Salmoniden im Lippischen

derporto

Well-Known Member
Liebe Freunde,

seit gestern bin ich als Hamelner stolzes Mitglied im Lippischen Fischereiverein 1886 in Kalletal. Gereizt haben mich vorallem die Salmonidengewässer: Westerkalle, Bega und Werre. Außerdem gibts eine schöne Weserstrecke sowie 2-3 Teiche.

Die heutige erste Angelei war leider sehr mühselig. Ich hatte mir die Westerkalle vorgenommen für den Erstversuch. Ausgerüstet mit UL-Gerät, kleinen Spinner, Spoons, Wobblern und Gufis (<6 cm). Leider habe ich inner- und außerhalb von Kalletal keinen vernünftigen Zugang zum Bach gefunden. Entweder bezäunt, extrem zugewuchert oder zu schmal für ertragreiche Angelei. Das war also nichts.

Daher bin ich dann direkt weiter nach Lage an die Werre. Ein sehr schönes Gewässer, sandig-kiesig, 3 - 6 m breit, max. hüfttief, gut ranzukommen. Ich habe watend etwa 500 m Strecke gemacht, in der Zeit jedoch nur knapp 40 Würfe untergebracht. Die Spots sind schwer auszumachen und relativ weit voneinander entfernt. Mepps und Spoon blieben unberührt, auf 4 cm Gufi gabs einen Biss im Gumpen, den ich jedoch nicht verwerten konnte. Sprünge größerer Fische deuten ordentliche Forellen an. Beim Waten waren haufenweise und auf gesamter Strecke ein- bis zweisömmrige Bafos sowie Elritzen zugegen, überhaupt nicht scheu folgten sie oft im Schwarm dem Spinner bis vor die Füße.

Mein Fazit: Es wird spannend im Lipperland. Nicht einfach, harte Arbeit, die am Ende aber bestimmt mit der ein oder anderen dicken Forelle belohnt werden wird.

Als Hamelner habe ich kaum bis keine Kontakte ins Lippische. Vom Verein kenne ich bislanf ausschließlich den 1. Vorsitzenden.

Wenn hier jemand aus Lippe unterwegs ist, eventuell sogar aus dem selben Verein, schrei gerne auf.

Ich bin für jeden Tipp zu euren schönen Gewässern dankbar!

Die Spots möchte ich euch gar nicht abschwatzen, die erarbeite ich mir im Laufe der Zeit bestimmt selber.

Aber darüber hinaus gerne her mit eurem Input, eurer Hilfe und insbesondere gerne auch zu den Zugangsmöglichkeiten an die Bäche.

Ich danke euch!

derporto

Werre1.jpg


Werre2.jpg
 

Mescalero

OCC 2022 (Erster)
Das sieht Klasse aus und vielversprechend! Ist bestimmt nur eine Frage der Zeit, bis es rappelt.
Keine Lust aufs Fliegenwedeln?
 

derporto

Well-Known Member
Das sieht Klasse aus und vielversprechend! Ist bestimmt nur eine Frage der Zeit, bis es rappelt.
Keine Lust aufs Fliegenwedeln?

Ich habe die letzten 15 Jahre nahezu ausschließlich Ostsee, Nordsee und Atlantik befischt und mich in der Zeit nicht mit dem Fliegenfischen befasst.

Es hat aber einen großen Reiz. Bis ich es mir jedoch angeeignet habe, wird es erstmal bei KuKö im Kleinformat bleiben müssen.

Kommst du aus der Gegend?
 

Andal

Teilzeitketzer
In stillem Gedenken
Von Ende der Schonzeit bis jetzt, Ende August, kennen die Forellen, die überlebt haben, alle Kunstköder an Hand der Fertigungsnummern auswendig. Da Naturköder vermutlich verboten sein werden, empfehle ich dir mal einen Versuch mit künstlichen Würmern und Nachbildungen von anderen Nährtieren. Und die zwar aktiv gefischt, aber bei weitem nicht so lebhaft, wie Blinker und Spinner.

Berkley "The Gulp" Tauwürmer und solche Sachen entweder gleich Wacky gefischt, oder in die Richtung Wacky an einen leichten Jigkopf geködert bringt dir womöglich eher Fisch, als mit den sattsam bekannten Spinnködern. Auch größere Kunstfliegen, wie z.B. ein Wooly Bugger am Kick Back Rig könnten einen Versuch wert sein.
 

Bootsy48

Well-Known Member
Hallo derporto,
Sowohl die Bega als auch die Werre sind absolute Topgewässer für Salmoniden. Das schöne ist doch langsam aber sicher ein Gewässer kennen zu lernen. Der Weg ist das Ziel. Der Erfolg stellt sich früher oder später ein ....
 

Timo.Keibel

Redakteur
Ich bin zwar nicht im Lippischen und kenne die Gewässer eher von früher. Damals fing man an der Bega allerdings immer seinen Fisch (meist Forelle). Der Schlosssee in Varenholz soll einen soliden Raubfischbestand haben und die Weser ist auch immer gut für Fänge. Klar hier gehen eher keine Salmoniden an die Haken, aber vielleicht sind die Gewässer ja trotzdem etwas für Dich.
Berichte gerne mal, was Du so an Bega und Werre fängst!
 

derporto

Well-Known Member
Von Ende der Schonzeit bis jetzt, Ende August, kennen die Forellen, die überlebt haben, alle Kunstköder an Hand der Fertigungsnummern auswendig. Da Naturköder vermutlich verboten sein werden, empfehle ich dir mal einen Versuch mit künstlichen Würmern und Nachbildungen von anderen Nährtieren. Und die zwar aktiv gefischt, aber bei weitem nicht so lebhaft, wie Blinker und Spinner.

Berkley "The Gulp" Tauwürmer und solche Sachen entweder gleich Wacky gefischt, oder in die Richtung Wacky an einen leichten Jigkopf geködert bringt dir womöglich eher Fisch, als mit den sattsam bekannten Spinnködern. Auch größere Kunstfliegen, wie z.B. ein Wooly Bugger am Kick Back Rig könnten einen Versuch wert sein.

Ich könnte mir vorstellen, dass die Lippischen Forellen da nicht ganz so mit KuKö verwöhnt wurden, dass Sie nun misstrauisch auf alles blitzende schauen. Zumindest laut Vorsitzendem des Vereins werden Westerkalle und Werre eher seltener und von ein paar wenigen "Experten" aus dem Verein befischt. Die meisten Mitglieder zieht es an die Seen und die Weser.

Du hast Recht, die Gulp Würmer hatte ich nun gar nicht im Kopf. War nie ein Freund davon, das Zeug im Salzwasser einzusetzen. Für den Forellenbach ist es aber bestimmt mal einen Blick wert.
 

derporto

Well-Known Member
Hallo derporto,
Sowohl die Bega als auch die Werre sind absolute Topgewässer für Salmoniden. Das schöne ist doch langsam aber sicher ein Gewässer kennen zu lernen. Der Weg ist das Ziel. Der Erfolg stellt sich früher oder später ein ....

Genau das habe ich vor und es kribbelt mir in den Fingern, die Gewässer über die gesamte Strecke kennenzulernen.

Trotzdem habe ich natürlich nichts gegen den ein oder anderen gewässerspezifischen Tipp.

Ich bin zwar nicht im Lippischen und kenne die Gewässer eher von früher. Damals fing man an der Bega allerdings immer seinen Fisch (meist Forelle). Der Schlosssee in Varenholz soll einen soliden Raubfischbestand haben und die Weser ist auch immer gut für Fänge. Klar hier gehen eher keine Salmoniden an die Haken, aber vielleicht sind die Gewässer ja trotzdem etwas für Dich.
Berichte gerne mal, was Du so an Bega und Werre fängst!

Die Bega steht für nächstes Wochenende an, wird wohl eher erstmal eine Begehung als die große Fischwaid. Die Bega soll von den 3 Bächen der abwechslungsreichste sein mit einem über Salmoniden hinausgehend gemischten Fischbestand. Auch Aal, Barsch, Döbel und Äsche sollen dem Vernehmen nach fangbar sein. Ich denke hier werde ich es vllt auch mal mit dem Wurm probieren, da erlaubt.

Die Weser ist traditionell mein "Haugewässer" gewesen, da sie ca. 2 km von meinem Wohnsitz in Hameln fließt. Die letzten Jahre habe ich sie allerdings nicht mehe befischt. Man hört davon, dass das Wasser sehr sauber geworden sein soll, sich dadurch aber auch der Fischbestand deutlich verändert hat. Die Fischdichte hat abgenommen, Zander und Hecht wird immer weniger. Dafür gehen Barben und Forellen wohl seit einigen Jahren immer besser. Auch der Aal soll wieder besser fangbar sein als noch vor ein paar Jahren.

Die Strecke im Lippischen kenne ich noch nicht. Da sie etwas stromabwärts liegt, könnte es hier mit Zander und Hecht auch schon wieder anders aussehen. Ich bin gespannt.

Und berichten werde ich natürlich von meinen Fängen.
 

derporto

Well-Known Member
Heute wieder los gewesen, diesmal an der für Natürköder freigegebenen Strecke zwischen Wülfer und Bad Salzuflen Messezentrum. Hier stellt sich die Werre anders dar. Mäßig strömende, tiefe, schlammig-kiesige Bereiche wechseln sich ab mit steinig-kiesigen Rauschen und natürlichen Wehren aus umgestürzten Bäumen und Treibgut. Fotografiert habe ich heute nur den Einstieg, den Rest der Zeit habe ich watend im Bach verbracht.

Werre3.jpg


Gefischt habe ich mit einer XS Pilotkugel als Bissanzeiger, dahinter ein 0,2 gr Spaltblei und 8er Haken an Flurocarbon. Köder: Mistwurm

So habe ich den Piloten einfach über die Spots treiben lassen, mit offenem Bügel und der Schnur in der Hand.

Lange Rede kurzer Sinn: Nichts gefangen. 3 Kabbelbisse nicht verwertet, wahrscheilich kleine Bafos oder Elritzen. Die Muttis haben sich nicht sehen lassen.

Dafür ordentlich nass geworden bei der Köderrettung im Gumpen. Der war auf einmal doch etwas tiefer als die prognostizierte Nabelhöhe und mir lief das Bachwasser ordentlich in die Wathose.

Macht nichts. Der Angeltag war eh bereits in den letzten Zügen.

Ich muss es aber nochmal anmerken: Ein wunderschönes Flüsschen, vielseitig aber nicht einfach zu befischen für einen Bach-Neuling.

Nächstes Wochenende nehme ich mir die andere Hälfte der Strecke vor. Diesmal aber später, 16:00 bis Dunkelheit.
 
Zuletzt bearbeitet:

derporto

Well-Known Member
Hallo,

und, mit der Nymphe läuft da nichts?

Petri Heil

Lajos

Bisher noch nicht probiert. Nymphe am Drophot-Rig steht noch auf dem Plan. Und mittelfristig wird auch das Fliegenpeitsche-Schwingen gelernt.

Nächste Angeltag im Lippischen wird übrigens der kommende Sonntag. Zunächst schaue ich mir mal das dritte Salmonidengewässer des Vereins an, die Bega. Danach soll es bis in den Abend hinein an die Werre gehen.
 

Andal

Teilzeitketzer
In stillem Gedenken
Wenn du an dem herrlichen Bach auch mit Naturködern darfst und nicht wasserscheu bist, wäre auch Sprock, Köcherfliegenlarven, ein interessanter Versuch. Kein Fisch muss daran gewöhnt werden... und findet diesen Köder immer zum Vernaschen gut. Lediglich die Gewinnung fordert halt, dass du selber ins Wasser steigst und Steine umdrehst.

Kannst du auch prima am DS und einem kurzen Springervorfach anbieten!
 

derporto

Well-Known Member
Wenn du an dem herrlichen Bach auch mit Naturködern darfst und nicht wasserscheu bist, wäre auch Sprock, Köcherfliegenlarven, ein interessanter Versuch. Kein Fisch muss daran gewöhnt werden... und findet diesen Köder immer zum Vernaschen gut. Lediglich die Gewinnung fordert halt, dass du selber ins Wasser steigst und Steine umdrehst.

Kannst du auch prima am DS und einem kurzen Springervorfach anbieten!

Tatsächlich ist an der Werre eine 2km-lange Strecke für Natürköder freigegeben, auch die Bega darf mit Naturködern befischt werden. Mit Bachflohkrebsen oder Köcherfliegenlarven habe ich es bislang als Hakenköder noch nicht zutun bekommen. Klingt absolut aussichtsreich. Die Gefahr sehe ich nur darin, dass Köder dieser Art an sehr kleinen Haken angeboten werden müssen, worauf bestimmt die kleinen Bafos und Elritzen nur warten. Es heißt also, erstmal die Standplätze der dickeren Mutis kennenzulernen um sie dann gezielt, vllt sogar auf Sicht, anzusprechen.

Meine Angeltage am Bach finden sowieso stets im statt am Wasser statt, mit der Wathose gehts rein und am Ende der Strecke wieder raus. Steine umdrehen ist da nicht die schweirigste Hürde.

Morgen sind 7 Stunden Sonne angesagt, der Bach dürfte vom Regen der letzten Tage etwas höher stehen, evtl. sogar etwas angetrübt sein. Dürfte nicht so schlecht sein. Ich berichte.
 

derporto

Well-Known Member
Wieder zurück vom Gewässer, der einsetzende Regen hielt mich davon ab, bis in die Dämmerung zu fischen.

Da an meiner vorab ausgesuchten Strecke an der Werre bereits jemand seinen Blinker schwang, habe ich mich spontan umentschlossen und bin ein paar Kilometer weiter an die Bega gefahren. Dieses Gewässer kannte ich noch nicht, es stand eigentlich für nächstes Wochenende auf dem Plan.

Die Bega ist etwas tiefer und stellenweise langsam fließender als die Werre, mit nur wenigen Rauschen, dafür viel Totholz im Wasser. Der Grund ist eher sandig-schlammig in den langsameren Abschnitten, gröber steinig an den Flacheren.

Nichts für die Wathose, die blieb diesmal im Auto. So gings diesmal das Ufer entlang auf der Suche nach Spots. Die sind an der Bega nicht schwer auszumachen, überall unterspülte Ufer, Totholz und tiefe Gumpen. Bafos solls in anständigen Größen geben und auch die Äsche soll hier vertreten sein. Nebenher geht wohl den Erzählungen nach auch mal Barsch und Aal an den Wurm.

Die von mir befischte Strecke ist sowohl für Kunst- als auch Naturköder freigegeben.

Bega1.jpg


Bega2.jpg


Gefischt habe ich, wie letztes Wochenende an der Werre auch, mit kleiner Pilotkugel auf der Hauptschnur, einem kleinen Schrotblei und dahinter einem 8er Haken, beködert mit Mistwurm. Durch die sensible Montage erhoffe ich mir, Bisse sofort zu erkennen und den Anschlag früh setzen zu können um etwaigen Kleinfisch nicht zu verangeln.

Unter einer überhängenden Weide gabs dann den ersten Fisch im Lippischen. Eine Elritze, knapp 10 cm, hat sich auf den Wurm gestürzt und und hing wie gewünscht vorne im Lippenbereich. Schön, einen solch herrlichen Fisch zu sehen, wenn auch nur kurz, denn er ging natürlich direkt wieder schwimmen.

2 Spots später gabs dann den ersten heftigen Biss im Bach. Knapp unterhalb des in Foto 2 zu sehenden im Wasser liegenden Baumes stieg eine schöne Bafo ein. An der UL Rute hat sie richtig Spaß gemacht. Kurz vor dem Kescher sprang mir der Haken entgegen, die wollte noch nicht. 35-40 cm dürfte sie gehabt haben. Kurz vor dem Einsetzen des Regens gab es dann noch eine hübsche Bafo. Diesmal landete sie auch im Kescher. 26 cm, ziemlich dürr, leider tief und blutig geschluckt trotz schnellen Anhiebs.

Trotz dessen möchte ich euch ein Foto des schönen Fisches nicht vorenthalten, denn Bachforellen haben immer einen gewissen Zauber, selbst wenn sie noch nicht die gewünschte Monstermutti-Größe erreicht haben.

Bega3.jpg


Nächste Woche gehts mit gleicher Technik wieder an die Werre, diesmal jedoch 2 Hakennummern größer um selektiver zu sein. Äschen gibts dort drübern nicht, da muss es nicht zu fein sein.

Auch wenn so langsam aber sicher aus dem Anfänger-Fragen-Thread ein Bericht wird, so denke ich, nehmt ihr mir das sicher nicht übel.

Einen schönen Sonntagabend euch allen.
 
Auch wenn Werre und Bega optisch gesehen ideale Salmoniden-Gewässer sein müßten, ich habe in meinem Jahr Vereins-Zugehörigkeit noch nie so wenig Bachforellen gefangen wie hier, die größte hatte mickrige 28 cm. Ich bin seit über 40 Jahren versierter Spinnfischer, speziell an Salmoniden-Gewässern, und fange regelmäßig meine Forellen und komme selten als "Schneider" nach Hause. Hier war es die Regel, selten mal eine kleine Forelle. Wahrscheinlich kennen die Forellen hier inzwischen jeden Kunstköder. Am Unterlauf der Werre ab Herford war ich deutlich erfolgreicher, hier geht eigentlich immer was, Rekord: Bachforelle von 60 cm.
 
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