Die Verbindung mit Put-in anstelle Put-Over hat die schon gut beschriebenen Vorteile.
In der Tat ist eine Übersteckverbindung sehr oft mit Nachteilen versehen, was die dünne Stelle darunter betrifft, was oft sogar eine mehr oder weniger versteckte Sonderaktion bei Wurf und Drill erzeugt, das überrascht den Angler irgendwann dann sehr.
Gab's mal als Feature mit Compound-Taper-Action. und öfter führen alte Ruten auch so ein CT im Namen. Wenn man es weiß und damit umgehen kann, ist das gar nicht schlecht.
Die weißen Yasei Aspius und Pike haben das z.B drin, wie auch meine 3m Sportex Kev (alt), ergibt dann gerne ein gerühmtes "Wurfwunder", eben Doppelaufladung - bei richtigem harmonischen Timing!
Schwächt aber ein gutes Stück die durchgehende Härte und explosive Anschlagspower, bei den 4 weißen Aspius haben sie mit relativ dicken 2,4mm im Tip die passende Justage gefunden, das ist pure Rutenbaukunst! Bei den Pikes schaffte Shimano das leider nicht ...
Bei Teleruten hat man auch diese dünneren Teile in von unten her größeren Durchmessern, da ist es prinzipiell unabwendbar.
Führt neben einigen Nachteilen, insbesondere bei vielen Teilungen, auch zu einem eklatanten Vorteil:
Der Biegeprogression, die zunehmende Biegung kann von der Spitze vor den Griff dynamisch nach unten "runterrollen", mit immer weiterer Zunahme der Kraft, was man auch als exponentielle Biegekraftfunktion darstellen kann. Bei kurzgeteilten Ruten ist es dann stufig, ändert aber wenig am Effekt, sofern die Teile oberhalb der Verbindung nicht aufplatzen.
Eine gleichmäßig zunehmende Biegeprogression ist im Drill nochmal weitaus besser als eine "schön durchgehende" nachgiebige Parabolik!
(die du eh nicht magst
)
Man könnte auch wie z.B. bei meiner echt besonderen Lesath PG BX sagen, dass vom Barsch bis zum Wels und dann noch Thuna alles sehr schön verarbeitet werden kann, sowohl einigermaßen gut bei allem Köderwerfen und bestens beim Drill! Ein wahres "Drillwunder".
Aber der Faktor Spitzenkraft ist dann eben super-low!
Darin liegt einer der Gründe für die immer noch hohe Beliebtheit von Teleruten, denn mit so einer Biegeaktion unterstützt eine darin gelungen aufgebaute Rute den Angler mit sehr kostengünstigen einfachen Mitteln maximal im Drill, was am Ende für die meisten Leute zählt und in Erinnerung bleibt.
Die Put-In Steckung sorgt auch für solche Tele-Effekte selbst bei nur 2 Stücken, oben kannst du gut werfen, unten ist bannig Magnus-Rückgrat, hat man bei der ja auch angestrebt.
Kritisch ist bei Put-In (wie bei Tele) die Stelle vor der Steckung, evtl. kommt bei wenig Konus insgesamt eine sehr semiparabole Rute mit Aktion auf dem gesamten ST heraus, was ich persönlich überhaupt nicht mag.
Die stärksten solcher Ruten hatte ich fürs Meeresangeln GT-Fischen in der Hand, da geht es um das brutale Stoppen vor den Riffen samt Korallen. Also in einer größerer Dimension, wie wir bei unseren Hecht- und Welsangeleien in fiesen Wassern brauchen, ich habe davon einiges gelernt und umgesetzt.
Du freust dich jetzt irgendwann sehr über diese 2 Eigenschaften in einer Rute, das ist gut!
Zumal die Anglerschonung mit sanft(er) arbeitender Spitze sehr nützlich sein kann.