Rutenreparatur leicht gemacht

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Wem ist es nicht schon mal passiert? Rutenspitze abgebrochen! Meist beim Kraxeln am Ufer, beim Hängenbleiben an Baum oder Stein oder Einladen des Tackle ins Auto. Irgendwo in der Rutenspitze macht es dann „Knack“ und das Elend nimmt seinen Lauf.

Viele nehmen jetzt die Rute und und verarbeiten ihren Zorn mit der mechanischen Zerstörung des Geräts, werfen sie weg oder versuchen ein neues Spitzenteil zu organisieren. Aber es geht auch ganz einfach selbst zu reparieren, entweder mit einem Reparaturkit oder einem einzeln erworbenen Spitzenring und gutem Kleber.

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Das Ganze macht natürlich nur Sinn, wenn nicht zuviel von der Rutenspitze abgebrochen ist, den ihr verändert ja damit auch die Länge und Aktion eurer Rute.

Der erste Arbeitsschritt ist das sauber abschneiden der Bruchstelle. Das geht das mit einem scharfen Seitenschneider (und ist keine gute Lösung - Danke an Boardie Seele!) oder, noch besser, mit einer ordentlichen feinen Säge oder einem Dremel mit Diamantscheibe. Danach macht ihr die neue Spitze vernünftig mit Spiritus oder ähnlichem sauber und fettfrei.

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Jetzt nehmt ihr euch das Reparaturkit zur Hand und wählt den vom Durchmesser auf den Rutenblank passenden Spitzenring oder kauft euch den Spitzenring passend zum Durchmesser bei Angelgerätehändler des Vertrauens.

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Vor dem Verkleben nochmal Passgenauigkeit prüfen und dann den beigelegten Klebstoff oder einen guten Sekundenkleber nehmen und den Spitzenring aufkleben. Fertig ist die simple Lösung des Problems.

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Vor dem härten schnell die Flucht zu den anderen Ringen ausrichten und fertig! Rute gerettet und weiter geht#s am Wasser.

Übrigens ist das nicht nur eine gute Variante um eine Rute zu reparieren, sondern auch um deren Aktion zu verändern - den genau das passiert mit der Rute! Ich selbst habe schon ein Rute, deren Spitze mir zu weich war, kurz hinter dem zweiten Ring abgeschnitten und dort einen neuen Spitzenring aufgesetzt. Im Ergebnis ist die Rute deutlich straffer in der Spitzenaktion, ein Stück kürzer und war perfekt geeignet für kleine Jerks vom Boot. Das eigentliche Wurfgewicht ändert ihr so natürlich nicht, auch wenn sich die Rute dann straffer anfühlt!

Diese Option dient also nicht nur der Reparatur, sondern auch ganz praktischen Zwecken. Auch für die kleinen Forellenbäche, an denen ich oft und gerne Fische, habe ich schon Ruten gekürzt, um mit dem Werfen besser klar zu kommen. Aber wie gesagt: Überlegt euch genau, ob die Länge und Rutenaktion dann noch Sinn macht.

Tight lines – Dirk Nestler
 
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Die fertigen Ruten sind auch meist mit 1K Lack lackiert. Ich verwende auch 2K Kleber bzw, 2K Lack für meinen Eigenbauten und beim erwärmen der quasi weich wie Gummi.
 
das stimmt nur bedingt, manche 2 K Kleber härten unter Hitzeeinfluss aus oder sogar besonders gut aus , da kannst dann zum Lösen mit 200 ° C anfangen ;-)))
 
Ja, so kenne ich es auch, wir mussten damals in der Ausbildung unsere Verklebungen noch bei 150 Grad im Ofen erwärmen wegen der besseren Festigkeit.
 
das stimmt nur bedingt, manche 2 K Kleber härten unter Hitzeeinfluss aus oder sogar besonders gut aus , da kannst dann zum Lösen mit 200 ° C anfangen ;-))

Das ist richtig, aber ich rede von 2K RutenbauLACK, das ist zwar auch ein 2K Kleber, diese werden aber allesamt zum einen beim aushärten nicht getempert und zum Anderen beim erneuten erhitzen weich. Auch die Kleber im Rutenbau werden selten steinhart, sondern bleiben minimal elastisch und werden unter Einwirkung von Hitze wieder weicher.
Uhu dagegen ist nicht gerade die beste Wahl und auch bei Heißkleber sollte man schauen welchen man verwendet. Diese werden gerade im Winter gerne locker oder im Sommer bei großer Hitze erweichen sie.
 
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