AW: Schwedenplaner 2016
Wie versprochen, hier ein kleiner Bericht von unserem ersten Urlaub am Flären in Flattinge. Im Vorfeld unserer Reise hatte ich alles gelesen, was ich über den Flären finden konnte. Voller Hoffnungen traten wir die Reise an und wurden am Ziel nicht enttäuscht. Unser neues Haus lag (fast) direkt am See und war perfekt. Eine moderne Ausstattung, mit Sauna, riesiger Terrasse usw., Herz was willst du mehr. Unser Boot lag mit weiteren Booten nur wenige Meter entfernt. Ein Holzhaus mit großzügigen Boxen nahm unser Equipment problemlos auf, eine sehr praktische Einrichtung.
Unseren ersten Trip starteten wir am Sonntag. Während des Frühstücks konnten wir sehen, dass bereits sechs bis acht Boote zum Fischen auf den See fuhren, wir waren also umringt von Anglern. Da wir den See nicht kannten, schleppten wir erst einmal die Uferzone und warfen die Buchten ab. Der erste Eindruck war ernüchternd, das Echolot zeigte keine bzw. kaum Sicheln und es dauerte einige Zeit, bis unser jüngster Sohn einen Mini-Hecht landen konnte. Wir schleppten weiter, wechselten die Köder, der Erfolg war mehr als mager. Am Stellplatz der Boote trafen wir weitere Angler, die ebenfalls ein langes Gesicht machten und auch nur von kleinen Hechten und Barschen zwischen 20-30 cm berichten konnten. Bevor ich weiter berichte, hier einige Informationen zum See und Wetter. Flattinge liegt im südlichen Teil des Flären. Das Wasser ist durchschnittlich zwei bis vier Meter tief und hat eine bräunliche Färbung. Es gibt natürlich reichlich Berge unter Wasser und einige tiefere Stellen, aber nicht mehr als ca. fünf Meter. Die Witterung in den beiden Wochen 21.05.-04.06.16 entsprach fast überwiegend mehr spanischen Verhältnissen, allerdings an einigen Tagen mit mehr Wind. Kurze Hosen, T-Shirt und starker Sonnenschutz waren an der Tagesordnung, also nicht unbedingt Anglerwetter, aber super Urlaubswetter. Das Echolot zeigte in den letzten Tagen Wassertemperaturen bis zu 21 Grad an.
Die ersten drei Tage waren schon frustrierend, nur kleine Fische. Noch schlimmer fanden wir, dass diese kleinen Hechte und Barsche häufig abgeschlagen wurden. Ein toter Fisch kann nun mal nicht mehr wachsen und was will man mit einem dünnen 40 cm langen Hecht anfangen? Einige Mitstreiter wollten schon den Urlaub beenden, so tief saß der Frust. Am vierten Tag konnte mein Sohn endlich einen Hecht von 75cm und einen Zander von 60 cm landen. Der Hecht schwimmt natürlich wieder und soll wachsen, der Zander, der erstaunlich gut genährt war, schmeckte uns abends bestens. Ein Besuch bei InterSport in Ljungby brachte auch nicht den großen Durchbruch, aber wir hatten neue
Gummifische, von denen einer doch noch einen kleinen Erfolg brachte, aber davon später. Wir schleppten und warfen weiter. Da tagsüber bei Sonne und Wind aus Ost und Nordost wenig lief, versuchten wir es am Abend. Der Erfolg war auch nicht viel besser. Offensichtlich war aber ein einzelner Angler unter uns, der nach Aussagen anderer Angler abends bis zur fast völligen Dunkelheit erfolgreich Zander fing. Man sprach von einem Dutzend am Abend und dies an mindestens zwei Tagen in der letzten Woche. Ich vermute, dass dieser Angler tote Köderfische sehr, sehr langsam über den See im tieferen Bereich schleppte.
Ich vermute dies, da sein Boot fast neben unserem lag und er dort wohl zwei sauber verschweißte Köderfische vergessen hatte mitzunehmen, reine Vermutung.
Ein weiterer Angler erzählte mir, dass er am Vorabend einen wirklich großen Hecht, weit über einem Meter, am Boot verloren habe, das Equipment habe schlapp gemacht.
Mittlerweile hatten wir den See etwas besser kennen gelernt und wir konnten fast täglich einen Zander zwischen 50 und 55 cm landen, alle waren bestens genährt. Der ein oder andere kleinere Hecht gesellte sich manchmal dazu. Am letzten Tag sind wir dann aus dem unteren Teil des Flären in den Hauptsee gefahren.
Ein 15cm langer, grün mit Glitter aus dem InterSport-Geschäft in Ljungby, den ich mit einer kleinen Rassel im Tellerschwanz aufpeppte, brachte mir noch einen 60iger Hecht, einen 52iger Zander und einen 30iger Barsch. Der See wollte mich am letzten Tag doch noch versöhnen, hat aber nur bedingt geklappt.
Zur Ehrenrettung des Sees muss ich sagen, dass wir im Hauptsee bei Wassertiefen von 5,5 bis 6,5 m schöne Sicheln unterhalb der Futterfischwolken erkennen konnten. Mehrmals glichen die Anzeigen auf dem Echolot denen der Werbebilder aus unseren Fachzeitschriften. Leider fehlte uns die Zeit, dort nochmals anzugreifen. Nach diesen Anzeigen muss ich meinen Eindruck über den See korrigieren, es gibt doch Fisch im See. Wer zukünftig in Flattinge Urlaub machen sollte, sollte es auf jeden Fall auch im Hauptsee versuchen. Mit Vollgas dauert die Fahrt bei ruhigem Wasser mit den 4 PS Motoren max. 30 Minuten und man hat größere Tiefen erreicht.
Ich wünsche all denen, die den Urlaub noch vor sich haben, viele Erfolg und gutes Wetter, damit es für alle ein schönes Erlebnis wird.
P.S. Die anwesenden Angler waren aus meiner Sicht keine Anfänger und auch wir verstehen unser Handwerk, wir waren vielleicht zur falschen Zeit am falschen Platz.