Rolle läuft unruhig bei Kälte

Aalbubi

Angler xD
Moin liebe Bastler,

Ich habe letztens festgestellt, das meine Okuma LB 60 bei der Kälte sehr rau läuft und es sich so anfühlt, als ob das Drive Gear irgendwo ganz böse irgendwo gegen reibt. Dazu kommt noch, das die Rücklaufsperre nicht mehr funktioniert und in beide Richtungen gekurbelt werden kann. Liegt sie aber mehrere Stunden im warmen, so funktioniert sie und läuft butterweich. Gefettet habe ich sie mit reelx Medium. Das sich das Material bei Kälte so stark verzieht, glaube ich eher weniger. Stark abgenutzt ist die Rolle auch nicht, da erst drei Jahre alt.

Kann jemand vielleicht eine Ferndiagnose geben?

Gruß Victor
 

Shura

Ich harmoniere
Das Rollenlager in der Rücklaufsperre ist wohl mit Fett oder Öl kontaminiert. Das wird bei Kälte zäh und dann arbeiten/greifen die Rollen nicht mehr richtig und der ganze Spaß rutscht durch.
Das fiele mir jetzt aus eigener Erfahrung ein...
 

Aalbubi

Angler xD
Danke, werde ich morgen ausspülen. Bei Rücklaufsperren sitze ich immer Ewigkeiten bei, da ist definitiv etwas Öl oder Fett dran.
Hoffentlich liegt es daran.
 

Wollebre

Well-Known Member
bei welcher Temperatur fängt das an?
Lege die Rolle mal für 1 Stunde in den Kühlschrank. Vorher Thermometer reinlegen. Temperatur sollte wohl so bei 8-12 Grad sein.
Wenn dann noch keine Probleme für 1 Stunde in den Froster legen. Temperatur sollte bei minus 18 Grad sein.
Dann sollte das Problem eintreten.

Zwei unterschiedliche Fette die bei Kälte zu fest werden können die Ursache sein.
1. das unbekannte Fett oder Öl in den Kugellagern. Für die kalte Jahreszeit würde ich komplett neue Kugellager nehmen. Sog. 2RS mit Kunststoffdeckel. Deckel abhebeln, werksseitige Fett/Öl mit mit Bremsenreiniger entfernen und mit Winterfett neu füllen.
2. das ReelX Medium. Wenn es Richtung Null geht ist das für die Rolle zu fest. Würde ich noch nicht einmal im Sommer nehmen.
(damit fette ich nur Big Game und große Stationärrollen die fast ausschließlich in den Tropen gefischt werden)
Möglichkeit wäre noch das ReelX Soft mit ReelX Medium ein paar Tropfen ReelX Öl zu einer ganz weichen Paste zu mischen und d ü n n auftragen.

Für kalte Temperaturemn ziehe das Tieftemperaturfett von Molykote vor. Bleibt bis minus 73 Grad butterweich. Damit wird das Getriebe gefettet und die Kugellager gefüllt. Wer z.B. in Norwegen noch zwischen den Eisschollen angeln will, bekommt hundertprozentig keine Probleme. Das Produkt wird auch auf der deutschen Antarktisstation eingesetzt, z.B. in Wetterfahnen. Ist also in Kälte- und Salzwassernebel erprobt.

Die Rücklaufsperre auch komplett entfetten. Entweder mit einem Winteröl (Low temperature oil) dezent ölen oder trocken lassen. Da passiert nichts. Kann kein Produkt empfehlen. Habe nur das Testmuster eines Herstellers welches bei höchster Stellung im Froster dünnflüssig bleibt aber noch nicht auf dem Markt ist.
 

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alexpp

Well-Known Member
Habe mal gehört, das Problem wäre der Hauptgrund, wieso Shimano den Schalter für die Rücklaufsperre entfernt hat. Keine Ahnung ob es stimmt, habe noch zu geringe Kenntnisse.
 

Bimmelrudi

Well-Known Member
Diesen Schalter lassen auch andre Hersteller weg, eben weil er größtenteils überflüssig ist und man sich dafür Material und Kosten einfach sparen kann.
Abgesehen von ein paar engl. Carphuntern die darüber ihre Fische drillen braucht das Teil eigentlich niemand.
Hat mit obigem Problem allerdings gar nix zu tun.
 

alexpp

Well-Known Member
Es hieß, in Verbindung mit falscher Wartung. Also wenn besonders Fett mit höherer Viskosität an die Rollen der Rücklaufsperre gelangt. So hätte Shimano weniger Gemecker.
Das Deaktivieren der Rücklaufsperre scheint einigen doch wichtig zu sein, manche kaufen nur deswegen keine Shimano Rollen. Ich komme auch ohne gut klar, manchmal vermisse es aber doch.
 

Taxidermist

Well-Known Member
manche kaufen nur deswegen keine Shimano Rollen. Ich komme auch ohne gut klar, manchmal vermisse es aber doch.

Fast niemand braucht diese Funktion!
Einzig, nach einer Nachfrage von mir wurde mir hier vermittelt, dass es ganz praktisch sei über den Rücklauf sein Feederkörbchen in den Futtereimer abzulassen und wohl Einige dies auch genau so machen.
Als "Driller" über den Rücklauf sind mir nur die zwei Profiblinker Typen bekannt und es sieht nicht nur seltsam aus, sondern auch noch recht ruckelig und unvorteilhaft, so zu Drillen!

Jürgen
 
Zuletzt bearbeitet:

alexpp

Well-Known Member
Man muss das nicht ins Lächerliche ziehen. Ob zu hoch gekurbelter Köder oder Futterkorb, besonders für Anfänger ist es praktischer den Schalter umzulegen und etwas abzulassen, anstatt den Bügel umzulegen und weniger feinfühlig Schnur zu geben oder abzubremsen. Wenn jemand meint das zu brauchen, kann ich ihn gut verstehen.
 

Bimmelrudi

Well-Known Member
Das kann ja jeder handhaben wie er möchte.
Shimano ist da sicher nicht die einzigste Firma, die auf diesen kleinen Hebel stellenweise verzichtet.
Was Shimano aber mit hoher Wahrscheinlichkeit ausgespart hat aufgrund von Enduser-Pfusch, ist die Wartungsöffnung.
Darüber hat der Enduser irgendwelche Schmiermittel in seine Rolle kippen können, die sich dann sonstwo ablagerten aber nie dahinkamen, wo sie hinsollten.
Das Ei hat sich die Firma mit Einführung selbst ins Nest gelegt und erst vor kurzer Zeit damit Schluss gemacht.
 

Wollebre

Well-Known Member
die sog. Wartungsöffnung war der gleiche Unsinn was Daiwa vor einige Jahre mal gebastelt hat. Eine Bohrung unten am Gehäuse damit eingedrungenes Wasser aus dem Getriebe ablaufen kann..... War auch schnell wieder weg.

Eingespritztes Fett ist wie schon geschrieben meist nicht dahin gekommen wo es hin gehört (s.Bild). Dann noch "Spezialisten" die durch die Öffnung Öl eingefüllt haben.....

Keine meiner Rollen hat einen Freilaufumschalter und noch nie vermisst. Wenn dann wird die Spulenbremse loser gedreht.
 

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Shura

Ich harmoniere
Haha, es ist aber auch interessant, was für "Innovationen " teilweise auf den Markt gebracht wurden bei Statios und fix wieder verschwunden sind.
Doppelspule, Wartungsöffnung, Abtropföffnung, "Magnetbremse", integrierte Bissanzeiger, in der Länge verstellbare kurbeln...was gabs noch? :D
 

Bimmelrudi

Well-Known Member
Schöne Peke drin:laugh2

Das da diverse Leute auch öfter Öl reingekippt haben, hat Shimano aber auch selbst dran Schuld. Bei etlichen Modellen lag dieses nämlich auch in kleinen Fläschen dabei und logischweise wirds dann über die beschriebene Wartungsöffnung eingefüllt.

Was die Rücklaufsperre angeht, wird das gerade bei Shimano ganz sicher nicht der Grund sein, warum man hier und da den Hebel nun ausspart.
Shimano geht da gegenüber andren Anbietern doch einen etwas anderen Weg. Bei den meisten sitzt einfach ein offenes und einfach abzuhebenes offenes Einweglager auf dem Pinion/der Achse.
Bei Shimano ist ein verkapseltes System aufgesetzt, in dem die Sperrbolzen einzeln eingesetzt sind.
Kann man im Gegensatz zu den meisten anderen Rollen sehr einfach auseinander bauen und wieder zusammensetzen....bei andren Modellen fliegen da schnell mal die Sperrbolzen oder Metallplättchen (sofern welche vorhanden, sonst isses halt Kunststoff und das ist empfindlich gegenüber Fettung -> obiges Problem dann) raus und sind auf Nimmerwiedersehen verschwunden.
Hab jetzt grad kein Bild zur Hand und auch keine Lust ne Shimano dafür nochmal offenzulegen, aber Wollebre wird ganz sicher wissen was ich meine.:)
 

Bimmelrudi

Well-Known Member
Haha, es ist aber auch interessant, was für "Innovationen " teilweise auf den Markt gebracht wurden bei Statios und fix wieder verschwunden sind.
Doppelspule, Wartungsöffnung, Abtropföffnung, "Magnetbremse", integrierte Bissanzeiger, in der Länge verstellbare kurbeln...was gabs noch? :D

- Fastcast-Hebel, um mit nur einer Hand die Schnur zu greifen und gleichzeitig dabei den Bügel zu öffnen. Gibt es auch schon lange nicht mehr.
- Doppelbremse, hintere dabei sperrbar....auch das gab es mal von den großen zweien Mitte der 80er.
- Anklappbarer Bügel...auch schon ewig her obwohl das ein sehr schickes Feature war für den Transport.
- aufgeschraubte Spule bei Heckbremsmodellen -> günstige Shimano's der späten 80er
- Spring loaded Drag, wobei die Feder nicht im Bremsknauf sitzt, sondern in der Spule unter den Scheiben -> Shimano Custom Modelle der späten 80er
 

alexpp

Well-Known Member
Shimano produziert die Einheit der Rücklaufsperre doch weiterhin mit der Umschaltmöglichkeit. Wenn sie konsequent die Kosten der Teile im Blick hätten, würden sie es doch vermutlich überarbeiten?

... Keine meiner Rollen hat einen Freilaufumschalter und noch nie vermisst. Wenn dann wird die Spulenbremse loser gedreht.
Beim Nachtangeln auf Zander müsste ich dann öfter an der Bremse drehen, wäre nicht besonders spaßig. Öffne lieber doch den Bügel.
 

Aalbubi

Angler xD
Ich habe die Rücklaufsperre gestern noch schnell und schlampig gereinigt und die Rolle heute für ne Stunde bei -16 Grad Celsius ins Gefrierfach gelegt. Die Rolle läuft jetzt sehr ruhig! Das Problem ist aber dennoch da.
Ich dachte Reelx würde bei solchen Temperaturen nicht zäh werden. Satz mit x, war wohl nix.
Vielen Dank für eure Hilfe!!! Muss mir doch keine neuen Rollen kaufen!

Ps. Kann man vielleicht eine Kugelschreiber Feeder missbrauchen, um den Hebel für die Rücklaufsperre zu fixieren (keine Ahnung wie die Bezeichnung dafür ist) ? Die ist gestern bei meiner Okuma Cassien kaputt gegangen (meine Schuld :( ). Ich bin sehr sentimental bei der Rolle.

Gruß Victor
 

PirschHirsch

Well-Known Member
integrierte Bissanzeiger

Das war/ist IMO mit Abstand das Trashigste. Da gab es damals diese miesen Cormoran-Rollen mit Bissanzeiger, der dann bei der kleinsten Nicht-Fisch-Erschütterung willkürlich losgepiept hat. War mega nervig.

Wobei ich sagen muss: Mir sind Fälle bekannt, in denen der integrierte Bissanzeiger deutlich länger funktionsfähig blieb als die eigentliche Cormoran-Rolle :roflmao

Jedoch schreibe ich mit Absicht "ist": Die Mitchell Avocet RTE hat das nun wieder eingebaut. Diesen Teppich möchte ich aber nicht kaufen :D

Ich persönlich brauche bzw. will nach Möglichkeit auch keine abschaltbare Rücklaufsperre - was nicht dran ist, kann auch nicht kaputtgehen (insbesondere bei Hochlast-Anwendungen wie Wallerspinnen etc.). Generell sind mir maximal "abgespeckte" Rollen am liebsten - möglichst wenig dran, das Vorhandene aber möglichst solide.

Mit Freilauf kann ich bei meinen Ansitz-Anwendungszwecken auch nix anfangen bzw. brauche das dabei nicht und besitze darum auch keine Baitrunners (wenn's denn unbedingt doch mal sein muss, drehe ich einfach die normale Spulenbremse auf und halte dann beim Anschlag die Spule fest).

Allerdings: Mit Feedern habe ich nix am Hut, muss also keine Körbe mit hoher Frequenz runterlassen. Kann es daher voll verstehen, wenn Feederer eine Rolle mit RLS- oder Freilaufhebel favorisieren - ohne wäre in diesem Fall wohl sehr unpraktisch.
 
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Taxidermist

Well-Known Member
Man muss das nicht ins Lächerliche ziehen.

Einzig, nach einer Nachfrage von mir wurde mir hier vermittelt, dass es ganz praktisch sei über den Rücklauf sein Feederkörbchen in den Futtereimer abzulassen und wohl Einige dies auch genau so machen.

Das habe ich auch mit keinem Wort getan!
Außer vielleicht beim Drillen über den Rücklauf, je nach Lesart
und das ist in der Tat lächerlich.

Andere Hersteller als Shimano, wie z.B Penn, machen es schon lange vor, dass weniger auch mehr sein kann und lassen die Rücklaufumschaltung an den meisten Rollen weg.
Wobei ja die Funktion, permanente Rücklaufsperre, vor allem ohne das blöde Geknarre aus der anglerischen Steinzeit, schon ein Segen ist.

Jürgen
 
Zuletzt bearbeitet:

Bimmelrudi

Well-Known Member
Shimano produziert die Einheit der Rücklaufsperre doch weiterhin mit der Umschaltmöglichkeit. Wenn sie konsequent die Kosten der Teile im Blick hätten, würden sie es doch vermutlich überarbeiten?
Warum sollten sie auch nicht?

Den Einwand das Shimano angeblich diese Umschaltmöglichkeit weglässt haste doch selbst ins Spiel gebracht...was übrigens nichtmal stimmt.
Das sind nur wenige Ausnahmen bei Shimano, wenn überhaupt.

Habe mal gehört, das Problem wäre der Hauptgrund, wieso Shimano den Schalter für die Rücklaufsperre entfernt hat. Keine Ahnung ob es stimmt, habe noch zu geringe Kenntnisse.

Wie ich bereits weiter oben schrieb, ist das Rücksperrlager bei Shimano abgekapselt. Um da Schmiermittel einzubringen muß man minimum den Rotor entfernen und das eingekapselte Rücksperrlager vom Body abschrauben.
Mal eben den Getriebedeckel öffnen und Fett einbringen und damit das Rücksperrlager vollkleistern is nich...jedenfalls nicht bei Shimano seit einigen Jahren.
Von daher sind obige Aussagen nur Hörensagen ohne selbst zu wissen, wie diese Rollen aufgebaut sind.

Anscheinend muß ich doch nochmal eine aufschrauben und nen Bild hier einstellen, schon allein der Vorbeugung wegen, nicht nur Hörensagen zu verbreiten damit man irgendwas geschrieben hat.
 

Bimmelrudi

Well-Known Member
Ps. Kann man vielleicht eine Kugelschreiber Feeder missbrauchen, um den Hebel für die Rücklaufsperre zu fixieren (keine Ahnung wie die Bezeichnung dafür ist) ? Die ist gestern bei meiner Okuma Cassien kaputt gegangen (meine Schuld :( ). Ich bin sehr sentimental bei der Rolle.

Gruß Victor

Sollte machbar sein, da musst allerdings schauen das die Feder recht schmal ist und auch gekürzt werden müßte.
Diese Feder sitzt gewöhnlich auf einem nur wenige Millimeter großen Pin (manchmal auch nur ne kreisrunde Kerbe), ist bissl Fummelarbeit, mit ruhigen Händen, gutem Licht und evtl. auch Pinzette kriegt man das aber durchaus hin.
 
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