Soooo, da bin ich wieder. Gestern zurück gekommen von einer 14Tg. Katamaranreise auf die Seychellen.
Ein wirklich tolles Reiseziel aber auch Angelrevier, wo mir allerdings trotz vieler Versuche die Fische auch nicht ins Boot gesprungen sind. Beim reinen Spinnfischen vom ankernden Boot konnte ich trotz vieler unterschiedlicher Köder tatsächlich nur 2 Fische fangen. Einer sah aus wie ein kleines, fettes Petermännchen in weiß - gebissen auf kleinen Haarjig, geführt am Grund. Und der andere war eine kleine Stachelmakrelenart, die den Meerforellenwobbler attackiert hat und sich dann in der Flanke gehakt hat. Ein wirklich riesiger Baracuda - der sich einige Tage lang unter unserem Boot einquartiert hatte - ließ sich mit Kunstködern nicht zum Biss überreden. Vermutlich hätte ich es mit blutigem Naturköder versuchen müssen. Die hatte ich nicht zur Hand. Vielleicht war es auch gut so, da die Erfolgsaussichten den Fisch auf dem verankertem Boot zu landen, gering gewesen wären. Vermutlich hätte ich Ihn samt Köder im Maul in der Ankerkette verludert.
Das Grund für die geringen Fänge vom verankerten Boot lag vermutlich darin, dass wir immer auf glattem Sandboden in ca. 8 Meter Tiefe - weit vorm Strand und der Brandungslinie - geankert haben. Da war tatsächlich nichts an Fisch zu sehen - außer ab un zu mal ein für mich anglerisch uninteressanter Stachelrochen. Abends wurden wir von Schiffshalterfischen besucht, die sich von Hand mit Brot füttern ließen - die hätte ich leicht fangen können, aber das habe ich mir erspart. Wenn Fisch, dann wollte ich auch was kulinarisch verwertbares fangen.
Insgesamt habe ich an unseren Ankerplätzen sehr wenig Fische gesehen - die Unterwasserwelt der Seychellen ist wohl arg in Mitleidenschaft gezogen. Die Korallenriffe sind so gut wie völlig zerstört, nachdem 2018 El Ninjo zugeschlagen hatte.
Auf den 2 längeren Fahrstrecken zwischen der Hauptinsel Mahe und Praslin / La Dique konnte ich dann allerdings meine 14bis20lbs. Bootsrute fürs Trolling einsetzen und bekam in Summe auch 7 spektakuläre Anbisse mit Vollsprintrun und Aktion. Die ersten beiden Anbisse konnte ich im Ergebnis leider nicht verwerten. Der zweite Fisch hing zwar kurz, allerdings habe ich den Fisch direkt nach der Kontaktaufnahme verloren, leider dann auch samt Köder.
Ich hatte gut 4 Meter 80er Fluo per Knoten direkt an meine geflochtene Schnur geknüpft - ob der Knoten die Schwachstelle war? Keine Ahnung. Der Fisch kam nach der Kontaktaufnahme an die Oberfläche. Obwohl es gute 60-70 Meter weit weg war, würde ich sagen, dass ein ordentlicher Wahoo war. Den Abriss habe ich auf den Knoten geschoben und dann nochmal sorgfältig neu aufgetackelt. Leider habe ich dann einen weiteren Fisch samt Köder nach kurzem Drill verloren - wieder war die gefochtene gerissen, diesesmal allerdings nicht glatt, sondern ausgefranst. Sehr ärgerlich; der Tackle Dealer vor Ort meinte grinsend, dass Wahoo´s "very clever" seien. Keine Ahnung, was er genau meinte - vielleicht ist der Fisch mit offenem Maul durch die geflochtene Schnur gerauscht und hat diese gekappt. Viel Widerstand konnte ich nicht aufbauen und ich würde auch sagen, dass ich ordentliche Knoten gemacht habe - die ich beim vorherigen Zugtest auch nicht zerreißen konnte. K.A - die Fische und Köder waren auf jeden Fall weg.
Danach habe ich auf meine seit Jahren bewährte Norwegenmontage umgestellt und ein 2 Meter Monovorfach samt Wirbel und Sprengring angeknotet. Das hat dann auch die nächsten Bisse ohne nochmaligem Abriss ausgehalten. Einen Aussteiger gab es noch, aber auch drei schöne Bonito´s konnte ich landen. Tolle Fische mit einer unglaublichen Energie - wie Seelachs auf Droge... Obendrein noch superlecker, wenn man sie als Filetsteak für 2x2 Minuten brät. Davon hätte ich gerne mehr gefangen. Die Trollinggelegenheiten waren allerdings selten und oft nur relativ kurz. Jagende Fisch oder aussichtsreiche Flachstellen wurden leider nicht gezielt angesteuert, wie ich es beim einem reinen Angelurlaub natürlich gemacht hätte.
Alles in allem hatte ich einen schönen, spannenden Urlaub mit Freunden und konnte nebenbei noch schön angeln und tolle Fische fangen. Nicht so viele, wie ich vielleicht im Vorfeld vermutet habe - aber schön war es trotzdem. Die professionellen Trollingschiffe haben mir am letzten Tag im Hafen gezeigt was möglich ist. Eines davon hatte z.B. einen tollen schwarzen Marlin, einen Wahoo, einen Amberjack (würde ich sagen..?) und 3 schöne Bonitos gefangen.
In so einem Revier würde ich schon mal gerne einen reinen Angelurlaub machen. Die Kosten von 3000-5000€ für eine halbtages Ausfahrt auf einem der protzigen Boote sind mir allerdings dann schon zu teuer. Es mag aber vielleicht auch günstigere Alternativen dort geben - insgesamt sind die Seychellen allerdings schon sehr hochpreisig in allem. Nach 14 Tagen in der Hitze bin ich nun ganz froh wieder zuhause zu sein.