Sind Rhein-Jahreskarten zu teuer?

Grundel-Profi

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Du bist halt ein wahnsinnig guter Angler - vielleicht sogar der Beste überhaupt..ab51
Aber mal abgesehen von solchen Vollprofis wie dir, fangen alle anderen Looser halt wirklich nur sehr bescheiden.. .
Barsch und Zander laufen so halbwegs, alles Andere ist extrem zurückgegangen oder sogar ganz verschwunden.
Leider deckt sich dieses sehr bescheidene Fangen auch zu 100% mit allen Untersuchungen zum Fischbestand...ab51

Mal was zum Preis der Karte: Eigentlich finde ich den Preis absolut OK - das zahle ich ja auf dem Campingplatz ja schon für eine Nacht und am Rhein schlafe ich übers Jahr mindestens ne Woche.
Das totale Versagen der Rheinfischereigenossenschaft ist Programm, hat Methode und war schon immer so.
Man könnte natürlich ganz locker 2-3 Berufsjäger anstellen, die den Kormoran (das Hauptproblem des Rheins..) vergrämen und die Karten kontrollieren, man könnte massig Quappen und Aale besetzen um die Grundel etwas einzudämmen und man könnte wenigstens etwas Öffentlichkeitsarbeit leisten.. .
Könnte könnte könnte..... .
Wird aber nie geschehen, da die Pfründe schon "immer" in den selben gierigen Händen lagen, wo sie auch heute liegen und in Zukunft liegen werden.
Genau das meine ich. Es geht mir eigentlich nur darum, dass es eine öffentliche Auseinandersetzung der zuständigen Behörden mit dem Thema gibt. Und das irgendwie mit den Anglern kommuniziert wird. Ein bisschen Transparenz, Verweise auf laufende Forschungsergebnisse z.B., um der Sache vielleicht her zu werden. Als Zeichen, dass sich da jemand Gedanken macht. Aber das geschieht halt nicht. Jeder Schul-Hausmeister würde seiner Gemeinde mitteilen, wenn statt Schüler, jeden Morgen nur noch Füchse, Hasen und Dachse zum Unterricht kämen. Wenigstens als Zeichen, dass es ihm nicht völlig egal ist.
 

Minimax

Machine-Gun-Mini
Jeder Schul-Hausmeister würde seiner Gemeinde mitteilen, wenn statt Schüler, jeden Morgen nur noch Füchse, Hasen und Dachse zum Unterricht kämen.

Der wird sich hüten.
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Grundel-Profi

New Member
Der Thread hat bestimmt schon mehr Stromverbrauch gekostet, als die Karte teurer geworden ist. :whistling

Grundel-Profi
Würde dich so ne Broschüre mit Grundel Rezept, Angelanleitung und Grundeln funktionieren super auf Zander und Aal Tip wirklich glücklich machen, so dass du nach dem Kauf der Karte zufriedener ausm Laden gehst?
Nein. Aber ich wüsste zumindest, wieso ich einer Behörde mein Geld gebe und deren Gesetze befolge. Weil sie nämlich im Gegenzug so etwas, wie Verantwortlichkeit und Engagement zeigt. Außer im Einschränken und Abkassieren.
 

Taxidermist

Well-Known Member
Aber ich wüsste zumindest, wieso ich einer Behörde mein Geld gebe und deren Gesetze befolge. Weil sie nämlich im Gegenzug so etwas, wie Verantwortlichkeit und Engagement zeigt. Außer im Einschränken und Abkassieren.
Ich finde den Preis sehr gerecht, für fast 240 Flusskilometer, die ich in NRW damit beangeln kann!
Ohne dafür die Vereinsmonopole auf Gewässer im Umland zahlen zu müssen, zumeist mit wesentlich mehr Geld und noch eventuelle Arbeitsleistungen, als Aufschlag.
Am Oberrhein habe ich zuletzt fast 80€ für die Strecke einer IG bezahlt und diese ist nur 12 Km lang, hat dafür aber mehrere Altrheinarme und Baggerseen mit beinhaltet.
Außerdem machst du einen Denkfehler, in NRW zahlst du an die Rheinfischereigenossenschaft, diese ist keine Behörde!
Ich hoffe du weißt, was eine Genossenschaft ist?
Ich frage mich auch, was willst du denn mit einem "Grundelreport"?

Jürgen
 
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Rheinspezie

Fischender Gentleman
Die RFG klärt genug über die Gegebenheiten im Rhein auf, einfach mal auf die Seite gehen.

Außerdem kann man dort auch Fragen stellen, die in der Regel auch per mail beantwortet werden.

Der "Mittel-Rhein" hat einen hervorragenden Aal , Rapfen , Grundel und Welsbestand - und wenn man sich bischen reinfuchst, kann man schöne dicke Rotaugen etc. fangen.

Wenn man sich damit etwas auskennt, sind sehr gute Barsche und auch mal ein Zander drin, das bedeutet hier bei uns allerdings harte "Arbeit" und auch die ein oder andere "Nachtschicht";).

Am Niederrhein sind die Chancen auf Räuber DEUTLICH größer , da reicht es schon nen simplen Gufi nachts einzuleiern - wo man sich andernorts Tage als Schneider antut und wenn man großes Glück hat, einen oder 2 Fische 50cm.+ am "Abend" fängt.

Die Fangaussichten sind Abschnitte - weise ganz extrem unterschiedlich - es gibt aber "Könner" , die felsenfest davon ausgehen, dass "der" Rhein gleich ist und es nur an den trotteligen Kollegen liegt.

Komischerweise setzen sich diese Profis ins Auto und fahren immer zu den gleichen Plätzen - am Niederrhein :XD



R.S.coffeegirl
 
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NaabMäx

Well-Known Member
Die Karten sind megagünstig. Seid froh.
Kormoran: ich hab schon oft genug erklärt, dass Vergrämung keine Lösung ist nur eine Verlagerung. Da muss sich der Verband durchsetzen. Nicht Ausrotten, aber dezimieren.
Vögel über alle anderen Geschöpfe zustellen ist Misst. Den selben Misst machen die nun bei Otter und Co. auch. Kann man nicht mal einen Mittelweg beschreiten. Immer von einen E
xtrem ins nächste.
Denke bei euch gibts noch einige an Berufsfischern, welche Regeln gelten für die? Und wie arbeiten die bezüglich Zucht und Besatz?
 

Rheinspezie

Fischender Gentleman
Wozu den Kormoran denn abschiessen?

Der fischereiliche Schaden interessiert KEINEN , der wird in der Bevölkerung gar nicht wahrgenommen.

Nur rel. Wenige angeln am Rhein - und es gibt praktisch keine Berufsfischer mehr, die die Bevölkerung mit frischem Rheinfisch versorgen.

Andernorts werden regional gefangene Fische auf Wochenmärkten zum Höchstpreis angeboten - frisch, regional, gesund, nachgefragt.

Das Alles passiert am Rhein NICHT !

Der Fluss ist fischereilich TOT

"Gibt es hier überhaupt Fische" ? Das fragten mich die Leute ständig, wenn ich im Stadtgebiet unterwegs war.
"Kann man die essen" ?

Unglaubiges Staunen.

Und Ihr hofft ernsthaft auf eine zukünftige Bejagung unter einer grünen Bundesregierung????

Lachhaft.
Die schränken das Angeln eher weiter ein.

R.S.coffeegirl
 
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Fruehling

Well-Known Member

Stipper-Steve

New Member
Bei uns in RLP am Oberrhein zahle ich 85 € für für die Jahreskarte für Rhein, Altrhein und Bootskarte. Finde den Preis grundsätzlich in Ordnung.
Viel schlimmer finde ich, dass bei uns nie kontrolliert wird. Ich angle jetzt seit 25 Jahren am Rhein und wurde noch nie kontrolliert! Ich möchte gar nicht wissen, wie viele Angler bei uns ohne Karte unterwegs sind....

Zur Grundel: Ich habe den Eindruck, dass sich die Grundel sogar positiv auf den restlichen Fischbestand auswirkt. In den Altrheinen sind inzwischen regelmäßig riesige Ukelei-Schwärme unterwegs. Die gab es so früher nicht bei uns. Außerdem fange ich an manchen Stellen in den letzten 4-5 Jahren regelmäßig Zährten. Die gab es früher bei uns gar nicht.
 

Brillendorsch

Teilzeitangler

jkc

Well-Known Member

Brillendorsch

Teilzeitangler
40 Euro pro Jahr.
Für ein riesiges Gewässer, in dem die allermeisten Fischarten ohne Besatz auskommen und in dem auch gute Fänge getätigt werden, ein wahrhaft günstiger Preis.
Zugegeben, es ist schon 20 Jahre her, als ich regelmäßig im Rhein fischte, aber geschenkt wurde da auch schon niemandem etwas. Soll heißen, dass auch damals die Fische nicht freiwillig in den Kescher gesprungen sind.
In einem Gewässer zu angeln, in dem die vorhandenen Fische fast ausschließlich aus natürlicher Reproduktion stammen, ist schon eine Hausnummer.
Aber es ist besonders reizvoll.
Und Handlungsanweisungen wie man am besten die Grundeln umgeht, bzw. wie man garantiert küchenfähige Fische fängt bekommt man nicht mal im FOPU.

Ginge ich heute wieder an den Rhein angeln, würde ich wohl trotz Erfahrung auch erst mal leer ausgehen.
Wie heißt es so schön? Das einzig Beständige ist die Veränderung. Dieser gilt es sich anzupassen
 

NaabMäx

Well-Known Member
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Da ist doch recht schön die Abhängigkeit zu erkennen, dass die Schwarzmehrgrundel als Laichräuber und Fischbrutvertilger, sowie als Futterkonkurrent aller Arten fungiert. (Ausser Aal - der Laicht auch nicht hier, sondern lebt scheinbar gut von denen.)
1984-2010
2010-2017
2017 sinkt die Zahl der Grundeln etwas, der Aal steigt, nutzt also die Grundeln als Nahrung und die anderen Arten erholen sich bei Abnahme der Grundeln.
Dann spielt die verbesserte Wasserqualität und die Abnahme des Planktons eine Rolle - was für ein Arten gut und die anderen weniger gut ist.
Vermute das auch die Augewässer / Altwässer für Schleie, Brassen, Karpfen, Güster weniger geworden sind oder
Da braucht man nicht das ganze Dokument zu studieren.
Auch die Nährtiere werden sich ändern (z.B. mehr Wasserinsekten) Es wird Zeit brauchen, bis sie sich häufen - wenn sie nicht von den Grundeln verputzt werden.
Ob sich das Grundelthema selbst reguliert, oder ob man dagegen vorgehen kann?
 

rheinfischer70

Well-Known Member
Habe eine Studie von Svenja Storm Geertzen gelesen, dass die Biomasse von 1985?- 2010?um weit über 90% abgenommen hat. Besonders der Rückgang der Rotaugen war enorm.
Gleichzeitig verfünffachte sich die Zahl der Angler. Dann wundert man sich nicht mehr über zurück gehende Fänge. Wer jetzt am Sonntagmittag an einer gut zugänglichen Rheinbuhne seinen Zander fangen möchte darf sehr lange warten oder viel Glück haben.
Damals waren Fänge von 3-5 Zandern über 60cm in kurzer Zeit nichts ungewöhnliches. Heute ist ein 60+ Zander schon sehr gut.
Dafür gibt's Barben, Welse, Rapfen usw.
 

Drillsucht69

Well-Known Member
In fast allen Gewässern sind die Bestände runter gegangen im Vergleich zu 1985... Das heißt aber lange noch nicht dass man nichts fängt...
Rhein und keine Fische, das Thema ermüdet einfach einen...
Omaangeln kann doch jeder...
 

Grundel-Profi

New Member
„Vier Angler wurden an mehreren Tagen acht Stunden an den Rhein geschickt; sie fingen in der Zeit insgesamt 300 Fische, unglaubliche 296 davon waren Grundeln. Bei anderen Testreihen waren immer mindestens 80% der geangelten Fische Grundeln.

Die Schwarzmeergrundel hat nach ersten Beobachtungen auch Vorteile bei der Nahrungssuche. Sie scheint die Nahrung deutlich schneller als ihre Nahrungskonkurrenten zu finden, was auch das Testangeln bei verschiedenen Bedingungen gezeigt hat. Brisant ist auch die Beobachtung, dass Grundeln bereits in einem unerwartet frühem Stadium der Entwicklung beginnen, Fischlarven anderer Arten zu fressen.“
 
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