weitere Vorgehen der Verbände angemeldet haben.

Statt hier im AB zu spekulieren und gegen Verbände zu schimpfen, sollte man eben Kontakt, Gespräche und Mitsprache mit diesen suchen.
Es hat schneller geklappt, als ich zunächst dachte … ;)
 
G

Gelöschte Mitglieder 12701

Guest
Hätte man als Dachverband nicht vorher seine Mitglieder informieren und fragen müssen? Nur mal so meine Gedanken....
 

Toni_1962

freidenkend
Die Zeitschiene war sehr eng, keine 6 Tage nach Ankündigung eines runden Tisches, das erste Treffen dieses.
Das Positionspapier des Verbandes ist offen gestaltet. Jetzt gehört der "Angler im Tun" am Tisch vertreten und das in den Maßnahmen, die nun im übernächsten Schritt am Tisch diskutiert und formuliert werden, berücksichtigt.
Der Verband reagiert zeitschnell und richtig nun.
 

fishhawk

Well-Known Member
Hätte man als Dachverband nicht vorher seine Mitglieder informieren und fragen müssen? Nur mal so meine Gedanken....

Interessante Frage.

Der LFV Bayern hat nach eigenen Angaben über 132.000 Mitglieder, das könnte dann schon etwas dauern.

Wen fragt eigentlich Anglerdemo, bevor man Gespräche mit Politikern führt?

Alle Unterstützer, alle Spender, alle Meeresangler in SH?

Jetzt gehört der "Angler im Tun" am Tisch vertreten

Aber wer entscheidet, wer das ist?
 
G

Gelöschte Mitglieder 12701

Guest
Interessante Frage.

Der LFV Bayern hat nach eigenen Angaben über 132.000 Mitglieder, das könnte dann schon etwas dauern.

Man hatte Zeit für eine Stellungnahme und hätte sicherlich die angeschlossenen Verbände, Vereine etc. informieren können und ist anscheinend erst nach Kritik (Informationsbedarf) von betroffenen Vereinen aktiv geworden. Aber das scheint ja normal zu sein und wird auch noch hier (versuchsweise) gerechtfertigt. Gibt für alles eine Ausrede...

Wen fragt eigentlich Anglerdemo, bevor man Gespräche mit Politikern führt?

Alle Unterstützer, alle Spender, alle Meeresangler in SH?
Warum sollten wir? Wir kämpfen gegen neue (schwachsinnige) Verbote. Bestenfalls bleibt also alles beim jetzigem Stand. Wir sind niemandem Rechenschaft schuldig, denn unsere Unterstützer und Spender sind klar darüber informiert worden, dass die Gelder für die Klage im Fehmarnbelt eingesetzt werden, sogar im Voraus. Es gab ein klares Ziel, fertig! Jeder kann also frei entscheiden, ob er uns finanziell unterstützen möchte. Wir haben weder Mitglieder, noch eine Satzung oder ähnliches, beschliessen keine Regularien oder sorgen für Verbote oder Beschränkungen. Allerdings stimmen wir uns grundsätzlich im Team ab, haben einen Maßnahmenkatalog und klare Ziele definiert. Termine und Gesprächsinhalte werden im Vorfeld abgestimmt. Nennen wir das einfach mal strukturierte Teamarbeit gegen Angelverbote und für liberale Regelungen. Da können nur Naturschützer meckern...

Anders ist es bei der WiSH e.V.. Da beschliessen wir natürlich im Vorfeld mit den Mitgliedern alle Maßnahmen und stimmen diese satzungsgemäß ab. Die Umsetzung erfolgt dann durch den Vorstand nach Vorgabe des Mitgliederbeschlusses. Sollte die Zeit mal knapp sein, so finden wir immer die Möglichkeit alle Mitglieder vorher per Mail zu informieren und stehen natürlich dann auch für Fragen im Vorfeld zur Verfügung. Jeder weiß, dass ich 18 Stunden pro Tag per Handy erreichbar bin. In den Zeiten von modernen Kommunikationsmitteln gibt es zudem verschiedene Möglichkeiten, z.B. mit Skype und ähnlichem. Wir denken nämlich, dass sich das Internet durchsetzen wird und wir den Brieftaubenverschlag für die Zeit nach dem Internet nicht erhalten müssen...
 

Toni_1962

freidenkend
Geladen (gerufen/berufen) zum runden Tisch ist zunächst der Landesverband gewesen. Jetzt liegen die jeweiligen Positionspapiere vor, formeller üblicher Schritt mit den gewohnt inhaltlichen Fassungen.
Ich nehme somit an, dass det LV auch weiterhin die Fischer I.w.B. vertreten wird. Jetzt werden wohl die Mitglieder der Bezirksverbände informiert und mit diesen diskutiert, zumindest jetzt der BV ObB. . Diese werden deutlich ihre Stimme einbringen, die mandatsmäßig eingeht.
 
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