Ring tauschen??

C.K.

Active Member
Nein, ich suche hier keinen Ehepartner!:q :q

Folgendes Problem habe ich:
An meiner Rute ist der erste Ring nach dem Rollenhalter so beschädigt das er ausgetauscht werden muß. Nur wie?

Wenn ich mir alles genauer anschaue ist dieser Ring mit Garn an den Blank befestigt und anschließend mit Klarlack überzogen worden.

Wer macht sich die Mühe und erklärt mir Schritt für Schritt wie ich den alten Ring löse und einen neuen dranmache?? Bin in dieser Richtung absoluter Laie.;)
 

Udo Mundt

Shimanatiker
Hallo C.K.!
Den alten Ring durch Zerschneiden des Bindegarns entfernen. Lackreste versichtig mit dem Messer abschaben. (Nicht den Blank beschädigen). Den neuen Ring an den Fußenden mit einer Feile
sorgfälltig anschrägen, um ein sauberes Anwickeln mit dem Garn
zu erlangen. Als Wickelhilfe nimmst Du einen Kartoon, wo Du an den kurzen Seiten ein V einschneidest als Rutenauflage. Als Fadenspanner nimmst Du ein dickes Telefonbuch, oder ähnliches.
Den angfeilten Rutenring auf dem Blank ausrichten und mit Malerkrepp fixieren. Achte darauf . daß die Ringfüße voll auf dem Blank anliegen und die Fußenden nicht hochstehen. Als Bindegarn
besorgst Du Dir original Bindegarn aus Deinem Angelladen (falls vorhanden), Du kannst auch Zwirnsfaden nehmen. Damit habe ich auch angefangen. Kein Wollfaden nehmen, der quillt beim Lackieren auf.
So, nun die Rute in die Wickelhilfe legen, den Faden durch das Telefonbuch führen, um eine gleichmäßige Spannung zu erhalten.
Die Wicklung erfolgt vom Blank zum Ring hin. Den Faden durch Unterlegen auf dem Blank fixieren und durch Drehen des Blankes Lage an Lage Richtung Ring wickeln. Etwa 1cm vor dem Wickelende legst Du eine Schlaufe aus Garn oder Angelschnur
unter die Wicklung. Das Auge Richtung Ring, dort wird am Wickelende das Garn durchgezogen und mittels der Schlaufe
unter der Wicklung verzogen. Andere Seite dito.
Als Lack einen Ein- oder Zweikomponenten Bindelack nehmen.
Die Wicklung lackieren und dann den Blank alle 30 sek. für etwa 10 min. um 180 Grad drehen. Dadurch verläuft der Lack ganz gleichmäßig. Bei Bedarf die Lackierung nochmal wiederholen.
 
F

Franky

Guest
Moin Chris...

Uff... Ich hab geschaut, aber leider nix gefunden, wo ich Dir n Link präsentieren kann, um mir das einfach zu machen... ;)

Schritt 1: Messung!!! ;)
Bevor Du beginnst, miss bitte die Entfernung von der unteren Rollenhalterkante zum Ring (Ringmitte) aus und notier diese!!!

Also, zunächst die "Demontage"... Du brauchst ein scharfes und stabiles Messer, mit dem Du die Bindung (Garn und Lack) auf dem Ringfuss einschneidest/herunterschnitzt. Im "Normalfall" splattert Dir der Lack um die Ohren und lässt sich relativ einfach dann abnehmen. Der Ring sollte nun einfach vom Blank genommen werden können! Restliches Garn und Lack entfernen, indem Du die Klinge in 90° Winkel aufsetzt und vorsichtig schabst. Dann säuberst Du die Stelle mit 400er Schmirgel. Es dürfen keine "Huckel" mehr vom Lack da sein, sondern alles schöööön glatt, wie ein Kinderpopo!! Je glatter, desto einfacher und sauberer lässt sich der neue Ring wieder anbinden!!!
Anschließend säuberst Du den ganzen Blank sorgfältig mit Isopropanol - achte darauf, dass irgendwelche Silikonhaltigen Stoffe gaaaaaaaaanz weit wech liegen und nix davon auch nur in Blanknähe kommt!!!!!!

Für die Montage brauchst Du eine Auflage mit Fadenspanner - eine sogenannte Rutenbaustation. Ungefähr sowas hier:
Bindestation
Der Phantasie sind aber keine Grenzen gesetzt - zur Not tut es auch ein eingekerbter Schuhkarton und das Bremer Telefonbuch (als Fadenspanner... ;)
Als Garn empfehle ich Dir "spezielles" Nylongarn, zB. von Talbot oder Gudebrot. Es gibt unterschiedliche Stärken:
Dünn: Gudebrot A, Talbot 40
stark: Talbot 30
extrastark: Talbot 15
Weiter solltest Du Klebeband zur Hand haben, um den Ring zu fixieren und die "Lackierfläche" später abzutapen. Gut ist das Klebeband von Nopi oder 3M ("Malerkrepp").
Ein Holz- oder Kunststoffspatel, um die Bindung "zurechtzurücken" ist auch nicht verkehrt!

Bevor es ans Binden geht, muß der Ring "geschliffen" werden. Der Fuß muß an den beiden Enden sehr flach zulaufen und auch an den "Flanken" des Fußes sollte keine "steile" Wand stehen. Mit einer feinen Feile also schön sachte abfeilen und mit 240er und 400er Schmirgel glätten! Achja - dass der Ring plan aufliegen muss, und die Füße nicht im Winkel hoch oder runterstehen dürfen, sollte klar sein...

Nu gehts los...
Die Rute liegt vor Dir auf der Auflage, der neue Ring und Klebeband parat. Aber wohin mit dem Teil? ;) Du hast ja noch ungefähr die Position, wo der alte gesessen hat... Anzeichnen (m. wasserlöslichem Folienschreiber) Ring ansetzen und mit einem Stück Tape locker fixieren - und zwar am "hinteren" Steg, sprich der, der zum, Rollenhalter zeigt. Der Ring muß in einer Flucht mit dem Rollenhalter sein - ein langer "Peilweg" erleichtert ein grades montieren um einiges!!! Beäuge die Position lieber 5 mal kritisch, bevor Du Dich am Ende schwarz ärgerst!!!
Wenn Du zufrieden bist, setz die Fixierung ein wenig strammer an, so dass der RIng sich nicht mehr einfach verschieben kann.

Nun gehts ans Binden... Dafür sollte der Blank ein wenig "fixiert" sein. Mit Gummibändern geht das recht gut. Es soll nur verhindern, dass er sich rückwärts dreht und die Spannung aus der Bindung geht. Ein WENIG Spannung MUSS sein - zu straff gewickelt ist nicht gut, da u.U. die Gefahr des Reissens besteht. Auch noch, wenn das fertig aussieht und Du mit dem Lackieren beginnst... Beim Trocknen des 2-Komponenten-Lacks entwickelt das Zeug Wärme und die Bindung KANN Dir unter dem Lack aufgehen... Ist mir bereits passiert! :e
Also, das SChwierigste ist immer der Anfang einer Bindung, die immer zum Ring hin gewickelt wird! Du beginnst ca. 5 mm vor dem Ringfuß und legst eine Lange, wobei das überstehende Ende ebenfalls zum Ring hingelegt wird. Den entstandenen Kreuzungspunkt sicherst Du mit dem Zeigefinger und legst die nächsten Lagen darüber, so dass das Ende langsam aber sicher unter der Bindung verschwindet. Nach 4 - 5 Lagen sollte das nicht mehr verrutschen und Du kannst das Ende abschnippeln, so dass ca. noch 3 - 4 mm Rest bleiben, die mit forschreitender Bindung darunter verschwinden.
Wichtig ist, dass Lage an Lage (Faden an Faden) ganz dicht beieinander liegen und keine Lücken aufweisen!!! Das sieht einfach nur "unschön" aus, wenn der Blank zwischen der Bindung hervorschimmert... ;)
Ca. 5 mm vor Ende legst Du eine ca. 10 cm große Schlaufe aus 0,20 mm Monofil auf die entgegengesetzt Seite des Rings und bindest diese mit ein. Die Schlaufe sollte ca. 4 - 5 cm heraussschauen, damit Du die Bindung beenden kannst. Faden mit dem Finger fixieren, abschneiden und auf Spannung halten. Das nun lose Ende durch die SChlaufe führen und am anderen Ende der Schlaufe ziehen. So verschwindet das lose Ende unter der Bindung und kann nach dem herausziehen eng an der Wicklung gekappt werden.
Es klingt kompliziert, ist es aber nicht! ;)
Mit der anderen Seite verfährst Du genauso, nachdem Du das Tape abgenommen hast! ;)

Vor dem Lackieren solltest Du nocheinmal den Blank mit Isoprop säubern, da Du vom Anfassen "Fettspuren" hinterlassen hast, die sich mit dem Lack nicht vertragen.
Lackiert wird in 3 Schritten: 1. Lage dick, 2. Lage weniger dick, 3. Lage noch weniger dick... ;) Immer so dünn wie möglich, damit alles schön eingepappt ist.
Mit dem Tape klebst Du nun die Fläche ab, die Du lackieren möchtest - da DU geschmirgelt hast, wird das mehr sein, als der Ring. Aber kein problem - Du lackierst 3 mal und kannst im "Finale" eine dünne Schicht soweit ziehen, bis der letzte Kratzer verschwunden ist!
Der 2-K-Epoxy-Lack, den Apotheke Weckesser bei sich im Sortiment hat, hat sich für mich als einer der besten herauskristallisiert - eben weil weder Härter noch Binder kristallisieren. Andere Lacke, die ich hatte, mussten vor dem Gebrauch ersteinmal im Wasserbad "aufgekocht" werden - den CMW-Lack hab ich seit 2 Jahren im Gebrauch und noch nicht einmal aufgekocht!!!!
Mit kleinen Spritzen (2 ml) jeweils die Menge 1:1 abmessen. Für einen Ring sollten je 1 ml Lack genügen. Lieber 2 mal anrühren, als einmal viel, denn das Zeug lässt sich nur ca. 5 - 7 Min. verarbeiten.
Mit einem kurzen weichen Pinsel die Schicht schön gleichmässig auftragen. Wichtig: die Holräume müssen zugepflastert werden, damit der RIng auf von der Seite stabilisiert wird und sich nicht verdrehen kann. Das Zeug härtet wahnsinng aus!!! Ich möchte keine Rute demontieren, die ich gebaut habe...
Nach der 1. Schicht muß der Lack anziehen. Dazu die Rute immer schön drehen - oder drehen lassen... Max. 30 s in einer Position halten, dann um 90° weiterdrehen. Das ganze ca. 2 - 3 Stunden...
Nach ca. 6 Stunden kannst Du die 2. Schicht ansetzten. Nicht mehr ganz so dick auftragen, aber auch hier: immer schööön drehen, wie beim ersten mal. Vielleicht nicht mehr ganz so lange, da Du weniger (von der Masse her) aufträgst, aber immmer schööön drehen... ;)
Nach ca. 12 Stunden kannst Du nun die 3. und letzte SChicht auftragen. Die ist nun relativ "dünn" und kann soweit gehen, wie Du meinst (siehe oben).
Kleiner Tip noch: Der Lack wird, wenn Du ihn erhitzt, flüssig. Gaaanz sachte lassen sich so im Trockengang noch Nasen beseitigen, indem Du den Lack vooooooooorsichtig mit einem Gasfeuerzeug oder Alkoholbrenner (kein Benzin wg. Rußpartikel) erhitzt. Es DARF nicht qualmen!!!!!

Puh - is ne Menge... Ich hoffe, dass ich nix vergessen habe... Doch eines:
Viel Spaß! ;)

PS: Bevor Du Dich der Rute annimmst, übe das Binden an einem "Rohling" Deiner Wahl, die bei einigen Händlern als Restmaterial/Ersatzspitzen etc. für kleines Geld zu kriegen sind...
 

C.K.

Active Member
Ich danke Euch beiden, besonders Dir Franky!


Das mit dem Link hatte ich auch schon probiert, leider Fehlanzeige aber es gibt ja das AB, da werden sie geholfen!!!!:q
 

spinfisher

Member
ich habe den Ring noch mit Sekundenkleber fixiert, das erleichtert einiges, zumal man ja meistens nur zwei Hände hat.
die letzte Schlaufe bzw, das Fadenende fixiert bei mir auch ein Tropfen Sekundenkleber, das klappt auch prima, wenn dann alles 4x lackiert ist, ist es auch unkapputtbar.
 

jackcrevalle

kochtopfangler
ja um die bläschen aus dem lack zu kriegen eignet sich am besten ein spiritusbrenner aber immer nur gaaaaanz kurz drunter, besser danebenhalten ansonsten hast du noch mehr bubbels drin.

wenn du keinen spiritusbrenner zu hand hast, kannst du zur not auch eine pflümliflasche nehmen brennspiritus rein, ein bisschen wasser und ein stück baumwolllappen als docht nehmen, quasi wie ein mini molotow kocktail nur in klein und mit spiritus.

lass das ding aber nicht lange an, sonnst kann das glas reissen. mir ist zwar noch nicht passiert, aber man weiss ja nie.
 

franzmetzger

New Member
Moin Chris...

Uff... Ich hab geschaut, aber leider nix gefunden, wo ich Dir n Link präsentieren kann, um mir das einfach zu machen... ;)

Schritt 1: Messung!!! ;)
Bevor Du beginnst, miss bitte die Entfernung von der unteren Rollenhalterkante zum Ring (Ringmitte) aus und notier diese!!!

Also, zunächst die "Demontage"... Du brauchst ein scharfes und stabiles Messer, mit dem Du die Bindung (Garn und Lack) auf dem Ringfuss einschneidest/herunterschnitzt. Im "Normalfall" splattert Dir der Lack um die Ohren und lässt sich relativ einfach dann abnehmen. Der Ring sollte nun einfach vom Blank genommen werden können! Restliches Garn und Lack entfernen, indem Du die Klinge in 90° Winkel aufsetzt und vorsichtig schabst. Dann säuberst Du die Stelle mit 400er Schmirgel. Es dürfen keine "Huckel" mehr vom Lack da sein, sondern alles schöööön glatt, wie ein Kinderpopo!! Je glatter, desto einfacher und sauberer lässt sich der neue Ring wieder anbinden!!!
Anschließend säuberst Du den ganzen Blank sorgfältig mit Isopropanol - achte darauf, dass irgendwelche Silikonhaltigen Stoffe gaaaaaaaaanz weit wech liegen und nix davon auch nur in Blanknähe kommt!!!!!!

Für die Montage brauchst Du eine Auflage mit Fadenspanner - eine sogenannte Rutenbaustation. Ungefähr sowas hier:
Bindestation
Der Phantasie sind aber keine Grenzen gesetzt - zur Not tut es auch ein eingekerbter Schuhkarton und das Bremer Telefonbuch (als Fadenspanner... ;)
Als Garn empfehle ich Dir "spezielles" Nylongarn, zB. von Talbot oder Gudebrot. Es gibt unterschiedliche Stärken:
Dünn: Gudebrot A, Talbot 40
stark: Talbot 30
extrastark: Talbot 15
Weiter solltest Du Klebeband zur Hand haben, um den Ring zu fixieren und die "Lackierfläche" später abzutapen. Gut ist das Klebeband von Nopi oder 3M ("Malerkrepp").
Ein Holz- oder Kunststoffspatel, um die Bindung "zurechtzurücken" ist auch nicht verkehrt!

Bevor es ans Binden geht, muß der Ring "geschliffen" werden. Der Fuß muß an den beiden Enden sehr flach zulaufen und auch an den "Flanken" des Fußes sollte keine "steile" Wand stehen. Mit einer feinen Feile also schön sachte abfeilen und mit 240er und 400er Schmirgel glätten! Achja - dass der Ring plan aufliegen muss, und die Füße nicht im Winkel hoch oder runterstehen dürfen, sollte klar sein...

Nu gehts los...
Die Rute liegt vor Dir auf der Auflage, der neue Ring und Klebeband parat. Aber wohin mit dem Teil? ;) Du hast ja noch ungefähr die Position, wo der alte gesessen hat... Anzeichnen (m. wasserlöslichem Folienschreiber) Ring ansetzen und mit einem Stück Tape locker fixieren - und zwar am "hinteren" Steg, sprich der, der zum, Rollenhalter zeigt. Der Ring muß in einer Flucht mit dem Rollenhalter sein - ein langer "Peilweg" erleichtert ein grades montieren um einiges!!! Beäuge die Position lieber 5 mal kritisch, bevor Du Dich am Ende schwarz ärgerst!!!
Wenn Du zufrieden bist, setz die Fixierung ein wenig strammer an, so dass der RIng sich nicht mehr einfach verschieben kann.

Nun gehts ans Binden... Dafür sollte der Blank ein wenig "fixiert" sein. Mit Gummibändern geht das recht gut. Es soll nur verhindern, dass er sich rückwärts dreht und die Spannung aus der Bindung geht. Ein WENIG Spannung MUSS sein - zu straff gewickelt ist nicht gut, da u.U. die Gefahr des Reissens besteht. Auch noch, wenn das fertig aussieht und Du mit dem Lackieren beginnst... Beim Trocknen des 2-Komponenten-Lacks entwickelt das Zeug Wärme und die Bindung KANN Dir unter dem Lack aufgehen... Ist mir bereits passiert! :e
Also, das SChwierigste ist immer der Anfang einer Bindung, die immer zum Ring hin gewickelt wird! Du beginnst ca. 5 mm vor dem Ringfuß und legst eine Lange, wobei das überstehende Ende ebenfalls zum Ring hingelegt wird. Den entstandenen Kreuzungspunkt sicherst Du mit dem Zeigefinger und legst die nächsten Lagen darüber, so dass das Ende langsam aber sicher unter der Bindung verschwindet. Nach 4 - 5 Lagen sollte das nicht mehr verrutschen und Du kannst das Ende abschnippeln, so dass ca. noch 3 - 4 mm Rest bleiben, die mit forschreitender Bindung darunter verschwinden.
Wichtig ist, dass Lage an Lage (Faden an Faden) ganz dicht beieinander liegen und keine Lücken aufweisen!!! Das sieht einfach nur "unschön" aus, wenn der Blank zwischen der Bindung hervorschimmert... ;)
Ca. 5 mm vor Ende legst Du eine ca. 10 cm große Schlaufe aus 0,20 mm Monofil auf die entgegengesetzt Seite des Rings und bindest diese mit ein. Die Schlaufe sollte ca. 4 - 5 cm heraussschauen, damit Du die Bindung beenden kannst. Faden mit dem Finger fixieren, abschneiden und auf Spannung halten. Das nun lose Ende durch die SChlaufe führen und am anderen Ende der Schlaufe ziehen. So verschwindet das lose Ende unter der Bindung und kann nach dem herausziehen eng an der Wicklung gekappt werden.
Es klingt kompliziert, ist es aber nicht! ;)
Mit der anderen Seite verfährst Du genauso, nachdem Du das Tape abgenommen hast! ;)

Vor dem Lackieren solltest Du nocheinmal den Blank mit Isoprop säubern, da Du vom Anfassen "Fettspuren" hinterlassen hast, die sich mit dem Lack nicht vertragen.
Lackiert wird in 3 Schritten: 1. Lage dick, 2. Lage weniger dick, 3. Lage noch weniger dick... ;) Immer so dünn wie möglich, damit alles schön eingepappt ist.
Mit dem Tape klebst Du nun die Fläche ab, die Du lackieren möchtest - da DU geschmirgelt hast, wird das mehr sein, als der Ring. Aber kein problem - Du lackierst 3 mal und kannst im "Finale" eine dünne Schicht soweit ziehen, bis der letzte Kratzer verschwunden ist!
Der 2-K-Epoxy-Lack, den Apotheke Weckesser bei sich im Sortiment hat, hat sich für mich als einer der besten herauskristallisiert - eben weil weder Härter noch Binder kristallisieren. Andere Lacke, die ich hatte, mussten vor dem Gebrauch ersteinmal im Wasserbad "aufgekocht" werden - den CMW-Lack hab ich seit 2 Jahren im Gebrauch und noch nicht einmal aufgekocht!!!!
Mit kleinen Spritzen (2 ml) jeweils die Menge 1:1 abmessen. Für einen Ring sollten je 1 ml Lack genügen. Lieber 2 mal anrühren, als einmal viel, denn das Zeug lässt sich nur ca. 5 - 7 Min. verarbeiten.
Mit einem kurzen weichen Pinsel die Schicht schön gleichmässig auftragen. Wichtig: die Holräume müssen zugepflastert werden, damit der RIng auf von der Seite stabilisiert wird und sich nicht verdrehen kann. Das Zeug härtet wahnsinng aus!!! Ich möchte keine Rute demontieren, die ich gebaut habe...
Nach der 1. Schicht muß der Lack anziehen. Dazu die Rute immer schön drehen - oder drehen lassen... Max. 30 s in einer Position halten, dann um 90° weiterdrehen. Das ganze ca. 2 - 3 Stunden...
Nach ca. 6 Stunden kannst Du die 2. Schicht ansetzten. Nicht mehr ganz so dick auftragen, aber auch hier: immer schööön drehen, wie beim ersten mal. Vielleicht nicht mehr ganz so lange, da Du weniger (von der Masse her) aufträgst, aber immmer schööön drehen... ;)
Nach ca. 12 Stunden kannst Du nun die 3. und letzte SChicht auftragen. Die ist nun relativ "dünn" und kann soweit gehen, wie Du meinst (siehe oben).
Kleiner Tip noch: Der Lack wird, wenn Du ihn erhitzt, flüssig. Gaaanz sachte lassen sich so im Trockengang noch Nasen beseitigen, indem Du den Lack vooooooooorsichtig mit einem Gasfeuerzeug oder Alkoholbrenner (kein Benzin wg. Rußpartikel) erhitzt. Es DARF nicht qualmen!!!!!

Puh - is ne Menge... Ich hoffe, dass ich nix vergessen habe... Doch eines:
Viel Spaß! ;)

PS: Bevor Du Dich der Rute annimmst, übe das Binden an einem "Rohling" Deiner Wahl, die bei einigen Händlern als Restmaterial/Ersatzspitzen etc. für kleines Geld zu kriegen sind...
Absolut super geil beschrieben
 

zandertex

Well-Known Member
Wenn das mal nicht ein neuer Rekord ist! :laugh2
 
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