Tuempelteddy
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Hier nun ein paar Zeilen über einen wie immer viel zu kurzen Urlaub:
Der Wecker klingelt. Hurra, endlich ist es soweit, der 22. Juli ist da und das monatelange Warten ist zu Ende. Trotz des noch recht jungen Tages ( 03.30 Uhr) raus aus der Koje und erstmal nach dem Wetter geschaut. Ideal, die Blätter unserer Pappeln (meine persönliche Windauskunft) rühren sich nicht und der Regen der letzten Tage scheint sich heute morgen auch woanders rumzutreiben. Nun erst mal die Kaffeemaschine strapaziert, das Boot an den T4 gehängt (natürlich den Trailer) und auf zum Wattisbuddeln(Wir wollten es dieses Jahr doch mal auf Schellfisch und vor allem Aal versuchen). Doch irgendwie habe ich was vergessen! Ach ja, da war ja noch mein Schwager, der mit wollte und noch in aller Ruhe in unserem Gästezimmer von den großen Fischen Norges träumte. Wo gibt’s denn sowas?! Als er dann zwar etwas unsanft geweckt und ohne Kaffee endlich neben mir saß, waren die 35 km zur Küste schnell geschafft und wir wurden von einem fantastischen Sonnenaufgang begrüßt. Na großartig! Kamera vergessen! Das fängt ja gut an!
Nun schnell das Boot ins Wasser und los, dachte ich jedenfalls. Aber der Motor war da anderer Meinung. Das hat man nun davon, wenn man so selten aufs Wasser kommt. Doch nach einigen Überredungsversuchen und Drohungen mit Schrottplatz und Ähnlichem brachte er uns schließlich zur nahe gelegenen Sandbank, wo sich dann so an die 200 Wattis spontan entschlossen, uns nach Norge zu begleiten. Auf der Rücktour vom Hafen noch schnell die nötigsten Sachen zum Überleben erstanden, dem Transporter noch `nen Schluck Diesel gegönnt und ab nach Hause. Hier war ich dann wie jedes Jahr wieder erstaunt, wie viele Sachen doch ins Auto passen oder besser, passen müssen. Gegen 13.00 Uhr ging’s dann zu fünft ab Richtung Hanstholm, wo wir ohne Zwischenfälle, von einer Kaffeepause mal abgesehen, nach sieben Stunden ankamen. Hier war ein gemütlicher Rastplatz schnell gefunden. Also Kocher raus, Würstchen in den Topf, Tisch gedeckt (aufgedeckt natürlich) und vor den Mücken geflohen. Auch bei der allergrößten Liebe zur Natur war mit diesen Plagegeistern keine Freundschaft zu schließen, so dass von unserem gemütlichen Abendessen nur eine Flucht mit `ner Wurst in der einen und `nem Bier in anderen Hand auf die nächste Düne übrig blieb, wo eine leichte Brise die Mückenplage dann in Grenzen hielt. Wieder am Fährhafen angekommen kam dann die Nachricht, dass die Fähre mal wieder Verspätung hat. So blieb uns genügend Zeit, schon mal die Fische zu begutachten, die eigentlich wir fangen wollten, aber irgendwie waren uns da die dänischen Fischer um einiges voraus.
Die Fährüberfahrt nach Bergen verlief problemlos und selbst die Verspätung wurde wieder aufgeholt.
So, nun noch gut durch den Zoll kommen und dann ab zur Fjordfähre nach Krokeide. Nur irgendwie passten unsere Wegbeschreibung und der Stadtplan nicht so richtig zu den vorgefundenen Straßen. Aber da mein Sohn Peter mehr oder weniger freiwillig den Job als Beifahrer übernommen hatte, brauchte ich mich um den richtigen Weg ja nicht zu sorgen. Nach einigem Hin und Her wurde dann ein Hinweisschild gesichtet. Na endlich!!! Nur noch 6 km zur Fähre und noch fast 3 Minuten Zeit, und dann war da auch noch dieses Ortseingangsschild und ein PKW (wahrscheinlich hatte der seine PS zu Hause vergessen) vor uns. Aber irgendwie ist es uns gelungen, den letzten noch freien Stellplatz auf der Fähre ohne langes Warten einzunehmen. Geschafft!!! Wer weiß eigentlich, wohin diese Fähre fährt? Doch nach halbstündiger Überfahrt und noch `nem kurzen Stück mit dem Auto waren wir endlich am Ziel. Jetzt zum Haus der Vermieterin, lt. Beschreibung ist das ganz leicht zu finden, aber hier gab’s ein Dutzend wo eigentlich nur eines stehen sollte. Aber wozu hatten wir unseren Beifahrer und so konnten wir kurze Zeit später bei strömendem Regen, der sich wohl extra zu unserer Begrüßung besondere Mühe gab, unser Quartier beziehen. Hier hatte der Katalog nicht zu viel versprochen. Einfach Spitze! Peter, der nun seinen Job wechselte (übrigens freiwillig), war von „seiner“ Küche vollauf begeistert, nur dass noch kein frischer Kaffee aus der Kanne duftete. Aber dieses Übel wurde von unserem frisch gebackenen Koch sogleich beseitigt. Der Regen hatte, wie sollte es auch anders sein, noch mehr zugenommen und wenn ich die Einweisungsfahrt mit unserer Dieselschnecke einigermaßen trocken überstehen wollte, sollte ich mich langsam daran erinnern, in welcher Ecke des T4 ich mein Ölhemd und meine Stiefel versteckt hatte. Es wurde von „unserer Allgemeinheit“ zwar angezweifelt, dass bei diesem Sch…wetter jemand uns in die Geheimnisse des Bootes und des Seegebietes um Selbjørn Einblick gewährt, aber wir waren schließlich in Norge und da gibt’s bekanntlich kein schlechtes Wetter.
Pünktlich erschien der Sohn unserer Vermieterin und zeigte mir eine Dieselschnecke wie ich sie in Norwegen noch nie zur Verfügung hatte. Mit ca. 8 m Länge bot sie reichlich Platz für uns Fünf und es gab absolut nichts, was lose war, klapperte, nicht funktionierte oder sogar auseinander fiel.
Nach ca. einer Stunde wusste ich dann auch, wo welcher Fisch zu finden ist (leider haben die Fische bei der Einweisung wohl nicht so genau aufgepasst), welche Kurse man lieber nicht steuern sollte und hinter welchem Berg sich unser kleiner Hafen versteckt hält.
Wieder zurück im Hafen wollte ich gleich noch mal los, um ein paar Fische zum Abendessen einzuladen. Mein Schwager Norbert und Kurt, der Kumpel meines Vaters, ließen sich vom Wetter auch nicht abhalten, den Fischen die Einladung persönlich zu überbringen. Bei dieser ersten gemeinsamen Ausfahrt habe ich dann festgestellt, dass es bestimmt etwas erholsamer ist, nicht nur mit Norwegen- und teilweise auch Angelanfängern ins gelobte Land zu reisen. Aber das ließ sich nun ja nicht mehr ändern, und los ging es. Die Felsen (besonders die unter der Oberfläche) hatten die Montagen zum Behalten gern und ich war gut damit beschäftigt, das Gerät meiner Mitstreiter wieder fangklar zu bekommen. Nachdem wir dann in etwas tieferes Wasser ausgewichen waren und es bei Strafe (Abwaschen) verboten war, den Pilker auch nur in die Nähe des Grundes kommen zu lassen, ließ die Beißwut der „Stein- und Tangfische“ stark nach. Auch fanden wir noch einige Dorsche und Köhler, die unsere Einladung zum Essen annahmen und so gegen 22.00 Uhr verkleidet als Filet auf dem Tisch erschienen. Nach dem Essen ließen es sich Norbert, Kurt und mein Vater Hans-Jürgen nicht nehmen, zu testen, ob die Norwegischen Aale auch Wattis aus der Ostsee mögen. Los ging’s. Wurm auf den Haken, Montage ins Hafenwasser befördert, Rute abgelegt. Biss!!!!!!!! Und es kam, was kommen musste. Ein farbenprächtiger Lippfisch. Und dann noch einer und noch einer und so weiter. Allmählich bangte ich schon um unsere Wattis, die ja eigentlich für die Schellfische und Aale gedacht waren und so waren nun erstmal die Tauwürmer mit `nem erfrischenden Bad an der Reihe. Das fanden die Lippis auch toll. Zur Versöhnung gab’s dann aber doch noch `nen schönen Schleicher von ca. 2 Pfund und der erste Tag in Norge fand beim gut gekühlten Bier einen schönen Abschluss.
Nun will ich euch nicht mit der Beschreibung der einzelnen Tage langweilen sondern diese mal kurz zusammenfassen. Nach den umfassenden Vorbereitungen konnte eigentlich nichts mehr schief gehen. Oder doch? Nach den Auskünften unseres Navigationsprogrammes hätten wir unsere Hütte in ca. 20 m Tiefe suchen müssen, dafür lag das Boot dann gut geschützt vor jeder Flut auf dem Berg gegenüber. Na gut, was hat auch ein Laptop auf dem Meer zu suchen und schließlich haben wir ja unsere einlaminierte Karte noch. Diese war so gut laminiert, dass das eingedrungene Wasser noch bis heute den Weg ins Freie sucht. Auch hatte Norbert wohl nicht dran gedacht, dass das Leitungswasser im Mietpreis enthalten war und nahm sein erstes Vollbad im Fjord. Warum aber mit Klamotten (uns stand ja schließlich `ne Waschmaschine zur Verfügung), konnte er auch nicht erklären. Vielleicht wollte er ja auch nur so dicht wie möglich an den Fisch ran.
Bei der Fischerei haben wir uns die ersten zwei Tage hauptsächlich an den Gezeiten orientiert, was aber nicht so richtig von Erfolg gekrönt war. Wir fingen zwar alle unseren Fisch, aber der große Wurf war’s nicht. Erst als wir das Angeln in die frühen Morgenstunden verlegt haben, waren fast sämtliche, in Norwegens Küstenregion heimische Arten von einer Bootsfahrt zu überzeugen. Bis auf Steinbeißer, Hering und Vertreter der Haiartigen konnten wir alle Flossenträger kennen lernen. Der Höhepunkt war ein Seeteufel von 55 cm Länge, der mir meinen Pollack von nicht weniger als 52 cm nicht gönnen wollte. Wie er den aber so schnell in sein Inneres befördern konnte, wird mir wohl ein Rätsel bleiben. Auch Peters Rochen wurde von allen bestaunt. Ich wusste bis dahin gar nicht, wie herzhaft diese Tierchen zubeißen können, zumal es mein Finger war, der es ihm angetan hatte. Zum absoluten Kult entwickelte sich dann das allabendliche Aalangeln. Nachdem die Lippfische ins Bett mussten (ca. 23.00 Uhr), ließen die Schleicher nicht lange auf sich warten, wobei Norberts größter die 4-Pfund-Marke knapp verfehlte.
Nur die Räuber unter den Kleinfischschwärmen konnten wir nicht zum Zweikampf herausfordern. Die Kleinfische waren wie vom Winde verweht, wobei der so gut wie gar nicht wehte. Wir waren schon froh, wenn es für ein bisschen Drift reichte.
Viel zu schnell verging für uns diese schöne und erlebnisreiche Woche. Schon war es wieder Freitag und wir mussten zurück nach Deutschland zur Arbeit. In Bergen wurde dem Fischmarkt noch ein Besuch abgestattet und dann ging die Fähre auch schon wieder Richtung Hanstholm.
Eigentlich hätte ich ja gleich da bleiben können, denn die Strapazen der Fahrt lohnen sich für nur 37 Tage nicht so richtig und am 7.September erwartet uns Thore in Bessaker.
Gruß Torsten
Ein paar Bilder sind noch in Arbeit!
Der Wecker klingelt. Hurra, endlich ist es soweit, der 22. Juli ist da und das monatelange Warten ist zu Ende. Trotz des noch recht jungen Tages ( 03.30 Uhr) raus aus der Koje und erstmal nach dem Wetter geschaut. Ideal, die Blätter unserer Pappeln (meine persönliche Windauskunft) rühren sich nicht und der Regen der letzten Tage scheint sich heute morgen auch woanders rumzutreiben. Nun erst mal die Kaffeemaschine strapaziert, das Boot an den T4 gehängt (natürlich den Trailer) und auf zum Wattisbuddeln(Wir wollten es dieses Jahr doch mal auf Schellfisch und vor allem Aal versuchen). Doch irgendwie habe ich was vergessen! Ach ja, da war ja noch mein Schwager, der mit wollte und noch in aller Ruhe in unserem Gästezimmer von den großen Fischen Norges träumte. Wo gibt’s denn sowas?! Als er dann zwar etwas unsanft geweckt und ohne Kaffee endlich neben mir saß, waren die 35 km zur Küste schnell geschafft und wir wurden von einem fantastischen Sonnenaufgang begrüßt. Na großartig! Kamera vergessen! Das fängt ja gut an!
Nun schnell das Boot ins Wasser und los, dachte ich jedenfalls. Aber der Motor war da anderer Meinung. Das hat man nun davon, wenn man so selten aufs Wasser kommt. Doch nach einigen Überredungsversuchen und Drohungen mit Schrottplatz und Ähnlichem brachte er uns schließlich zur nahe gelegenen Sandbank, wo sich dann so an die 200 Wattis spontan entschlossen, uns nach Norge zu begleiten. Auf der Rücktour vom Hafen noch schnell die nötigsten Sachen zum Überleben erstanden, dem Transporter noch `nen Schluck Diesel gegönnt und ab nach Hause. Hier war ich dann wie jedes Jahr wieder erstaunt, wie viele Sachen doch ins Auto passen oder besser, passen müssen. Gegen 13.00 Uhr ging’s dann zu fünft ab Richtung Hanstholm, wo wir ohne Zwischenfälle, von einer Kaffeepause mal abgesehen, nach sieben Stunden ankamen. Hier war ein gemütlicher Rastplatz schnell gefunden. Also Kocher raus, Würstchen in den Topf, Tisch gedeckt (aufgedeckt natürlich) und vor den Mücken geflohen. Auch bei der allergrößten Liebe zur Natur war mit diesen Plagegeistern keine Freundschaft zu schließen, so dass von unserem gemütlichen Abendessen nur eine Flucht mit `ner Wurst in der einen und `nem Bier in anderen Hand auf die nächste Düne übrig blieb, wo eine leichte Brise die Mückenplage dann in Grenzen hielt. Wieder am Fährhafen angekommen kam dann die Nachricht, dass die Fähre mal wieder Verspätung hat. So blieb uns genügend Zeit, schon mal die Fische zu begutachten, die eigentlich wir fangen wollten, aber irgendwie waren uns da die dänischen Fischer um einiges voraus.
Die Fährüberfahrt nach Bergen verlief problemlos und selbst die Verspätung wurde wieder aufgeholt.
So, nun noch gut durch den Zoll kommen und dann ab zur Fjordfähre nach Krokeide. Nur irgendwie passten unsere Wegbeschreibung und der Stadtplan nicht so richtig zu den vorgefundenen Straßen. Aber da mein Sohn Peter mehr oder weniger freiwillig den Job als Beifahrer übernommen hatte, brauchte ich mich um den richtigen Weg ja nicht zu sorgen. Nach einigem Hin und Her wurde dann ein Hinweisschild gesichtet. Na endlich!!! Nur noch 6 km zur Fähre und noch fast 3 Minuten Zeit, und dann war da auch noch dieses Ortseingangsschild und ein PKW (wahrscheinlich hatte der seine PS zu Hause vergessen) vor uns. Aber irgendwie ist es uns gelungen, den letzten noch freien Stellplatz auf der Fähre ohne langes Warten einzunehmen. Geschafft!!! Wer weiß eigentlich, wohin diese Fähre fährt? Doch nach halbstündiger Überfahrt und noch `nem kurzen Stück mit dem Auto waren wir endlich am Ziel. Jetzt zum Haus der Vermieterin, lt. Beschreibung ist das ganz leicht zu finden, aber hier gab’s ein Dutzend wo eigentlich nur eines stehen sollte. Aber wozu hatten wir unseren Beifahrer und so konnten wir kurze Zeit später bei strömendem Regen, der sich wohl extra zu unserer Begrüßung besondere Mühe gab, unser Quartier beziehen. Hier hatte der Katalog nicht zu viel versprochen. Einfach Spitze! Peter, der nun seinen Job wechselte (übrigens freiwillig), war von „seiner“ Küche vollauf begeistert, nur dass noch kein frischer Kaffee aus der Kanne duftete. Aber dieses Übel wurde von unserem frisch gebackenen Koch sogleich beseitigt. Der Regen hatte, wie sollte es auch anders sein, noch mehr zugenommen und wenn ich die Einweisungsfahrt mit unserer Dieselschnecke einigermaßen trocken überstehen wollte, sollte ich mich langsam daran erinnern, in welcher Ecke des T4 ich mein Ölhemd und meine Stiefel versteckt hatte. Es wurde von „unserer Allgemeinheit“ zwar angezweifelt, dass bei diesem Sch…wetter jemand uns in die Geheimnisse des Bootes und des Seegebietes um Selbjørn Einblick gewährt, aber wir waren schließlich in Norge und da gibt’s bekanntlich kein schlechtes Wetter.
Pünktlich erschien der Sohn unserer Vermieterin und zeigte mir eine Dieselschnecke wie ich sie in Norwegen noch nie zur Verfügung hatte. Mit ca. 8 m Länge bot sie reichlich Platz für uns Fünf und es gab absolut nichts, was lose war, klapperte, nicht funktionierte oder sogar auseinander fiel.
Nach ca. einer Stunde wusste ich dann auch, wo welcher Fisch zu finden ist (leider haben die Fische bei der Einweisung wohl nicht so genau aufgepasst), welche Kurse man lieber nicht steuern sollte und hinter welchem Berg sich unser kleiner Hafen versteckt hält.
Wieder zurück im Hafen wollte ich gleich noch mal los, um ein paar Fische zum Abendessen einzuladen. Mein Schwager Norbert und Kurt, der Kumpel meines Vaters, ließen sich vom Wetter auch nicht abhalten, den Fischen die Einladung persönlich zu überbringen. Bei dieser ersten gemeinsamen Ausfahrt habe ich dann festgestellt, dass es bestimmt etwas erholsamer ist, nicht nur mit Norwegen- und teilweise auch Angelanfängern ins gelobte Land zu reisen. Aber das ließ sich nun ja nicht mehr ändern, und los ging es. Die Felsen (besonders die unter der Oberfläche) hatten die Montagen zum Behalten gern und ich war gut damit beschäftigt, das Gerät meiner Mitstreiter wieder fangklar zu bekommen. Nachdem wir dann in etwas tieferes Wasser ausgewichen waren und es bei Strafe (Abwaschen) verboten war, den Pilker auch nur in die Nähe des Grundes kommen zu lassen, ließ die Beißwut der „Stein- und Tangfische“ stark nach. Auch fanden wir noch einige Dorsche und Köhler, die unsere Einladung zum Essen annahmen und so gegen 22.00 Uhr verkleidet als Filet auf dem Tisch erschienen. Nach dem Essen ließen es sich Norbert, Kurt und mein Vater Hans-Jürgen nicht nehmen, zu testen, ob die Norwegischen Aale auch Wattis aus der Ostsee mögen. Los ging’s. Wurm auf den Haken, Montage ins Hafenwasser befördert, Rute abgelegt. Biss!!!!!!!! Und es kam, was kommen musste. Ein farbenprächtiger Lippfisch. Und dann noch einer und noch einer und so weiter. Allmählich bangte ich schon um unsere Wattis, die ja eigentlich für die Schellfische und Aale gedacht waren und so waren nun erstmal die Tauwürmer mit `nem erfrischenden Bad an der Reihe. Das fanden die Lippis auch toll. Zur Versöhnung gab’s dann aber doch noch `nen schönen Schleicher von ca. 2 Pfund und der erste Tag in Norge fand beim gut gekühlten Bier einen schönen Abschluss.
Nun will ich euch nicht mit der Beschreibung der einzelnen Tage langweilen sondern diese mal kurz zusammenfassen. Nach den umfassenden Vorbereitungen konnte eigentlich nichts mehr schief gehen. Oder doch? Nach den Auskünften unseres Navigationsprogrammes hätten wir unsere Hütte in ca. 20 m Tiefe suchen müssen, dafür lag das Boot dann gut geschützt vor jeder Flut auf dem Berg gegenüber. Na gut, was hat auch ein Laptop auf dem Meer zu suchen und schließlich haben wir ja unsere einlaminierte Karte noch. Diese war so gut laminiert, dass das eingedrungene Wasser noch bis heute den Weg ins Freie sucht. Auch hatte Norbert wohl nicht dran gedacht, dass das Leitungswasser im Mietpreis enthalten war und nahm sein erstes Vollbad im Fjord. Warum aber mit Klamotten (uns stand ja schließlich `ne Waschmaschine zur Verfügung), konnte er auch nicht erklären. Vielleicht wollte er ja auch nur so dicht wie möglich an den Fisch ran.
Bei der Fischerei haben wir uns die ersten zwei Tage hauptsächlich an den Gezeiten orientiert, was aber nicht so richtig von Erfolg gekrönt war. Wir fingen zwar alle unseren Fisch, aber der große Wurf war’s nicht. Erst als wir das Angeln in die frühen Morgenstunden verlegt haben, waren fast sämtliche, in Norwegens Küstenregion heimische Arten von einer Bootsfahrt zu überzeugen. Bis auf Steinbeißer, Hering und Vertreter der Haiartigen konnten wir alle Flossenträger kennen lernen. Der Höhepunkt war ein Seeteufel von 55 cm Länge, der mir meinen Pollack von nicht weniger als 52 cm nicht gönnen wollte. Wie er den aber so schnell in sein Inneres befördern konnte, wird mir wohl ein Rätsel bleiben. Auch Peters Rochen wurde von allen bestaunt. Ich wusste bis dahin gar nicht, wie herzhaft diese Tierchen zubeißen können, zumal es mein Finger war, der es ihm angetan hatte. Zum absoluten Kult entwickelte sich dann das allabendliche Aalangeln. Nachdem die Lippfische ins Bett mussten (ca. 23.00 Uhr), ließen die Schleicher nicht lange auf sich warten, wobei Norberts größter die 4-Pfund-Marke knapp verfehlte.
Nur die Räuber unter den Kleinfischschwärmen konnten wir nicht zum Zweikampf herausfordern. Die Kleinfische waren wie vom Winde verweht, wobei der so gut wie gar nicht wehte. Wir waren schon froh, wenn es für ein bisschen Drift reichte.
Viel zu schnell verging für uns diese schöne und erlebnisreiche Woche. Schon war es wieder Freitag und wir mussten zurück nach Deutschland zur Arbeit. In Bergen wurde dem Fischmarkt noch ein Besuch abgestattet und dann ging die Fähre auch schon wieder Richtung Hanstholm.
Eigentlich hätte ich ja gleich da bleiben können, denn die Strapazen der Fahrt lohnen sich für nur 37 Tage nicht so richtig und am 7.September erwartet uns Thore in Bessaker.
Gruß Torsten
Ein paar Bilder sind noch in Arbeit!