AW: schwedenneulinge bitten um infos hängasjön
Hallo zusammen,
ich war im Spätherbst 09 (Anfang November.) für drei Wochen am Hängasjön. Nun kann man sich die Frage stellen, ob es Sinn macht, einen quasi-toten Thread damit wieder aufzumachen... .
Ich finde ja, denn: Vor diesem Urlaub habe ich nach Infos (auch über das Anglerboard hinaus) über diesen See gesucht und im Grunde nur diesen Beitrag hier gefunden. Vielleicht sucht mal wieder jemand und ist für mehr Infos dankbar
Alles in allem mochte ich diesen See, dass kann ich jetzt schon sagen. Vor allem zur späten Jahreszeit – so hatte ich den See quasi für mich alleine, kein Tourist weit und breit.
Diese Ecke von Südschweden ist nach meinen Eindrücken nicht die Schönste (kaum zusammenhängende Waldflächen, relativ viel Landwirtschaft, etc...).
Ist man allerdings auf dem See, stellt sich doch recht schnell ein Gefühl von "Abgelegenheit" und Ruhe ein – was aber auch sicher mit an der touristisch ruhigen Jahreszeit liegt.
Generell ist zu sagen, dass der See eine "angenehme" Größe hat: Eine Woche engagiertes Angeln brauch man schon, um alle vermeintlich interessanten Stellen mal getestet zu haben.
Wer gerne und lange Schleppangelt wird den See nach ca 2-3 h umrundet haben, dabei aber die vielversprechenden kleinen Buchten, Inseln und Zuläufe aussen vor gelassen haben. Da muss man dann schon mal den Wobbler einholen.
Generell ist das Schleppen im Hängasjön aber gut möglich. Die Bodenstruktur ist nur recht selten die vieler anderer Schwedenseen, sprich unerwartete, flache und steinige. Wer aber gerne zwischen den kleinen Inseln (davon gibt es einige im dem See) durchschleppen will, wird etwas flachlaufendes montieren müssen.
Wer sich mehr in den offenen Stellen des Sees bewegt, kann sicher Wobbler von 2-3m Tauchtiefe dranpacken. Stellenweise schätze ich den See (hatte leider kein Echolot bei) bis auf 5 und mehr Meter tief.
Überrascht war ich über die auffällige Ignoranz der Hechte, Zander und Barsche gegenüber knalligen Farben. Mit den gängigen Schockfarben ging im Grunde gar nichts, dabei war auch egal ob Wobbler, Gummis oder sonst was. Gefangen habe ich ausschliesslich mit Naturfarben, Weiss (am besten sogar) und silbrigen Designs. Woran das lag, kann ich nur schätzen (Stichwort: Überfischung mit Schockfarben, Jahreszeit, ...).
Auch überraschte mich, wie flach die Räuber zu dieser Jahreszeit und Temperatur noch standen. Bei Nachts -5 bis -8°C und Tagsüber bei -1 - +2°C und teilweise Eis auf dem Wasser und ständig in den Rutenringen habe ich die "Besten" Hechte und Barsche in 0,5 m flachem Wasser direkt an den Ufern gefangen.
Die besten Erfolge hatte ich mit Gummifischen bis zu Größen von 14 cm. Versuche mit großen Ködern für den immer willkommenen Großhecht habe ich recht schnell eingestellt – nach meinem Vermieter der selbst regelmässig dort Angelt ist der Fang von 1m-Hechten zwar möglich (1-2 mal im Jahr ist das der Fall), wer aber gezielt ausdauernd auf Großhecht geht, verpasst die sehr guten Barsche und Zander in diesem See – drei meiner bisher größten Barsche konnte ich durch eine DropShot-Montage überzeugen.
Das Ende meiner Fahnenstange im Hängasjön in Sachen Hecht lag bei 80 cm, was für mich absolut akzeptabel ist.
Gezieltes Zanderfischen macht Sinn – wer tagsüber per Spinnangeln erfolgreich sein will ist aber definitiv auf mehr Glück angewiesen als Nachts mit ausgelegtem Köfi. Dies habe ich mir aber bei -5 bis -7°C nur einmal angetan.
(Für den großen Hecht empfehle ich dann eher die Seen Bolmen und Möckeln, die jeweils 30 min. Autofahrt vom Hängasjön entfernt liegen.)
So far, hier noch ein paar Impressionen von See & Fisch