Shimano GX Serie (1982)

Moin,

hab neue Patienten bekommen und wollte die mal vorstellen und auch fragen, ob die wer kennt, oder selbst schon mal operiert hat.

Eigentlich hab ich noch genug Kram zu schrauben, aber wie es so kommt: wenn der Vollmetallrollen-Gott ruft, dir einen so schönen Dreier kredenzt, dann huldigst du ihm.

Ist immer eine ganz gute Ausrede, wenn meine Frau meckert, dass ich Angelrollen-süchtig bin: "Ich wollte die Sachen gar nicht, die sind zu mir gekommen."
Hilft nicht immer, aber machmal, vor allem bei dieser Reihe: habe wenig Info gefunden, scheint nur sehr kurz gelaufen zu sein, nur im Jahr 1982, in den Kalibern 100 bis 400.
In dem Jahr habe ich meinen Angelschein gemacht, und wenn man an eine Rolle kommt, die nur in dem Jahr hergestellt wurde als man anfing zu angeln, dann MUSS man die haben, geht dann ja nicht anders...

Mehr habe dazu nicht gefunden, ausser einer Explosionszeichnung und dem Baujahr. Ich konnte auch keinen Thread dazu gefunden, daher mache ich mal einen auf.
Wer die kennt, bitte weitere Infos dazu!

Ansonsten werde ich diesen Thread in der Zukunft mal updaten, und die Bastelei an den Teilen dokumentieren.

Erster Eindruck dieses "Triples", noch ungeöffnet: 2 von 3 sind blockiert, lassen sich nicht kurbeln, eine fühlt sich an wie Knetgummi, ergo wahrscheinlich überfettet, das im Laufe der Jahre verdickt. Eine gar nicht, mit etwas Glück ist es nur die Rücklaufsperre. Eine läuft butterweich, nicht rau und ohne Leiern: Glück gehabt, weil Shimano in den 1980ern bezüglich Kurbel keine Helden waren: Ein Konzept mit Kurbelgegenschraube kann OK sein, wenn sie die richtige Größe, Länge hat, Scheiben usw.
Wenn das aber nicht der Fall ist, die Schraube nix taugt, oder der Nutzer beim Kurbelwechsel, Wartung, etc. Beilegscheiben "verlürt", dann fängt eine Rolle an zu leiern, mit schwerwiegenden mechanischen Folgeerscheinungen. Jedenfalls über 40 Jahrzehnte.

Deswegen fährt man bei alten Rollen mit Kurbel zum Einschrauben eigentlich immer besser.
Weil das Konzept als solches die Rolle davor schützt, dass der Nutzer sie schleichend hinrichtet. Shakespeare Sigma Reihe zum Beispiel: die kann man oft sogar kaufen, wenn sie von Aussen abgerockt sind, wie nur was. Aber weil das die Kurbel fest verschraubt ist, verschleissen die kaum.

Von daher, schonmal erfreulich, weil bei Shimano war das damals immer schwierig: Schöne Rollen, wo dann irgendeine billige Aluminiumschraube, zu kurze oder zu kleiner Kopf, als Kurbelschraube verwendet wurde. Aber hier passt es.

Rollenbügel? Lassen sich noch gut umlegen, fein. Die Federn sind noch gut. Die Kaliber? Recht ungewönlich: die 300er liegt irgendwo nahe an 4000ern der Zeit, oder gar einer 70er Shakespeare Sigma/Sigma Supra. Ist aber wuchtiger und deutlich schwerer. Einsatz-Möglichkeit? Von der Größe eigentlich noch Spinnfischen, aber dafür ist das Modell viel zu schwer. Deutlich. Von daher: Brandung! Eigentlich zu klein. Aber sehr robust und mit einer modernen Schnur passt das schon. Schöne Salzwasser-Boliden.
Mehr weiss ich nocht nicht. Mal gucken, wann ich Zeit zu habe, die Brocken zu behandeln. Ersatzteile sind ja genug da, konnte ich ich aber nix für: Die sind auch zu mir gekommen.;)


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