Die sozialen Netzwerke sind bei Anglern so beliebt wie noch nie. Doch neben vielen Vorteilen gibt es auch negative Aspekte in der Social Media-Welt. Immer wieder kommt es zu Fangneid, Hass und Shitstorms.

Die Zeiten, in denen Angler Ihre Bilder als Abzug mit anderen Petrijüngern teilen, sind fast vorbei. Mittlerweile werden Fänge mit Smartphones oder Digitalkameras fotografiert sowie gefilmt und direkt in den sozialen Netzwerken hochgeladen. Ob bei Facebook, Instagram, Twitter, YouTube, TikTok oder auch beim Anglerboard ‒ hier erfreuen sich die Fänger über nette Kommentare und viele Likes, Herzchen oder Daumen nach oben.

Fänge werden den Freunden heute nicht mehr als Fotoabzug gezeigt, sondern digital in den sozialen Netzwerken wie etwa bei Facebook

Fänge werden den Freunden heute nicht mehr als Fotoabzug gezeigt, sondern digital in den sozialen Netzwerken wie etwa bei Facebook

Reichweite in den sozialen Netzwerken

Generell teilt der Angler seine Fänge nicht mehr nur mit den engsten Freunden. Die Online-Welt ist schier unendlich. Hier können neben den Angelkollegen auch Abonnenten und Follower aus der ganzen Welt die geposteten Beiträge vom Angeln sehen. Werden die richtigen #Hashtags und Schlagworte verwendet, erreicht der Angler in den sozialen Netzwerken mit seinem Posting viele potenzielle Nutzer aus nahen und fernen Ländern. Sprich, englische Karpfenangler, die sich für einen gefangenen Spiegelkarpfen interessieren, niederländische Hechtangler, die den Meterhecht bewundern wollen oder dänische Meeresangler, die auf der Suche nach Dorsch, Köhler, Meerforelle oder Plattfisch sind.

Wer bei Instagram seine Fänge hochlädt und mit #Hashtags versieht, der erreicht Angler auf der gesamten Welt

Wer bei Instagram seine Fänge hochlädt und mit #Hashtags versieht, der erreicht Angler auf der gesamten Welt

Angler wollen Anerkennung

Und warum teilen Angler ihre Fänge mit den Freunden und der gesamten Online-Gemeinde? Früher wurde ein Bild vom großen Fisch den Vereinskollegen gezeigt, um dann Glückwünsche und Schulterklopfer zu bekommen. Heute sieht es nicht anders aus. Bei Facebook, Instagram & Co wollen die Angler ebenfalls auf sich aufmerksam machen und Anerkennung erfahren. Je mehr Likes und positive Kommentare ein Fangfoto erhält, desto besser.

Kritik, Neid, Shitstorm und Hass unter Anglern
Aber es gibt leider nicht immer nur positive Resonanz auf die Fangbilder. Das Internet scheint für viele eine anonyme Welt zu sein, in der sie alles tun und sagen können, was sie wollen. Dabei vergessen sie, dass hinter den Fängern reale Personen mit Gefühlen stehen. Nicht jeder kann mit den teils bösartigen Kommentaren umgehen. Verbesserungsvorschläge und Kritik sind ja noch ok, wobei sich der Schreiber genau überlegen muss, ob manchmal ein einfaches „Petri“ nicht besser angebracht wäre. Jeder sollte im Netz nur das von sich geben, was er auch von anderen Personen erwartet zu hören. Häufig artet eine einfache Kritik in einen Shitstorm aus. Denn viele schließen sich mit der Meinung den ersten Kommentaren an ‒ egal, ob berechtigt oder unberechtigt. Und dann haben wir ihn: den Shitstorm. Der Fänger kann sich dagegen nicht wehren und macht es mit seinen Antworten meist nicht besser. Meistens hilft nur noch, den Post komplett von der Plattform zu nehmen und ihn zu löschen. Ob es immer Fangneid ist oder einfach nur Trolle, die der Online-Community schaden und diese stören wollen, sei mal dahingestellt. Manchmal hilft es, auf die Kommentare nicht einzugehen. Man sagt ja auch, „Do not feed the troll“ oder übersetzt „Trolle bitte nicht füttern“.

Bei YouTube oder Facebook gibt es immer wieder auch negative Kommentare zu den Fängen. Dies ist bei anderen Plattformen kaum der Fall

Bei YouTube oder Facebook gibt es immer wieder auch negative Kommentare zu den Fängen. Dies ist bei anderen Plattformen kaum der Fall

Unterschiede der sozialen Netzwerke

Ich persönlich habe zum Glück noch keinen richtigen Shitstorm abbekommen, obwohl im Netz wohl keiner davor sicher ist. Beobachten konnte ich aber schon einige bei anderen Usern. Zwischen den Netzwerken gibt es meiner Meinung aber große Unterschiede der Höflichkeiten. Auf Facebook und auch bei YouTube scheint der Umgangston eher rau zu sein. Klar, auch hier gibt es positive Kommentare. Doch häufig hat man den Eindruck, dass andere Nutzer nur das Haar in der Suppe suchen und finden wollen. Sprich, sie schauen sich Fangbilder genau an und suchen nur nach Fehlern bei der Fischpräsentation, bezweifeln Fischgrößen oder meckern, dass bestimmte, besonders große Fische entnommen wurden. Bei Instagram und auch auf dem Anglerboard sieht es schon anders aus. Hier gibt es durchaus viele Glückwünsche zu den Fängen und häufig ein fettes Petri. Die Nutzer von TikTok kommen hauptsächlich aus der Generation Z. Sie sind also noch sehr jung, haben viele Fragen und wollen einfach nur unterhalten werden. Kurze Videos mit meist nicht mehr als 15 Sekunden Länge von Fischen und mit knackiger Musik dazu sprechen sie perfekt an. Neid und Missgunst gibt es bei TikTok so gut wie gar nicht. Die jungen Angler freuen sich über Fänge und schreiben in die Kommentare, was ihre bisher größten Fische beim Angeln waren.

Bei TikTok können die Nutzer Videos anschauen, die meist nicht länger als 15 Sekunden dauern. Die meisten User sind deutlich unter 20 Jahre alt und wollen mit kurzen Inhalten unterhalten werden

Bei TikTok können die Nutzer Videos anschauen, die meist nicht länger als 15 Sekunden dauern. Die meisten User sind deutlich unter 20 Jahre alt und wollen mit kurzen Inhalten unterhalten werden

Es gibt immer jemanden, der besser fängt

Wer sich viel in den sozialen Netzwerken aufhält, der wird mit unzähligen Fangbildern überhäuft. Wer gerade schlecht fängt oder gar nicht ans Gewässer kommt, für den kann dies schnell Frust bedeuten. Wichtig ist, dass der Angler die in der Social Media-Welt veröffentlichten Traumfische, kapitale Brocken oder Zielfische nicht auf seine eigene Situation und Angelei überträgt. Denn dann kann schnell Unzufriedenheit aufkommen. Bei Facebook, Instagram oder in den Foren gibt es immer jemanden, der deutlich besser und mehr fängt als man selbst. Angeln ist aber kein Wettbewerb, in dem wir uns mit anderen vergleichen müssen. Wir alle wollen eine schöne Zeit draußen in der Natur erleben und vielleicht noch einen tollen Hecht, Zander, Karpfen oder anderen Fisch fangen. Meine bitte an alle: Gönnt jedem seinen Fang und gratuliert diesem auch mit netten Worten. Schließlich wollt Ihr auch mal Glückwünsche erhalten, wenn Euch ein richtiger Traumfang an den Haken geht.

Austausch mit Gleichgesinnten
Die sozialen Netzwerke sind aber nicht nur dafür da, um seine besonderen Fänge zu posten. Sie bieten noch viel mehr Möglichkeiten. Es lassen sich Kontakte knüpfen, Freunde finden und dadurch entstehen Angeltouren, bei denen Ihr eine gemeinsame Zeit beim Hobby mit dem neuen Angelkollegen verbringt. Des Weiteren können unerfahrene Angler bei Facebook, dem Anglerboard oder Instagram und anderen Social Media-Plattformen Fragen an Experten oder Profis stellen und so wichtige Erkenntnisse bekommen. Soziale Netzwerke sollen vor allem eines sein: sozial! Wenn Ihr einmal eine Frage von einem Jungangler oder Angelanfänger erhaltet, nehmt Euch die Zeit und beantwortet diese mit aller Liebe zum Angelhobby. Und das Wichtigste noch zum Schluss: Haltet Euch nicht nur in der Online-Welt auf, sondern geht auch raus in die Natur, genießt die Eindrücke in vollen Zügen und fangt tolle Fische.

Soziale Netwerke und Foren sind dafür da, um in Austausch mit anderen Nutzern zu stehen, Fragen zu beantworten und Kontakte zu knüpfen

Soziale Netwerke und Foren sind dafür da, um in Austausch mit anderen Nutzern zu stehen, Fragen zu beantworten und Kontakte zu knüpfen

Soziale Netzwerke: Fluch oder Segen? Was meint Ihr? Schreibt mal in die Kommentare, welche Plattformen Ihr nutzt und was Euch daran besonders gut oder schlecht gefällt
.

Euer
Jesco

Meine sozialen Netzwerke:
Facebook: https://www.facebook.com/jesco.peschutter
Instagram: https://www.instagram.com/jesco_peschutter_fishing/
TikTok: https://www.tiktok.com/@jesco_peschutter_fishing/

Anglerboard soziale Netzwerke:
Facebook: https://www.facebook.com/anglerboard/
Instagram: https://www.instagram.com/anglerboard/
 
Hallo,

Werbung kommt für mich gleich an 2ter Stelle hinter dem Drucker als größter natürlicher Feind des Menschen

Ohne Werbung hätten aber m.E. aber viele Angelgeräte den Markteintritt nicht geschafft.

Ob man sich Verbraucher dann von Werbemitteln und Werbenden hinters Licht führen lassen, ist ne andere Baustelle.

Mein Angelkumpel hat schon vor über 40 Jahren gesagt, dass er gegenüber den Aussagen von Anglern, die mit Angeln Geld verdienen, immer skeptisch ist. Hat sich bis heute nicht geändert.

Kann man aber auch nicht pauschalisieren. Nicht jeder Szene- oder Teamangler ist deswegen gleich ein Münchhausen oder Regelbrecher. Ist aber auch nicht allzu schwer, solche Typen zu finden.
 
  • Like
Reaktionen: jkc
Selbst wenn jemand angeln gehen würde, nur um damit bekannter zu werden... soll er doch, das tut mir ja nicht weh.

Also mir tut das schon etwas weh.. .
In meinem Umfeld entwickeln sich immer mehr Leute zu reinen SM Anglern.
Da wird fast Alles getan um taugliche Bilder zu bekommen; Beute wird solange abgelichtet bis die Überlebenschance gegen 0 tendiert und Schonzeiten/Gebiete existieren nur noch für Andere - von Schlimmerem garnicht zu reden.. .
In den letzten Jahren habe ich mich von einigen Anfängern recht flott wieder verabschiedet, weil mir diese Erfolgsgier, die sich letztlich doch nur auf Bilder und nicht auf den Fisch fixiert, ernsthaft nervt.
Wenn dann auch noch der Fisch fürs Bild etliche male gedreht und gewendet wird, ist mein Wille zum Mentoring schnell verpufft... .
Dieses Problem kannte ich vor 10 Jahren noch nicht.
 
Ich versteh das Problem nicht. :laugh

Kein Bock auf Werbung? Klick den Scheiss nicht an!
Dich nerven Teamangler? Klick den Scheiss nicht an?
Du hast ein Problem mit Influencern? Klick den Scheiss nicht an!
Dich nerven tolle Fischbilder? Kauf dir ne Augenbinde?


Und jetzt das wichtigste: Wie erreichen euch diese Firmen, Hersteller und Teamangler eigentlich, wenn ihr den Regelbrechern auf den sozialen Medien, Youtube oder der Klatschpresse ohnehin nicht folgt? Schon klar! :coffee:love
 
Joar, bezüglich Werbung habe ich da ne andere Meinung, zumindest bezüglich dessen erfahrungsgemäß nicht unerheblichen auf Lügen basierenden Teil.
Wer versucht mich zu verarschen kann halt auch nicht von mir erwarten, dass ich ihn besonders ernst nehme; "Es tut doch niemandem weh" trifft es in solchen Fällen da auch nicht wirklich, also natürlich nicht körperlich, aber eben in finanzieller Hinsicht.
Wenn so etwas gemacht wird und geschieht, dann ist die Kritik vollkommen angebracht.
Ob es jetzt der Köder ist, der ausgetauscht wird oder wie der prominente Amerikaner, der kapitale Fische in der Laichzeit gerissen hat um seinen Köder zu vermarkten. Da hört auch für mich der Spaß und das Verständnis auf. Aber da finde ich es auch unfair, wenn eben jene Angler mit in den Topf geworfen werden, die Werbung machen und sich dabei an die Spielregeln halten. Leider wird man da aber gerne kollektiv mit in einen Raum geworfen und es wird allgemein von Teamanglern und anderen gesprochen, als würde so etwas zum guten Ton gehören.

Da wird fast Alles getan um taugliche Bilder zu bekommen; Beute wird solange abgelichtet bis die Überlebenschance gegen 0 tendiert und Schonzeiten/Gebiete existieren nur noch für Andere - von Schlimmerem garnicht zu reden.. .
In den letzten Jahren habe ich mich von einigen Anfängern recht flott wieder verabschiedet, weil mir diese Erfolgsgier, die sich letztlich doch nur auf Bilder und nicht auf den Fisch fixiert, ernsthaft nervt.
Auch hier ist die Kritik vollkommen angebracht.
Einen Fisch zu fangen und ein Foto davon zu machen, alles im passenden Rahmen, um diesen dann (wo erlaubt) zurückzusetzen ist in Ordnung. Wenn die Vernunft aber hinter dem Geltungsbedürfnis gestellt wird, lehne auch ich das ab.
Aber auch hier gilt: Die Vorurteile gehen mittlerweile in Richtung sämtlicher Leute, die regelmäßig ihre Fische ablichten und präsentieren. Und damit wirft man oft ebenfalls alle in einen Topf, was nicht in Ordnung ist.
 
Ich versteh das Problem nicht. :laugh

Kein Bock auf Werbung? Klick den Scheiss nicht an!
Dich nerven Teamangler? Klick den Scheiss nicht an?
Du hast ein Problem mit Influencern? Klick den Scheiss nicht an!
Dich nerven tolle Fischbilder? Kauf dir ne Augenbinde?


Und jetzt das wichtigste: Wie erreichen euch diese Firmen, Hersteller und Teamangler eigentlich, wenn ihr den Regelbrechern auf den sozialen Medien, Youtube oder der Klatschpresse ohnehin nicht folgt? Schon klar! :coffee:love
Genau so sieht es aus... zu McD geht keiner und die Zeitung mit den vier Großbuchstaben rührt auch keiner an. Trotzdem brummt überall der Laden. ;)

Aber zur Werbung...
Wir bewegen uns in dem Thread auch pausenlos hektisch zwischen den Extremen hin und her. Ich kann mich gut an die Zeiten erinnern, wo auch nur die Nennung eines einzigen Artikels beim Verkaufsnamen sakrosankt war. In den "Gerätekisten", am Ende der Artikel, standen ausschließlich technische Daten - nie bestimmte Artikel direkt. Heute strotzen alle Beiträge nur so von Häschtägs und dergleichen. Ganz schlimm beim Zander- und Karpfenfischen. Da wird suggeriert, dass man ohne bestimmte Gummis, oder Murmeln erst gar nicht aus dem Haus gehen muss. Beides finde ich extrem und der Ablehnung würdig.

Aber: Die Schlote müssen qualmen. Ein Universalrezept habe ich auch keines. Höchstens die eigene Kritik, oder!?
 
Genau so sieht es aus... zu McD geht keiner und die Zeitung mit den vier Großbuchstaben rührt auch keiner an. Trotzdem brummt überall der Laden. ;)

Aber zur Werbung...
Wir bewegen uns in dem Thread auch pausenlos hektisch zwischen den Extremen hin und her. Ich kann mich gut an die Zeiten erinnern, wo auch nur die Nennung eines einzigen Artikels beim Verkaufsnamen sakrosankt war. In den "Gerätekisten", am Ende der Artikel, standen ausschließlich technische Daten - nie bestimmte Artikel direkt. Heute strotzen alle Beiträge nur so von Häschtägs und dergleichen. Ganz schlimm beim Zander- und Karpfenfischen. Da wird suggeriert, dass man ohne bestimmte Gummis, oder Murmeln erst gar nicht aus dem Haus gehen muss. Beides finde ich extrem und der Ablehnung würdig.

Aber: Die Schlote müssen qualmen. Ein Universalrezept habe ich auch keines. Höchstens die eigene Kritik, oder!?

Das Problem der intensiven Werbung ist ziemlich einfach zu erklären, zumindest auf den sozialen Medien. Facebook gehört der Laden, ein Teamangler kann also weder Ads, noch Tantieme für geistige Werke über Treuhandgesellschaften (VG-Wort) oder andere Werbeformen für sich nutzen. Da bleiben nur und ausschließlich Gerätenennungen im Inhalt. Aber mal ehrlich? Wer von den Knaben verdient denn wirklich Geld? Die sind alle Blöd genug, um sich für Rabatt von irgendwelchen Köderhütten zu prostituieren. :roflmao

Fairerweise muss ich aber dazu schreiben, das sich mit dem Internet die Rechnung - Entertainment und Dienstleistung für "Umme" etabliert hat. Alles muss Gratis sein. Jedes Video, jeder Beitrag und jede Plattform. Das führt zu Werbung, weil Paywalls (Abo, Mitgliedschaften) sich bis dato nicht durchsetzen konnten. Stattdessen werden sogar Adblocker installiert, um dem Autor/Contentersteller den letzten Pfennig streitig zu machen. Ganz witzig eigentlich, diese Adblocker sind wiederum Wegelagerer, schneiden Quasi die Werbeanzeigen aus der Zeitung und packen dein Projekt gegen Gebühr auf eine Whitelist, damit du von deiner Arbeit leben kannst. Richtige Schutzgeldmafia.

Natürlich skaliert sich die Werbung, auch in der aggressivsten Form, jetzt auf ein Maximum. Weil kaum etwas oder nichts mehr zu holen ist aufgrund dieses Schmarotzertums im Internet. Alldieweil stellen die großen Verlage ihre Angebote jetzt immer weiter auf bezahlten Content um und irgendwann zieht dann auch der Rest nach. Kleine bezahlfreie Nischen wird es geben, aufgrund fehlender Ressourcen werden diese Projekte aber im Nirwana verschwinden. Keine Kohle für die Technik, Seo und Content, ergo keine Sichtbarkeit und Reichweite. Facebook beschneidet die Fanpages auch immer mehr, ich erreiche beispielsweise nur noch 30% von 2500 Followern, weil Zuckerberg will, das ich Geld dafür durchlege.

Am Ende hat sich der jetzt motzende "User" diese Zukunft geschaffen und die Lage ist schon recht eindeutig: Es gibt nämlich so gut wie keine anderen Foren oder Blogs mehr und der Rest wird aus genannten Gründen früher oder später auch verschwinden. Niemand will umsonst arbeiten, das wird komischerweise so gefordert und gefördert. Letztlich wird nur das Angebot darunter leiden und auf Einheitsbrei beschnitten (du hast ein Buch geschrieben, du weißt, wie undankbar das sein kann).
 
Zuletzt bearbeitet:
Ich lasse den "jungen Helden" den Glauben, dass jetzt gleich der jähe Reichtum ausbricht, weil sie (endlich?) Teamer geworden sind. Wenn es am End für ein Gulasch und ein Bier reicht, haben sie eh Massel gehabt. Meistens machen sie sich ja bloss für 3 Tüten Köder zum Deppen.
 
Grüß Göttle,

also ich lass mich schon von Werbung zu einem gewissen Grad leiten. Sei es in Form von Empfehlungen hier im Board oder auch ab und an in Zeitschriften oder eben auf YT. Zum Beispiel wegen meinem Neuerwerb der Sportexrute. Hab da auf auf allen Kanälen und der Homepage geschaut sowie dann im Laden ewig geprüft weil das Ding ja schweineteuer war. Sonst hätte ich da nicht soviel Geld investiert!

Grussen Michael
 
Von Werbung wird sicher jeder irgendwie beeinflusst. Aber wenn sich lange Nasen, immer noch länger werdend, aus dem Bildschirm heraus auf mich zubewegen, dann hat die Gaudi ein Loch!
 
Hallo,

Aber auch hier gilt: Die Vorurteile gehen mittlerweile in Richtung sämtlicher Leute, die regelmäßig ihre Fische ablichten und präsentieren. Und damit wirft man oft ebenfalls alle in einen Topf, was nicht in Ordnung ist

Kann ich Dir nur recht geben. Vorurteile entwickeln sich schnell.

Nur weil evtl. der Anteil an schwarzen Schafen größer wird, muss man nicht gleich jeden verteufeln, der sich im Netz präsentiert und ggf. auch paar € oder Sachwerte dazu verdient.

Aber wenn sich lange Nasen, immer noch länger werdend, aus dem Bildschirm heraus auf mich zubewegen,

Manche stellen sich da schon etwas dilettantisch an und man merkt es sofort. Wenn ein echter Profi am Werk ist, wird man es schon seltener oder gar nicht merken.

In der analogen Zeit war das nicht ganz so einfach, aber auch damals wurde schon getrickst und getäuscht.
Hab ich z.B. bei Auslandsreisen mitbekommen, wie da manche Autoren an ihre Fotos kamen. Ist manchmal gar nicht so verkehrt, sich nicht als Landsmann zu outen, wenn die Prominenz am Wasser auftaucht.
 
Servus,
Wirklich ein interresantes, diskussionswürdiges Thema, danke für die ausführliche Einleitung @Jesco Peschutter .

Selber bin ich bei denen, die FB, Insta usw. meiden. Für mich sind das einfach Datensammler, die von mir gar nichts zu bekommen haben. Wer sich dort exponieren möchte, soll das gerne tun, darf aber auch nicht jammern wenn er bei Fehlern mal auf die Nuss bekommt ;).
Auf YT seh ich mir bei Langeweile schon mal was an, habe sogar einiges dabei gelernt, mache da selber aber nichts und kommentiere auch nichts.

Was mir in deinem Eingangspost nicht so passt, ist die Behauptung früher hätten die Angler Fotos gemacht, um sie den Vereinskollegen zu zeigen und dafür Anerkennung und Schulterklopfen zu bekommen, und z.B. FB wäre das moderne Pendant dazu. Sorry, aber Anerkennung möchte ich vllt. für die Leistung im Job oder weil ich viele Nachkommen für den Erhalt des Rentensystems gezeugt habe, aber nicht für die Ausübung meines Hobbys.

Ich verstehe es, wenn professionelle Angler oder solche die sich dafür halten, gewisse "Erfolge" nachweisen wollen bzw. müssen. Für mich als Otto Normalangler ist ein Foto aber eine persönliche Erinnerung an einen schönen Tag oder einen schönen Fisch. Wenn ich so etwas dann mal mitteile (hier im AB z.B.), dann sehe ich das als reine Info. Heisst, ja diese oder jene Fischart beisst gut, oder eben nicht so gut, probiert mal dies oder das... Aber "Anerkennung" ernten dafür, daß Fisch x oder y in Gewässer A oder B gerade Hunger hatte und deshalb meinen Köder frisst, brauche ich ehrlich gesagt, nicht. Auch würde ich ohne ausdrückliche Nachfrage niemals nicht einem Vereinskollegen freiwillig Fotos meiner Fänge zeigen, bin ja nicht bescheuert :XD.
 
Sorry, aber Anerkennung möchte ich vllt. für die Leistung im Job oder weil ich viele Nachkommen für den Erhalt des Rentensystems gezeugt habe, aber nicht für die Ausübung meines Hobbys.

Das ist dass Beste was ich hier seit Langem gelesen habe..thumbsup
Mir erschließt sich das mit der Anerkennung für die Fänge eines Anglers auch so garnicht.
Anerkennung im Bereich meines Angelhobbys interessiert mich nicht - ich kann Angeln.. :cool:
Wenn ich Fischbilder betrachte, und das mache ich sehr gerne, bewundere ich nicht den Fänger, sondern die Schönheit der Kreatur.
Der Fangerfolg ist mir einfach viel zu glückslastig, als dass man einen ernsthaften Wettbewerb draus machen sollte, weshalb ich auch seit meiner Jugend nichtmehr an Wettangelveranstaltungen teilnehme.
 
Hallo,

Was mir in deinem Eingangspost nicht so passt, ist die Behauptung früher hätten die Angler Fotos gemacht, um sie den Vereinskollegen zu zeigen und dafür Anerkennung und Schulterklopfen zu bekommen

Solche Angler gab es bei uns im Verein durchaus. Die liefen auch mit Hüten rum, wo die Schlundzähne von Karpfen und Aitel aufgenäht waren.

Aber so inflationär wie heutzutage, wo einem wildfremde Angler sofort ein Handy mit Slideshow unter die Nase halten, wenn man sich aus Höflichkeit mal auf nen Smalltalk einlässt, hab ich das damals nicht erlebt.

Wenn ich Fischbilder betrachte, und das mache ich sehr gerne, bewundere ich nicht den Fänger, sondern die Schönheit der Kreatur.

Richtig so, deshalb gefallen mir manche Präsentationsarten auch nicht besonders.

Der Fangerfolg ist mir einfach viel zu glückslastig,

Ich würde eher sagen viel zu gewässerabhängig.

Auch würde ich ohne ausdrückliche Nachfrage niemals nicht einem Vereinskollegen freiwillig Fotos meiner Fänge zeigen, bin ja nicht bescheuert

Kommt bei mir immer drauf an, wer da so fragt. Außerdem hab ich eigentlich nie Bilder beim Angeln dabei.

Die sind zu Hause im Album oder auf der Festplatte für den privaten Gebrauch.

Ist natürlich aus Sicht des AB nicht optimal.

Aber so tolle Fotos wie unser Schweizer hier machen weder meine Digicam noch ich. Lässt sich also verschmerzen.
 
Ich bin beim Thema immer hin und hergerissen, was Soziale Medien angeht. Es ist eine echte Hass-Liebe in dem Bereich.
1) Ich teile selbst regelmäßig Bilder bei Instagram. Allerdings mache ich nicht nur die typischen Fangbilder, sondern poste oft auch Bilder der Landschaft, mit der Angel im Rutenhalten, einfach weil ich es äesthetisch ansprechend finde.
2) Die Verwendung der sozialen Medien ist so ein Ding. Persönlich hatte ich schon immer meine Bauschmerzen mit Menschen, die absolute C&R-Verfechter sind, genauso wie ich Bauschmerzen bei Menschen habe, die nur Bilder von abgestochenen Fisch-Leichen posten.
Bei den reinen C&R-Anglern gibt es relativ offensichtlich zwei Gruppen von Menschen, die ihre Fische ablichten.
C&R-Angler, die Fische minutenlang außerhalb des Wassers halten, nur für Social Media Likes, empfinde ich als widerwärtig.
Auf der anderen Seite kenn ich u.a. einen Freund aus den USA der in Pennsylvania viel C&R betreibt.
Zwischen den Fotos verbringen die Fische die Zeit immer im Wasser. Für Kleinfische hat er sogar ein "Photo-Tank" in das er die Tiere setzt.
In dem Bereich ist dann noch der ursprüngliche C&R-Gedanke - das Sichern des Fischbestandes durch Überfischung - gegeben.
Bei den schwarzen Scharfen ist dieser löbliche Gedanke in ein Selbstprofilierungsgehabe mutiert.
3) Geld als Angler durch die sozialen Medien zu verdienen, ist nicht verwerflich. Hier wurde gesagt "ich will nicht für ein Hobby gelobt werden, sondern für Arbeit (etc.). Für einige Menschen ist das Angeln zur Arbeit geworden - daran hängt nicht umsonst eine ganze Industrie. Frage ist immer wie man sich verkauft.
4) Die Sozialen Medien sind da, sie bleiben da, wir müssen damit leben lernen, ob man's gut findet oder nicht.
 
Moin,

die sozialen Medien verursachen wenige positive Effekte und viele Negative.

Falsch konsumiert entstehen Frust, Unausgeglichenheit, Ärger, Depressionen.

Es kann eine negative Sogwirkung für den Zur-Schau- Steller und den Dauerkonsumenten entstehen , sowie die falsche Annahme ,

Likes und Follower seinen sozial wertvolle , Bestätigungen von echten Freunden.

Das sind die in der Regel nämlich nicht.

Unser Gehirn lässt sich dennoch auf Belohnungsstrategien ein, wenn es daruf trainiert wird. Auf der Suche nach "Likes" und "Followern" / "Freunden"

entstehen im schlechten Fall zwanghafte Verhaltensmuster : Der Angler muss den Followern liefern , ständig nachlegen , präsentieren , losziehen um die Nachfrage

zu stillen, damit er belohnt wird in Form von positivem Feedback. Das kann zu suchtähnlichen Zwangsstrukturen führen , das Hobby wird zur Stimmungs - bestimmenden Zwangshaltung/Aktivität.

Wie gesagt , wenn es schlecht läuft, bestimmt dann das Medium die eigene Gefühlswelt , das eigene Lebensglück.

In solchen Netzwerken findet keine mimische Kommunikation statt - der natürliche Instinkt, gewisse Unsympathen zu meiden , ist ausgeschaltet / man sieht das Gegenüber nicht...es sinken die Hemmschwellen für Mobbing und Beleidigungen , weil die user sehr verschiedene Ansichten , Absichten und Wertvorstellungen haben.

Das führt zu Stress durch negat. Kommentare und Dislikes ( perv. Wort für Ablehnung )

Auf der zwanghaften (Sucht)-Suche nach Bestätigung, kann man sogar von den sogn. hatern beleidigt und gemobbt werden , ein bitterer Beigeschmack wirkt sich
auf die gesunde, positive persönl. Stimmung aus, weil man stundenlang ausgeliefert am Bildschirm hängt.

Natürliche Verhaltensmuster - einfach im Grünen spazieren, sich mit echten Freunden treffen, können weniger werden und sozialer Rückzug setzt ein.

Das gilt übrigens auch für die Seite der konsumenten, die von geltungs-süchtigen Schwadlappen zugesülzt werden oder mit wertlosen informationen von "Prominenz" zugemüllt werden ...ebenso Suchtpotenzial bei Schwachen/orientierungslosen Charakteren, die Ihren goldenen Kälbern "followen" .

Grundsätzlich werden die Teilnehmer gläserner , manipuliert durch zielgeschaltete Werbung,und deren Lebenswege sogar geortet.

Fake-Book und Youloose sei dank.

Wie gesagt, wenn´s schlecht läuft.

"How many likes is my life worth?"

R.S.
 
Hallo,

haben die Macher von Southpark auch schön gezeigt:

Episode 4 der 14. Staffel : "You have 0 friends" :)

Könnte durchaus sein, das die "Stans" in der jüngeren Generation immer weniger werden.

Ich hab jedenfalls schon einige Angler gesehen, die auch beim Fischen laufend mit ihren Smartphones hantieren.
 
Soziale Netzwerke befördern das "ich will so sein wie", aber sie sind nicht der Auslöser dafür. Das gabs auch schon zu Zeiten der reinen Monatszeitschriften, nur eben etwas langsamer und komplizierter.
 
Darum schrieb ich ja, dass sie das befördern. Ganz besonders erlebar, wenn es mal keine Netzverbindung gibt und dieser "Draht zur Welt" gekappt ist.
 
Oben