Saisonstart für Hecht – mit dem Shallow Rig gezielt auf Kapitale

Anglerboard Redaktion

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Flachwasserangeln auf große Hechte ist pures Adrenalin! Spektakuläre Attacken und explosive Fische lassen Anglerherzen höher schlagen. Wie Ihr mit großen Gummifischen ohne Bleikopf die Kapitalen im nur hüfttiefen Wasser überlisten, verrät Euch Christian Siegler.

Für die Hechtangelei in flachen Gewässern fallen mir sofort einige Köder ein: Popper, schwimmende Jerks, große Stickbaits, flachlaufende Wobbler oder Spinnerbaits. Mit ihnen habe ich schon etliche Hechte überlistet. Doch große Gummifische jenseits der 25-Zentimeter-Marke hatte ich bis vor einigen Jahren nicht in meiner Köderliste fürs Flachwasser! Doch das sogenannte Shallow Rig macht’s möglich!


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Mit dem Shallow Rig können wir große Gummifische extrem langsam und flach fischen


Betrachten wir uns die Art und Weise wie die großen Gummis am Shallow Rig geführt werden, ist es kein Wunder, dass gerade große Hechte darauf ansprechen. Die Gummifische können wir ganz langsam und monoton führen. Und mit langsam meine ich wirklich im Schneckentempo. Bei Spinstopps sinken die Happen sehr träge nach unten. Gepaart mit einer großen Silhouette, die so ein XXL-Köder Unterwasser erzeugt, sind genau diese Faktoren der Schlüssel zum Großhecht-Erfolg!

Aber wie können wir große Gummifische superflach fischen, ohne sie dabei zu schnell einkurbeln zu müssen, um nicht permanent im Flachwasser den Grund umzupflügen und Kraut aufzusammeln?
Einfache Antwort: Lasst den Bleikopf einfach weg!

Entscheidendes Detail ist eine Schraube mit Öse – die Shallow-Screw. Diese wird in die Nase des Gummihappens gedreht. An ihr werden Einhänger des Vorfachs und Stinger befestigt. Durch dünne Stifte (Spikes) nahe der Drillinge können wir die Greifer an der Bauchseite des Köders fixieren – so bleibt alles griffig und am richtigen Ort.

Ohne schweren Jighaken haben wir die Möglichkeit, große Gummifische in extrem flachen Gewässerabschnitten langsam zu führen, ohne dass die Köder permanent Kraut aufsammeln.


So baut Ihr Euch ein Shallow Rig

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1. Hier seht Ihr das fertige Rig. Gut zu erkennen: die Position der beiden Drillinge


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2. Folgende Utensilien benötigt Ihr: Drillinge (Größe 1/0 bis 3/0), Sprengringe, Stinger Spikes, Shallow Screw (die Schraube), Klemmhülsen, Wirbel, Stahlvorfach, Klemmhülsenzange und Seitenschneider

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3. Herzstück der Montage ist die Shallow Screw. Mit dieser Schraube fixieren wir das Rig am Gummifisch

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4. Der vordere Drilling wird mittels Sprengringen und Wirbel, wie auf dem Bild zu sehen, an die Shallow Screw angebracht


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5. Hier noch einmal im Detail. Wichtig: Die Schlaufe des Stahlvorfachs befindet sich in der Öse des Wirbels, nicht im Sprengring!

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6. Der hintere Drilling wird wie auf Bild 6 montiert. Hier kommt auch die Stinger Spike zum Einsatz. Diese hält später den Drilling am Bauch des Köders

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7. So sieht die fertige Shallow-Montage aus


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8. Die Shallow Montage wird nun mit der Schraube am Gummifisch angebracht. Diese einfach in den Kopf des Köders drehen


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9. Der vordere Drilling wird nun bauchseitig fixiert


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10. Im letzten Schritt wird der hintere Drilling mit der Stinger Spike angebracht

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11. Fertig. So ausgestattet können die Gummifische auf Fangkurs gehen


Auch für tiefes Wasser

Doch das Shallow-Rig kann mehr als sein Name eigentlich vermuten lässt. Sollten die Hechte durch einen Wetterumschwung oder andere Einflüsse einmal in tiefere Regionen vorrücken, beschweren wir die Flachwassermontage einfach mit Schraub- oder Birnenbleien. Durch diese Möglichkeit entwickelt sich unsere Flachwassermontage zu einem echten Allround-Talent für fast alle Gewässertiefen.

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Zusatzgewichte wie diese Schrauben bringen den Köder auf Tiefe



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So werden die Gewichte montiert

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Auch mit einem einfachen Birnenblei können wir uns aushelfen


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Viel Spaß beim Basteln und Fangen
Euer Christian
 
AW: Saisonstart für Hecht – mit dem Shallow Rig gezielt auf Kapitale

Mein Tipp: Verbindung zwischen Tönnchenwirbel bzw. den Haken und der Shallow Screw nicht permanent machen. Will heißen, die Verbindung sollte durch den Karabiner hergestellt werden. Das hat den unbedingten Vorteil, dass in der Köderbox weniger Chaos (Haken in Haken) herrscht und man auch insgesamt weniger Hakenmaterial etc. braucht, weill das gleiche Rig (mit Ausnahme der Screw) an mehreren Gummis gefischt werden kann, solange man drei vier verschiedene Längen vorbereitet um alle Gummis abzudecken.
 

Christian.Siegler

Administrator
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AW: Saisonstart für Hecht – mit dem Shallow Rig gezielt auf Kapitale

Der Tipp ist wirklich nicht verkehrt...
Allerdings muss der Karabiner/Einhänger dann wirklich was taugen. Ich setze bei den Rigs unbedingt auf Stabilität, da ich mit dieser Montage gezielt auf die Dicken fische. So ein Einhänger ist aber ein echter Schwachpunkt (im Vergleich zu einem stabilen Sprengring oder Tönnchenwirbel).
Aber der Rig-Wechsel ist wirklich oft ein Vorteil - das stimmt!
 

Jens76

Member
AW: Saisonstart für Hecht – mit dem Shallow Rig gezielt auf Kapitale

Hallo,

Hab in Schweden vor drei Wochen das Shallow-Rig exzessiv gefischt, sowohl Eigenbau, als auch gekauft. Dieser komplette Rig-Wechsel hat mich dabei auch immer aufgehalten.

Nach dem Trip hab ich nochmal nachgedacht:
Wieso denn die Screw und den Wirbel überhaupt verbinden? Könnte das nicht so funktionieren, das man einfach Screw und Wirbel entkoppelt voneinander in den Snap zu Vorfach/Hauptschnur einhängt? Der sollte doch sowieso stabil genug sein.

Schon mal ausprobiert? Ich selbst bin leider noch nicht dazu gekommen, will das aber noch nachholen.

Man könnte dann, vorausgesetzt alle Köder sind mit Schraube bestückt, mit 2-3 Rigs unterschiedlicher Länge, schnell und ohne grosse Fummelei die Köder durchwechseln.

JB
 

Christian.Siegler

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AW: Saisonstart für Hecht – mit dem Shallow Rig gezielt auf Kapitale

Ajo - das kann man so machen. So wird das zum Beispiel bei den Rigs von Abu Garcia auch empfohlen...
Mich stört allerdings schon alleine das Wechseln vom Rig. Deshalb haben meine Gummifische fast alle ein eigenes. Da muss ich dann nicht die Montage von einem Gummi abfummeln, sondern kann einfach den Köder wechslen.
Oft passen auch die Rigs nicht zu unterschiedlichen Gummifischen identischer Länge. Der eine Köder läuft etwas schmaler aus und braucht kleinere Drillinge. Beim anderen ist der Rücken dicker und der Kopfdrilling klebt zu weit vorne und ist zu klein.
Manchmal passt es gut, oft ist es aber auch nur ein Kompromiss.
Ich hab die besten Erfahrungen gemacht, wenn ich meine Rigs wirklich genau anpasse. Der Köderlauf und das Hakverhalten profitieren davon.
 
AW: Saisonstart für Hecht – mit dem Shallow Rig gezielt auf Kapitale

@Jens

Sorry, so sollte das bei mir auch rüber kommen. Genau so handhabe ich das. Ich hänge das beides direkt in den Snap / Karabiner ein. Funktioniert wunderbar, auch bei großen Fischen. Der Snap ist ja so oder so dran. Alle anderen Einzelteile beim komplett verbundenen Shallowrig sind ja eh immer dahinter geschaltet.

Mich hat bei der fixierten Methode eben gestört, dass man so viele Rigs braucht und eben in der Box, wenn man wie ich 5-8 Gummis pro Fach hat, immer so ein Getüddel herrscht.
 
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