Schlupflöcher und Grauzonen

fishhawk

Well-Known Member
Hallo,

ich hab Erlaubnisscheine von verschiedenen Ausstellern. Die haben natürlich auch unterschiedlich formulierte Fangbestimmungen/Gewässerordnungen. Aber es gibt immer Angler, die versuchen jede vermeintliche Grauzone oder jedes Schlupfloch bis an die Grenze des Erträglichen auszunutzen. Das ist dann oft ein Hase und Igel-Spiel.

Beispiele:

Das Bootsfischen ist verboten = Bellyboot ist kein Boot sondern eine Wathilfe.

Das Watfischen mit der Fliegenrute ist nur in den Gewässerstrecken XY erlaubt = ohne Fliegenrute kann man überall watfischen

In den Gewässerstrecken XY darf nur mit Fliegen/Nymphen/Streamern an Fliegenrute gefischt werden = Stationärrolle an der Fliegenrute mit Tiroler Hölzl oder Schwimmer ist erlaubt.

Angen nur mit künstlichen Fliegen oder Nymphen = gegen Powerbait oder Gulp-Köder etc. ist nichts einzuwenden

Das Angeln in den Schleusenbereichen ist verboten = An der Grenze sitzen und 200-300m im Schleusenbereich ablegen geht in Ordnung.

Während der Schonzeit von Hecht und Zander ist jede Art von Spinnfischen und das Angeln mit Köderfischen oder Fetzenköder verboten = Schleppangeln mit Wobblern ist erlaubt

Manche sehen diese Jungs als Freiheitskämper gegen die Bürokratie, andere fragen sich, ob das wirklich sein muss.

Wie seht ihr das?

Habt ihr ähnliche Erfahrungen?
 

funkbolek

Member
AW: Schlupflöcher und Grauzonen

Ich finde es nicht cool, wenn man alles ausreizt, andererseits reicht oft gesunder Menschenverstand. Folgendes Beispiel: Ich habe im Juni vor einge Jahren mal mit Tauwurm und Dropshot gefischt. Da kam ein Hobbyblockwart des Weges und meinte, das sei verboten, es handle sich ja um Spinfischen. Im Erlaunnisschein stand aber explizit Spinnfischen mit Kunstködern (wegen der Zanderschonzeit). Nun, ich fühlte mich im Recht, denn die Dropshotangelei mit Tauwurm verstiess wohl nicht gegen den Sinn und Zweck des Verbots.
 

fishhawk

Well-Known Member
AW: Schlupflöcher und Grauzonen

Im Erlaunnisschein stand aber explizit Spinnfischen mit Kunstködern (wegen der Zanderschonzeit).

Da wäre bei uns sofort die Drachkowitsch-Fraktion oder sonstige Köderfischzupfer unterwegs.

Rein rechtlich war natürlich nichts einzuwenden, wenn du statt Gummiwurm nen echten Wurm angeboten hast.

Im FV-MFr wurde jetzt nach dem Hase-Igel-Prinzip auch das Dropshotangeln während der Raubfischschonzeit explizit verboten.

Bin gespannt, was den Jungs nun als Schlupfloch einfällt.
 

Thomas9904

Well-Known Member
AW: Schlupflöcher und Grauzonen

Also ich finde den "Sport" alles bis zur Grenze ausreizen zu müssen nicht in Ordnung.

Ich finde sinnlose Verbote nicht Ordnung, die zum ausreizen aufreizen..

Mehr Verbot bedeutet AUTOMATISCH immer mehr Verstösse, was wieder neue Verbote nach sich zieht.....

Statt dessen mal durchforsten und EINFACHE; VERNÜNFTIGE Regeln aufstellen, wenn man meint, über das Gesetz hinausgehende Regeln zu brauchen für sein Gewässer/gegen Angler.

Zurück zu meiner These :
Beides stimmt in meinen Augen, je nach Situation.

Es gibt eben auf beiden Seiten solche und solche....
 
Zuletzt bearbeitet:

fishhawk

Well-Known Member
AW: Schlupflöcher und Grauzonen

Hallo,

Ich finde sinnlose Verbote nicht Ordnung, die zum ausreizen aufreizen.

Hängt halt immer von der persönlichen Einstellung ab, was als sinnvoll empfunden wird oder nicht.

Da klaffen oft Welten auseinander.
 

Thomas9904

Well-Known Member

Tobias85

Well-Known Member
AW: Schlupflöcher und Grauzonen

Da wäre bei uns sofort die Drachkowitsch-Fraktion oder sonstige Köderfischzupfer unterwegs.

Rein rechtlich war natürlich nichts einzuwenden, wenn du statt Gummiwurm nen echten Wurm angeboten hast.

Im FV-MFr wurde jetzt nach dem Hase-Igel-Prinzip auch das Dropshotangeln während der Raubfischschonzeit explizit verboten.

Bin gespannt, was den Jungs nun als Schlupfloch einfällt.

Deswegen haben wir in unseren Hecht- und Zandergewässern ein Verbot von Kunstködern UND Köderfisch. Ich hatte mich wegen Dropshot mit Wurm in der Schonzeit extra erkundigt beim Sprechtag und mir wurde dann gesagt, das geht klar.
 

fishhawk

Well-Known Member
AW: Schlupflöcher und Grauzonen

@ Thomas

Wie beurteilst Du die im Eingangspost genannten Beispiele?

Überwiegend sinnlose Verbote oder eher übertriebenes Ausreizen?
 

Franz_16

Mitglied
AW: Schlupflöcher und Grauzonen

Ich suche gerne in den Erlaubnisscheinen nach Grauzonen und Schlupflöchern, einfach weil es mich interessiert in wie weit sich da jemand Gedanken gemacht hat. Wenn man selber schonmal in der Situation war, einen Erlaubnisschein formulieren zu müssen findet man sowas halt irgendwie interessant ;)

Grundsätzlich ist es ganz einfach:
Wenn ein Regelung für den der sie befolgen soll plausibel ist, dann ist die Chance dass er sie befolgt auch höher.

Ein schönes Beispiel für die Schlupflöcher sind auch Boilie-Verbote.
In einem Erlaubnisschein stand früher "Außer Boilie, ist jeder sportliche Köder erlaubt".

Da gings dann los. Ist ein Pop-up ein Boilie? Ist ein Dumble ein Boilie? Sind Boilies die in Pelletform gefertigt sind Boilies?

Ein ewiges Hickhack zwischen den jungen Wilden und den alten Hasen ;)

Irgendwann wurde das Verbot gestrichen - und schwupps war plötzlich der ganze Zank vorbei.
 

Thomas9904

Well-Known Member
AW: Schlupflöcher und Grauzonen

Irgendwann wurde das Verbot gestrichen - und schwupps war plötzlich der ganze Zank vorbei.

bis auf ein paar Traditionalisten, die gegen grundsätzlich gegen alles sind, was nach dem Wurm als Köder kam oder womit andere mehr Fische als sie, max. 20 m vom Vereinsheim weg, fangen ;-)))
 

geomas

Swing is mein Ding
AW: Schlupflöcher und Grauzonen

...

Grundsätzlich ist es ganz einfach:
Wenn ein Regelung für den der sie befolgen soll plausibel ist, dann ist die Chance dass er sie befolgt auch höher.

...

Da bin ich ganz bei Dir.


Ich versuche einfach, einen Rest an „Gutem Menschenverstand” mit ans Wasser zu nehmen.
 

fishhawk

Well-Known Member
AW: Schlupflöcher und Grauzonen

Irgendwann wurde das Verbot gestrichen - und schwupps war plötzlich der ganze Zank vorbei.

Ist wahrscheinlich eher eine Ausnahme. Meist werden Verbote dannn halt immer weiter verschärft.

Ich persönlich fände es zwar nicht gut, wenn wegen der Schlupflochangler die "Fliegenstrecke" ausgelöst würde und auch dort wieder mit Grundmontagen und Natürködern gefischt werden dürfte.

Aber da gibt es sicher genügend Kollegen, die das ganz anders sehen würden.
 

Thomas9904

Well-Known Member
AW: Schlupflöcher und Grauzonen

schon ein bisschen her, beschreibts FÜR MICH PERSÖNLICH (und soll nicht als allgemeingültig gesehen/verstanden werden)
Vorabveröffentlichung Magazin November

Freier Angler
Das nachfolgend Geschriebene ist keine Anleitung, keine Aufforderung, kein Aufhetzen – jeder ist für sich selber verantwortlich...

Ich bin ein freier Angler – was ich persönlich darunter verstehe und wie ich persönlich das handhabe, schlicht das beschreibe ich hier. Darf und soll jeder für sich selber beurteilen und soll, muss und darf auch jeder für sich persönlich handhaben, wie er will.

Als Angler wird man ja von vielen Seiten angefeindet, von manchen belächelt, von manchen auch richtig bekämpft - aber von den meisten eigentlich ignoriert.

So kann man als Angler trotz 16 Landesgesetzen und dazugehörenden Verordnungen, trotz unzähliger Extrabestimmungen von Vereinen, Verbänden und Bewirtschaftern, eigentlich treiben was man will.

Denn auch Kontrollen finden fast immer nur dort statt, wo man leicht kontrollieren kann – etwas abseits ist man schnell in „Sicherheit“.

Der „Jennerwein“ lag mir irgendwie auch immer näher als der bayrische Forstbeamte (sorry für den Ausflug in die Jagd, mein Vater war Jäger, Gleiches zum verdeutlichen gibt’s bei Anglern halt nicht), Autorität akzeptiere ich, wenn sie von Kompetenz kommt, aber nicht, wenn jemand meint, mir von (Ehren)Amts wegen was vorschreiben zu können..

Da war ich schon immer eher renitent als dumpf folgsam, ob bei den Lehrern in der Schule, später bei Chefs (als ich selber noch keiner war ;-)) - und auch meine Eltern hatten es wohl nicht immer leicht mit mir.

Wenn einem die persönliche Freiheit noch etwas wert ist, man Autoritäten qua Amt nicht akzeptiert und Regeln zumindest hinterfragt, bevor man sie (wenn denn als sinnvoll akzeptiert) befolgt, dann bedeutet aber nicht gleich Anarchie – weder im Leben selber, noch beim Angeln, worum es mir hier geht..

Freiheit bedeutet auch immer Verantwortung. Auch beim Angeln, auch wenn man bescheuerte Regeln und Gesetzgebung ignoriert.

Setzt ein Bewirtschafter eine Höchstfangmenge fest, halte ich mich daran – das gehört zum Respekt gegenüber dem Anderen.

Zwingt mich ein Gesetz einen Fisch gegen meinen Willen zu töten, lass ich es – das gehört zum Respekt gegenüber der Kreatur.

Ich „spiele“ nach dem Fang nicht mit dem Fisch – entweder wird er gleich getötet und versorgt, wenn ich ihn mitnehme. Wo hältern erlaubt ist, nutze ich das, ohne Setzkäscher bis zum Rand vollzustopfen, um einen möglichst frischen Fisch mitnehmen zu können. Oder er kommt, wenn ich ihn nicht mitnehmen will oder kann, nach einem evtl. kurzen Erinnerungsfoto – gleich wieder zurück ins Wasser.

Ich nutze keine Methoden oder Köder zum reißen von Fischen, ich will sie mit Köder und Können überlisten und nicht nur aus dem Wasser prügeln.

Dass ich in einem Forellenbach nicht unbedingt mit Wurm angeln muss, dass ich (schon als sparsamer Schwabe) nicht mehr Futter als notwendig einsetze, dass ich keine lebenden Fische als Köder vom einem zum nächsten Gewässer schleppe, das alles sind für mich Selbstverständlichkeiten.

Wenn aber ein Bewirtschafter Boilies verbietet, such ich mir Auswege wie Frolic oder Pellets, verbietet an anfüttern, nutze ich unbeobachtete Momente – es gibt immer viele Möglichkeiten..

Ich nutze auch keine Reusen oder Ähnliches, max. mal ne Senke für Köfis. Ebensowenig Langleinen oder Dynamit – wer Fische überlisten will, ist Angler.

Wer nur den Sack füllen will (im „Einklang“ mit der Prämisse Angeln nur zur Verwertung), ist halt Fischer oder Angelfischer.

Gesetze, Vereine, Verbände, Wissenschaftler aus ihren Elfenbeintürmchen, spendensammelnde Schützerdinustrie oder sonstwer wollen mir Anderes vorschreiben?

Angeln nur zur Verwertung und Hege, nicht aus Spaß am Angeln als freier Angler?

Dürfen sie, ist ihr gutes Recht....

Werd ich mich dran halten?

Ich bin ein freier Angler............................................ ..................................

Thomas Finkbeiner
 

BERND2000

Well-Known Member
In stillem Gedenken
AW: Schlupflöcher und Grauzonen

Ich finde sinnlose Verbote nicht Ordnung, die zum ausreizen aufreizen..

Mehr Verbot bedeutet AUTOMATISCH immer mehr Verstösse, was wieder neue Verbote nach sich zieht.....

Statt dessen mal durchforsten und EINFACHE; VERNÜNFTIGE Regeln aufstellen, wenn man meint, über das Gesetz hinausgehende Regeln zu brauchen für sein Gewässer/gegen Angler.

Du hast es auf den Punkt gebracht, Untermaßige oder anders Geschützte Fische dürfen nicht gefangen werden.
Das reicht eigentlich,...aber nur eigentlich.
Den Meisten ist nicht einmal klar, das sie das eigentlich Selbst sicherstellen müssen.

Viel Spaß bei Durchsetzen.

Denn es finden sich ja reichlich Menschen die für alles und Alle immer öfter Entschuldigungen finden und Milde vertreten.

Besser wäre es bestimmte Vollpfosten....durchaus endgültig ins Abseits zu stellen, wenn sie dann gar noch darüber stolz in Angelmedien berichten.
 

Kochtopf

Chub Niggurath
AW: Schlupflöcher und Grauzonen

Ich kenne ein Gewässer, bei dem explizit alle Fütterhilfen verboten sind. Das stört allerdings weder die Fraktion Boilierohr noch die Körbchenschmeisser und es wird geduldet. Ebenso die Futtermenge: *grundsätzlich* ein Kg pro Tag und Nase bedeutet a) das es durchaus ausnahmen geben kann und b) der Beutel mit nicht angelfertigem Futter im Carryall bleibt.
Nicht immer schön aber wer ohne Sünde ist finanziere mir mein Hobby (oder so)
 

fishhawk

Well-Known Member
AW: Schlupflöcher und Grauzonen

@sharpo

Was nicht Verboten ist, ist grundsätzlich erlaubt.

Sehe ich nicht so.

Wenn in der Fliegenstrecke nur Fliegenrute mit Fliegenrolle und Fliegenschnur mit künstlichen Fliegen an unbeschwerten Vorfächern erlaubt sind, wäre für mich das Fischen mit Tiroler Hölzl und Gulp-Ködern trotzdem verboten. Auch wenn es gar nicht erwähnt wurde.

Aber natürlich kann man immer diskutieren.

Regeln braucht man halt immer dann, wenn zuviele individuelle Meinungen/Auslegungen aufeindertreffen.

Ich bin nach langen Jahren Wartezeit in kleinen Verein aufgenommen worden, wo man nur mit zwei Bürgen überhaupt auf die Warteliste kommt und nach einem Probejahr erst Vollmitglied wird.

Der kommt mit einem Minimum an Regeln aus und dort wurden seit Jahren keine Verstöße registriert.

In meinem Stammverein mit 1000 Mitgliedern werden die Verbote regelmäßig aktualsiert und erweitert.Trotzdem wird jedes Jahr ne Anzahl von Mitgliedern abgestraft bis hin zum Ausschluss. Da sind die Grauzonen gar nicht dabei.
 

elranchero

Member
AW: Schlupflöcher und Grauzonen

Da bin ich ganz bei Dir.





Ich versuche einfach, einen Rest an „Gutem Menschenverstand” mit ans Wasser zu nehmen.



Ich vertrete diese Meinung ebenfalls man muss nicht übertreiben... eine „eigenauslegung“ würde ich mir bei folgendem Beispiel erlauben

Drobshot auf barsch mit kleinst Gummis während der Hecht Schonzeit,
Liegt aber daran das ich mir die sehr wenigen angeltage im Jahr gut einteilen muss

...bitte nicht abschlachten Danke


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