Rückenschmerzen vom Spinnfischen

cocorell

Well-Known Member
Ich habe jetzt sporadisch einige Beiträge zu Deiner Frage, zu Deinem Problem gelesen!
Ich vermute eher das Du da ein orthopädisches Problem hast, welches jetzt durch das Spinnfischen zu Rege gefördert wurde.
Der Ratschlag einen Orthopäden aufzusuchen kam ja bereits schon. Für mich ist das der einzig konstruktive Vorschlag!
Lass Dich untersuchen, erst dann hast Du Gewissheit. Es könnte ja alles sein. Es könnte die Muskulatur sein, es könnte ein, noch nicht aufgefallenes Hüftleiden sein oder die Bandscheiben. Denn bei den aufgeführten Beeinträchtigungen ist es unumgänglich das Du unbewusst eine Schutz/ Schonhaltung einnimmt die sich beim Spinnangeln negativ bemerkbar macht!
Solltest Du dann immer noch Schmerzen haben, denn beim Spinnangel ist die Wurffrequenz doch um einiges höher als bei der Ansitzangelei, so solltest Du vielleicht doch auf Ansitz umsteigen. angler2 ;)
 

Henry

Well-Known Member
Das Problem Rückenschmerzen beim Spinnfischen -insbesondere oberer Rücken und Schulter- hatte ich auch lange Zeit. Für mich persönlich konnte ich feststellen, dass es nicht nur an der Rute liegt, sondern eher an der gesamten Haltung/Handling. Durch den kleinen Wohlstandsbauchansatz musste ich die Rolle immer möglichst weit weg vom Körper halten, da sonst die lange Kurbel immer angeeckt hat. Das geht auf Dauer natürlich auf den Rücken. Zu stark kopflastige Ruten (ich rede nicht von Ultra-Light, sondern von Hechtruten ab einem WG von 80g und 270cm-300cm Länge) haben das noch verstärkt. Insbesondere dann, wenn die Rute hinter der Rolle zu kurz war, um sie unter den Arm zu klemmen. Meine Lösung war hier ganz einfach. Das Problem mit der Rolle habe ich gelöst, indem ich nur noch Rollen mit sehr kurzem Kurbelarm fische. Das sind dann meist ältere Stationärrollen aus den 70'er und 80'er Jahren. Dann habe ich die Ruten umgebaut oder neu aufgebaut und dabei 1. den Griff hinter der Rolle länger gemacht um ihn unter den Arm klemmen zu können und 2. Ausgleichsgewicht ins Rutenende eingeklebt, was genau zur verwendeten Rolle passt. So ist alles schön in Waage und die Rute zieht nicht mehr an der Schultermuskulatur.

Übrigens: bei Verwendung von Ruten mit Multirolle habe ich das Problem nie. Da sind aber die Griffe meist von Haus aus länger (in den hohen WG-Klassen) und/oder die Kurbelarme der Multi sowieso sehr kurz. Trotz Kopflastigkeit der Rute. Ich empfinde auch das Handling mit der nach oben montierten Multi als wesentlich angenehmer und Rückenfreundlicher, selbst wenn's dann mal mit schweren Ködern und WG bis 200g los geht.

LG
 

Laichhaken

a.k.a. Paddy ;-)
Ich habe exakt! die gleichen Symptome zwischen den Schulterblättern im Bereich BWS wenn ich die ganze Zeit am Spinnfischen bin. (Rechtshänder)
Bei mir ist es definitiv die Kombination, wie bereits auch schon weiter oben von einigen beschrieben: die hochgezogene Schulter beim kurbeln, das Rutengewicht wenn diese parallel zum Wassergehalten wird und das Stehen mit der Belastung auf einem Bein wobei die Hüfte auch noch schräg gestellt wird...

Seit ich das weiß, versuche ich darauf zu achten was die Schulter angeht und beim Stehen wechsele ich öfter das Bein, bzw. versuche auf beide Beine mein Gewicht gleich zu verteilen. Bei der Rutenhaltung selber ändere ich weiniger, habe mir allerdings auch mittlerweile mal was neues gegönnt. Meine alten Knüppel von vor 15 Jahren haben schon ein anderes Gewicht als die von heute.
Seit ich da so drauf achte und öfter meine Körperhaltung ändere, kann ich länger ohne Symptome fischen - aber ganz weg bleibt es auch nicht. Irgendwann geht es dann wieder los und dann wird eine Pause gemacht. 10 Minuten reichen bei mir. Aber doppelt so lange kann ich in jedem Fall fischen wenn ich bewusst drauf achte.

PS: habe 4 Bandscheibenvorfälle - zwei unten zwei oben... Angeln wird nicht aufgegeben!
 

Lajos1

Well-Known Member
Hallo,

ganz wichtig, wie schon weiter vorne erwähnt ist eine, die Rücken- und Rumpfmuskultur stärkende, Gymnastik, verbunden mit etwas Konditionstraining. Umso wichtiger, je älter dass man wird. Das braucht gar nicht viel sein, aber es muss regelmäßig geschehen. Ich z.B. mache früh und abends jeweils so 10 Minuten Gymnastik/Übungen und Enfernungen bis etwa 5 Kilometer einfach gehe ich grundsätzlich zu Fuss, das aber schon flott, etwa ein Schnitt von 6 Kilometer in der Stunde.
Bei meinem Rentnerstammtisch (die meisten sind über 70) sieht man genau, wer da etwas macht und wer nicht. Also meine jüngeren und jungen Anglerfreunde tut da ein bißchen was und ihr könnt auch mit über 70 noch die Spinn- und auch Fliegenrute schwingen smile01 .


Petri Heil

Lajos
 

Nordlichtangler

Well-Known Member
Muskeltraining sowie Aufbau- oder Erhaltegymnastik wurde schon geklärt. thumbsup

Hochleistungswerfen ist Hochleistungssport, zumal die Zeit mitspielt.
Ich habe zeitweise 8 Stunden durchgemacht, also mit geringen Pausen Dauerfeuer geworfen.
Nachfolgende Kater und Verspannungen sind dann nicht so verwunderlich.

Das Tackle selber, also vor allem die Rute, kann auch schuld sein.
Das betrifft den Griff und den Aufbau für den Umgang und die Haltung.
Grob gesagt, taugt der ganze moderne Kram mit Splitgrips, Dünn-Grips, oder Kaum-Grips nicht sonderlich für entspannte Haltung.
Natürlich je schwerer die Rutenklasse, umso drastischer wirkt das.
Der beste Arzt und Orthopäde ist da .... der Rutenbauer für einen persönlich richtigen Griff.

Dann kommt aber noch was hinzu, das ist die Kohlefaserschnelligkeit.
Ich habe jetzt zum wiederholten Male Spinnruten mit der Eigenschaft zu schnell , zu hart, zu stark zurückschlagend.
Da gibt es definitiv ein Zuviel beim durchziehenden Weitwerfen, wobei das erstmal mehr gegen Unterarm und Schulter einseitig geht, ala Tennisarm.
Ein bischen Abrüsten ist definitiv angenehmer und bringt an sich dann nur Vorteile, auch in der Stundendurchhaltezeit.
 

Lajos1

Well-Known Member
Hallo,

das ist schon richtig. Es kommt natürlich auch auf das Wurfgewicht an. Ich bin da als Oldie natürlich etwas im Vorteil, da früher mit deutlich leichteren Ködern auf Hecht gefischt wurde und das nachwirkt. Ich habe gar keine Köder, welche schwerer als 80 Gramm sind und die werfe ich schon noch 5 Stunden. Mit meiner Einhand Hechtspinnrute halte ich auch länger durch, aber mit der werfe ich auch nichts über 30 Gramm.
Ganz anders ist es beim Fliegenfischen, da halte ich schon 8-10 Stunden durch, aber da ist der ganze Wurfablauf ja auch viel harmonischer als beim Spinnfischen.

Petri Heil

Lajos
 

crisis

ewiger Lehrling
Hab auch so meine Probleme. Der Idee, da mal einen Profi nachgucken zu lassen, stimme ich absolut zu. Zustand von Bauch- und Rückenmuskulatur ist das A und O. Da ich auch bei längerem Fliegenfischen in der Klasse 3-5, wahrscheinlich durch die immer gleiche Köperhaltung, Probleme bekomme glaube ich nur bedingt, dass schweres oder unausgewogenes Gerät allzu viel Einfluss hat.
 

Lajos1

Well-Known Member
Hab auch so meine Probleme. Der Idee, da mal einen Profi nachgucken zu lassen, stimme ich absolut zu. Zustand von Bauch- und Rückenmuskulatur ist das A und O. Da ich auch bei längerem Fliegenfischen in der Klasse 3-5, wahrscheinlich durch die immer gleiche Köperhaltung, Probleme bekomme glaube ich nur bedingt, dass schweres oder unausgewogenes Gerät allzu viel Einfluss hat.

Hallo,

möglich, dass da mehrere Faktoren Einfluss haben. Aber ich finde schon, dass die Ausgewogenheit des Gerätes, gerade beim Fliegenfischen, das A&O ist. Sonst könnte ich alter Knacker nicht immer noch 8-10 Stunden am Tag werfen. Am Abend bin ich dann vielleicht konditionell etwas unten, aber Rückenprobleme wie beim schwereren Spinnfischen hatte ich beim Fliegenfischen noch nie. Lege mal Deine aufgezäumte Fliegenrute auf Deinen ausgestreckten Zeigefinger. Die "Waage" ist im Idealfall genau dort, wo Deine Wurfhand den Rutengriff hält. Etwas davor geht auch noch, solllte aber nicht mehr als etwa 10 cm von der Wurfhand entfernt sein.

Petri Heil

Lajos
 

Nordlichtangler

Well-Known Member
Rückenschmerzen im oberen Rücken etwa zwischen den Schulterblättern so das ich meistens nach einen Stunde abbrechen muß.
Das kenne ich übrigens auch vom mousen, also von Computersitzplatzarbeit und intensiver Mausbenutzung (Einhand+divers). Oder angespannt lange handschreiben.
Je mehr und intensiver, umso schlimmer.
Ein stundenlanges hartes Computergametournier steigert das nochmal extrem.

Und wenn ich dann zum Ausgleich Spinnfischen gehe ... :(

Gegen den "Gilb" und andauernd nagenden Verschleiß hilft nur ausgleichende Gymnastik u. aufbauender Sport.
Und evtl. ein Kenner wie ein guter Physiotherapeut, der einen gerade anfangs dabei unterstützt, das richtige zu tun.
 

zandertex

Well-Known Member
der trööt erinnert mich an die menschen,die rückenprobleme haben,zum physio rennen,sich neue matratzen holen.......aber alles nix nützt,weil sie durch jahrelange untätigkeit auf ihr problem hintrainiert haben und der physio jetzt in aller eile das problem beseitigen soll! :laugh2
und wenn die schmerzen bleiben,taugt der physiso halt nix.....hauptsache selber nix tun.
 

Andal

Teilzeitketzer
In stillem Gedenken
Ein ehemaliger und gewiss nicht schlechter Orthopäde von mir beugte jeder möglichen Kritik von Haus aus vor: "Der Mensch ist leider zu schnell vom Baum geklettert!" ;)
 

Lajos1

Well-Known Member
der trööt erinnert mich an die menschen,die rückenprobleme haben,zum physio rennen,sich neue matratzen holen.......aber alles nix nützt,weil sie durch jahrelange untätigkeit auf ihr problem hintrainiert haben und der physio jetzt in aller eile das problem beseitigen soll! :laugh2
und wenn die schmerzen bleiben,taugt der physiso halt nix.....hauptsache selber nix tun.

Hallo,

ist bei den meisten Rehas genauso; wie soll man in 3-4 Wochen etwas geraderichten, was man jahrzehntelang falsch gemacht hat.

Gruß

Lajos
 

Lajos1

Well-Known Member
Ein ehemaliger und gewiss nicht schlechter Orthopäde von mir beugte jeder möglichen Kritik von Haus aus vor: "Der Mensch ist leider zu schnell vom Baum geklettert!" ;)

Hallo,

erinnert mich an unseren alten Betriebsarzt; der sagte immer: dreiviertel unserer Erkrankungen kommen vom Bewegungsmangel. Wir sind, entwicklungsgeschichtlich gesehen, nur einen Wimpernschlag von der Zeit entfernt, als wir noch Jäger uns Sammler waren. Wir sind dafür geschaffen einem Tier nachzurennen, das wir essen wollen oder von einem Tier davonzulaufen, das uns fressen will - nicht um jeden Tag stundenlang am Schreibtisch zu hocken. Wir sind ein gejagter Jäger.
Diesen Ausspruch sagte ich mal einem Orthopäden, der sagte darauf: das unterschreibt er sofort.

Gruß

Lajos
 

steffen78

Well-Known Member
Es fängt wie so oft im kopf an. Man muss seine einstellung zu bewegung ändern. Studien belegen das ein deutscher vor ca 100 jahren im durchschnitt mehr als 10km am tag gegangen ist- heute sind es ca 800m. Da wird früh in das auto in der tiefgarage gestiegen auf arbeit gefahren, dort hoft man auf ein parkplatz am eingang, mit dem fahrstuhl ins büro, feierabend mit fahrstuhl direkt ins auto, noch schnell einkaufen dabei natürlich auf ein parkplatz am eingang hoffen, mit auto direkt vor die schule die kinder abholen und ab nach hause... Fazit: die rückenschmerzen kommen nicht vom angeln!- soviel bewegung ist der körper einfach nicht gewöhnt. Der jäger und sammler wäre verhungert...
 
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